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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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Anno 1546.dein glaub nicht auffhöre / nicht vergebens / sondern krefftig ist / So sind jhrer viel / ja das mehrer theil auch von denen / die von wegen der verfolgung in das elend getrieben / vnd vnter den Eydgenossen / sich Brentij bestendigkeit.damals ein zeitlang haben enthalten müssen / wie Brentius vnd andere / dennoch zu der Zwingler schwarm vom Sacrament nicht getretten / Sondern das sie mit jhnen in der lehr vom H. Abendmal nicht einig weren / öffentlich bekand / wie Lauaterus in seiner historia pag. 37. fac. 2. selbst zeuget vnd bekennet.

Anno 1547. 48. 49.
Anno 1547. 48. vnd 49. Reformatio der Kirchen in Engelland.

IM 47. jar haben die Königliche Vormünde deß jungen Königs Eduardi Sexti, mit gemeiner verwilligung in Engelland das Bapstumb wollen abschaffen / vnd die bilder aus den Kirchen geworffen / vnd Petrus Martyr entdeckt allererst in Engelland sein Zwinglischen gift / den er zu Strasburg verborgen.Petrum Martyrem ein Florentzer gen Oxonien / die H. Schrifft auszulegen / beruffen. Nun war derselbige Martyr fünff jahr lang zuuor Professor Theologiae, in der Schul zu Straßburg gewesen / vnd hatte sich die zeit vber / in seinen lectionen / disputationen / vnd auch sonsten also gehalten / vnd erzeigt / das man anders nicht hat an jhm spüren / vnd mercken können / denn das er durchaus mit den Protestirenden Kirchen in der lehre / auch vom H. Abendmal einig were. Aber wie er in Engelland mehr lufft bekommen / hat er sich anders / nemlich / auff Zwinglisch allgemehlich vernemen lassen / vnd das jhm solches nicht zur vnbestendigkeit möchte angezogen werden / hat er fürgewand / Fol. 34.(wie nicht allein Lauaterus / sondern auch Simlerus in vita Martyris schreiben) das Bucerus jhn offtmals vermanet / vnd gebeten / das er in der lehre von dem Abendmal deß HErrn / solte dunckele vnd Der Sacramentirer zweifelhaftige vnd beydenhenderische reden.zweiffelhafftige wort brauchen / daraus man nicht eigentlich köndte verstehen / welchem theil er anhienge / auff das er also fried vnd einigkeit behalten möchte / welchem rhat Martyr eine zeitlang gefolget / aber da er gesehen / das sich viel daran ergerten / habe er Bucero seine zweiffelhafftige reden gelassen / vnd sey doch nichts desto weniger sein guter trewer freund geblieben / vnd habe Bucerus jhm deß Martyris meinung wolgefallen lassen / vnd hinwiederumb habe Martyr deß Buceri ambiguitatem, oder zweiffelhafftige reden nicht getadelt / Petrus Martyr wil beyden theilen anhangendenn Martyr auch ohne das dafür gehalten / es lege nicht so viel an der lehre vom Abendmal / das man darumb streitten oder vneinig sein / vnd wie er die Sächsischen Kirchen lieb hette / also were er auch den Zwinglischen Kirchen zugethan / vnd mit beyden wol zufrieden.

MIt dem Martyre ist zugleich in Engelland gezogen Bernhardinus Ochinus ein Welscher von Senis, der zu Genff ein zeitlang

Anno 1546.dein glaub nicht auffhöre / nicht vergebens / sondern krefftig ist / So sind jhrer viel / ja das mehrer theil auch von denen / die von wegen der verfolgung in das elend getrieben / vnd vnter den Eydgenossen / sich Brentij bestendigkeit.damals ein zeitlang haben enthalten müssen / wie Brentius vnd andere / dennoch zu der Zwingler schwarm vom Sacrament nicht getretten / Sondern das sie mit jhnen in der lehr vom H. Abendmal nicht einig weren / öffentlich bekand / wie Lauaterus in seiner historia pag. 37. fac. 2. selbst zeuget vnd bekennet.

Anno 1547. 48. 49.
Anno 1547. 48. vnd 49. Reformatio der Kirchen in Engelland.

IM 47. jar haben die Königliche Vormünde deß jungen Königs Eduardi Sexti, mit gemeiner verwilligung in Engelland das Bapstumb wollen abschaffen / vnd die bilder aus den Kirchen geworffen / vñ Petrus Martyr entdeckt allererst in Engelland sein Zwinglischẽ gift / den er zu Strasburg verborgen.Petrum Martyrem ein Florentzer gen Oxonien / die H. Schrifft auszulegen / beruffen. Nun war derselbige Martyr fünff jahr lang zuuor Professor Theologiae, in der Schul zu Straßburg gewesen / vñ hatte sich die zeit vber / in seinen lectionen / disputationen / vnd auch sonsten also gehalten / vnd erzeigt / das man anders nicht hat an jhm spüren / vnd mercken können / denn das er durchaus mit den Protestirenden Kirchen in der lehre / auch vom H. Abendmal einig were. Aber wie er in Engelland mehr lufft bekom̃en / hat er sich anders / nemlich / auff Zwinglisch allgemehlich vernemen lassen / vnd das jhm solches nicht zur vnbestendigkeit möchte angezogen werden / hat er fürgewand / Fol. 34.(wie nicht allein Lauaterus / sondern auch Simlerus in vita Martyris schreiben) das Bucerus jhn offtmals vermanet / vnd gebeten / das er in der lehre von dem Abendmal deß HErrn / solte dunckele vnd Der Sacramẽtirer zweifelhaftige vñ beydenhenderische redẽ.zweiffelhafftige wort brauchen / daraus man nicht eigentlich köndte verstehen / welchem theil er anhienge / auff das er also fried vnd einigkeit behalten möchte / welchem rhat Martyr eine zeitlang gefolget / aber da er gesehen / das sich viel daran ergerten / habe er Bucero seine zweiffelhafftige reden gelassen / vnd sey doch nichts desto weniger sein guter trewer freund geblieben / vnd habe Bucerus jhm deß Martyris meinung wolgefallen lassen / vnd hinwiederumb habe Martyr deß Buceri ambiguitatem, oder zweiffelhafftige reden nicht getadelt / Petrus Martyr wil beyden theilen anhangendenn Martyr auch ohne das dafür gehalten / es lege nicht so viel an der lehre vom Abendmal / das man darumb streitten oder vneinig sein / vnd wie er die Sächsischen Kirchen lieb hette / also were er auch den Zwinglischen Kirchen zugethan / vnd mit beyden wol zufrieden.

MIt dem Martyre ist zugleich in Engelland gezogen Bernhardinus Ochinus ein Welscher von Senis, der zu Genff ein zeitlang

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[350/0366] dein glaub nicht auffhöre / nicht vergebens / sondern krefftig ist / So sind jhrer viel / ja das mehrer theil auch von denen / die von wegen der verfolgung in das elend getrieben / vnd vnter den Eydgenossen / sich damals ein zeitlang haben enthalten müssen / wie Brentius vnd andere / dennoch zu der Zwingler schwarm vom Sacrament nicht getretten / Sondern das sie mit jhnen in der lehr vom H. Abendmal nicht einig weren / öffentlich bekand / wie Lauaterus in seiner historia pag. 37. fac. 2. selbst zeuget vnd bekennet. Anno 1546. Brentij bestendigkeit. Anno 1547. 48. vnd 49. IM 47. jar haben die Königliche Vormünde deß jungen Königs Eduardi Sexti, mit gemeiner verwilligung in Engelland das Bapstumb wollen abschaffen / vnd die bilder aus den Kirchen geworffen / vñ Petrum Martyrem ein Florentzer gen Oxonien / die H. Schrifft auszulegen / beruffen. Nun war derselbige Martyr fünff jahr lang zuuor Professor Theologiae, in der Schul zu Straßburg gewesen / vñ hatte sich die zeit vber / in seinen lectionen / disputationen / vnd auch sonsten also gehalten / vnd erzeigt / das man anders nicht hat an jhm spüren / vnd mercken können / denn das er durchaus mit den Protestirenden Kirchen in der lehre / auch vom H. Abendmal einig were. Aber wie er in Engelland mehr lufft bekom̃en / hat er sich anders / nemlich / auff Zwinglisch allgemehlich vernemen lassen / vnd das jhm solches nicht zur vnbestendigkeit möchte angezogen werden / hat er fürgewand / (wie nicht allein Lauaterus / sondern auch Simlerus in vita Martyris schreiben) das Bucerus jhn offtmals vermanet / vnd gebeten / das er in der lehre von dem Abendmal deß HErrn / solte dunckele vnd zweiffelhafftige wort brauchen / daraus man nicht eigentlich köndte verstehen / welchem theil er anhienge / auff das er also fried vnd einigkeit behalten möchte / welchem rhat Martyr eine zeitlang gefolget / aber da er gesehen / das sich viel daran ergerten / habe er Bucero seine zweiffelhafftige reden gelassen / vnd sey doch nichts desto weniger sein guter trewer freund geblieben / vnd habe Bucerus jhm deß Martyris meinung wolgefallen lassen / vnd hinwiederumb habe Martyr deß Buceri ambiguitatem, oder zweiffelhafftige reden nicht getadelt / denn Martyr auch ohne das dafür gehalten / es lege nicht so viel an der lehre vom Abendmal / das man darumb streitten oder vneinig sein / vnd wie er die Sächsischen Kirchen lieb hette / also were er auch den Zwinglischen Kirchen zugethan / vnd mit beyden wol zufrieden. Petrus Martyr entdeckt allererst in Engelland sein Zwinglischẽ gift / den er zu Strasburg verborgen. Fol. 34. Der Sacramẽtirer zweifelhaftige vñ beydenhenderische redẽ. Petrus Martyr wil beyden theilen anhangen MIt dem Martyre ist zugleich in Engelland gezogen Bernhardinus Ochinus ein Welscher von Senis, der zu Genff ein zeitlang

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/366>, abgerufen am 25.11.2024.