Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.vns nicht an / so gehören auch die Sacrament nur für die gleubigen)Anno 1533. Dieweil denn nun Gott gegeben / das wir (so viel es die gleubigen belanget) dieses handels im grund eines sind / was sollen wir vns der Gottlosen halben / was sie empfahen / zweyen / die doch dieser handel gar nichts angehet / vnd wir mit jhnen in solchen gar nichts zuthun haben sollen? Zwar zu Marpurg / so man sich sonst hette vertragen können / wolte D. Luther vnd die seinen / diesen span an Christlichen frieden sich nichts haben lassen hindern. DAs ander / darinn wir nicht möchten eins sein / ist / wenn man vns fragt / wie wir doch Christum vnsern HErrn im Abendmal empfahen vnd zugegen haben / vnd niessen / sagen wir / aus dem 6. capit. Joh. 1. Cor. 10. vnd denn mit allen alten heiligen Vätern / das wiewol diese gegenwertigkeit vnd niessung vnaussprechlich sey / so mögen wir sie doch so viel erkennen / vnd lehren / ja auch befinden / das wir Christum vnsern HErrn also empfahen / zugegen haben / vnd niessen / das wir / in dem fortgebracht werden vnd zunemen / das wir / in jhm / vnnd er in vns sey / das wir seine glieder sein / seiner art / fleisch von seinem fleisch / bein von seinem gebein. Diß wil S. Paulus klerlich / als er sagt / Der kelch / darbey wir dancksagen / Ist er nicht die gemeinschafft deß bluts Christi? Das brod / das wir brechen / ist es nicht die gemeinschafft deß leibs Christi? Denn er diese wort zugleich damit bewert / denn wir seind ein brod / vnd ein leib / denn wir alle von einem brod theil haben. In diesem kan ein jeder sehen / das der heilige Paulus die gemeinschafft deß leibs vnd bluts deß HErrn / so da empfahen vnd haben / alle / die recht deß brods vnd kelches deß HErrn theil haben / ein solche gemeinschafft sey / aus deren vnd durch die / wir ein brod vnd ein leib sind / welchs wir denn nicht anders / denn in Christo vnsern gemeinen Heupt sein können / so er vns jetzt sein art vnd leben mittheilet. D. Luther lest sich also vernemen / als würde er / so man jhn fragt / wie ist nun der HErr in seinem Abendmal / zugegen / wie niesset man jhn / sagen / Ihm were gnug / das er wüste / das der warhafftige leib / vnnd das warhafftige blut deß HErrn im Abendmal zugegen sey / vnnd genossen werde / welcher gestalt vnd maß aber / das wolle er jhm befehlen vnd nichts forschen: Wenn man jhn aber fragte / wozu er da were vnd genossen werde / wolte er sagen / zum pfande vnnd versicherung / das er vns zu erlösen gestorben ist / Vnd diesen seinen leib vnd blut für vns dem Vater auffgeopffert hat / etc. die gemeinschafft / so wir mit Christo vnserm HErrn haben / das wir seine glieder seind / vnd er vnser heupt / stünde auff der geistlichen niessung / das ist / dem glauben an Christum. Findet sich also in dem / das wir erkleren / warinn die ware gegenwertigkeit vnd niessung Christi vnsers HErrn im Abendmal vns nicht an / so gehören auch die Sacrament nur für die gleubigen)Anno 1533. Dieweil denn nun Gott gegeben / das wir (so viel es die gleubigen belanget) dieses handels im grund eines sind / was sollen wir vns der Gottlosen halben / was sie empfahen / zweyen / die doch dieser handel gar nichts angehet / vnd wir mit jhnen in solchen gar nichts zuthun haben sollen? Zwar zu Marpurg / so man sich sonst hette vertragen können / wolte D. Luther vnd die seinen / diesen span an Christlichen frieden sich nichts haben lassen hindern. DAs ander / darinn wir nicht möchten eins sein / ist / wenn man vns fragt / wie wir doch Christum vnsern HErrn im Abendmal empfahen vnd zugegen haben / vnd niessen / sagen wir / aus dem 6. capit. Joh. 1. Cor. 10. vnd denn mit allen alten heiligen Vätern / das wiewol diese gegenwertigkeit vnd niessung vnaussprechlich sey / so mögen wir sie doch so viel erkennen / vnd lehren / ja auch befinden / das wir Christum vnsern HErrn also empfahen / zugegen haben / vnd niessen / das wir / in dem fortgebracht werden vnd zunemen / das wir / in jhm / vnnd er in vns sey / das wir seine glieder sein / seiner art / fleisch von seinem fleisch / bein von seinem gebein. Diß wil S. Paulus klerlich / als er sagt / Der kelch / darbey wir dancksagen / Ist er nicht die gemeinschafft deß bluts Christi? Das brod / das wir brechen / ist es nicht die gemeinschafft deß leibs Christi? Denn er diese wort zugleich damit bewert / denn wir seind ein brod / vnd ein leib / denn wir alle von einem brod theil haben. In diesem kan ein jeder sehen / das der heilige Paulus die gemeinschafft deß leibs vnd bluts deß HErrn / so da empfahen vnd haben / alle / die recht deß brods vnd kelches deß HErrn theil haben / ein solche gemeinschafft sey / aus deren vnd durch die / wir ein brod vnd ein leib sind / welchs wir denn nicht anders / denn in Christo vnsern gemeinen Heupt sein können / so er vns jetzt sein art vnd leben mittheilet. D. Luther lest sich also vernemen / als würde er / so man jhn fragt / wie ist nun der HErr in seinem Abendmal / zugegen / wie niesset man jhn / sagen / Ihm were gnug / das er wüste / das der warhafftige leib / vnnd das warhafftige blut deß HErrn im Abendmal zugegen sey / vnnd genossen werde / welcher gestalt vnd maß aber / das wolle er jhm befehlen vnd nichts forschen: Wenn man jhn aber fragte / wozu er da were vnd genossen werde / wolte er sagen / zum pfande vnnd versicherung / das er vns zu erlösen gestorben ist / Vnd diesen seinen leib vnd blut für vns dem Vater auffgeopffert hat / etc. die gemeinschafft / so wir mit Christo vnserm HErrn haben / das wir seine glieder seind / vnd er vnser heupt / stünde auff der geistlichen niessung / das ist / dem glauben an Christum. Findet sich also in dem / das wir erkleren / warinn die ware gegenwertigkeit vnd niessung Christi vnsers HErrn im Abendmal <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0203" n="187"/> vns nicht an / so gehören auch die Sacrament nur für die gleubigen)<note place="right">Anno 1533.</note> Dieweil denn nun Gott gegeben / das wir (so viel es die gleubigen belanget) dieses handels im grund eines sind / was sollen wir vns der Gottlosen halben / was sie empfahen / zweyen / die doch dieser handel gar nichts angehet / vnd wir mit jhnen in solchen gar nichts zuthun haben sollen? Zwar zu Marpurg / so man sich sonst hette vertragen können / wolte D. Luther vnd die seinen / diesen span an Christlichen frieden sich nichts haben lassen hindern.</p> <p>DAs ander / darinn wir nicht möchten eins sein / ist / wenn man vns fragt / wie wir doch Christum vnsern HErrn im Abendmal empfahen vnd zugegen haben / vnd niessen / sagen wir / aus dem 6. capit. Joh. 1. Cor. 10. vnd denn mit allen alten heiligen Vätern / das wiewol diese gegenwertigkeit vnd niessung vnaussprechlich sey / so mögen wir sie doch so viel erkennen / vnd lehren / ja auch befinden / das wir Christum vnsern HErrn also empfahen / zugegen haben / vnd niessen / das wir / in dem fortgebracht werden vnd zunemen / das wir / in jhm / vnnd er in vns sey / das wir seine glieder sein / seiner art / fleisch von seinem fleisch / bein von seinem gebein. Diß wil S. Paulus klerlich / als er sagt / Der kelch / darbey wir dancksagen / Ist er nicht die gemeinschafft deß bluts Christi? Das brod / das wir brechen / ist es nicht die gemeinschafft deß leibs Christi? Denn er diese wort zugleich damit bewert / denn wir seind ein brod / vnd ein leib / denn wir alle von einem brod theil haben. In diesem kan ein jeder sehen / das der heilige Paulus die gemeinschafft deß leibs vnd bluts deß HErrn / so da empfahen vnd haben / alle / die recht deß brods vnd kelches deß HErrn theil haben / ein solche gemeinschafft sey / aus deren vnd durch die / wir ein brod vnd ein leib sind / welchs wir denn nicht anders / denn in Christo vnsern gemeinen Heupt sein können / so er vns jetzt sein art vnd leben mittheilet. D. Luther lest sich also vernemen / als würde er / so man jhn fragt / wie ist nun der HErr in seinem Abendmal / zugegen / wie niesset man jhn / sagen / Ihm were gnug / das er wüste / das der warhafftige leib / vnnd das warhafftige blut deß HErrn im Abendmal zugegen sey / vnnd genossen werde / welcher gestalt vnd maß aber / das wolle er jhm befehlen vnd nichts forschen: Wenn man jhn aber fragte / wozu er da were vnd genossen werde / wolte er sagen / zum pfande vnnd versicherung / das er vns zu erlösen gestorben ist / Vnd diesen seinen leib vnd blut für vns dem Vater auffgeopffert hat / etc. die gemeinschafft / so wir mit Christo vnserm HErrn haben / das wir seine glieder seind / vnd er vnser heupt / stünde auff der geistlichen niessung / das ist / dem glauben an Christum. Findet sich also in dem / das wir erkleren / warinn die ware gegenwertigkeit vnd niessung Christi vnsers HErrn im Abendmal </p> </div> </body> </text> </TEI> [187/0203]
vns nicht an / so gehören auch die Sacrament nur für die gleubigen) Dieweil denn nun Gott gegeben / das wir (so viel es die gleubigen belanget) dieses handels im grund eines sind / was sollen wir vns der Gottlosen halben / was sie empfahen / zweyen / die doch dieser handel gar nichts angehet / vnd wir mit jhnen in solchen gar nichts zuthun haben sollen? Zwar zu Marpurg / so man sich sonst hette vertragen können / wolte D. Luther vnd die seinen / diesen span an Christlichen frieden sich nichts haben lassen hindern.
Anno 1533. DAs ander / darinn wir nicht möchten eins sein / ist / wenn man vns fragt / wie wir doch Christum vnsern HErrn im Abendmal empfahen vnd zugegen haben / vnd niessen / sagen wir / aus dem 6. capit. Joh. 1. Cor. 10. vnd denn mit allen alten heiligen Vätern / das wiewol diese gegenwertigkeit vnd niessung vnaussprechlich sey / so mögen wir sie doch so viel erkennen / vnd lehren / ja auch befinden / das wir Christum vnsern HErrn also empfahen / zugegen haben / vnd niessen / das wir / in dem fortgebracht werden vnd zunemen / das wir / in jhm / vnnd er in vns sey / das wir seine glieder sein / seiner art / fleisch von seinem fleisch / bein von seinem gebein. Diß wil S. Paulus klerlich / als er sagt / Der kelch / darbey wir dancksagen / Ist er nicht die gemeinschafft deß bluts Christi? Das brod / das wir brechen / ist es nicht die gemeinschafft deß leibs Christi? Denn er diese wort zugleich damit bewert / denn wir seind ein brod / vnd ein leib / denn wir alle von einem brod theil haben. In diesem kan ein jeder sehen / das der heilige Paulus die gemeinschafft deß leibs vnd bluts deß HErrn / so da empfahen vnd haben / alle / die recht deß brods vnd kelches deß HErrn theil haben / ein solche gemeinschafft sey / aus deren vnd durch die / wir ein brod vnd ein leib sind / welchs wir denn nicht anders / denn in Christo vnsern gemeinen Heupt sein können / so er vns jetzt sein art vnd leben mittheilet. D. Luther lest sich also vernemen / als würde er / so man jhn fragt / wie ist nun der HErr in seinem Abendmal / zugegen / wie niesset man jhn / sagen / Ihm were gnug / das er wüste / das der warhafftige leib / vnnd das warhafftige blut deß HErrn im Abendmal zugegen sey / vnnd genossen werde / welcher gestalt vnd maß aber / das wolle er jhm befehlen vnd nichts forschen: Wenn man jhn aber fragte / wozu er da were vnd genossen werde / wolte er sagen / zum pfande vnnd versicherung / das er vns zu erlösen gestorben ist / Vnd diesen seinen leib vnd blut für vns dem Vater auffgeopffert hat / etc. die gemeinschafft / so wir mit Christo vnserm HErrn haben / das wir seine glieder seind / vnd er vnser heupt / stünde auff der geistlichen niessung / das ist / dem glauben an Christum. Findet sich also in dem / das wir erkleren / warinn die ware gegenwertigkeit vnd niessung Christi vnsers HErrn im Abendmal
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/203 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/203>, abgerufen am 23.07.2024. |