Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.XIX. Das sie aber das 6. Cap. Johannis / als eine starckeAnno 1560 brustwere vns stets fürwerffen / vnd damit Ritter an vns zuwerden vermeinen / Solchs ist nichtig vnd vergeblich / denn sie werden durch die rechnung der zeit vnd ordnung der Euangelischen Historien vberzeuget / das sie dis Capitel mit gewalt / vnd gleich bey den haaren zu dem Artickel vom H. Abendmal ziehen. XX. WIr sollen auch allzeit den Spruch Pauli vor augen haben / da er saget / Wir sollen in erkentnis der warheit nit mehr Kinder sein / vnd vns nit mehr wegen vnd wiegen lassen / von allerley wind der lehre / etc. Vnd den spruch Petri / Wer da redet / der rede Gottes wort. XXI. WIr sollen auch allhie auff etliche fürneme regeln acht geben / auff das wir wider der Sacramentirer scheinliche jrrthumbe / vnd gleissende verfelschungen des Testaments Christi / vns desto baß stercken vnd verwaren mügen. 1. Das Christi wort nicht sey ein blosser schall / der bald verschwindet (wie man an andern Creaturen spüret) sondern das es ein solch wort sey / welches das jenige mit sich bringet / das es verheisset vnd saget / denn Christi sagen / ist so viel als thun. 2. DAs in erforschung Göttlicher geheimnissen / dis der Christen höchste weißheit sey / wenn sie nit newe lehr oder opinionen ausser vnd ohne Gottes wort erdichten / sondern das vrtheil jhrer vernunfft im zaum halten / vnd alles was jhnen im wege stehet / vnd jrer natur oder vernunfft seltzam vnd vngereimpt düncket / allein durch den glauben vberwinden. 3. DAs wir die schrifft nicht auff vnsern wahn lencken vnd biegen / sondern mit höchstem fleis daran vnd darob sein sollen / das wir schüler vnd zuhörer Christi bleiben / vnd seine wort trewlich halten. 4. DAs auch die zeugnissen der schrifft / so zum beweis oder zur erklerung eingefüret werden / nicht frembde von der sachen sein sollen / zu welcher erklerung sie angezogen werden. 5. Das Christi Himelfart die gegenwart Christi im Nachtmal nicht hindere / sondern viel mehr dieselbige bestettige / weil sie ein helles / klares zeugnis ist der allmacht in Christo. 6. DAs man im Abendmal des HErrn allzeit mehr auff Christi wort / denn auff die euserliche Element / sehen solle. XXII. WIr sollen vns auch dieses spruchs Christi erinnern / Aus jren früchten solt jhr sie erkennen. Was aber diese Secte der Sacramentirer für herrliche früchte bringe / das siehet man hin vnd wider / da fromme hertzen allenthalben dieselben mit heissen bittern threnen sehen vnd befinden. DEnn erstlich zerreisset diese Secte den Consens vnd die einhelligkeit der Augsp. Confess. vnd gibt vrsach dazu / das dieselbe von den Widersachern vbel ausgemacht / vnd herdurch gezogen wird. XIX. Das sie aber das 6. Cap. Johannis / als eine starckeAnno 1560 brustwere vns stets fürwerffen / vnd damit Ritter an vns zuwerden vermeinen / Solchs ist nichtig vnd vergeblich / denn sie werden durch die rechnung der zeit vnd ordnung der Euangelischen Historien vberzeuget / das sie dis Capitel mit gewalt / vnd gleich bey den haaren zu dem Artickel vom H. Abendmal ziehen. XX. WIr sollen auch allzeit den Spruch Pauli vor augen haben / da er saget / Wir sollen in erkentnis der warheit nit mehr Kinder sein / vnd vns nit mehr wegen vnd wiegen lassen / von allerley wind der lehre / etc. Vnd den spruch Petri / Wer da redet / der rede Gottes wort. XXI. WIr sollen auch allhie auff etliche fürneme regeln acht geben / auff das wir wider der Sacramentirer scheinliche jrrthumbe / vnd gleissende verfelschungen des Testaments Christi / vns desto baß stercken vnd verwaren mügen. 1. Das Christi wort nicht sey ein blosser schall / der bald verschwindet (wie man an andern Creaturen spüret) sondern das es ein solch wort sey / welches das jenige mit sich bringet / das es verheisset vnd saget / denn Christi sagen / ist so viel als thun. 2. DAs in erforschung Göttlicher geheimnissen / dis der Christẽ höchste weißheit sey / wenn sie nit newe lehr oder opinionen ausser vñ ohne Gottes wort erdichten / sondern das vrtheil jhrer vernunfft im zaum halten / vnd alles was jhnen im wege stehet / vnd jrer natur oder vernunfft seltzam vnd vngereimpt düncket / allein durch den glauben vberwinden. 3. DAs wir die schrifft nicht auff vnsern wahn lencken vnd biegen / sondern mit höchstem fleis daran vnd darob sein sollen / das wir schüler vnd zuhörer Christi bleiben / vnd seine wort trewlich halten. 4. DAs auch die zeugnissen der schrifft / so zum beweis oder zur erklerung eingefüret werden / nicht frembde von der sachen sein sollen / zu welcher erklerung sie angezogen werden. 5. Das Christi Himelfart die gegenwart Christi im Nachtmal nicht hindere / sondern viel mehr dieselbige bestettige / weil sie ein helles / klares zeugnis ist der allmacht in Christo. 6. DAs man im Abendmal des HErrn allzeit mehr auff Christi wort / denn auff die euserliche Element / sehen solle. XXII. WIr sollen vns auch dieses spruchs Christi erinnern / Aus jren früchten solt jhr sie erkennen. Was aber diese Secte der Sacramentirer für herrliche früchte bringe / das siehet man hin vnd wider / da fromme hertzen allenthalben dieselben mit heissen bittern threnen sehen vnd befinden. 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WIr sollen auch allhie auff etliche fürneme regeln acht geben / auff das wir wider der Sacramentirer scheinliche jrrthumbe / vnd gleissende verfelschungen des Testaments Christi / vns desto baß stercken vnd verwaren mügen.</p> <p>1. Das Christi wort nicht sey ein blosser schall / der bald verschwindet (wie man an andern Creaturen spüret) sondern das es ein solch wort sey / welches das jenige mit sich bringet / das es verheisset vnd saget / denn Christi sagen / ist so viel als thun.</p> <p>2. DAs in erforschung Göttlicher geheimnissen / dis der Christẽ höchste weißheit sey / wenn sie nit newe lehr oder opinionen ausser vñ ohne Gottes wort erdichten / sondern das vrtheil jhrer vernunfft im zaum halten / vnd alles was jhnen im wege stehet / vnd jrer natur oder vernunfft seltzam vnd vngereimpt düncket / allein durch den glauben vberwinden.</p> <p>3. 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XIX. Das sie aber das 6. Cap. Johannis / als eine starcke brustwere vns stets fürwerffen / vnd damit Ritter an vns zuwerden vermeinen / Solchs ist nichtig vnd vergeblich / denn sie werden durch die rechnung der zeit vnd ordnung der Euangelischen Historien vberzeuget / das sie dis Capitel mit gewalt / vnd gleich bey den haaren zu dem Artickel vom H. Abendmal ziehen.
Anno 1560 XX. WIr sollen auch allzeit den Spruch Pauli vor augen haben / da er saget / Wir sollen in erkentnis der warheit nit mehr Kinder sein / vnd vns nit mehr wegen vnd wiegen lassen / von allerley wind der lehre / etc. Vnd den spruch Petri / Wer da redet / der rede Gottes wort.
XXI. WIr sollen auch allhie auff etliche fürneme regeln acht geben / auff das wir wider der Sacramentirer scheinliche jrrthumbe / vnd gleissende verfelschungen des Testaments Christi / vns desto baß stercken vnd verwaren mügen.
1. Das Christi wort nicht sey ein blosser schall / der bald verschwindet (wie man an andern Creaturen spüret) sondern das es ein solch wort sey / welches das jenige mit sich bringet / das es verheisset vnd saget / denn Christi sagen / ist so viel als thun.
2. DAs in erforschung Göttlicher geheimnissen / dis der Christẽ höchste weißheit sey / wenn sie nit newe lehr oder opinionen ausser vñ ohne Gottes wort erdichten / sondern das vrtheil jhrer vernunfft im zaum halten / vnd alles was jhnen im wege stehet / vnd jrer natur oder vernunfft seltzam vnd vngereimpt düncket / allein durch den glauben vberwinden.
3. DAs wir die schrifft nicht auff vnsern wahn lencken vnd biegen / sondern mit höchstem fleis daran vnd darob sein sollen / das wir schüler vnd zuhörer Christi bleiben / vnd seine wort trewlich halten.
4. DAs auch die zeugnissen der schrifft / so zum beweis oder zur erklerung eingefüret werden / nicht frembde von der sachen sein sollen / zu welcher erklerung sie angezogen werden.
5. Das Christi Himelfart die gegenwart Christi im Nachtmal nicht hindere / sondern viel mehr dieselbige bestettige / weil sie ein helles / klares zeugnis ist der allmacht in Christo.
6. DAs man im Abendmal des HErrn allzeit mehr auff Christi wort / denn auff die euserliche Element / sehen solle.
XXII. WIr sollen vns auch dieses spruchs Christi erinnern / Aus jren früchten solt jhr sie erkennen. Was aber diese Secte der Sacramentirer für herrliche früchte bringe / das siehet man hin vnd wider / da fromme hertzen allenthalben dieselben mit heissen bittern threnen sehen vnd befinden.
DEnn erstlich zerreisset diese Secte den Consens vnd die einhelligkeit der Augsp. Confess. vnd gibt vrsach dazu / das dieselbe von den Widersachern vbel ausgemacht / vnd herdurch gezogen wird.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/453>, abgerufen am 29.06.2024. |