Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

freundlich zuuernemen / das die Gesandten / die vnsere Herrn vnndAnno 1538. Freund Meister vnd Rhat / jetzt auff den tag zu Eisenach gehabt / wieder ankommen / vnnd in jhrer Relation bericht geben / das solch ewer vnd gemelter ewerer mitverwandten schreiben an den Churfürsten zu Sachsen / vnd Landgraffen zu Hessen / auch der Chur vnd Fürst. Gnad. Deßgleichen D. Lutheri widerantwort / vor gemeiner Stenden Bottschafft verlesen worden seind / vnd das sie eines Ehrsamen Rhats Gesandten / daneben von deß Churfürsten Rhäten in der anzeig vermerckt / das obengeregt ewer vnd ewerer mitverwandten schreiben an beyde Fürsten zu Sachsen vnd Hessen / vnd auch an D. Lutherum geschehen / von jhren Fürst. G. vnd auch D. Martin Luthern / gantz gnediglich vnd freundlich / auch für eine gantz Christliche schrifft gerhümet vnd auffgenommen worden sey / also / das die gesandten gentzlich achten / das diß ewer mitverwandten schreiben / viel nutz vnd gutes willens / bey gemelten Fürsten vnd andern Stenden / auch jren Gelerten / bringen werde. Dieweil wir nun solches von den Gesandten vermerckt / haben wir aus sonderlicher freundlicher Nachbarschafft / nicht vnterlassen wollen / euch dessen zu berichten / der hoffnung / jhr werdet darob gut gefallen tragen / etc. Solches auch andern ewern mitverwandten anzeigen. Datum Montags den 26. Augusti / Anno 1538.

ES hat auch Capito von Straßburg / den 13. Augusti genCapitonis schrifft gen Wittenberg / darinn D. Lutheri sanfftmut vnd Christlich hertz gerhümet wird. Wittenberg geschrieben / vnd vermeldet / was D. Lutheri glimpffliche antwort / gutes ausgericht habe. Seine wort lauten also:

DIe Basler haben diese tage vns das schreiben D. Luthers zugeschickt / darinnen er auff die antwort der Zürcher versamlung / bey welcher auch wir gewesen / wiederantwortet. Ich kan nicht sehen / daß / wenn er vns in solchem schreiben rhats gefragt / wir eine einige syllaben hetten hinzu thun können. Man spüret darinnen die höchste bedachtligkeit / darneben freundligkeit / sanfftmut / vnd das er die schwachen gerne dulden wil. Vnd der gestalt ists auch auff genommen worden von etlichen sondern / für denen wir vns besorgt haben / das sie lang sich besinnen würden / ob sie von den wiedersachern zu vns gantz tretten wolten / oder nicht / denn derselbigen personen schreiben / neben dem schreiben deß Bürgermeisters zu Basel / haben wir bey diesem Boten auch empfangen.

DAs werck der Concordj / hat auch diesen nutz / dauon ich offt schreibe / das deß Luthers Büchern der zugang offen stehe zu den Schweitzerischen Kirchen / damit die vnuerstendigen mit reiner lehr vnterrichtet / vnd die Kirchendiener mehr auff die gewissen sehen / weder bißher. Darnach welche vor der zeit recht gehalten haben / aber von wegen etlicher Tyranney sich nicht öffentlich dürffen hören lassen / die kommen jetzt vngeschewet an tag / vnd dürffen jetzt öffentlich mit grossem nutz dieses predigen (so sie vom Herrn empfangen) durch

freundlich zuuernemen / das die Gesandten / die vnsere Herrn vnndAnno 1538. Freund Meister vnd Rhat / jetzt auff den tag zu Eisenach gehabt / wieder ankommen / vnnd in jhrer Relation bericht geben / das solch ewer vnd gemelter ewerer mitverwandten schreiben an den Churfürsten zu Sachsen / vnd Landgraffen zu Hessen / auch der Chur vnd Fürst. Gnad. Deßgleichen D. Lutheri widerantwort / vor gemeiner Stenden Bottschafft verlesen worden seind / vnd das sie eines Ehrsamen Rhats Gesandten / daneben von deß Churfürsten Rhäten in der anzeig vermerckt / das obengeregt ewer vñ ewerer mitverwandten schreiben an beyde Fürsten zu Sachsen vnd Hessen / vnd auch an D. Lutherum geschehen / von jhren Fürst. G. vnd auch D. Martin Luthern / gantz gnediglich vñ freundlich / auch für eine gantz Christliche schrifft gerhümet vnd auffgenom̃en worden sey / also / das die gesandten gentzlich achten / das diß ewer mitverwandten schreiben / viel nutz vnd gutes willens / bey gemelten Fürsten vnd andern Stenden / auch jren Gelerten / bringen werde. Dieweil wir nun solches von den Gesandten vermerckt / haben wir aus sonderlicher freũdlicher Nachbarschafft / nicht vnterlassen wollen / euch dessen zu berichten / der hoffnung / jhr werdet darob gut gefallen tragen / etc. Solches auch andern ewern mitverwandten anzeigen. Datum Montags den 26. Augusti / Anno 1538.

ES hat auch Capito von Straßburg / den 13. Augusti genCapitonis schrifft gen Wittẽberg / darinn D. Lutheri sanfftmut vnd Christlich hertz gerhümet wird. Wittenberg geschrieben / vnd vermeldet / was D. Lutheri glimpffliche antwort / gutes ausgericht habe. Seine wort lauten also:

DIe Basler haben diese tage vns das schreiben D. Luthers zugeschickt / darinnen er auff die antwort der Zürcher versamlung / bey welcher auch wir gewesen / wiederantwortet. Ich kan nicht sehen / daß / wenn er vns in solchem schreiben rhats gefragt / wir eine einige syllaben hetten hinzu thun können. Man spüret darinnen die höchste bedachtligkeit / darneben freundligkeit / sanfftmut / vnd das er die schwachen gerne dulden wil. Vnd der gestalt ists auch auff genommen worden von etlichen sondern / für denen wir vns besorgt haben / das sie lang sich besinnen würden / ob sie von den wiedersachern zu vns gantz tretten wolten / oder nicht / denn derselbigen personen schreiben / neben dem schreiben deß Bürgermeisters zu Basel / haben wir bey diesem Boten auch empfangen.

DAs werck der Concordj / hat auch diesen nutz / dauon ich offt schreibe / das deß Luthers Büchern der zugang offen stehe zu den Schweitzerischen Kirchen / damit die vnuerstendigen mit reiner lehr vnterrichtet / vñ die Kirchendiener mehr auff die gewissen sehen / weder bißher. Darnach welche vor der zeit recht gehalten haben / aber von wegen etlicher Tyranney sich nicht öffentlich dürffen hören lassen / die kommen jetzt vngeschewet an tag / vnd dürffen jetzt öffentlich mit grossem nutz dieses predigen (so sie vom Herrn empfangen) durch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0307" n="291"/>
freundlich zuuernemen / das die Gesandten / die vnsere Herrn vnnd<note place="right">Anno 1538.</note> Freund Meister vnd Rhat / jetzt auff                      den tag zu Eisenach gehabt / wieder ankommen / vnnd in jhrer Relation bericht                      geben / das solch ewer vnd gemelter ewerer mitverwandten schreiben an den                      Churfürsten zu Sachsen / vnd Landgraffen zu Hessen / auch der Chur vnd Fürst.                      Gnad. Deßgleichen D. Lutheri widerantwort / vor gemeiner Stenden Bottschafft                      verlesen worden seind / vnd das sie eines Ehrsamen Rhats Gesandten / daneben von                      deß Churfürsten Rhäten in der anzeig vermerckt / das obengeregt ewer vn&#x0303; ewerer mitverwandten schreiben an beyde Fürsten zu Sachsen vnd                      Hessen / vnd auch an D. Lutherum geschehen / von jhren Fürst. G. vnd auch D.                      Martin Luthern / gantz gnediglich vn&#x0303; freundlich / auch für eine                      gantz Christliche schrifft gerhümet vnd auffgenom&#x0303;en worden sey /                      also / das die gesandten gentzlich achten / das diß ewer mitverwandten schreiben                      / viel nutz vnd gutes willens / bey gemelten Fürsten vnd andern Stenden / auch                      jren Gelerten / bringen werde. Dieweil wir nun solches von den Gesandten                      vermerckt / haben wir aus sonderlicher freu&#x0303;dlicher Nachbarschafft                      / nicht vnterlassen wollen / euch dessen zu berichten / der hoffnung / jhr                      werdet darob gut gefallen tragen / etc. Solches auch andern ewern mitverwandten                      anzeigen. Datum Montags den 26. Augusti / Anno 1538.</p>
        <p>ES hat auch Capito von Straßburg / den 13. Augusti gen<note place="right">Capitonis schrifft gen Witte&#x0303;berg / darinn D. Lutheri                          sanfftmut vnd Christlich hertz gerhümet wird.</note> Wittenberg geschrieben                      / vnd vermeldet / was D. Lutheri glimpffliche antwort / gutes ausgericht habe.                      Seine wort lauten also:</p>
        <p>DIe Basler haben diese tage vns das schreiben D. Luthers zugeschickt / darinnen                      er auff die antwort der Zürcher versamlung / bey welcher auch wir gewesen /                      wiederantwortet. Ich kan nicht sehen / daß / wenn er vns in solchem schreiben                      rhats gefragt / wir eine einige syllaben hetten hinzu thun können. Man spüret                      darinnen die höchste bedachtligkeit / darneben freundligkeit / sanfftmut / vnd                      das er die schwachen gerne dulden wil. Vnd der gestalt ists auch auff genommen                      worden von etlichen sondern / für denen wir vns besorgt haben / das sie lang                      sich besinnen würden / ob sie von den wiedersachern zu vns gantz tretten wolten                      / oder nicht / denn derselbigen personen schreiben / neben dem schreiben deß                      Bürgermeisters zu Basel / haben wir bey diesem Boten auch empfangen.</p>
        <p>DAs werck der Concordj / hat auch diesen nutz / dauon ich offt schreibe / das deß                      Luthers Büchern der zugang offen stehe zu den Schweitzerischen Kirchen / damit                      die vnuerstendigen mit reiner lehr vnterrichtet / vn&#x0303; die                      Kirchendiener mehr auff die gewissen sehen / weder bißher. Darnach welche vor                      der zeit recht gehalten haben / aber von wegen etlicher Tyranney sich nicht                      öffentlich dürffen hören lassen / die kommen jetzt vngeschewet an tag / vnd                      dürffen jetzt öffentlich mit grossem nutz dieses predigen (so sie vom Herrn                      empfangen) durch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[291/0307] freundlich zuuernemen / das die Gesandten / die vnsere Herrn vnnd Freund Meister vnd Rhat / jetzt auff den tag zu Eisenach gehabt / wieder ankommen / vnnd in jhrer Relation bericht geben / das solch ewer vnd gemelter ewerer mitverwandten schreiben an den Churfürsten zu Sachsen / vnd Landgraffen zu Hessen / auch der Chur vnd Fürst. Gnad. Deßgleichen D. Lutheri widerantwort / vor gemeiner Stenden Bottschafft verlesen worden seind / vnd das sie eines Ehrsamen Rhats Gesandten / daneben von deß Churfürsten Rhäten in der anzeig vermerckt / das obengeregt ewer vñ ewerer mitverwandten schreiben an beyde Fürsten zu Sachsen vnd Hessen / vnd auch an D. Lutherum geschehen / von jhren Fürst. G. vnd auch D. Martin Luthern / gantz gnediglich vñ freundlich / auch für eine gantz Christliche schrifft gerhümet vnd auffgenom̃en worden sey / also / das die gesandten gentzlich achten / das diß ewer mitverwandten schreiben / viel nutz vnd gutes willens / bey gemelten Fürsten vnd andern Stenden / auch jren Gelerten / bringen werde. Dieweil wir nun solches von den Gesandten vermerckt / haben wir aus sonderlicher freũdlicher Nachbarschafft / nicht vnterlassen wollen / euch dessen zu berichten / der hoffnung / jhr werdet darob gut gefallen tragen / etc. Solches auch andern ewern mitverwandten anzeigen. Datum Montags den 26. Augusti / Anno 1538. Anno 1538. ES hat auch Capito von Straßburg / den 13. Augusti gen Wittenberg geschrieben / vnd vermeldet / was D. Lutheri glimpffliche antwort / gutes ausgericht habe. Seine wort lauten also: Capitonis schrifft gen Wittẽberg / darinn D. Lutheri sanfftmut vnd Christlich hertz gerhümet wird. DIe Basler haben diese tage vns das schreiben D. Luthers zugeschickt / darinnen er auff die antwort der Zürcher versamlung / bey welcher auch wir gewesen / wiederantwortet. Ich kan nicht sehen / daß / wenn er vns in solchem schreiben rhats gefragt / wir eine einige syllaben hetten hinzu thun können. Man spüret darinnen die höchste bedachtligkeit / darneben freundligkeit / sanfftmut / vnd das er die schwachen gerne dulden wil. Vnd der gestalt ists auch auff genommen worden von etlichen sondern / für denen wir vns besorgt haben / das sie lang sich besinnen würden / ob sie von den wiedersachern zu vns gantz tretten wolten / oder nicht / denn derselbigen personen schreiben / neben dem schreiben deß Bürgermeisters zu Basel / haben wir bey diesem Boten auch empfangen. DAs werck der Concordj / hat auch diesen nutz / dauon ich offt schreibe / das deß Luthers Büchern der zugang offen stehe zu den Schweitzerischen Kirchen / damit die vnuerstendigen mit reiner lehr vnterrichtet / vñ die Kirchendiener mehr auff die gewissen sehen / weder bißher. Darnach welche vor der zeit recht gehalten haben / aber von wegen etlicher Tyranney sich nicht öffentlich dürffen hören lassen / die kommen jetzt vngeschewet an tag / vnd dürffen jetzt öffentlich mit grossem nutz dieses predigen (so sie vom Herrn empfangen) durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/307
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/307>, abgerufen am 27.11.2024.