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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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Anno 1524.Leute zu den predigten Christi / Matth. 11. & 23. bald mit den Jüden Joh. 8. sagen: Samaritanus es, & daemonium habes. Vnd wer Lutherum vnd seinen trefflichen freidigen geist aus seinen schrifften ein wenig kennet / der muß sich doch fürwar verwundern / wie er in demselben Colloquio so kaltsinnig hat sein können / vnd muß bekennen / das er gegen dem hochtrabenden vngestümen geist Carlstad noch mehr denn viel zu gelinde gewest. Was auch deß goldgülden halben / so er damals Carlstaden geben / beschwerlich von jhnen angezogen vnd auffgemutzt wirdt / damit hats nicht die meinung / wie sie es / jhres Vaters art nach / bößlich vnd verkerlich deuten / als wenn eine Hadermetze (wie man im Deudschen saget) so jmmer lust zu zancken hat / etwa eine böse sache für geld an sich keufft / sondern weil Carlstad / in massen droben gehöret / Luthero zu etlichen malen in gehaltenem gesprech gedrewet / öffentlich wider jn zu schreiben / vnd aber öffentlich fürwendete / er besorgete sich / das man jhm den druck versperren möchte / hat Lutherus jm darauff einen goldgülden verheissen vnd gegeben / damit anzuzeigen / das er jm nicht allein nicht hinderlich / sondern viel mehr beförderlich dazu sein wolte / vnd dasselbige darumb / denn er viel lieber gesehen / das dieser schwarm / da es ja nicht anders hat sein wollen oder können / öffentlich durch schrifften ausgesprengt / denn sonst hin vnd wider in den winckeln heimlich in die zarten Christen vnter gesteckt würde / damit er also vrsach vnd gelegenheit hette / denselben auch öffentlich zu widerlegen / vnd die Kirchen daruor zuwarnen / etc. Wie er dann derhalben Auffrhürischer Wiederteufferischer vnnd Müntzerischer geist / zu Allstad.auch eben zu der zeit an die Fürsten zu Sachsen / von dem auffrürischem geist zu Allstad schreibt / To. 2. pa. 459. fa 2. Ihre Fürstliche gnade solle nicht wehren dem ampte deß worts / sondern die geister nur getrost vnd frisch predigen lassen / was sie können / vnd wieder wen sie wollen / damit er vnd andere seine getrewe gehülffen / deßgleichen alle fromme Christen / vrsach haben möchten / nach dem spruch Johannis sie zu prüfen / welches nicht könne geschehen / wenn sie in winckel kröchen / vnd das liecht scheweten / etc. wie er dann von Carlstad schreibet / Warumb D. Lutherusgewolt / das Carlstad mit seinemjrrthunb herfür ans liecht kemeim andern teil wieder die Himlischen Propheten / das er drey jahr vorher / ehe Lutherus wieder jhn geschrieben / mit seinem jrrthumb sey schwanger gangen / da er dann viel mehr schaden in der Kirchen gethan / als hernach / da man aus seinen gedruckten büchern vrsach gehabt / seinen schwarm in öffentlichen predigten vnd schrifften zuwiderlegen / vnd also die einfeltigen dauor zuuerwarnen: Vnd dahin gehets / das Lutherus jhm nicht alleine ausgeboten / sondern auch mit verehrung deß Goldgülden / jhn gelocket hat / damit der Fuchs / wie man saget / endlich zum loch heraus keme / vnd desto baß vnd ehe gefangen vnd bestrickt werden möchte / etc. vnd hat solches darumb öffentlich / in bey sein vieler frembder vnd Jenischen / auch Keyserlichen vnd Marggräffischen Boten / gethan / damit allenthalben auskeme / wie felschlich

Anno 1524.Leute zu den predigten Christi / Matth. 11. & 23. bald mit den Jüden Joh. 8. sagen: Samaritanus es, & daemonium habes. Vnd wer Lutherum vnd seinen trefflichen freidigen geist aus seinen schrifften ein wenig kennet / der muß sich doch fürwar verwundern / wie er in demselben Colloquio so kaltsinnig hat sein können / vnd muß bekennen / das er gegen dem hochtrabenden vngestümen geist Carlstad noch mehr deñ viel zu gelinde gewest. Was auch deß goldgülden halben / so er damals Carlstaden geben / beschwerlich von jhnen angezogen vnd auffgemutzt wirdt / damit hats nicht die meinung / wie sie es / jhres Vaters art nach / bößlich vnd verkerlich deuten / als wenn eine Hadermetze (wie man im Deudschen saget) so jmmer lust zu zancken hat / etwa eine böse sache für geld an sich keufft / sondern weil Carlstad / in massen droben gehöret / Luthero zu etlichen malen in gehaltenem gesprech gedrewet / öffentlich wider jn zu schreiben / vñ aber öffentlich fürwendete / er besorgete sich / das man jhm den druck versperren möchte / hat Lutherus jm darauff einen goldgülden verheissen vnd gegeben / damit anzuzeigen / das er jm nicht allein nicht hinderlich / sondern viel mehr beförderlich dazu sein wolte / vnd dasselbige darumb / denn er viel lieber gesehen / das dieser schwarm / da es ja nicht anders hat sein wollẽ oder können / öffentlich durch schrifften ausgesprengt / denn sonst hin vnd wider in den winckeln heimlich in die zarten Christen vnter gesteckt würde / damit er also vrsach vnd gelegenheit hette / denselben auch öffentlich zu widerlegen / vnd die Kirchen daruor zuwarnen / etc. Wie er dann derhalben Auffrhürischer Wiederteufferischer vnnd Müntzerischer geist / zu Allstad.auch eben zu der zeit an die Fürsten zu Sachsen / von dem auffrürischem geist zu Allstad schreibt / To. 2. pa. 459. fa 2. Ihre Fürstliche gnade solle nicht wehren dem ampte deß worts / sondern die geister nur getrost vnd frisch predigen lassen / was sie können / vnd wieder wen sie wollen / damit er vnd andere seine getrewe gehülffen / deßgleichen alle fromme Christen / vrsach haben möchten / nach dem spruch Johannis sie zu prüfen / welches nicht könne geschehen / wenn sie in winckel kröchen / vnd das liecht scheweten / etc. wie er dann von Carlstad schreibet / Warumb D. Lutherusgewolt / das Carlstad mit seinemjrrthũb herfür ans liecht kemeim andern teil wieder die Himlischen Propheten / das er drey jahr vorher / ehe Lutherus wieder jhn geschrieben / mit seinem jrrthumb sey schwanger gangen / da er dann viel mehr schaden in der Kirchen gethan / als hernach / da man aus seinen gedruckten büchern vrsach gehabt / seinen schwarm in öffentlichen predigten vnd schrifften zuwiderlegen / vnd also die einfeltigen dauor zuuerwarnen: Vñ dahin gehets / das Lutherus jhm nicht alleine ausgeboten / sondern auch mit verehrung deß Goldgülden / jhn gelocket hat / damit der Fuchs / wie man saget / endlich zum loch heraus keme / vnd desto baß vnd ehe gefangen vnd bestrickt werden möchte / etc. vnd hat solches darumb öffentlich / in bey sein vieler frembder vnd Jenischen / auch Keyserlichen vnd Marggräffischen Boten / gethan / damit allenthalben auskeme / wie felschlich

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[20/0036] Leute zu den predigten Christi / Matth. 11. & 23. bald mit den Jüden Joh. 8. sagen: Samaritanus es, & daemonium habes. Vnd wer Lutherum vnd seinen trefflichen freidigen geist aus seinen schrifften ein wenig kennet / der muß sich doch fürwar verwundern / wie er in demselben Colloquio so kaltsinnig hat sein können / vnd muß bekennen / das er gegen dem hochtrabenden vngestümen geist Carlstad noch mehr deñ viel zu gelinde gewest. Was auch deß goldgülden halben / so er damals Carlstaden geben / beschwerlich von jhnen angezogen vnd auffgemutzt wirdt / damit hats nicht die meinung / wie sie es / jhres Vaters art nach / bößlich vnd verkerlich deuten / als wenn eine Hadermetze (wie man im Deudschen saget) so jmmer lust zu zancken hat / etwa eine böse sache für geld an sich keufft / sondern weil Carlstad / in massen droben gehöret / Luthero zu etlichen malen in gehaltenem gesprech gedrewet / öffentlich wider jn zu schreiben / vñ aber öffentlich fürwendete / er besorgete sich / das man jhm den druck versperren möchte / hat Lutherus jm darauff einen goldgülden verheissen vnd gegeben / damit anzuzeigen / das er jm nicht allein nicht hinderlich / sondern viel mehr beförderlich dazu sein wolte / vnd dasselbige darumb / denn er viel lieber gesehen / das dieser schwarm / da es ja nicht anders hat sein wollẽ oder können / öffentlich durch schrifften ausgesprengt / denn sonst hin vnd wider in den winckeln heimlich in die zarten Christen vnter gesteckt würde / damit er also vrsach vnd gelegenheit hette / denselben auch öffentlich zu widerlegen / vnd die Kirchen daruor zuwarnen / etc. Wie er dann derhalben auch eben zu der zeit an die Fürsten zu Sachsen / von dem auffrürischem geist zu Allstad schreibt / To. 2. pa. 459. fa 2. Ihre Fürstliche gnade solle nicht wehren dem ampte deß worts / sondern die geister nur getrost vnd frisch predigen lassen / was sie können / vnd wieder wen sie wollen / damit er vnd andere seine getrewe gehülffen / deßgleichen alle fromme Christen / vrsach haben möchten / nach dem spruch Johannis sie zu prüfen / welches nicht könne geschehen / wenn sie in winckel kröchen / vnd das liecht scheweten / etc. wie er dann von Carlstad schreibet / im andern teil wieder die Himlischen Propheten / das er drey jahr vorher / ehe Lutherus wieder jhn geschrieben / mit seinem jrrthumb sey schwanger gangen / da er dann viel mehr schaden in der Kirchen gethan / als hernach / da man aus seinen gedruckten büchern vrsach gehabt / seinen schwarm in öffentlichen predigten vnd schrifften zuwiderlegen / vnd also die einfeltigen dauor zuuerwarnen: Vñ dahin gehets / das Lutherus jhm nicht alleine ausgeboten / sondern auch mit verehrung deß Goldgülden / jhn gelocket hat / damit der Fuchs / wie man saget / endlich zum loch heraus keme / vnd desto baß vnd ehe gefangen vnd bestrickt werden möchte / etc. vnd hat solches darumb öffentlich / in bey sein vieler frembder vnd Jenischen / auch Keyserlichen vnd Marggräffischen Boten / gethan / damit allenthalben auskeme / wie felschlich Anno 1524. Auffrhürischer Wiederteufferischer vnnd Müntzerischer geist / zu Allstad. Warumb D. Lutherusgewolt / das Carlstad mit seinemjrrthũb herfür ans liecht keme

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/36>, abgerufen am 24.11.2024.