Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1536.erkleren / oder solten für das wort / Gottlos / brauchen das wort / Vngleubig. Vngleubige.Darauff hat man einander die hende gegeben / vnd haben wir vns wiederumb in vnsere Herbrige begeben. Den 24. Maij / am tage der Himmelfart Christi / ist nichts mehr gehandelt worden / denn das man predigt gehöret hat / Welleri / Miconij vnd Menij. Zur Vesper hat Lutherus gepredigt gantz herrlich vnd geistreich von den worten Marci / Gehet hin in alle welt / vnd prediget D. Luth. Geistreiche Predig.das Euangelium allen Creaturen / etc. Ich habe Lutherum zwar offtmals hören predigen / aber dazumal war mir nicht anders zu sinne / denn als redete er nicht allein / sondern donnerte aus dem Himmel selbst im Namen Christi. Denselben tag hat man von der Form der Concordi in der lehre vom Abendmal gehandelt / vnd ist Philippo aufferlegt worden / das er sie fassen vnd stellen solte. Den 25. Maij ist die Forma Concordie / oder das Exemplar der Confession / die wir zu beyden theilen annemen solten / in der Herbrig bey Christiani Goldschmids Widwen / dem Bucero vnd seinen Mitgeferten / fürgehalten worden. Weil aber vnser beyderseits wenig beysammen / vnd die sache nicht allein vnser / sondern auch der Fürsten / Kirchen / vnd anderer Pastorn der Herde deß HErrn / gemein war / so haben wir dahin geschlossen / das wie wir jetzund beysammen / in einer waren Catholischen oder Christlichen meinung einig sein: also wolten wir auch mit vnserm Exempel vnd durch schrifft / solche handlung / den abwesenden zuerkennen geben / das sie mit vns auch / sich zu solcher einigkeit finden / welches wir hoffentlich / leicht erhalten wollen. Deßgleichen sollen sie auff jhrer seiten auch also thun. So können alsdenn jhre zween zu vns / oder von den vnsern zween zu jhnen gesand werden / auff das vnsere Concordia in dieser streitsache / vnterschrieben / vnd offentlich in gemeinem namen ausgehen / vnd allen Kirchen befohlen werden möge. Letzlich haben sie bezeuget / das sie alle Artickel / die in der ausgegangenen Augspurgischen Confession vnd Apologia (der Chur vnd Fürsten) begriffen sind / auffs allerfleissigste vertheidigen / lehren / vnd behalten wollen / etc. SO ferne gehet deß frommen warhafftigen Myconij Epistel / so viel den handel vom heiligen Abendmal anlangt. Denn was weiter von der Tauff / von der Kinder glauben / von der Obrigkeit vnd jrem ampt / vnd dergleichen fürgelauffen / dauon Myconius in gemeltem schreiben auch bericht thut / gehöret jetzund eigentlich nicht hieher. DAs aber der lesterer Ambrosius Wolff / sich vergeblich vnterstehet / die epistel partheisch / verdechtig / vnd ein meichelschrifft zunennen / thut der Gottlose Mann / seiner art nach / als der nur lust hat zuliegen / vnd die Personen zuuerkleinern vnd zuwürgen. Was das für Anno 1536.erkleren / oder solten für das wort / Gottlos / brauchen das wort / Vngleubig. Vngleubige.Darauff hat man einander die hende gegeben / vnd haben wir vns wiederumb in vnsere Herbrige begeben. Den 24. Maij / am tage der Himmelfart Christi / ist nichts mehr gehandelt worden / denn das man predigt gehöret hat / Welleri / Miconij vnd Menij. Zur Vesper hat Lutherus gepredigt gantz herrlich vnd geistreich von den worten Marci / Gehet hin in alle welt / vnd prediget D. Luth. Geistreiche Predig.das Euangelium allen Creaturen / etc. Ich habe Lutherum zwar offtmals hören predigen / aber dazumal war mir nicht anders zu sinne / denn als redete er nicht allein / sondern donnerte aus dem Himmel selbst im Namen Christi. Denselben tag hat man von der Form der Concordi in der lehre vom Abendmal gehandelt / vnd ist Philippo aufferlegt worden / das er sie fassen vnd stellen solte. Den 25. Maij ist die Forma Concordie / oder das Exemplar der Confession / die wir zu beyden theilen annemen solten / in der Herbrig bey Christiani Goldschmids Widwen / dem Bucero vnd seinen Mitgeferten / fürgehalten worden. Weil aber vnser beyderseits wenig beysammen / vnd die sache nicht allein vnser / sondern auch der Fürsten / Kirchen / vnd anderer Pastorn der Herde deß HErrn / gemein war / so haben wir dahin geschlossen / das wie wir jetzund beysammen / in einer waren Catholischen oder Christlichen meinung einig sein: also wolten wir auch mit vnserm Exempel vnd durch schrifft / solche handlung / den abwesenden zuerkennen geben / das sie mit vns auch / sich zu solcher einigkeit finden / welches wir hoffentlich / leicht erhalten wollen. Deßgleichen sollen sie auff jhrer seiten auch also thun. So können alsdenn jhre zween zu vns / oder von den vnsern zween zu jhnen gesand werden / auff das vnsere Concordia in dieser streitsache / vnterschrieben / vnd offentlich in gemeinem namen ausgehen / vnd allen Kirchen befohlen werden möge. Letzlich haben sie bezeuget / das sie alle Artickel / die in der ausgegangenen Augspurgischen Confession vnd Apologia (der Chur vnd Fürsten) begriffen sind / auffs allerfleissigste vertheidigen / lehren / vnd behalten wollen / etc. SO ferne gehet deß frommen warhafftigen Myconij Epistel / so viel den handel vom heiligen Abendmal anlangt. Denn was weiter von der Tauff / von der Kinder glauben / von der Obrigkeit vnd jrem ampt / vnd dergleichen fürgelauffen / dauon Myconius in gemeltem schreiben auch bericht thut / gehöret jetzund eigentlich nicht hieher. DAs aber der lesterer Ambrosius Wolff / sich vergeblich vnterstehet / die epistel partheisch / verdechtig / vnd ein meichelschrifft zunennen / thut der Gottlose Mann / seiner art nach / als der nur lust hat zuliegen / vnd die Personen zuuerkleinern vnd zuwürgen. Was das für <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0244" n="228"/><note place="left">Anno 1536.</note>erkleren / oder solten für das wort / Gottlos / brauchen das wort / Vngleubig. <note place="left">Vngleubige.</note>Darauff hat man einander die hende gegeben / vnd haben wir vns wiederumb in vnsere Herbrige begeben.</p> <p>Den 24. Maij / am tage der Himmelfart Christi / ist nichts mehr gehandelt worden / denn das man predigt gehöret hat / Welleri / Miconij vnd Menij. Zur Vesper hat Lutherus gepredigt gantz herrlich vnd geistreich von den worten Marci / Gehet hin in alle welt / vnd prediget <note place="left">D. Luth. 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Weil aber vnser beyderseits wenig beysammen / vnd die sache nicht allein vnser / sondern auch der Fürsten / Kirchen / vnd anderer Pastorn der Herde deß HErrn / gemein war / so haben wir dahin geschlossen / das wie wir jetzund beysammen / in einer waren Catholischen oder Christlichen meinung einig sein: also wolten wir auch mit vnserm Exempel vnd durch schrifft / solche handlung / den abwesenden zuerkennen geben / das sie mit vns auch / sich zu solcher einigkeit finden / welches wir hoffentlich / leicht erhalten wollen. Deßgleichen sollen sie auff jhrer seiten auch also thun. So können alsdenn jhre zween zu vns / oder von den vnsern zween zu jhnen gesand werden / auff das vnsere Concordia in dieser streitsache / vnterschrieben / vnd offentlich in gemeinem namen ausgehen / vnd allen Kirchen befohlen werden möge.</p> <p>Letzlich haben sie bezeuget / das sie alle Artickel / die in der ausgegangenen Augspurgischen Confession vnd Apologia (der Chur vnd Fürsten) begriffen sind / auffs allerfleissigste vertheidigen / lehren / vnd behalten wollen / etc.</p> <p>SO ferne gehet deß frommen warhafftigen Myconij Epistel / so viel den handel vom heiligen Abendmal anlangt. 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erkleren / oder solten für das wort / Gottlos / brauchen das wort / Vngleubig. Darauff hat man einander die hende gegeben / vnd haben wir vns wiederumb in vnsere Herbrige begeben.
Anno 1536.
Vngleubige. Den 24. Maij / am tage der Himmelfart Christi / ist nichts mehr gehandelt worden / denn das man predigt gehöret hat / Welleri / Miconij vnd Menij. Zur Vesper hat Lutherus gepredigt gantz herrlich vnd geistreich von den worten Marci / Gehet hin in alle welt / vnd prediget das Euangelium allen Creaturen / etc. Ich habe Lutherum zwar offtmals hören predigen / aber dazumal war mir nicht anders zu sinne / denn als redete er nicht allein / sondern donnerte aus dem Himmel selbst im Namen Christi.
D. Luth. Geistreiche Predig. Denselben tag hat man von der Form der Concordi in der lehre vom Abendmal gehandelt / vnd ist Philippo aufferlegt worden / das er sie fassen vnd stellen solte.
Den 25. Maij ist die Forma Concordie / oder das Exemplar der Confession / die wir zu beyden theilen annemen solten / in der Herbrig bey Christiani Goldschmids Widwen / dem Bucero vnd seinen Mitgeferten / fürgehalten worden. Weil aber vnser beyderseits wenig beysammen / vnd die sache nicht allein vnser / sondern auch der Fürsten / Kirchen / vnd anderer Pastorn der Herde deß HErrn / gemein war / so haben wir dahin geschlossen / das wie wir jetzund beysammen / in einer waren Catholischen oder Christlichen meinung einig sein: also wolten wir auch mit vnserm Exempel vnd durch schrifft / solche handlung / den abwesenden zuerkennen geben / das sie mit vns auch / sich zu solcher einigkeit finden / welches wir hoffentlich / leicht erhalten wollen. Deßgleichen sollen sie auff jhrer seiten auch also thun. So können alsdenn jhre zween zu vns / oder von den vnsern zween zu jhnen gesand werden / auff das vnsere Concordia in dieser streitsache / vnterschrieben / vnd offentlich in gemeinem namen ausgehen / vnd allen Kirchen befohlen werden möge.
Letzlich haben sie bezeuget / das sie alle Artickel / die in der ausgegangenen Augspurgischen Confession vnd Apologia (der Chur vnd Fürsten) begriffen sind / auffs allerfleissigste vertheidigen / lehren / vnd behalten wollen / etc.
SO ferne gehet deß frommen warhafftigen Myconij Epistel / so viel den handel vom heiligen Abendmal anlangt. Denn was weiter von der Tauff / von der Kinder glauben / von der Obrigkeit vnd jrem ampt / vnd dergleichen fürgelauffen / dauon Myconius in gemeltem schreiben auch bericht thut / gehöret jetzund eigentlich nicht hieher.
DAs aber der lesterer Ambrosius Wolff / sich vergeblich vnterstehet / die epistel partheisch / verdechtig / vnd ein meichelschrifft zunennen / thut der Gottlose Mann / seiner art nach / als der nur lust hat zuliegen / vnd die Personen zuuerkleinern vnd zuwürgen. Was das für
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