Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.verachten vnd verlachen / vnd nichts gleuben / was der HERR sagt /Anno 1536. vnd dasdie jenigen nicht mehr denn brod vnd wein empfahen. Die andern weren die vnwirdigen. Die dritten die wirdigen / vnd solchs haben etliche Meuchel Caluinisten / welche hernach zu Wittenberg den elenden Sacramentirischen lermen angerichtet / zum schein vnnd behelff / anfenglich fürgefasset. Weil aber solches von den dreyerley Leuten / in der Wittenbergischen handlung / so etliche tage gewehret / nicht mit einem wort gedacht. 2. In der geschriebenen Concordia auch nicht. 3. Vnnd auch nicht in Buceri Retractationibus, dauon hernach bald meldung geschehen sol / so bleiben wir billich dabey / das Paulns nur zweyerley Leute oder Geste / so bey diesem Abendmal gefunden werden / gedenckt. So ists doch am sichersten vnd besten / (weil die erfahrung gegeben / vnd ausgeweiset hat / was man die leng mit der disputation / de triplici hominum genere suchet vnd meinet) das man dabey bleibe / wie es in der handlung / vnd in Formula Concordiae, aus vnd nach S. Pauli anleitung vnd außspruch gefasset ist. Vnd das man dabey auch / wie in der Concordihandlung gedacht / in acht habe / das man solche Leute / als de primo genere nicht leichtlich zulassen / sondern mit gebürlichem ernst vom tisch deß HErren abweise / abhalte vnd außschliesse. Das wir aber zu vnser Historia wider kommen / wollen wir / was so bald auff die getroffne Formam Concordiae erfolget / auch kürtzlich erzelen / vnd alsdenn Buceri eigne wort anhören. ES hat dazumal der Churfürst zu Sachsen an D. Luth. vnd anChurfürst zu Sachsen begert zu wissen / was vnd wie alles gehandelt sey worden mit Bucero vnd den andern Theologen. Philippum geschrieben / vnd begert zuwissen / was vnd wie mit Bucero / vnd den andern frembden Theologen die Concordia angestellet vnd getroffen sey. Darauff sie mit einander dem Churfürsten geantwortet / Bucerus sampt seinen geferten sein von jrem jrrthumb / vnd voriger falschen Zwinglischen meinung abgestanden / dieselbige erkent vnd bekent / vnd in jhrer gegenwart / vnd hernachmals offentlich widerruffen / vnd sich zu der bekentnis der lehre in vnsern Kirchen gewand / Das heilige Sacrament darauff in der gemeinen Kirch empfangen / vnd dabey bestendiglich zuuerharren / mit hand vnd mund zugesagt / etc. wie solche schrifft in Fürstlicher Sechsischer Cantzley noch fürhanden ist. ALso ist D. Luther durch Gottes gnade regiert worden / vnd alsD. Luth. bleibt. bestendig bey Gottes wort / vnnd sieget ob. ein tewrer Held bestendig geblieben / vnd nicht vmb ein Haar breit von erkanter vnd bekanter warheit gewichen / wie er denn auch zu allen Theologen vnd Kirchendienern zu Wittenberg in seiner schwacheit / da er sie zu sich foderen lassen / wissentlich vnd mit frewdigkeit gesagt / vnd bezeuget / das er von der einfalt der klaren wort Christi im Abendmal keinen weg weichen könte / sondern biß an sein ende dabey stehen vnd tawren wolte / vnd da jme auch in rücken andere vnd gefehrliche vereinigung solten beschlossen vnd auffgerichtet werden / oder mit der zeit verachten vnd verlachen / vnd nichts gleuben / was der HERR sagt /Anno 1536. vnd dasdie jenigen nicht mehr denn brod vnd wein empfahen. Die andern weren die vnwirdigen. Die dritten die wirdigen / vnd solchs haben etliche Meuchel Caluinisten / welche hernach zu Wittenberg den elenden Sacramentirischen lermen angerichtet / zum schein vnnd behelff / anfenglich fürgefasset. Weil aber solches von den dreyerley Leuten / in der Wittenbergischen handlung / so etliche tage gewehret / nicht mit einem wort gedacht. 2. In der geschriebenen Concordia auch nicht. 3. Vnnd auch nicht in Buceri Retractationibus, dauon hernach bald meldung geschehen sol / so bleiben wir billich dabey / das Paulns nur zweyerley Leute oder Geste / so bey diesem Abendmal gefunden werden / gedenckt. So ists doch am sichersten vnd besten / (weil die erfahrung gegeben / vnd ausgeweiset hat / was man die leng mit der disputation / de triplici hominum genere suchet vnd meinet) das man dabey bleibe / wie es in der handlung / vnd in Formula Concordiae, aus vnd nach S. Pauli anleitung vnd außspruch gefasset ist. Vnd das man dabey auch / wie in der Concordihandlung gedacht / in acht habe / das man solche Leute / als de primo genere nicht leichtlich zulassen / sondern mit gebürlichem ernst vom tisch deß HErren abweise / abhalte vnd außschliesse. Das wir aber zu vnser Historia wider kom̃en / wollen wir / was so bald auff die getroffne Formam Concordiae erfolget / auch kürtzlich erzelen / vnd alsdenn Buceri eigne wort anhören. ES hat dazumal der Churfürst zu Sachsen an D. Luth. vnd anChurfürst zu Sachsen begert zu wissen / was vnd wie alles gehandelt sey worden mit Bucero vñ den andern Theologen. Philippum geschrieben / vnd begert zuwissen / was vñ wie mit Bucero / vnd den andern frembden Theologen die Concordia angestellet vnd getroffen sey. Darauff sie mit einander dem Churfürsten geantwortet / Bucerus sampt seinẽ gefertẽ sein von jrem jrrthumb / vnd voriger falschen Zwinglischen meinung abgestanden / dieselbige erkent vñ bekent / vnd in jhrer gegenwart / vnd hernachmals offentlich widerruffen / vnd sich zu der bekentnis der lehre in vnsern Kirchen gewand / Das heilige Sacrament darauff in der gemeinen Kirch empfangen / vnd dabey bestendiglich zuuerharren / mit hand vnd mund zugesagt / etc. wie solche schrifft in Fürstlicher Sechsischer Cantzley noch fürhanden ist. ALso ist D. Luther durch Gottes gnade regiert worden / vnd alsD. Luth. bleibt. bestendig bey Gottes wort / vnnd sieget ob. ein tewrer Held bestendig geblieben / vnd nicht vmb ein Haar breit von erkanter vnd bekanter warheit gewichen / wie er denn auch zu allen Theologen vnd Kirchendienern zu Wittenberg in seiner schwacheit / da er sie zu sich foderen lassen / wissentlich vnd mit frewdigkeit gesagt / vnd bezeuget / das er von der einfalt der klaren wort Christi im Abendmal keinen weg weichen könte / sondern biß an sein ende dabey stehen vnd tawren wolte / vnd da jme auch in rücken andere vnd gefehrliche vereinigung solten beschlossen vnd auffgerichtet werden / oder mit der zeit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0253" n="237"/> verachten vnd verlachen / vnd nichts gleuben / was der HERR sagt /<note place="right">Anno 1536.</note> vnd dasdie jenigen nicht mehr denn brod vnd wein empfahen. Die andern weren die vnwirdigen. Die dritten die wirdigen / vnd solchs haben etliche Meuchel Caluinisten / welche hernach zu Wittenberg den elenden Sacramentirischen lermen angerichtet / zum schein vnnd behelff / anfenglich fürgefasset. Weil aber solches von den dreyerley Leuten / in der Wittenbergischen handlung / so etliche tage gewehret / nicht mit einem wort gedacht. 2. In der geschriebenen Concordia auch nicht. 3. Vnnd auch nicht in Buceri Retractationibus, dauon hernach bald meldung geschehen sol / so bleiben wir billich dabey / das Paulns nur zweyerley Leute oder Geste / so bey diesem Abendmal gefunden werden / gedenckt. So ists doch am sichersten vnd besten / (weil die erfahrung gegeben / vnd ausgeweiset hat / was man die leng mit der disputation / de triplici hominum genere suchet vnd meinet) das man dabey bleibe / wie es in der handlung / vnd in Formula Concordiae, aus vnd nach S. Pauli anleitung vnd außspruch gefasset ist. Vnd das man dabey auch / wie in der Concordihandlung gedacht / in acht habe / das man solche Leute / als de primo genere nicht leichtlich zulassen / sondern mit gebürlichem ernst vom tisch deß HErren abweise / abhalte vnd außschliesse. Das wir aber zu vnser Historia wider kom̃en / wollen wir / was so bald auff die getroffne Formam Concordiae erfolget / auch kürtzlich erzelen / vnd alsdenn Buceri eigne wort anhören.</p> <p>ES hat dazumal der Churfürst zu Sachsen an D. Luth. vnd an<note place="right">Churfürst zu Sachsen begert zu wissen / was vnd wie alles gehandelt sey worden mit Bucero vñ den andern Theologen.</note> Philippum geschrieben / vnd begert zuwissen / was vñ wie mit Bucero / vnd den andern frembden Theologen die Concordia angestellet vnd getroffen sey. Darauff sie mit einander dem Churfürsten geantwortet / Bucerus sampt seinẽ gefertẽ sein von jrem jrrthumb / vnd voriger falschen Zwinglischen meinung abgestanden / dieselbige erkent vñ bekent / vnd in jhrer gegenwart / vnd hernachmals offentlich widerruffen / vnd sich zu der bekentnis der lehre in vnsern Kirchen gewand / Das heilige Sacrament darauff in der gemeinen Kirch empfangen / vnd dabey bestendiglich zuuerharren / mit hand vnd mund zugesagt / etc. wie solche schrifft in Fürstlicher Sechsischer Cantzley noch fürhanden ist.</p> <p>ALso ist D. Luther durch Gottes gnade regiert worden / vnd als<note place="right">D. Luth. bleibt. bestendig bey Gottes wort / vnnd sieget ob.</note> ein tewrer Held bestendig geblieben / vnd nicht vmb ein Haar breit von erkanter vnd bekanter warheit gewichen / wie er denn auch zu allen Theologen vnd Kirchendienern zu Wittenberg in seiner schwacheit / da er sie zu sich foderen lassen / wissentlich vnd mit frewdigkeit gesagt / vnd bezeuget / das er von der einfalt der klaren wort Christi im Abendmal keinen weg weichen könte / sondern biß an sein ende dabey stehen vnd tawren wolte / vnd da jme auch in rücken andere vnd gefehrliche vereinigung solten beschlossen vnd auffgerichtet werden / oder mit der zeit </p> </div> </body> </text> </TEI> [237/0253]
verachten vnd verlachen / vnd nichts gleuben / was der HERR sagt / vnd dasdie jenigen nicht mehr denn brod vnd wein empfahen. Die andern weren die vnwirdigen. Die dritten die wirdigen / vnd solchs haben etliche Meuchel Caluinisten / welche hernach zu Wittenberg den elenden Sacramentirischen lermen angerichtet / zum schein vnnd behelff / anfenglich fürgefasset. Weil aber solches von den dreyerley Leuten / in der Wittenbergischen handlung / so etliche tage gewehret / nicht mit einem wort gedacht. 2. In der geschriebenen Concordia auch nicht. 3. Vnnd auch nicht in Buceri Retractationibus, dauon hernach bald meldung geschehen sol / so bleiben wir billich dabey / das Paulns nur zweyerley Leute oder Geste / so bey diesem Abendmal gefunden werden / gedenckt. So ists doch am sichersten vnd besten / (weil die erfahrung gegeben / vnd ausgeweiset hat / was man die leng mit der disputation / de triplici hominum genere suchet vnd meinet) das man dabey bleibe / wie es in der handlung / vnd in Formula Concordiae, aus vnd nach S. Pauli anleitung vnd außspruch gefasset ist. Vnd das man dabey auch / wie in der Concordihandlung gedacht / in acht habe / das man solche Leute / als de primo genere nicht leichtlich zulassen / sondern mit gebürlichem ernst vom tisch deß HErren abweise / abhalte vnd außschliesse. Das wir aber zu vnser Historia wider kom̃en / wollen wir / was so bald auff die getroffne Formam Concordiae erfolget / auch kürtzlich erzelen / vnd alsdenn Buceri eigne wort anhören.
Anno 1536. ES hat dazumal der Churfürst zu Sachsen an D. Luth. vnd an Philippum geschrieben / vnd begert zuwissen / was vñ wie mit Bucero / vnd den andern frembden Theologen die Concordia angestellet vnd getroffen sey. Darauff sie mit einander dem Churfürsten geantwortet / Bucerus sampt seinẽ gefertẽ sein von jrem jrrthumb / vnd voriger falschen Zwinglischen meinung abgestanden / dieselbige erkent vñ bekent / vnd in jhrer gegenwart / vnd hernachmals offentlich widerruffen / vnd sich zu der bekentnis der lehre in vnsern Kirchen gewand / Das heilige Sacrament darauff in der gemeinen Kirch empfangen / vnd dabey bestendiglich zuuerharren / mit hand vnd mund zugesagt / etc. wie solche schrifft in Fürstlicher Sechsischer Cantzley noch fürhanden ist.
Churfürst zu Sachsen begert zu wissen / was vnd wie alles gehandelt sey worden mit Bucero vñ den andern Theologen. ALso ist D. Luther durch Gottes gnade regiert worden / vnd als ein tewrer Held bestendig geblieben / vnd nicht vmb ein Haar breit von erkanter vnd bekanter warheit gewichen / wie er denn auch zu allen Theologen vnd Kirchendienern zu Wittenberg in seiner schwacheit / da er sie zu sich foderen lassen / wissentlich vnd mit frewdigkeit gesagt / vnd bezeuget / das er von der einfalt der klaren wort Christi im Abendmal keinen weg weichen könte / sondern biß an sein ende dabey stehen vnd tawren wolte / vnd da jme auch in rücken andere vnd gefehrliche vereinigung solten beschlossen vnd auffgerichtet werden / oder mit der zeit
D. Luth. bleibt. bestendig bey Gottes wort / vnnd sieget ob.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/253 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/253>, abgerufen am 16.02.2025. |