Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.de Anno 1530.verhindern? Es ist je schon beschlossen im Himel / das solche Secten nicht dienen werden zu verderbung der rechten Christen / sondern nur zur offenbarung jhrer bestendigkeit. ZVm dritten / Wenn wir vns gleich fürbilden den nutz / der im geistlichen vnd weltlichem Regiment daraus komen solte / vnd setzen / das die disputation auffs allerbeste gerhate / wie wirs jmmer wünschen köndten / so ist leichtlich zu beweisen / das der nutz keiner würde hernach Die verfüreten Scheflein können schwerlich wider zu recht kommen.folgen / deren wir hoffen vnd begeren. Denn ob gleich Zwingli / Oecolampad vnd Butzer / sich begeben vnd erkenneten / das sie auff ein sand gebawet hetten / vnd bekerten sich aus grund jhrer hertzen / das weren nur drey Menschen. Dieweil aber der heilige Geist spricht / der glaube ist nicht jedermans ding / vnd niemandt kömpt zu Christo / denn wen der Vater zeuhet / vnd gleuben alleine die / deren hertz Gott berüret / Wo würden so viel hnndert tausent Menschen bleiben / die jetzo verfüret sein / wenn sie Gott nicht berüret? So gleubten sie dem bekerten Zwinglj weniger / denn dem bestendigen Luther / berüret er sie dann / so werden sie auff den Zwingli nicht warten. Wenn sich nun die Hirten bekereten / vnd die Schefflein jrrig blieben / was würde anders daraus folgen / denn das sie jnen andere Hirten suchten / die noch vngeschickter Ein einige Sect gebieret viel andere Secten.weren? vnd da wir jetzt eine Sect haben mit zweyen oder dreyen jrrthumen / würden wir wol zehen Secten mit hundert jrrthumen gewinnen / Denn es ist eben also gangen zur Apostel zeit / vnd darnach wenn ein Sect durch den todt / oder durch gnade / das heupt verlor / wurden so viel heupter vnd Secten daraus / als viel jhrer vnter dem hauffen ehrgeitzig / vnd sich etwas geschickt deuchten sein: Aus des einigen Simonis des Zeuberers jrrthumb / sind nach seinem tode vnzehliche entsprungen / wie man bey jhren jrrthumen wol sihet. SOlte man nun vber solcher der wenig Personen bekerung sich lassen düncken / der sache were geholffen / vnd sich denn jres Landvolcks annemen / als Christlicher glieder / vnd wiederumb sich hülff zu jhnen versehen / da würde man recht anlauffen / denn sie weren noch in Gottes zorn / Vnd wir hielten nicht dafür / das wir vnrecht theten / die wir vns zu jhnen verbünden / welches die sache nur erger macht / vnd würden billich mit denen verderbet / vnd in alles vnglück gefüret / die wir haben aus befehlich des heiligen Geistes sollen meiden / vnd das nicht gethan hetten. Vnterscheid vnter gleubigen vnd vngleubigen bunds genossen.DEnn man sol einen grossen vnterscheid machen / zwischen gleubigen vnd vngleubigen Bundesgenossen / vnd wir halten / es sey beides vnrecht / wenn man sich mit hülff frommer Christenleut gewalts vnd vnrechts also erwehren köndte / das man nicht wider Gottes gebot thete / vnd wolts verachten / vnd eines Wunderwercks von Gott erwarten. Oder aber / wenn man sich auff die mennig vnd stercke verlassen wolte / deren / mit denen wir nicht zuschaffen haben solten / wie de Anno 1530.verhindern? Es ist je schon beschlossen im Himel / das solche Secten nicht dienen werden zu verderbung der rechten Christen / sondern nur zur offenbarung jhrer bestendigkeit. ZVm dritten / Wenn wir vns gleich fürbilden den nutz / der im geistlichen vnd weltlichem Regiment daraus komen solte / vnd setzen / das die disputation auffs allerbeste gerhate / wie wirs jmmer wünschen köndten / so ist leichtlich zu beweisen / das der nutz keiner würde hernach Die verfüretẽ Scheflein können schwerlich wider zu recht kommen.folgen / deren wir hoffen vnd begeren. Denn ob gleich Zwingli / Oecolampad vnd Butzer / sich begeben vnd erkenneten / das sie auff ein sand gebawet hetten / vnd bekerten sich aus grund jhrer hertzen / das weren nur drey Menschen. Dieweil aber der heilige Geist spricht / der glaube ist nicht jedermans ding / vnd niemandt kömpt zu Christo / denn wen der Vater zeuhet / vnd gleuben alleine die / deren hertz Gott berüret / Wo würden so viel hnndert tausent Menschen bleiben / die jetzo verfüret sein / wenn sie Gott nicht berüret? So gleubten sie dem bekerten Zwinglj weniger / denn dem bestendigen Luther / berüret er sie dann / so werden sie auff den Zwingli nicht warten. Wenn sich nun die Hirten bekereten / vnd die Schefflein jrrig blieben / was würde anders daraus folgen / denn das sie jnen andere Hirten suchten / die noch vngeschickter Ein einige Sect gebieret viel andere Sectẽ.weren? vnd da wir jetzt eine Sect haben mit zweyen oder dreyen jrrthumen / würden wir wol zehen Secten mit hundert jrrthumen gewinnen / Denn es ist eben also gangen zur Apostel zeit / vnd darnach wenn ein Sect durch den todt / oder durch gnade / das heupt verlor / wurden so viel heupter vnd Secten daraus / als viel jhrer vnter dem hauffen ehrgeitzig / vnd sich etwas geschickt deuchten sein: Aus des einigen Simonis des Zeuberers jrrthumb / sind nach seinem tode vnzehliche entsprungen / wie man bey jhren jrrthumen wol sihet. SOlte man nun vber solcher der wenig Personen bekerung sich lassen düncken / der sache were geholffen / vnd sich denn jres Landvolcks annemen / als Christlicher glieder / vnd wiederumb sich hülff zu jhnen versehen / da würde man recht anlauffen / denn sie weren noch in Gottes zorn / Vnd wir hielten nicht dafür / das wir vnrecht theten / die wir vns zu jhnen verbünden / welches die sache nur erger macht / vnd würden billich mit denen verderbet / vnd in alles vnglück gefüret / die wir haben aus befehlich des heiligen Geistes sollen meiden / vnd das nicht gethan hetten. Vnterscheid vnter gleubigen vnd vngleubigẽ bunds genossen.DEnn man sol einen grossen vnterscheid machen / zwischen gleubigen vnd vngleubigen Bundesgenossen / vnd wir halten / es sey beides vnrecht / wenn man sich mit hülff frommer Christenleut gewalts vnd vnrechts also erwehren köndte / das man nicht wider Gottes gebot thete / vnd wolts verachten / vnd eines Wunderwercks von Gott erwarten. 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Denn ob gleich Zwingli / Oecolampad vnd Butzer / sich begeben vnd erkenneten / das sie auff ein sand gebawet hetten / vnd bekerten sich aus grund jhrer hertzen / das weren nur drey Menschen. Dieweil aber der heilige Geist spricht / der glaube ist nicht jedermans ding / vnd niemandt kömpt zu Christo / denn wen der Vater zeuhet / vnd gleuben alleine die / deren hertz Gott berüret / Wo würden so viel hnndert tausent Menschen bleiben / die jetzo verfüret sein / wenn sie Gott nicht berüret? So gleubten sie dem bekerten Zwinglj weniger / denn dem bestendigen Luther / berüret er sie dann / so werden sie auff den Zwingli nicht warten. Wenn sich nun die Hirten bekereten / vnd die Schefflein jrrig blieben / was würde anders daraus folgen / denn das sie jnen andere Hirten suchten / die noch vngeschickter <note place="left">Ein einige Sect gebieret viel andere Sectẽ.</note>weren? vnd da wir jetzt eine Sect haben mit zweyen oder dreyen jrrthumen / würden wir wol zehen Secten mit hundert jrrthumen gewinnen / Denn es ist eben also gangen zur Apostel zeit / vnd darnach wenn ein Sect durch den todt / oder durch gnade / das heupt verlor / wurden so viel heupter vnd Secten daraus / als viel jhrer vnter dem hauffen ehrgeitzig / vnd sich etwas geschickt deuchten sein: Aus des einigen Simonis des Zeuberers jrrthumb / sind nach seinem tode vnzehliche entsprungen / wie man bey jhren jrrthumen wol sihet.</p> <p>SOlte man nun vber solcher der wenig Personen bekerung sich lassen düncken / der sache were geholffen / vnd sich denn jres Landvolcks annemen / als Christlicher glieder / vnd wiederumb sich hülff zu jhnen versehen / da würde man recht anlauffen / denn sie weren noch in Gottes zorn / Vnd wir hielten nicht dafür / das wir vnrecht theten / die wir vns zu jhnen verbünden / welches die sache nur erger macht / vnd würden billich mit denen verderbet / vnd in alles vnglück gefüret / die wir haben aus befehlich des heiligen Geistes sollen meiden / vnd das nicht gethan hetten.</p> <note place="left">Vnterscheid vnter gleubigen vnd vngleubigẽ bunds genossen.</note> <p>DEnn man sol einen grossen vnterscheid machen / zwischen gleubigen vnd vngleubigen Bundesgenossen / vnd wir halten / es sey beides vnrecht / wenn man sich mit hülff frommer Christenleut gewalts vnd vnrechts also erwehren köndte / das man nicht wider Gottes gebot thete / vnd wolts verachten / vnd eines Wunderwercks von Gott erwarten. 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de verhindern? Es ist je schon beschlossen im Himel / das solche Secten nicht dienen werden zu verderbung der rechten Christen / sondern nur zur offenbarung jhrer bestendigkeit.
Anno 1530. ZVm dritten / Wenn wir vns gleich fürbilden den nutz / der im geistlichen vnd weltlichem Regiment daraus komen solte / vnd setzen / das die disputation auffs allerbeste gerhate / wie wirs jmmer wünschen köndten / so ist leichtlich zu beweisen / das der nutz keiner würde hernach folgen / deren wir hoffen vnd begeren. Denn ob gleich Zwingli / Oecolampad vnd Butzer / sich begeben vnd erkenneten / das sie auff ein sand gebawet hetten / vnd bekerten sich aus grund jhrer hertzen / das weren nur drey Menschen. Dieweil aber der heilige Geist spricht / der glaube ist nicht jedermans ding / vnd niemandt kömpt zu Christo / denn wen der Vater zeuhet / vnd gleuben alleine die / deren hertz Gott berüret / Wo würden so viel hnndert tausent Menschen bleiben / die jetzo verfüret sein / wenn sie Gott nicht berüret? So gleubten sie dem bekerten Zwinglj weniger / denn dem bestendigen Luther / berüret er sie dann / so werden sie auff den Zwingli nicht warten. Wenn sich nun die Hirten bekereten / vnd die Schefflein jrrig blieben / was würde anders daraus folgen / denn das sie jnen andere Hirten suchten / die noch vngeschickter weren? vnd da wir jetzt eine Sect haben mit zweyen oder dreyen jrrthumen / würden wir wol zehen Secten mit hundert jrrthumen gewinnen / Denn es ist eben also gangen zur Apostel zeit / vnd darnach wenn ein Sect durch den todt / oder durch gnade / das heupt verlor / wurden so viel heupter vnd Secten daraus / als viel jhrer vnter dem hauffen ehrgeitzig / vnd sich etwas geschickt deuchten sein: Aus des einigen Simonis des Zeuberers jrrthumb / sind nach seinem tode vnzehliche entsprungen / wie man bey jhren jrrthumen wol sihet.
Die verfüretẽ Scheflein können schwerlich wider zu recht kommen.
Ein einige Sect gebieret viel andere Sectẽ. SOlte man nun vber solcher der wenig Personen bekerung sich lassen düncken / der sache were geholffen / vnd sich denn jres Landvolcks annemen / als Christlicher glieder / vnd wiederumb sich hülff zu jhnen versehen / da würde man recht anlauffen / denn sie weren noch in Gottes zorn / Vnd wir hielten nicht dafür / das wir vnrecht theten / die wir vns zu jhnen verbünden / welches die sache nur erger macht / vnd würden billich mit denen verderbet / vnd in alles vnglück gefüret / die wir haben aus befehlich des heiligen Geistes sollen meiden / vnd das nicht gethan hetten.
DEnn man sol einen grossen vnterscheid machen / zwischen gleubigen vnd vngleubigen Bundesgenossen / vnd wir halten / es sey beides vnrecht / wenn man sich mit hülff frommer Christenleut gewalts vnd vnrechts also erwehren köndte / das man nicht wider Gottes gebot thete / vnd wolts verachten / vnd eines Wunderwercks von Gott erwarten. Oder aber / wenn man sich auff die mennig vnd stercke verlassen wolte / deren / mit denen wir nicht zuschaffen haben solten / wie
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