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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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Anno 1559.deß HERREN in jhrem rechten verstand behalte / vnd nicht gestatten / das sie auff einen andern verstand gedeutet / vnd gezogen werden.

10. Johannes sagt in seiner ersten Epistel am 5. Capitel: Dieser ists / der da kömpt mit wasser vnd blut / Ihesus Christus / nicht mit wasser allein / sondern mit wasser vnd blut / vnd der Geist ist / der da zeuget / das Geist warheit ist. Denn drey sind die da zeugen auff Erden / der Geist / vnd das wasser / vnd das blut / vnd die drey sind beysammen. In diesen worten redet der Apostel eigentlich von den Sacramenten / die Christus eingesetzet vnd gestifftet hat / vnd wie er mit dem wort (wasser) wil die Tauffe verstanden haben / wie es alle Scribenten einhelliglich dafür halten / also meinet er auch / (wie aus dem vorigen nicht zu zweiffeln ist) mit dem wort (blut) die gantze einsetzung dieses Testaments / vnd fasset alle beyde Sacrament zusammen. Vnd ist gar eine liebliche weise zureden / das er spricht: Christus kömpt mit wasser vnd blut / als wolt er sagen / Christus ist selbst warhafftig in seinem Sacrament / vnd handelt gegenwertig darinnen mit einem jeglichen / machet einen bund mit vns / verbindet vnd vereiniget sich so gar mit vns / das wir mit jhm eins werden.

DArnach spricht er / diese drey / wasser / blut / vnd Geist / bleiben allhie auff Erden / damit fasset er den heiligen Geist vnd die Sacrament zusammen / wie S. Paulus zu seinem Tito spricht / Cap. 3. Das vns in den Sacramenten alle wolthaten Christi / durch den glauben zu eigen gegeben werden / Ja es wird vns nicht allein warhafftig die Sünde darinn vergeben / sondern auch der H. Geist selbst / vnd reichlich in der Tauffe vber vns ausgegossen / das er in vns wircke / vnd einen newen gehorsam anrichte.

WEiter spricht er / denn die drey sind die da zeugen / das ist / die Tauffe vnd Nachtmal deß HErren sind Sacramenta / durch welche der heilige Geist zeuget von Christo / das er vns durch seinen gehorsam vnd opffer / als durch eine bezalung / von der gewalt der Sünde vnd todt erlöset / vnd zum Erbe der ewigen gerechtigkeit vnd seligkeit wiederbracht habe. Vnd dasselbe zeuget auch der HErr Christus mit diesen seinen eigenen worten im Nachtmal / das er vns darumb sein blut zuempfahen gebe / das es ein zeuge sey dieses seines ewigen bundes / den der Vater / durch dieses seines Sohnes blut vergossen / mit vns / vnd seiner Kirchen gemacht vnd versprochen habe.

FVr allen dingen aber ist wol vnd fleissig zumercken / nemlich / das er spricht / Das blut zeuget / etc. So es denn auff Erden zeuget / so muß vnwiedersprechlich folgen / das es im Nachtmal warhafftig vnd wesentlich gegenwertig empfangen werde. Darumb kan auch

Anno 1559.deß HERREN in jhrem rechten verstand behalte / vnd nicht gestatten / das sie auff einen andern verstand gedeutet / vnd gezogen werden.

10. Johannes sagt in seiner ersten Epistel am 5. Capitel: Dieser ists / der da kömpt mit wasser vnd blut / Ihesus Christus / nicht mit wasser allein / sondern mit wasser vnd blut / vnd der Geist ist / der da zeuget / das Geist warheit ist. Denn drey sind die da zeugen auff Erden / der Geist / vnd das wasser / vnd das blut / vnd die drey sind beysammen. In diesen worten redet der Apostel eigentlich von den Sacramenten / die Christus eingesetzet vnd gestifftet hat / vnd wie er mit dem wort (wasser) wil die Tauffe verstanden haben / wie es alle Scribenten einhelliglich dafür halten / also meinet er auch / (wie aus dem vorigen nicht zu zweiffeln ist) mit dem wort (blut) die gantze einsetzung dieses Testaments / vnd fasset alle beyde Sacrament zusammen. Vnd ist gar eine liebliche weise zureden / das er spricht: Christus kömpt mit wasser vnd blut / als wolt er sagen / Christus ist selbst warhafftig in seinem Sacrament / vnd handelt gegenwertig darinnen mit einem jeglichẽ / machet einen bund mit vns / verbindet vnd vereiniget sich so gar mit vns / das wir mit jhm eins werden.

DArnach spricht er / diese drey / wasser / blut / vnd Geist / bleiben allhie auff Erden / damit fasset er den heiligen Geist vnd die Sacrament zusammen / wie S. Paulus zu seinem Tito spricht / Cap. 3. Das vns in den Sacramenten alle wolthaten Christi / durch den glauben zu eigen gegeben werden / Ja es wird vns nicht allein warhafftig die Sünde darinn vergeben / sondern auch der H. Geist selbst / vnd reichlich in der Tauffe vber vns ausgegossen / das er in vns wircke / vnd einen newen gehorsam anrichte.

WEiter spricht er / denn die drey sind die da zeugen / das ist / die Tauffe vnd Nachtmal deß HErren sind Sacramenta / durch welche der heilige Geist zeuget von Christo / das er vns durch seinen gehorsam vnd opffer / als durch eine bezalung / von der gewalt der Sünde vnd todt erlöset / vnd zum Erbe der ewigen gerechtigkeit vnd seligkeit wiederbracht habe. Vnd dasselbe zeuget auch der HErr Christus mit diesen seinen eigenen worten im Nachtmal / das er vns darumb sein blut zuempfahen gebe / das es ein zeuge sey dieses seines ewigen bundes / den der Vater / durch dieses seines Sohnes blut vergossen / mit vns / vnd seiner Kirchen gemacht vnd versprochen habe.

FVr allen dingen aber ist wol vnd fleissig zumercken / nemlich / das er spricht / Das blut zeuget / etc. So es denn auff Erden zeuget / so muß vnwiedersprechlich folgen / das es im Nachtmal warhafftig vnd wesentlich gegenwertig empfangen werde. Darumb kan auch

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[414/0430] deß HERREN in jhrem rechten verstand behalte / vnd nicht gestatten / das sie auff einen andern verstand gedeutet / vnd gezogen werden. Anno 1559. 10. Johannes sagt in seiner ersten Epistel am 5. Capitel: Dieser ists / der da kömpt mit wasser vnd blut / Ihesus Christus / nicht mit wasser allein / sondern mit wasser vnd blut / vnd der Geist ist / der da zeuget / das Geist warheit ist. Denn drey sind die da zeugen auff Erden / der Geist / vnd das wasser / vnd das blut / vnd die drey sind beysammen. In diesen worten redet der Apostel eigentlich von den Sacramenten / die Christus eingesetzet vnd gestifftet hat / vnd wie er mit dem wort (wasser) wil die Tauffe verstanden haben / wie es alle Scribenten einhelliglich dafür halten / also meinet er auch / (wie aus dem vorigen nicht zu zweiffeln ist) mit dem wort (blut) die gantze einsetzung dieses Testaments / vnd fasset alle beyde Sacrament zusammen. Vnd ist gar eine liebliche weise zureden / das er spricht: Christus kömpt mit wasser vnd blut / als wolt er sagen / Christus ist selbst warhafftig in seinem Sacrament / vnd handelt gegenwertig darinnen mit einem jeglichẽ / machet einen bund mit vns / verbindet vnd vereiniget sich so gar mit vns / das wir mit jhm eins werden. DArnach spricht er / diese drey / wasser / blut / vnd Geist / bleiben allhie auff Erden / damit fasset er den heiligen Geist vnd die Sacrament zusammen / wie S. Paulus zu seinem Tito spricht / Cap. 3. Das vns in den Sacramenten alle wolthaten Christi / durch den glauben zu eigen gegeben werden / Ja es wird vns nicht allein warhafftig die Sünde darinn vergeben / sondern auch der H. Geist selbst / vnd reichlich in der Tauffe vber vns ausgegossen / das er in vns wircke / vnd einen newen gehorsam anrichte. WEiter spricht er / denn die drey sind die da zeugen / das ist / die Tauffe vnd Nachtmal deß HErren sind Sacramenta / durch welche der heilige Geist zeuget von Christo / das er vns durch seinen gehorsam vnd opffer / als durch eine bezalung / von der gewalt der Sünde vnd todt erlöset / vnd zum Erbe der ewigen gerechtigkeit vnd seligkeit wiederbracht habe. Vnd dasselbe zeuget auch der HErr Christus mit diesen seinen eigenen worten im Nachtmal / das er vns darumb sein blut zuempfahen gebe / das es ein zeuge sey dieses seines ewigen bundes / den der Vater / durch dieses seines Sohnes blut vergossen / mit vns / vnd seiner Kirchen gemacht vnd versprochen habe. FVr allen dingen aber ist wol vnd fleissig zumercken / nemlich / das er spricht / Das blut zeuget / etc. So es denn auff Erden zeuget / so muß vnwiedersprechlich folgen / das es im Nachtmal warhafftig vnd wesentlich gegenwertig empfangen werde. Darumb kan auch

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/430>, abgerufen am 22.11.2024.