Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1523.vns gegeben / sondern sein natürlicher leib ist vor seinen geistlichen leib / der wir sind / gegeben. Vnd wil vns nicht ziemen hie / aus dem wort / leib / machen eine gemeinschafft deß leibes / vnd aus eigner willkör one schrifft wieder so klare wort zu handeln. Es ist nicht gnug zusagen / solcher spruch möge jhren verstand geben / sondern sie müssen beweisen / das er solchen verstand erzwinge vnd dringe. Man muß in diesen sachen gewiß faren / die das gewissen treffen / vnd nicht darauff stehen vnd sagen / es mag also verstanden werden. Mögen vnd Müssen ist nicht eins / du must beweisen / es müsse also vnd nicht anders verstanden werden / So lange du solches / müssen / nicht beweisest / dringet dein spruch vnd verstand nichts. Denn der rechte gewisse verstand in diesem spruch S. Pauli ist ohne zweiffel dieser / das brod / das wir brechen / ist die gemeinschafft deß leibes Christi / das ist / wenn wir solch brod essen / so empfahen vnd geniessen wir allesampt / einer so viel als der ander / nicht schlecht brod / sondern den leib Christi. Vnd ob sie solchen verstand anfechten / vnd sagen / gemeinschafft deß leibes Christi / meinet hie S. Paulus / das wir alles gutes geniessen / das Christus in seinem leibe erworben hat / gleich wie die / die so Götzenopffer essen / alles vnglücks mit entgelten müssen / das die Teuffel haben / Das ist wol war / vnd ein guter verstand / aber er dienet hieher nicht eigentlich / auch hilfft er sie nicht / denn damit ist noch nicht vmbgestossen / das Christus leib da sey / etc. Es haben die Brecher nicht alle die geistliche gemeinschafft am leibe Christi / ob sie wol alle die Sacramentliche gemeinschafft haben Brodbrechen im Abendmal / was es heisse./ darumb muß S. Pauli spruch den sinn haben / das brod brechen ist die gemeinschafft deß leibes Christi / Ebraico more fractio panis est participatum corpus Christi, pro, participatio Christi, auffs aller einfeltigste den worten nach also / das der spruch auffs allerfeinste vnsern glauben bestetige / vnd gantz mit den worten Christi stimme / daß das Ehrerbietung vnd anbetung Christi im heiligen Abendmal.brod sey der leib Christi. Wer nicht gleubet / das Christi leib vnd blut da ist / der thut recht / das er weder geistlich noch fleischlich anbetet. Wer aber gleubet / als es denn zu gleuben gnugsam erweiset ist / der kan freylich dem leib vnd blut Christi seine ehrerbietung nicht versagen ohne sünde / denn ich muß je bekennen / das Christus da sey / wenn sein leib vnd blut da ist / seine wort liegen mir nicht / vnd er von seinem Christus ist mit seinem leib vnd blut im Abendmal.leib vnd blut nicht geschieden ist. Das ist wol war / das ein vnterscheid ist vnter dem / das Christus droben im Himel sitzt vnd im Sacrament / vnd in den hertzen der gleubigen ist. Denn er freylich darumb gen Himel gefahren ist / das man jhn daselbst sol vnd muß anbeten / vnd bekennen / das er der HErr sey / vber alle ding mechtig / Philip. 2. Aber in dem Sacrament vnd in den hertzen der gleubigen ist er nicht eigentlich darumb / das er da wolle angebetet sein / sondern daselbst mit vns schaffen vnd vns belffen. Anno 1523.vns gegeben / sondern sein natürlicher leib ist vor seinen geistlichen leib / der wir sind / gegeben. Vnd wil vns nicht ziemen hie / aus dem wort / leib / machen eine gemeinschafft deß leibes / vnd aus eigner willkör one schrifft wieder so klare wort zu handeln. Es ist nicht gnug zusagen / solcher spruch möge jhren verstand geben / sondern sie müssen beweisen / das er solchen verstand erzwinge vnd dringe. Man muß in diesen sachen gewiß faren / die das gewissen treffen / vnd nicht darauff stehen vñ sagen / es mag also verstanden werden. Mögen vnd Müssen ist nicht eins / du must beweisen / es müsse also vnd nicht anders verstanden werden / So lange du solches / müssen / nicht beweisest / dringet dein spruch vnd verstand nichts. Denn der rechte gewisse verstand in diesem spruch S. Pauli ist ohne zweiffel dieser / das brod / das wir brechen / ist die gemeinschafft deß leibes Christi / das ist / wenn wir solch brod essen / so empfahen vnd geniessen wir allesampt / einer so viel als der ander / nicht schlecht brod / sondern den leib Christi. Vnd ob sie solchen verstand anfechten / vnd sagen / gemeinschafft deß leibes Christi / meinet hie S. Paulus / das wir alles gutes geniessen / das Christus in seinem leibe erworben hat / gleich wie die / die so Götzenopffer essen / alles vnglücks mit entgelten müssen / das die Teuffel haben / Das ist wol war / vnd ein guter verstand / aber er dienet hieher nicht eigentlich / auch hilfft er sie nicht / denn damit ist noch nicht vmbgestossen / das Christus leib da sey / etc. Es haben die Brecher nicht alle die geistliche gemeinschafft am leibe Christi / ob sie wol alle die Sacramentliche gemeinschafft haben Brodbrechen im Abendmal / was es heisse./ darumb muß S. Pauli spruch den sinn haben / das brod brechen ist die gemeinschafft deß leibes Christi / Ebraico more fractio panis est participatum corpus Christi, pro, participatio Christi, auffs aller einfeltigste den worten nach also / das der spruch auffs allerfeinste vnsern glauben bestetige / vnd gantz mit den worten Christi stimme / daß das Ehrerbietung vñ anbetũg Christi im heiligen Abendmal.brod sey der leib Christi. Wer nicht gleubet / das Christi leib vnd blut da ist / der thut recht / das er weder geistlich noch fleischlich anbetet. Wer aber gleubet / als es denn zu gleuben gnugsam erweiset ist / der kan freylich dem leib vnd blut Christi seine ehrerbietung nicht versagen ohne sünde / denn ich muß je bekennen / das Christus da sey / wenn sein leib vnd blut da ist / seine wort liegen mir nicht / vnd er von seinem Christus ist mit seinem leib vñ blut im Abendmal.leib vnd blut nicht geschieden ist. Das ist wol war / das ein vnterscheid ist vnter dem / das Christus droben im Himel sitzt vnd im Sacramẽt / vnd in den hertzen der gleubigen ist. Denn er freylich darumb gen Himel gefahren ist / das man jhn daselbst sol vnd muß anbeten / vnd bekennen / das er der HErr sey / vber alle ding mechtig / Philip. 2. Aber in dem Sacrament vnd in den hertzen der gleubigen ist er nicht eigentlich darumb / das er da wolle angebetet sein / sondern daselbst mit vns schaffen vnd vns belffen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0032" n="16"/><note place="left">Anno 1523.</note>vns gegeben / sondern sein natürlicher leib ist vor seinen geistlichen leib / der wir sind / gegeben. Vnd wil vns nicht ziemen hie / aus dem wort / leib / machen eine gemeinschafft deß leibes / vnd aus eigner willkör one schrifft wieder so klare wort zu handeln.</p> <note place="left">Der glaub mus vñ sol gewis sein / vnd nicht wancken.</note> <p>Es ist nicht gnug zusagen / solcher spruch möge jhren verstand geben / sondern sie müssen beweisen / das er solchen verstand erzwinge vnd dringe. Man muß in diesen sachen gewiß faren / die das gewissen treffen / vnd nicht darauff stehen vñ sagen / es mag also verstanden werden. Mögen vnd Müssen ist nicht eins / du must beweisen / es müsse also vnd nicht anders verstanden werden / So lange du solches / müssen / nicht beweisest / dringet dein spruch vnd verstand nichts. Denn der rechte gewisse verstand in diesem spruch S. Pauli ist ohne zweiffel dieser / das brod / das wir brechen / ist die gemeinschafft deß leibes Christi / das ist / wenn wir solch brod essen / so empfahen vnd geniessen wir allesampt / einer so viel als der ander / nicht schlecht brod / sondern den leib Christi. Vnd ob sie solchen verstand anfechten / vnd sagen / gemeinschafft deß leibes Christi / meinet hie S. Paulus / das wir alles gutes geniessen / das Christus in seinem leibe erworben hat / gleich wie die / die so Götzenopffer essen / alles vnglücks mit entgelten müssen / das die Teuffel haben / Das ist wol war / vnd ein guter verstand / aber er dienet hieher nicht eigentlich / auch hilfft er sie nicht / denn damit ist noch nicht vmbgestossen / das Christus leib da sey / etc.</p> <p>Es haben die Brecher nicht alle die geistliche gemeinschafft am leibe Christi / ob sie wol alle die Sacramentliche gemeinschafft haben <note place="left">Brodbrechen im Abendmal / was es heisse.</note>/ darumb muß S. 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Das ist wol war / das ein vnterscheid ist vnter dem / das Christus droben im Himel sitzt vnd im Sacramẽt / vnd in den hertzen der gleubigen ist. Denn er freylich darumb gen Himel gefahren ist / das man jhn daselbst sol vnd muß anbeten / vnd bekennen / das er der HErr sey / vber alle ding mechtig / Philip. 2. Aber in dem Sacrament vnd in den hertzen der gleubigen ist er nicht eigentlich darumb / das er da wolle angebetet sein / sondern daselbst mit vns schaffen vnd vns belffen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0032]
vns gegeben / sondern sein natürlicher leib ist vor seinen geistlichen leib / der wir sind / gegeben. Vnd wil vns nicht ziemen hie / aus dem wort / leib / machen eine gemeinschafft deß leibes / vnd aus eigner willkör one schrifft wieder so klare wort zu handeln.
Anno 1523. Es ist nicht gnug zusagen / solcher spruch möge jhren verstand geben / sondern sie müssen beweisen / das er solchen verstand erzwinge vnd dringe. Man muß in diesen sachen gewiß faren / die das gewissen treffen / vnd nicht darauff stehen vñ sagen / es mag also verstanden werden. Mögen vnd Müssen ist nicht eins / du must beweisen / es müsse also vnd nicht anders verstanden werden / So lange du solches / müssen / nicht beweisest / dringet dein spruch vnd verstand nichts. Denn der rechte gewisse verstand in diesem spruch S. Pauli ist ohne zweiffel dieser / das brod / das wir brechen / ist die gemeinschafft deß leibes Christi / das ist / wenn wir solch brod essen / so empfahen vnd geniessen wir allesampt / einer so viel als der ander / nicht schlecht brod / sondern den leib Christi. Vnd ob sie solchen verstand anfechten / vnd sagen / gemeinschafft deß leibes Christi / meinet hie S. Paulus / das wir alles gutes geniessen / das Christus in seinem leibe erworben hat / gleich wie die / die so Götzenopffer essen / alles vnglücks mit entgelten müssen / das die Teuffel haben / Das ist wol war / vnd ein guter verstand / aber er dienet hieher nicht eigentlich / auch hilfft er sie nicht / denn damit ist noch nicht vmbgestossen / das Christus leib da sey / etc.
Es haben die Brecher nicht alle die geistliche gemeinschafft am leibe Christi / ob sie wol alle die Sacramentliche gemeinschafft haben / darumb muß S. Pauli spruch den sinn haben / das brod brechen ist die gemeinschafft deß leibes Christi / Ebraico more fractio panis est participatum corpus Christi, pro, participatio Christi, auffs aller einfeltigste den worten nach also / das der spruch auffs allerfeinste vnsern glauben bestetige / vnd gantz mit den worten Christi stimme / daß das brod sey der leib Christi. Wer nicht gleubet / das Christi leib vnd blut da ist / der thut recht / das er weder geistlich noch fleischlich anbetet. Wer aber gleubet / als es denn zu gleuben gnugsam erweiset ist / der kan freylich dem leib vnd blut Christi seine ehrerbietung nicht versagen ohne sünde / denn ich muß je bekennen / das Christus da sey / wenn sein leib vnd blut da ist / seine wort liegen mir nicht / vnd er von seinem leib vnd blut nicht geschieden ist. Das ist wol war / das ein vnterscheid ist vnter dem / das Christus droben im Himel sitzt vnd im Sacramẽt / vnd in den hertzen der gleubigen ist. Denn er freylich darumb gen Himel gefahren ist / das man jhn daselbst sol vnd muß anbeten / vnd bekennen / das er der HErr sey / vber alle ding mechtig / Philip. 2. Aber in dem Sacrament vnd in den hertzen der gleubigen ist er nicht eigentlich darumb / das er da wolle angebetet sein / sondern daselbst mit vns schaffen vnd vns belffen.
Brodbrechen im Abendmal / was es heisse.
Ehrerbietung vñ anbetũg Christi im heiligen Abendmal.
Christus ist mit seinem leib vñ blut im Abendmal.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/32>, abgerufen am 23.07.2024. |