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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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X.Anno 1542.

ES wird nicht allein Heydnisch / sondern auch gantz Nerrisch /Heydnische vnd Nerrische fragen der Sacramentirer. vnd ohn alle rechte folge gesagt: Wenn der HErr im Himel ist / wie kan er denn gegenwertig im Abendmal gegeben werden / welches auff Erden gehalten wird? Hat er die Welt verlassen / vnd ist in Himlischer ehre / wie kan er denn da von Menschen geessen werden?

XI.

DArumb sol man durch den aller grösten fleiß / die Leute vonGottlose vnd lesterliche folgereyen vnd argumenta der Sacramen tirer. solchen Gottlosen / vnd lesterlichen folgereyen vnd Argumenten abschrecken vnd abfüren.

XII.

MAn sol auch keine Transubstantion, oder verwandlung deßZwey ding im Sacrament. brods vnd weins in den leib vnd das blut Christi / setzen / sondern mit Paulo vnd den heiligen Vätern bekennen / das in dem Nachtmal zweySacramentliche vereinigung. ding gereicht werden / ein Himlisch / vnd ein jrrdisch. Ein Himlisch / der leib vnd blut deß HErrn: Ein jrrdisch / brod vnd wein / als heilige warzeichen / durch welche / oder mit welchen vns der HErr sein leib vnd sein blut warhafftig vnd wesentlich (vere & realiter, in der that vnd in der warheit) gibt oder mittheilet.

XIII.

ALso sollen wir auch gleuben vnd lehren / das zwo Naturen inPersönliche vereinigung. Christo / Göttliche vnd Menschliche / in einer person miteinander vereinigt / vnd beyde gantz vnd vnuermischet sind / vnd Christus der HErr warer Gott vnd warer Mensch ist / vnd jhme recht vnd eigentlich tribuirt oder zugeschrieben wird / was beyden Naturen eignet / weil er warer Gott vnd warer Mensch ist.

XIIII.

ES ist aber gleichwol eine Gottlose rede / wenn man sagt / ChristusWas in Christo ein Creatur sey. ist eine Creatur (denn wenn wir Christum nennen / so verstehen vnd nennen wir eine Göttliche person) aber recht ists geredt / wenn man sagt / die Menschliche natur in Christo ist eine Creatur. Denn die wird vnterschieden von der Göttlichen / vnd bleibet doch in jhm gantz / wie auch die Göttliche Natur.

XV.

DEnn die aufferstehung hat dem Menschen Christo / HimlischeHimlische herrligkeit des inenschen Christi. herrligkeit gebracht / aber die Natur nicht hinweg genommen.

XVI.

DIe Disputation von der Vbiquitet, oder allenthalbenheitVbiquitet. deß leibs Christi / sol man anstehen lassen / wie auch alles / was von solchen grossen geheimnissen in der Göttlichen Schrifft nicht gelehret ist.

X.Anno 1542.

ES wird nicht allein Heydnisch / sondern auch gantz Nerrisch /Heydnische vnd Nerrische fragen der Sacramentirer. vnd ohn alle rechte folge gesagt: Wenn der HErr im Himel ist / wie kan er denn gegenwertig im Abendmal gegeben werden / welches auff Erden gehalten wird? Hat er die Welt verlassen / vnd ist in Himlischer ehre / wie kan er denn da von Menschen geessen werden?

XI.

DArumb sol man durch den aller grösten fleiß / die Leute vonGottlose vñ lesterliche folgereyen vnd argumenta der Sacramen tirer. solchen Gottlosen / vnd lesterlichen folgereyen vnd Argumenten abschrecken vnd abfüren.

XII.

MAn sol auch keine Transubstantion, oder verwandlung deßZwey ding im Sacrament. brods vnd weins in den leib vnd das blut Christi / setzen / sondern mit Paulo vñ den heiligen Vätern bekennen / das in dem Nachtmal zweySacramẽtliche vereinigung. ding gereicht werden / ein Himlisch / vnd ein jrrdisch. Ein Himlisch / der leib vnd blut deß HErrn: Ein jrrdisch / brod vnd wein / als heilige warzeichen / durch welche / oder mit welchen vns der HErr sein leib vnd sein blut warhafftig vnd wesentlich (verè & realiter, in der that vnd in der warheit) gibt oder mittheilet.

XIII.

ALso sollen wir auch gleuben vnd lehren / das zwo Naturen inPersönliche vereinigũg. Christo / Göttliche vnd Menschliche / in einer person miteinander vereinigt / vñ beyde gantz vnd vnuermischet sind / vnd Christus der HErr warer Gott vnd warer Mensch ist / vnd jhme recht vnd eigentlich tribuirt oder zugeschrieben wird / was beyden Naturen eignet / weil er warer Gott vnd warer Mensch ist.

XIIII.

ES ist aber gleichwol eine Gottlose rede / wenn man sagt / ChristusWas in Christo ein Creatur sey. ist eine Creatur (denn wenn wir Christum nennen / so verstehen vnd nennen wir eine Göttliche person) aber recht ists geredt / wenn man sagt / die Menschliche natur in Christo ist eine Creatur. Denn die wird vnterschieden von der Göttlichen / vnd bleibet doch in jhm gantz / wie auch die Göttliche Natur.

XV.

DEnn die aufferstehung hat dem Menschen Christo / HimlischeHimlische herrligkeit des inenschẽ Christi. herrligkeit gebracht / aber die Natur nicht hinweg genommen.

XVI.

DIe Disputation von der Vbiquitet, oder allenthalbenheitVbiquitet. deß leibs Christi / sol man anstehen lassen / wie auch alles / was von solchen grossen geheimnissen in der Göttlichen Schrifft nicht gelehret ist.

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[311/0327] X. ES wird nicht allein Heydnisch / sondern auch gantz Nerrisch / vnd ohn alle rechte folge gesagt: Wenn der HErr im Himel ist / wie kan er denn gegenwertig im Abendmal gegeben werden / welches auff Erden gehalten wird? Hat er die Welt verlassen / vnd ist in Himlischer ehre / wie kan er denn da von Menschen geessen werden? Heydnische vnd Nerrische fragen der Sacramentirer. XI. DArumb sol man durch den aller grösten fleiß / die Leute von solchen Gottlosen / vnd lesterlichen folgereyen vnd Argumenten abschrecken vnd abfüren. Gottlose vñ lesterliche folgereyen vnd argumenta der Sacramen tirer. XII. MAn sol auch keine Transubstantion, oder verwandlung deß brods vnd weins in den leib vnd das blut Christi / setzen / sondern mit Paulo vñ den heiligen Vätern bekennen / das in dem Nachtmal zwey ding gereicht werden / ein Himlisch / vnd ein jrrdisch. Ein Himlisch / der leib vnd blut deß HErrn: Ein jrrdisch / brod vnd wein / als heilige warzeichen / durch welche / oder mit welchen vns der HErr sein leib vnd sein blut warhafftig vnd wesentlich (verè & realiter, in der that vnd in der warheit) gibt oder mittheilet. Zwey ding im Sacrament. Sacramẽtliche vereinigung. XIII. ALso sollen wir auch gleuben vnd lehren / das zwo Naturen in Christo / Göttliche vnd Menschliche / in einer person miteinander vereinigt / vñ beyde gantz vnd vnuermischet sind / vnd Christus der HErr warer Gott vnd warer Mensch ist / vnd jhme recht vnd eigentlich tribuirt oder zugeschrieben wird / was beyden Naturen eignet / weil er warer Gott vnd warer Mensch ist. Persönliche vereinigũg. XIIII. ES ist aber gleichwol eine Gottlose rede / wenn man sagt / Christus ist eine Creatur (denn wenn wir Christum nennen / so verstehen vnd nennen wir eine Göttliche person) aber recht ists geredt / wenn man sagt / die Menschliche natur in Christo ist eine Creatur. Denn die wird vnterschieden von der Göttlichen / vnd bleibet doch in jhm gantz / wie auch die Göttliche Natur. Was in Christo ein Creatur sey. XV. DEnn die aufferstehung hat dem Menschen Christo / Himlische herrligkeit gebracht / aber die Natur nicht hinweg genommen. Himlische herrligkeit des inenschẽ Christi. XVI. DIe Disputation von der Vbiquitet, oder allenthalbenheit deß leibs Christi / sol man anstehen lassen / wie auch alles / was von solchen grossen geheimnissen in der Göttlichen Schrifft nicht gelehret ist. Vbiquitet.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/327>, abgerufen am 03.12.2024.