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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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sie so offt in seinen Augapffel hienein greiffen / als offt sie wissentlich vnd fürsetzlich die warheit zur lügen machen wöllen.

Das wir auch geschrieben. Es were ein stuck des vnglaubens wo man gedencken wolte / wie der Königische Joh. 4. das vns Christus Fol. 26. b.nicht helffen könte / ohne die leibliche gegenwart. Ist es ein böses stücklein von diesen Theologen / das sie dabey außgelassen / was wir zu erklerung ferner haben angehengt / das nemlich hiergegen / der HERR Christus den starcken glauben des Hauptmans zu Capernaum ruhme / welcher nicht begerte der leiblichen gegenwart Christi sondern allein an Christi wort hienge / damit er schaffen kündte / was er wolte / auch an denen orten / da er mit oder nach dem Leib nicht gegenwertig were.

Hetten sie diese beide vngleiche exempel an den beyden Hoffleuthen / An derer einem Christus den vnglauben straffet / Am andern aber den Glauben rühmet anschawen / vnd zusammen halten wöllen / So würden sie befunden haben / das nicht von vns etwas frembdes oder vngereimbts hiermit angezogen worden / so zu dieser sache (wie sie alhier reden) sich eben schicken soll / als der schnee zum Glockengissen / Sondern das jhr Newe oder je von den vbiquisten entlehnete gloße / wie schnee für dem feur / oder für der Sonnen hitze bestehe. Da sie sagen / der Königische rede von der reumlichen begreifflichen / sichtbarn / vnd empfindtlichen gegenwart Christi / Sie aber reden von der vnbegreifflichen / vnsichtbarn / vbernatürlichen gegenwart der Menscheit Christi.

Wann diese glosse solte statt haben / So hette der Herr Christus zu dem Königischem nicht sagen dürffen. Gehe hin / dein Sohn lebet. Es hette der Euangelist auch nicht schreiben sollen / Der Königische ging hin zu jhme / vnd bat jhn das er hinab kemme / Sondern also hette es lauthen müssen nach dieser Neuwen Theologia. Gehe hin / Meine Menscheit ist nicht allein alhier an diesem orth sichtbarlich vnd reumlich / Sondern sie ist auch vnsichtbar vnd vnbegreifflich bey deinem Son. Vnd der Königische / hette Christo nach seiner Menscheit

sie so offt in seinen Augapffel hienein greiffen / als offt sie wissentlich vnd fürsetzlich die warheit zur lügen machen wöllen.

Das wir auch geschrieben. Es were ein stuck des vnglaubens wo man gedencken wolte / wie der Königische Joh. 4. das vns Christus Fol. 26. b.nicht helffen könte / ohne die leibliche gegenwart. Ist es ein böses stücklein von diesen Theologen / das sie dabey außgelassen / was wir zu erklerung ferner haben angehengt / das nemlich hiergegen / der HERR Christus den starcken glauben des Hauptmans zu Capernaum ruhme / welcher nicht begerte der leiblichen gegenwart Christi sondern allein an Christi wort hienge / damit er schaffen kündte / was er wolte / auch an denen orten / da er mit oder nach dem Leib nicht gegenwertig were.

Hetten sie diese beide vngleiche exempel an den beyden Hoffleuthen / An derer einem Christus den vnglauben straffet / Am andern aber den Glauben rühmet anschawen / vnd zusammen halten wöllen / So würden sie befunden haben / das nicht von vns etwas frembdes oder vngereimbts hiermit angezogen worden / so zu dieser sache (wie sie alhier reden) sich eben schicken soll / als der schnee zum Glockengissen / Sondern das jhr Newe oder je von den vbiquisten entlehnete gloße / wie schnee für dem feur / oder für der Sonnen hitze bestehe. Da sie sagen / der Königische rede von der reumlichen begreifflichen / sichtbarn / vnd empfindtlichen gegenwart Christi / Sie aber reden von der vnbegreifflichen / vnsichtbarn / vbernatürlichen gegenwart der Menscheit Christi.

Wann diese glosse solte statt haben / So hette der Herr Christus zu dem Königischem nicht sagen dürffen. Gehe hin / dein Sohn lebet. Es hette der Euangelist auch nicht schreiben sollen / Der Königische ging hin zu jhme / vnd bat jhn das er hinab kemme / Sondern also hette es lauthen müssen nach dieser Neuwen Theologia. Gehe hin / Meine Menscheit ist nicht allein alhier an diesem orth sichtbarlich vnd reumlich / Sondern sie ist auch vnsichtbar vnd vnbegreifflich bey deinem Son. Vnd der Königische / hette Christo nach seiner Menscheit

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[0154] sie so offt in seinen Augapffel hienein greiffen / als offt sie wissentlich vnd fürsetzlich die warheit zur lügen machen wöllen. Das wir auch geschrieben. Es were ein stuck des vnglaubens wo man gedencken wolte / wie der Königische Joh. 4. das vns Christus nicht helffen könte / ohne die leibliche gegenwart. Ist es ein böses stücklein von diesen Theologen / das sie dabey außgelassen / was wir zu erklerung ferner haben angehengt / das nemlich hiergegen / der HERR Christus den starcken glauben des Hauptmans zu Capernaum ruhme / welcher nicht begerte der leiblichen gegenwart Christi sondern allein an Christi wort hienge / damit er schaffen kündte / was er wolte / auch an denen orten / da er mit oder nach dem Leib nicht gegenwertig were. Fol. 26. b. Hetten sie diese beide vngleiche exempel an den beyden Hoffleuthen / An derer einem Christus den vnglauben straffet / Am andern aber den Glauben rühmet anschawen / vnd zusammen halten wöllen / So würden sie befunden haben / das nicht von vns etwas frembdes oder vngereimbts hiermit angezogen worden / so zu dieser sache (wie sie alhier reden) sich eben schicken soll / als der schnee zum Glockengissen / Sondern das jhr Newe oder je von den vbiquisten entlehnete gloße / wie schnee für dem feur / oder für der Sonnen hitze bestehe. Da sie sagen / der Königische rede von der reumlichen begreifflichen / sichtbarn / vnd empfindtlichen gegenwart Christi / Sie aber reden von der vnbegreifflichen / vnsichtbarn / vbernatürlichen gegenwart der Menscheit Christi. Wann diese glosse solte statt haben / So hette der Herr Christus zu dem Königischem nicht sagen dürffen. Gehe hin / dein Sohn lebet. Es hette der Euangelist auch nicht schreiben sollen / Der Königische ging hin zu jhme / vnd bat jhn das er hinab kemme / Sondern also hette es lauthen müssen nach dieser Neuwen Theologia. Gehe hin / Meine Menscheit ist nicht allein alhier an diesem orth sichtbarlich vnd reumlich / Sondern sie ist auch vnsichtbar vnd vnbegreifflich bey deinem Son. Vnd der Königische / hette Christo nach seiner Menscheit

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/154>, abgerufen am 27.11.2024.