Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.& Deus vere aderat ad propitiatorium propter promissionen, velleAnno 1532. consolari. Et nostri non probant illam [fremdsprachliches Material], qua Papistae dicunt, corpus in species illas includi, quasi vinun in lagenam, sed adesse dicunt Christum vere in Coena, quod nihil habet incommodi. Neque ego ignoro, heic ab ingeniosis hominibus multa quaeri posse. Et credo te hominem ingenio acri preditum exerceri his disputationibus. Sed te etiam atque etiam oro, ne iudicium praecipites. Non ignoro, doctos viros alicubi applaudere dogmati Cingliano, & habent concinnas rationes. Sed in hoc non sunt omnia: praesentia, quam dixi, habet [fremdsprachliches Material] fidei. Haec scripsi simplici animo, adductus amore tui, teque rogo, vt in bonam partem accipias, mihique rescribas, & de tua sententia, & de statu Ecclesiae tuae, &c. Pridienatalis Domini, 1532. Philippus Melanthon. Das ist: Es ist ein geschrey erschollen / das in ewrer Stad die Zwingglische lehr sol offentlich gefüret werden / von des HErren Abendmal. Ich gleube nicht gar solchem geschrey / vnd halte nicht dafür / das dir die jenigen gefallen / welche es mit dem Zwingel halten. Sihe du zu / das du was heilsamers lehrest / denn die Zwinglischen disputationes sind. Man kan die gewissen bald zweiffelhafftig machen / aber jhnenZwinglisch disputationes sind one glauben / vnd gar vngewiss / vnd machen die gewissen jre vnd zweiffelhafftig / vnd sind im grund nur Heidnisch / vnd fleischlich. nicht bald wiederumb heraus helffen. Darumb lehre etwas / das gewiß vnd war ist / vnd den glauben im hertzen bestettiget vnd sterckt / vnd nicht / das nur zweiffel anrichtet. Wir haben gnug an dem / das man sol fleissig treiben / als / von Christi wolthaten / von warem vertrawen / wieder den zweiffel / von warer anruffung / etc. damit solstu vmbgehen. Worzu gehören oder dienen doch die heydnische fragen von Christo / das er nirgend / denn im Himel sey / vnd sitze an einem gewissen ort? Die Schrifft heist vns ja Christum anruffen. Ey / so ist er warhafftig gegenwertig bey vns / im wort vnd Sacrament / wenn wirs brauchen / wie er verheissen hat / das er da sein wolle / gleich wie Gott war bey dem Gnadenstuel / vmb seiner zusag willen. Die vnsern wollen warlich auch nicht die Papistische verwandlung nachgeben / noch dieViel gelerte Menner sind Zwinglisch / nur jhrer vernunfft nach. einschliessung / als wie der Wein in der Flaschen ist / sondern sagen / das Christus warhafftig im Abendmal sey / etc. Ich weiß wol / das gelehrte Menner lust haben zur Zwinglischen lehr / vnd sie haben scheinbare Argument. Aber daran ists nicht alles gelegen. Die gegenwertigkeit im Abendmal stehet auff dem wort Gottes / welchs eine richtschnur des glaubens ist / etc. IN diesem jhar / weil die Sacramentirer vnd Wiederteuffer /Sacramentirer vnnd Wiederteuffer ein Kuche. welche nun (wie vorgesagt / weidlich mit einander leichten / vnd gleich ein mehl vnd ein kuche waren) hin vnd wieder in Seestedten / zu Goß- & Deus verè aderat ad propitiatorium propter promissionẽ, velleAnno 1532. consolari. Et nostri non probant illam [fremdsprachliches Material], qua Papistae dicunt, corpus in species illas includi, quasi vinũ in lagenam, sed adesse dicunt Christum verè in Coena, quod nihil habet incommodi. Neque ego ignoro, hîc ab ingeniosis hominibus multa quaeri posse. Et credo te hominem ingenio acri pręditum exerceri his disputationibus. Sed te etiam atque etiam oro, ne iudicium praecipites. Non ignoro, doctos viros alicubi applaudere dogmati Cingliano, & habent concinnas rationes. Sed in hoc non sunt omnia: praesentia, quam dixi, habet [fremdsprachliches Material] fidei. Haec scripsi simplici animo, adductus amore tui, teque rogo, vt in bonam partem accipias, mihique rescribas, & de tua sententia, & de statu Ecclesiae tuae, &c. Pridiènatalis Domini, 1532. Philippus Melanthon. Das ist: Es ist ein geschrey erschollen / das in ewrer Stad die Zwingglische lehr sol offentlich gefüret werden / von des HErren Abendmal. Ich gleube nicht gar solchem geschrey / vnd halte nicht dafür / das dir die jenigen gefallen / welche es mit dem Zwingel halten. Sihe du zu / das du was heilsamers lehrest / denn die Zwinglischen disputationes sind. Man kan die gewissen bald zweiffelhafftig machen / aber jhnenZwinglisch disputationes sind one glaubẽ / vnd gar vngewiss / vnd machen die gewissen jre vnd zweiffelhafftig / vnd sind im grund nur Heidnisch / vnd fleischlich. nicht bald wiederumb heraus helffen. Darumb lehre etwas / das gewiß vnd war ist / vnd den glauben im hertzen bestettiget vnd sterckt / vnd nicht / das nur zweiffel anrichtet. Wir haben gnug an dem / das man sol fleissig treiben / als / von Christi wolthaten / von warem vertrawen / wieder den zweiffel / von warer anruffung / etc. damit solstu vmbgehen. Worzu gehören oder dienen doch die heydnische fragen von Christo / das er nirgend / denn im Himel sey / vnd sitze an einem gewissen ort? Die Schrifft heist vns ja Christum anruffen. Ey / so ist er warhafftig gegenwertig bey vns / im wort vnd Sacrament / wenn wirs brauchen / wie er verheissen hat / das er da sein wolle / gleich wie Gott war bey dem Gnadenstuel / vmb seiner zusag willen. Die vnsern wollen warlich auch nicht die Papistische verwandlung nachgeben / noch dieViel gelerte Menner sind Zwinglisch / nur jhrer vernũfft nach. einschliessung / als wie der Wein in der Flaschen ist / sondern sagen / das Christus warhafftig im Abendmal sey / etc. Ich weiß wol / das gelehrte Menner lust haben zur Zwinglischen lehr / vnd sie haben scheinbare Argument. Aber daran ists nicht alles gelegen. Die gegenwertigkeit im Abendmal stehet auff dem wort Gottes / welchs eine richtschnur des glaubens ist / etc. IN diesem jhar / weil die Sacramentirer vnd Wiederteuffer /Sacramẽtirer vnnd Wiederteuffer ein Kuche. welche nun (wie vorgesagt / weidlich mit einander leichten / vnd gleich ein mehl vnd ein kuche waren) hin vnd wieder in Seestedten / zu Goß- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0187" n="171"/> & Deus verè aderat ad propitiatorium propter promissionẽ, velle<note place="right">Anno 1532.</note> consolari. 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Ich gleube nicht gar solchem geschrey / vnd halte nicht dafür / das dir die jenigen gefallen / welche es mit dem Zwingel halten. Sihe du zu / das du was heilsamers lehrest / denn die Zwinglischen disputationes sind. Man kan die gewissen bald zweiffelhafftig machen / aber jhnen<note place="right">Zwinglisch disputationes sind one glaubẽ / vnd gar vngewiss / vnd machen die gewissen jre vnd zweiffelhafftig / vnd sind im grund nur Heidnisch / vnd fleischlich.</note> nicht bald wiederumb heraus helffen. Darumb lehre etwas / das gewiß vnd war ist / vnd den glauben im hertzen bestettiget vnd sterckt / vnd nicht / das nur zweiffel anrichtet. Wir haben gnug an dem / das man sol fleissig treiben / als / von Christi wolthaten / von warem vertrawen / wieder den zweiffel / von warer anruffung / etc. damit solstu vmbgehen. Worzu gehören oder dienen doch die heydnische fragen von Christo / das er nirgend / denn im Himel sey / vnd sitze an einem gewissen ort? Die Schrifft heist vns ja Christum anruffen. Ey / so ist er warhafftig gegenwertig bey vns / im wort vnd Sacrament / wenn wirs brauchen / wie er verheissen hat / das er da sein wolle / gleich wie Gott war bey dem Gnadenstuel / vmb seiner zusag willen. Die vnsern wollen warlich auch nicht die Papistische verwandlung nachgeben / noch die<note place="right">Viel gelerte Menner sind Zwinglisch / nur jhrer vernũfft nach.</note> einschliessung / als wie der Wein in der Flaschen ist / sondern sagen / das Christus warhafftig im Abendmal sey / etc. Ich weiß wol / das gelehrte Menner lust haben zur Zwinglischen lehr / vnd sie haben scheinbare Argument. Aber daran ists nicht alles gelegen. Die gegenwertigkeit im Abendmal stehet auff dem wort Gottes / welchs eine richtschnur des glaubens ist / etc.</p> <p>IN diesem jhar / weil die Sacramentirer vnd Wiederteuffer /<note place="right">Sacramẽtirer vnnd Wiederteuffer ein Kuche.</note> welche nun (wie vorgesagt / weidlich mit einander leichten / vnd gleich ein mehl vnd ein kuche waren) hin vnd wieder in Seestedten / zu Goß- </p> </div> </body> </text> </TEI> [171/0187]
& Deus verè aderat ad propitiatorium propter promissionẽ, velle consolari. Et nostri non probant illam _ , qua Papistae dicunt, corpus in species illas includi, quasi vinũ in lagenam, sed adesse dicunt Christum verè in Coena, quod nihil habet incommodi. Neque ego ignoro, hîc ab ingeniosis hominibus multa quaeri posse. Et credo te hominem ingenio acri pręditum exerceri his disputationibus. Sed te etiam atque etiam oro, ne iudicium praecipites. Non ignoro, doctos viros alicubi applaudere dogmati Cingliano, & habent concinnas rationes. Sed in hoc non sunt omnia: praesentia, quam dixi, habet _ fidei. Haec scripsi simplici animo, adductus amore tui, teque rogo, vt in bonam partem accipias, mihique rescribas, & de tua sententia, & de statu Ecclesiae tuae, &c. Pridiènatalis Domini, 1532.
Anno 1532. Philippus Melanthon.
Das ist: Es ist ein geschrey erschollen / das in ewrer Stad die Zwingglische lehr sol offentlich gefüret werden / von des HErren Abendmal. Ich gleube nicht gar solchem geschrey / vnd halte nicht dafür / das dir die jenigen gefallen / welche es mit dem Zwingel halten. Sihe du zu / das du was heilsamers lehrest / denn die Zwinglischen disputationes sind. Man kan die gewissen bald zweiffelhafftig machen / aber jhnen nicht bald wiederumb heraus helffen. Darumb lehre etwas / das gewiß vnd war ist / vnd den glauben im hertzen bestettiget vnd sterckt / vnd nicht / das nur zweiffel anrichtet. Wir haben gnug an dem / das man sol fleissig treiben / als / von Christi wolthaten / von warem vertrawen / wieder den zweiffel / von warer anruffung / etc. damit solstu vmbgehen. Worzu gehören oder dienen doch die heydnische fragen von Christo / das er nirgend / denn im Himel sey / vnd sitze an einem gewissen ort? Die Schrifft heist vns ja Christum anruffen. Ey / so ist er warhafftig gegenwertig bey vns / im wort vnd Sacrament / wenn wirs brauchen / wie er verheissen hat / das er da sein wolle / gleich wie Gott war bey dem Gnadenstuel / vmb seiner zusag willen. Die vnsern wollen warlich auch nicht die Papistische verwandlung nachgeben / noch die einschliessung / als wie der Wein in der Flaschen ist / sondern sagen / das Christus warhafftig im Abendmal sey / etc. Ich weiß wol / das gelehrte Menner lust haben zur Zwinglischen lehr / vnd sie haben scheinbare Argument. Aber daran ists nicht alles gelegen. Die gegenwertigkeit im Abendmal stehet auff dem wort Gottes / welchs eine richtschnur des glaubens ist / etc.
Zwinglisch disputationes sind one glaubẽ / vnd gar vngewiss / vnd machen die gewissen jre vnd zweiffelhafftig / vnd sind im grund nur Heidnisch / vnd fleischlich.
Viel gelerte Menner sind Zwinglisch / nur jhrer vernũfft nach. IN diesem jhar / weil die Sacramentirer vnd Wiederteuffer / welche nun (wie vorgesagt / weidlich mit einander leichten / vnd gleich ein mehl vnd ein kuche waren) hin vnd wieder in Seestedten / zu Goß-
Sacramẽtirer vnnd Wiederteuffer ein Kuche.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/187>, abgerufen am 19.07.2024. |