Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1546.nicht eines fingers breit weichen von deß munde / der da saget / Diesen höret. Ich sehe für augen / wenn vns Gott nicht wird geben threwe Prediger vnd Kirchendiener / so wird der Teuffel durch die Rottengeister vnsere Kirchen zureissen / vnd wird nicht ablassen noch auffhören / biß ers hat geendet / das hat er kurtzvmb im sinne. Wo ers nicht Et factum est ita.kan durch den Bapst / vnd Keyser / so wird ers durch die / so noch mit vns in der lehr eintrechtig sein / ausrichten. Derhalben ist hoch von nöten / das man von hertzen bete / das Gott vns reine Lehrer geben wolle. Jetzt sein wir sicher / vnd sehen nicht / wie grewlich vns der Fürst dieser Welt / durch den Bapst / Keyser / vnd vnser Gelerten allhie / nachtrachte / welche sagen / Was schadets / daß man das nachlesset? Nein / nicht ein haar breit sollen wir nachlassen / Wollen sie es mit vns halten / gut / Wollen sie nicht / so lassen sie es. Ich habe von jhnen Consilia humana.die lehr nicht empfangen / sondern durch Göttliche gnade von Gott. Ich bin wol gewitziget. Darumb bittet Gott mit ernst / das er euch das Wort lasse / denn es wird grewlich zugehen Ey sagen die Juristen vnd klugen zu Hoff / Ihr seid stoltz / Es wird ein auffrhur darauff erfolgen / etc. Vnser HErr Gott helffe / das wir vns getrost wieder diese fehrliche anfechtung wehren. WEnn du einen Sacramentschwermer hörest / der daher lestert / Im Sacrament deß Altars ist nur brod vnnd wein. Item / Solte Christus auff dein wort vom Himel steigen / in dein maul vnd bauch. Ey es gefelt mir wol / was du sagst / Ey hat der Teuffel so ein gelehrte Braut / Aber was sagstu mir hiezu / Diß ist mein geliebter Sohn / den höret / Vnd der sagt / Diß ist mein leib. Troll dich mit deinem dünckel auff das heimliche gemach / Höre auff du verfluchte Hure / wilstu Meister sein vber den glauben / welcher sagt / das im Abendmal sey der ware leib / vnd das ware blut / etc. D. Lutherus prediget zu Hall.NAch dieser seiner letzten Predigt zu Wittenberg / hat sich D. Lutherus den 23. Januarij nach Eißleben / mit seinen dreyen Söhnen / auff den weg begeben / vnd da er deß andern tags gen Hall zu Doctor Justo Jona kommen / hat er sich vermögen lassen / vnd an S. Pauli bekerung tag / den 26. Januarij / öffentlich gepredigt / vnd die guten Leute zu Hall vermanet / weil Gott jhnen ein mal aus den Bäpstischen lügen heraus geholffen / vnd jhnen das reine Wort vnd rechten brauch der Sacrament gegeben / das sie ja vber dem wort halten / vnd bey demselben bestendig bleiben. Werdet nicht sicher (saget er in derselben predigt) habt das wort lieb vnd werth / es sein dennoch / Gott erbarm es / sonst allzu viel / die es anfeinden / verfolgen vnd lestern / wie die Sacramentschender in Schweitz / vnd Wiederteuffer im Niederland thun / da jetzt auffs jemmerlichste vnd erbermlichste das wort geschendet / verfolget / vnd gelestert wird. Anno 1546.nicht eines fingers breit weichen von deß munde / der da saget / Diesen höret. Ich sehe für augen / wenn vns Gott nicht wird geben threwe Prediger vnd Kirchendiener / so wird der Teuffel durch die Rottengeister vnsere Kirchen zureissen / vnd wird nicht ablassen noch auffhören / biß ers hat geendet / das hat er kurtzvmb im sinne. Wo ers nicht Et factum est ita.kan durch den Bapst / vnd Keyser / so wird ers durch die / so noch mit vns in der lehr eintrechtig sein / ausrichten. Derhalben ist hoch von nöten / das man von hertzen bete / das Gott vns reine Lehrer geben wolle. Jetzt sein wir sicher / vñ sehen nicht / wie grewlich vns der Fürst dieser Welt / durch den Bapst / Keyser / vnd vnser Gelerten allhie / nachtrachte / welche sagen / Was schadets / daß man das nachlesset? Nein / nicht ein haar breit sollen wir nachlassen / Wollen sie es mit vns halten / gut / Wollen sie nicht / so lassen sie es. Ich habe von jhnen Consilia humana.die lehr nicht empfangen / sondern durch Göttliche gnade von Gott. Ich bin wol gewitziget. Darumb bittet Gott mit ernst / das er euch das Wort lasse / denn es wird grewlich zugehen Ey sagen die Juristen vnd klugen zu Hoff / Ihr seid stoltz / Es wird ein auffrhur darauff erfolgen / etc. Vnser HErr Gott helffe / das wir vns getrost wieder diese fehrliche anfechtung wehren. WEnn du einen Sacramentschwermer hörest / der daher lestert / Im Sacrament deß Altars ist nur brod vnnd wein. Item / Solte Christus auff dein wort vom Himel steigen / in dein maul vnd bauch. Ey es gefelt mir wol / was du sagst / Ey hat der Teuffel so ein gelehrte Braut / Aber was sagstu mir hiezu / Diß ist mein geliebter Sohn / den höret / Vnd der sagt / Diß ist mein leib. Troll dich mit deinem dünckel auff das heimliche gemach / Höre auff du verfluchte Hure / wilstu Meister sein vber den glauben / welcher sagt / das im Abendmal sey der ware leib / vnd das ware blut / etc. D. Lutherus prediget zu Hall.NAch dieser seiner letzten Predigt zu Wittenberg / hat sich D. Lutherus den 23. Januarij nach Eißleben / mit seinen dreyẽ Söhnen / auff den weg begeben / vnd da er deß andern tags gen Hall zu Doctor Justo Jona kommen / hat er sich vermögen lassen / vnd an S. Pauli bekerung tag / den 26. Januarij / öffentlich gepredigt / vnd die guten Leute zu Hall vermanet / weil Gott jhnen ein mal aus den Bäpstischen lügen heraus geholffen / vnd jhnen das reine Wort vnd rechten brauch der Sacrament gegeben / das sie ja vber dem wort halten / vnd bey demselben bestendig bleiben. Werdet nicht sicher (saget er in derselben predigt) habt das wort lieb vnd werth / es sein dennoch / Gott erbarm es / sonst allzu viel / die es anfeinden / verfolgen vnd lestern / wie die Sacramentschender in Schweitz / vnd Wiederteuffer im Niederland thun / da jetzt auffs jemmerlichste vnd erbermlichste das wort geschendet / verfolget / vnd gelestert wird. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0362" n="346"/><note place="left">Anno 1546.</note>nicht eines fingers breit weichen von deß munde / der da saget / Diesen höret. Ich sehe für augen / wenn vns Gott nicht wird geben threwe Prediger vnd Kirchendiener / so wird der Teuffel durch die Rottengeister vnsere Kirchen zureissen / vnd wird nicht ablassen noch auffhören / biß ers hat geendet / das hat er kurtzvmb im sinne. Wo ers nicht <note place="left">Et factum est ita.</note>kan durch den Bapst / vnd Keyser / so wird ers durch die / so noch mit vns in der lehr eintrechtig sein / ausrichten. Derhalben ist hoch von nöten / das man von hertzen bete / das Gott vns reine Lehrer geben wolle. Jetzt sein wir sicher / vñ sehen nicht / wie grewlich vns der Fürst dieser Welt / durch den Bapst / Keyser / vnd vnser Gelerten allhie / nachtrachte / welche sagen / Was schadets / daß man das nachlesset? Nein / nicht ein haar breit sollen wir nachlassen / Wollen sie es mit vns halten / gut / Wollen sie nicht / so lassen sie es. Ich habe von jhnen <note place="left">Consilia humana.</note>die lehr nicht empfangen / sondern durch Göttliche gnade von Gott. Ich bin wol gewitziget. Darumb bittet Gott mit ernst / das er euch das Wort lasse / denn es wird grewlich zugehen Ey sagen die Juristen vnd klugen zu Hoff / Ihr seid stoltz / Es wird ein auffrhur darauff erfolgen / etc. Vnser HErr Gott helffe / das wir vns getrost wieder diese fehrliche anfechtung wehren.</p> <note place="left">Sacramẽtschwermer.</note> <p>WEnn du einen Sacramentschwermer hörest / der daher lestert / Im Sacrament deß Altars ist nur brod vnnd wein. Item / Solte Christus auff dein wort vom Himel steigen / in dein maul vnd bauch. Ey es gefelt mir wol / was du sagst / Ey hat der Teuffel so ein gelehrte Braut / Aber was sagstu mir hiezu / Diß ist mein geliebter Sohn / den höret / Vnd der sagt / Diß ist mein leib. Troll dich mit deinem dünckel auff das heimliche gemach / Höre auff du verfluchte Hure / wilstu Meister sein vber den glauben / welcher sagt / das im Abendmal sey der ware leib / vnd das ware blut / etc.</p> <note place="left">D. Lutherus prediget zu Hall.</note> <p>NAch dieser seiner letzten Predigt zu Wittenberg / hat sich D. Lutherus den 23. Januarij nach Eißleben / mit seinen dreyẽ Söhnen / auff den weg begeben / vnd da er deß andern tags gen Hall zu Doctor Justo Jona kommen / hat er sich vermögen lassen / vnd an S. Pauli bekerung tag / den 26. Januarij / öffentlich gepredigt / vnd die guten Leute zu Hall vermanet / weil Gott jhnen ein mal aus den Bäpstischen lügen heraus geholffen / vnd jhnen das reine Wort vnd rechten brauch der Sacrament gegeben / das sie ja vber dem wort halten / vnd bey demselben bestendig bleiben. Werdet nicht sicher (saget er in derselben predigt) habt das wort lieb vnd werth / es sein dennoch / Gott erbarm es / sonst allzu viel / die es anfeinden / verfolgen vnd lestern / wie die Sacramentschender in Schweitz / vnd Wiederteuffer im Niederland thun / da jetzt auffs jemmerlichste vnd erbermlichste das wort geschendet / verfolget / vnd gelestert wird.</p> </div> </body> </text> </TEI> [346/0362]
nicht eines fingers breit weichen von deß munde / der da saget / Diesen höret. Ich sehe für augen / wenn vns Gott nicht wird geben threwe Prediger vnd Kirchendiener / so wird der Teuffel durch die Rottengeister vnsere Kirchen zureissen / vnd wird nicht ablassen noch auffhören / biß ers hat geendet / das hat er kurtzvmb im sinne. Wo ers nicht kan durch den Bapst / vnd Keyser / so wird ers durch die / so noch mit vns in der lehr eintrechtig sein / ausrichten. Derhalben ist hoch von nöten / das man von hertzen bete / das Gott vns reine Lehrer geben wolle. Jetzt sein wir sicher / vñ sehen nicht / wie grewlich vns der Fürst dieser Welt / durch den Bapst / Keyser / vnd vnser Gelerten allhie / nachtrachte / welche sagen / Was schadets / daß man das nachlesset? Nein / nicht ein haar breit sollen wir nachlassen / Wollen sie es mit vns halten / gut / Wollen sie nicht / so lassen sie es. Ich habe von jhnen die lehr nicht empfangen / sondern durch Göttliche gnade von Gott. Ich bin wol gewitziget. Darumb bittet Gott mit ernst / das er euch das Wort lasse / denn es wird grewlich zugehen Ey sagen die Juristen vnd klugen zu Hoff / Ihr seid stoltz / Es wird ein auffrhur darauff erfolgen / etc. Vnser HErr Gott helffe / das wir vns getrost wieder diese fehrliche anfechtung wehren.
Anno 1546.
Et factum est ita.
Consilia humana. WEnn du einen Sacramentschwermer hörest / der daher lestert / Im Sacrament deß Altars ist nur brod vnnd wein. Item / Solte Christus auff dein wort vom Himel steigen / in dein maul vnd bauch. Ey es gefelt mir wol / was du sagst / Ey hat der Teuffel so ein gelehrte Braut / Aber was sagstu mir hiezu / Diß ist mein geliebter Sohn / den höret / Vnd der sagt / Diß ist mein leib. Troll dich mit deinem dünckel auff das heimliche gemach / Höre auff du verfluchte Hure / wilstu Meister sein vber den glauben / welcher sagt / das im Abendmal sey der ware leib / vnd das ware blut / etc.
NAch dieser seiner letzten Predigt zu Wittenberg / hat sich D. Lutherus den 23. Januarij nach Eißleben / mit seinen dreyẽ Söhnen / auff den weg begeben / vnd da er deß andern tags gen Hall zu Doctor Justo Jona kommen / hat er sich vermögen lassen / vnd an S. Pauli bekerung tag / den 26. Januarij / öffentlich gepredigt / vnd die guten Leute zu Hall vermanet / weil Gott jhnen ein mal aus den Bäpstischen lügen heraus geholffen / vnd jhnen das reine Wort vnd rechten brauch der Sacrament gegeben / das sie ja vber dem wort halten / vnd bey demselben bestendig bleiben. Werdet nicht sicher (saget er in derselben predigt) habt das wort lieb vnd werth / es sein dennoch / Gott erbarm es / sonst allzu viel / die es anfeinden / verfolgen vnd lestern / wie die Sacramentschender in Schweitz / vnd Wiederteuffer im Niederland thun / da jetzt auffs jemmerlichste vnd erbermlichste das wort geschendet / verfolget / vnd gelestert wird.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/362>, abgerufen am 16.02.2025. |