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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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für das Land / das ichs nicht verderbete / aber ich fand keinen. DarumbAnno 1546. schüttet ich meinen zorn vber sie / vnd gab jhnen jhren verdienst auff jhren kopff / spricht der HErr HERR. Denn da ist so bald angangen / was D. Lutherus offtmals zu Fürst Georgen von Anhalt / vnd zu andern hat pflegen zu sagen: Weil ich lebe / sol es keine nothD. Lutheri Gebet vnd warhafftige Prophecey. haben / vnd sollen vns vnsere feinde mit krieg vnd verfolgung wol zu frieden lassen. Denn ich mit meinem gebet solches bey Gott wol erhalten wil / dessen bin ich gewiß / wenn ich aber sterbe / ey so betet selbst / denn da wirds not thun / vnd jhr werdet es erfaren / etc. Solches ist doch bald erfaren worden. Denn da ist der Keyserische deudsche krieg geführetBellun Germanicum. worden / vnd dadurch eine schwere verfolgung den mehrern theil der Euangelischen Kirchen in Deudschlande / vnd ein betrübter zerrissener zustand fast allenthalben bey den Protestirenden EuangelischenViel fallen ab von der erkanten vnd bekanten warheit. Stenden verursachet / vnd viel Prediger / fürnemlich aus den Oberlendischen Kirchen / von wegen deß Gottlosen verfluchten Interims ins elend vertrieben / derer etliche in Schweitz sich begeben / vnd hernach gentzlich von Lutheri / oder der reinen Kirchen Confession / auff die Zwinglische meinung gefallen / vnd in den Zwinglischen Kirchen / sich zu Kirchenämptern haben bestellen lassen / vnd zum teil auch hernach mit dem Zwinglianismo in öffentlichen schriefften / sich herfür gethan / als Ambrosius Blaurerus / Wolffgangus Musculus / Geruasius Scholasticus / vnd andere / welches ein mercklich Exempel ist / das auch hohe Geistreiche Leute / durch den gleissenden schein deß bey den weltweisen gar hoch gerhümten glimpffs / bescheidenheit vnd gelindigkeit / fürnemlich / wenn von allen seiten vnd örten mit zuschlagen viel vertröstung vnd grosse hoffnung / das man dadurch viel mehr schaffen vnd ausrichten könne / denn da man allzu steiff vnd stracks fortfahre / wie auch Luthero mit jetztgedachten / vnd andern Sacramentirern begegnet ist / vnd summa es muß doch erfüllet werden / wie S. Paulus schreibt 1. Corinth. 11. Es müssen Rotten vnter euch sein / auff das die / so rechtschaffen sein / offenbar vnter euch werden. Vnd wenn durch Gottes verhengnis der Sathan die Leut / fürnemlich aber die Lehrer mit verfolgung sichtet / wie den Weitzen (Luce 22.) so fallen die jenigen / welche nicht gnugsam vnd wol gegründet oder gewurtzelt / vnd denen es nicht rechter ernst vnd eiuer gewest / leichtlich hindurch. Da heist es alßdenn 1. Johan. 2. Sie sind von vns ausgangen / aber sie waren nicht von vns / denn wenn sie von vns gewesen weren / so weren sie ja bey vns geblieben / aber auff das sie offenbar würden / das sie nicht alle von vns sind / etc.

DIeweil aber die fürbitte vnsers trewen Mitlers Jesu Christi / dauon er selbst zu Petro sagt / Luc. 22. Ich habe für dich gebeten / das

für das Land / das ichs nicht verderbete / aber ich fand keinen. DarumbAnno 1546. schüttet ich meinen zorn vber sie / vnd gab jhnen jhren verdienst auff jhren kopff / spricht der HErr HERR. Denn da ist so bald angangen / was D. Lutherus offtmals zu Fürst Georgen von Anhalt / vnd zu andern hat pflegen zu sagen: Weil ich lebe / sol es keine nothD. Lutheri Gebet vnd warhafftige Prophecey. haben / vnd sollen vns vnsere feinde mit krieg vnd verfolgung wol zu frieden lassen. Deñ ich mit meinem gebet solches bey Gott wol erhaltẽ wil / dessen bin ich gewiß / wenn ich aber sterbe / ey so betet selbst / denn da wirds not thun / vñ jhr werdet es erfaren / etc. Solches ist doch bald erfaren worden. Denn da ist der Keyserische deudsche krieg geführetBellũ Germanicum. worden / vnd dadurch eine schwere verfolgung den mehrern theil der Euangelischen Kirchen in Deudschlande / vnd ein betrübter zerrissener zustand fast allenthalben bey den Protestirenden EuangelischenViel fallen ab von der erkanten vñ bekanten warheit. Stenden verursachet / vnd viel Prediger / fürnemlich aus den Oberlendischen Kirchen / von wegen deß Gottlosen verfluchten Interims ins elend vertrieben / derer etliche in Schweitz sich begeben / vnd hernach gentzlich von Lutheri / oder der reinen Kirchen Confession / auff die Zwinglische meinung gefallen / vnd in den Zwinglischen Kirchen / sich zu Kirchenämptern haben bestellen lassen / vnd zum teil auch hernach mit dem Zwinglianismo in öffentlichen schriefften / sich herfür gethan / als Ambrosius Blaurerus / Wolffgangus Musculus / Geruasius Scholasticus / vnd andere / welches ein mercklich Exempel ist / das auch hohe Geistreiche Leute / durch den gleissenden schein deß bey den weltweisen gar hoch gerhümten glimpffs / bescheidenheit vnd gelindigkeit / fürnemlich / wenn von allen seiten vnd örten mit zuschlagen viel vertröstung vnd grosse hoffnung / das man dadurch viel mehr schaffen vnd ausrichten könne / denn da man allzu steiff vnd stracks fortfahre / wie auch Luthero mit jetztgedachten / vnd andern Sacramentirern begegnet ist / vnd summa es muß doch erfüllet werden / wie S. Paulus schreibt 1. Corinth. 11. Es müssen Rotten vnter euch sein / auff das die / so rechtschaffen sein / offenbar vnter euch werden. Vnd wenn durch Gottes verhengnis der Sathan die Leut / fürnemlich aber die Lehrer mit verfolgung sichtet / wie den Weitzen (Luce 22.) so fallen die jenigen / welche nicht gnugsam vnd wol gegründet oder gewurtzelt / vnd denen es nicht rechter ernst vnd eiuer gewest / leichtlich hindurch. Da heist es alßdenn 1. Johan. 2. Sie sind von vns ausgangen / aber sie waren nicht von vns / denn wenn sie von vns gewesen weren / so weren sie ja bey vns geblieben / aber auff das sie offenbar würden / das sie nicht alle von vns sind / etc.

DIeweil aber die fürbitte vnsers trewen Mitlers Jesu Christi / dauon er selbst zu Petro sagt / Luc. 22. Ich habe für dich gebeten / das

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[349/0365] für das Land / das ichs nicht verderbete / aber ich fand keinen. Darumb schüttet ich meinen zorn vber sie / vnd gab jhnen jhren verdienst auff jhren kopff / spricht der HErr HERR. Denn da ist so bald angangen / was D. Lutherus offtmals zu Fürst Georgen von Anhalt / vnd zu andern hat pflegen zu sagen: Weil ich lebe / sol es keine noth haben / vnd sollen vns vnsere feinde mit krieg vnd verfolgung wol zu frieden lassen. Deñ ich mit meinem gebet solches bey Gott wol erhaltẽ wil / dessen bin ich gewiß / wenn ich aber sterbe / ey so betet selbst / denn da wirds not thun / vñ jhr werdet es erfaren / etc. Solches ist doch bald erfaren worden. Denn da ist der Keyserische deudsche krieg geführet worden / vnd dadurch eine schwere verfolgung den mehrern theil der Euangelischen Kirchen in Deudschlande / vnd ein betrübter zerrissener zustand fast allenthalben bey den Protestirenden Euangelischen Stenden verursachet / vnd viel Prediger / fürnemlich aus den Oberlendischen Kirchen / von wegen deß Gottlosen verfluchten Interims ins elend vertrieben / derer etliche in Schweitz sich begeben / vnd hernach gentzlich von Lutheri / oder der reinen Kirchen Confession / auff die Zwinglische meinung gefallen / vnd in den Zwinglischen Kirchen / sich zu Kirchenämptern haben bestellen lassen / vnd zum teil auch hernach mit dem Zwinglianismo in öffentlichen schriefften / sich herfür gethan / als Ambrosius Blaurerus / Wolffgangus Musculus / Geruasius Scholasticus / vnd andere / welches ein mercklich Exempel ist / das auch hohe Geistreiche Leute / durch den gleissenden schein deß bey den weltweisen gar hoch gerhümten glimpffs / bescheidenheit vnd gelindigkeit / fürnemlich / wenn von allen seiten vnd örten mit zuschlagen viel vertröstung vnd grosse hoffnung / das man dadurch viel mehr schaffen vnd ausrichten könne / denn da man allzu steiff vnd stracks fortfahre / wie auch Luthero mit jetztgedachten / vnd andern Sacramentirern begegnet ist / vnd summa es muß doch erfüllet werden / wie S. Paulus schreibt 1. Corinth. 11. Es müssen Rotten vnter euch sein / auff das die / so rechtschaffen sein / offenbar vnter euch werden. Vnd wenn durch Gottes verhengnis der Sathan die Leut / fürnemlich aber die Lehrer mit verfolgung sichtet / wie den Weitzen (Luce 22.) so fallen die jenigen / welche nicht gnugsam vnd wol gegründet oder gewurtzelt / vnd denen es nicht rechter ernst vnd eiuer gewest / leichtlich hindurch. Da heist es alßdenn 1. Johan. 2. Sie sind von vns ausgangen / aber sie waren nicht von vns / denn wenn sie von vns gewesen weren / so weren sie ja bey vns geblieben / aber auff das sie offenbar würden / das sie nicht alle von vns sind / etc. Anno 1546. D. Lutheri Gebet vnd warhafftige Prophecey. Bellũ Germanicum. Viel fallen ab von der erkanten vñ bekanten warheit. DIeweil aber die fürbitte vnsers trewen Mitlers Jesu Christi / dauon er selbst zu Petro sagt / Luc. 22. Ich habe für dich gebeten / das

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/365>, abgerufen am 22.11.2024.