Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.vns dasselbige annemen / vnd jhn mit verstendlichen augen deß gemütsAnno 1533. ansehen / denn Christus nichts entpfindlichs gegeben hat / sondern das so man aussen handelt / ist ein entpfindlichs / die rechte ding aber seind da alle verstendlich oder geistlich. Also in der Tauffe wird die gabe deß wassers durch diß entpfindlich erlanget / das aber da ausgericht wird / die wiedergeburt oder ernewerung / dasselbige ist verstendlich oder geistlich / [fremdsprachliches Material]: Denn werestu nicht leiblich / so hette er dir die vnleiblichen gaben bloß geben / Sintemal aber die Seel mit dem leibe vereinbaret ist / hat er dir die [fremdsprachliches Material], das ist / die verstendliche oder geistliche ding in den entpfindlichen gegeben. Haec ille. Solcher weise redet auch Cyrillus, Dionysius, vnd auch das groß Concilium zu Nicea gehalten / vnnd alle Väter. Darbey geben wir aber auch zu / das man sagen möchte / Ich habe Christum gesehen / vnd in die hand genommen / mit den zeenen zerbissen / wenn man die Sacrament gesehen / vnd in die hand genommen / vnd mit den zeenen zerbissen hat / wie etwan die alten lieben Väter diesen handel / Göttliche güte damit zu preisen / auch fürgegeben haben. Doch dieweil solche reden bey den vngeübten etwas anders / denn die meinung ist / bringen mögen / wie sie denn auch bracht haben / wolten wir / das man solche wort doch also erkleret / wie sie D. Luther selbst erkleret hat / nemlich / das diese ding / in die hende vnd mund nemen / zerbeissen / vnd dergleichen / dem brod eigentlichen geschehen / vnd dem leibe deß HErrn allein darumb zugegeben werden / das zwischen dem brod vnd dem leib deß HErrn ein Sacramentliche einigkeit ist / das ist / das vns der leib deß HErrn mit dem brod vbergeben wird. Auff diese meinung werden nu solche reden / wenn man sagt / Ich sehe / esse / neme in die hand vnd mund das brod / welches ein Sacrament ist deß leibs vnsers HErrn / damit vns der leib deß HErrn vbergeben wird / recht gebraucht: Item / dieweil der HErr vns diener hiezu gebrauchet / wie zu andern seinen geistlichen gaben / die er vns allhier auff Erden mittheilet / können wir auch sagen / Das wir den Christen den leib vnd blut deß HErrn geben / wie denn der heilige Paulus saget / zu den Corinthern / Ich habe euch durch das Euangelium newgeboren. Item / zun Galatern / Lieben Kindlein / die ich wieder gebere / biß Christus in euch formiret wird / vnd dergleichen. Aber alles das / macht der pflantzende vnd wesserende nicht. Gott aber ists / der das gedeyen gibt / etc. Vnd dauon schreibet D. Luther im ersten buch vom Sacrament gar fein diese wort: Wir wissen / das es deß HErrn Abendmal ist / vnd heist nicht schlechts der Christen Abendmal / denn der HErr hats nicht allein eingesetzt / sondern machts vnd helts auch selbst / vnd ist der koch / keller / speiß vnd tranck / selber. Haecille. vns dasselbige annemen / vñ jhn mit verstendlichen augen deß gemütsAnno 1533. ansehen / denn Christus nichts entpfindlichs gegeben hat / sondern das so man aussen handelt / ist ein entpfindlichs / die rechte ding aber seind da alle verstendlich oder geistlich. Also in der Tauffe wird die gabe deß wassers durch diß entpfindlich erlanget / das aber da ausgericht wird / die wiedergeburt oder ernewerung / dasselbige ist verstendlich oder geistlich / [fremdsprachliches Material]: Denn werestu nicht leiblich / so hette er dir die vnleiblichen gaben bloß geben / Sintemal aber die Seel mit dem leibe vereinbaret ist / hat er dir die [fremdsprachliches Material], das ist / die verstendliche oder geistliche ding in den entpfindlichen gegeben. Haec ille. Solcher weise redet auch Cyrillus, Dionysius, vnd auch das groß Concilium zu Nicea gehalten / vnnd alle Väter. Darbey geben wir aber auch zu / das man sagen möchte / Ich habe Christum gesehen / vnd in die hand genommen / mit den zeenen zerbissen / wenn man die Sacrament gesehen / vnd in die hand genommen / vnd mit den zeenen zerbissen hat / wie etwan die alten lieben Väter diesen handel / Göttliche güte damit zu preisen / auch fürgegeben haben. Doch dieweil solche reden bey den vngeübten etwas anders / denn die meinung ist / bringen mögen / wie sie denn auch bracht haben / wolten wir / das man solche wort doch also erkleret / wie sie D. Luther selbst erkleret hat / nemlich / das diese ding / in die hende vnd mund nemen / zerbeissen / vnd dergleichen / dem brod eigentlichen geschehen / vnd dem leibe deß HErrn allein darumb zugegeben werden / das zwischen dem brod vnd dem leib deß HErrn ein Sacramentliche einigkeit ist / das ist / das vns der leib deß HErrn mit dem brod vbergeben wird. Auff diese meinung werden nu solche reden / wenn man sagt / Ich sehe / esse / neme in die hand vnd mund das brod / welches ein Sacrament ist deß leibs vnsers HErrn / damit vns der leib deß HErrn vbergeben wird / recht gebraucht: Item / dieweil der HErr vns diener hiezu gebrauchet / wie zu andern seinen geistlichen gaben / die er vns allhier auff Erden mittheilet / können wir auch sagen / Das wir den Christen den leib vnd blut deß HErrn geben / wie denn der heilige Paulus saget / zu den Corinthern / Ich habe euch durch das Euangelium newgeboren. Item / zun Galatern / Lieben Kindlein / die ich wieder gebere / biß Christus in euch formiret wird / vnd dergleichen. Aber alles das / macht der pflantzende vnd wesserende nicht. Gott aber ists / der das gedeyen gibt / etc. Vnd dauon schreibet D. Luther im ersten buch vom Sacrament gar fein diese wort: Wir wissen / das es deß HErrn Abendmal ist / vnd heist nicht schlechts der Christen Abendmal / denn der HErr hats nicht allein eingesetzt / sondern machts vnd helts auch selbst / vnd ist der koch / keller / speiß vnd tranck / selber. Haecille. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0199" n="183"/> vns dasselbige annemen / vñ jhn mit verstendlichen augen deß gemüts<note place="right">Anno 1533.</note> ansehen / denn Christus nichts entpfindlichs gegeben hat / sondern das so man aussen handelt / ist ein entpfindlichs / die rechte ding aber seind da alle verstendlich oder geistlich. 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Doch dieweil solche reden bey den vngeübten etwas anders / denn die meinung ist / bringen mögen / wie sie denn auch bracht haben / wolten wir / das man solche wort doch also erkleret / wie sie D. Luther selbst erkleret hat / nemlich / das diese ding / in die hende vnd mund nemen / zerbeissen / vnd dergleichen / dem brod eigentlichen geschehen / vnd dem leibe deß HErrn allein darumb zugegeben werden / das zwischen dem brod vnd dem leib deß HErrn ein Sacramentliche einigkeit ist / das ist / das vns der leib deß HErrn mit dem brod vbergeben wird. Auff diese meinung werden nu solche reden / wenn man sagt / Ich sehe / esse / neme in die hand vnd mund das brod / welches ein Sacrament ist deß leibs vnsers HErrn / damit vns der leib deß HErrn vbergeben wird / recht gebraucht: Item / dieweil der HErr vns diener hiezu gebrauchet / wie zu andern seinen geistlichen gaben / die er vns allhier auff Erden mittheilet / können wir auch sagen / Das wir den Christen den leib vnd blut deß HErrn geben / wie denn der heilige Paulus saget / zu den Corinthern / Ich habe euch durch das Euangelium newgeboren. Item / zun Galatern / Lieben Kindlein / die ich wieder gebere / biß Christus in euch formiret wird / vnd dergleichen. Aber alles das / macht der pflantzende vnd wesserende nicht. Gott aber ists / der das gedeyen gibt / etc. Vnd dauon schreibet D. Luther im ersten buch vom Sacrament gar fein diese wort: Wir wissen / das es deß HErrn Abendmal ist / vnd heist nicht schlechts der Christen Abendmal / denn der HErr hats nicht allein eingesetzt / sondern machts vnd helts auch selbst / vnd ist der koch / keller / speiß vnd tranck / selber. Haecille.</p> </div> </body> </text> </TEI> [183/0199]
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Anno 1533.
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