Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.ten Anno 1530./ denn sie wissen das war ist. E. Achtb. wollen diß schreiben für gut auffnemen. Denn Christus weiß / das ich solches keiner andern vrsache / denn zu außbreitung der ehre Christi geschrieben. In welchem E. Achtb. an leib vnd seele gesund vnd selig leben / vnd mich jhr im HErrn befohlen sein lassen wolle. Datum Augspurg 1. Aug. Anno 1530. NAchdem aber auff die zeit nichts endlich darinn geschlossen / das vnsere / den Bucer vnd seine Gesellen / für Brüder erkennen wollen: Vnd aber doch nicht desto weniger Bucerus stets drauff beharrete / das seine vnd D. Luthers meinung / im grund einig were / ob schon in worten vnd form zureden eine vngleicheit scheinete: Ist für gut Butzer schreibt an D. Lutherum.angesehen / das Bucer selbst an D. Luthern schreiben vnd jhm seine meinung erkleren wolte. Desselbigen schreibens gedenckt Philippus in seinem brieff an Lutherum / deß anfang ist: Per Cyriacum plura, &c. im gedruckten Tomo 1. Epist. folio 24. mit diesen worten: Bucerus schreibt euch von deß HErrn Abendmal / vnd wil vnsere meinung dauon annemen. Er helt / das der leib Christi im brod zugegen sey / das ist die summa. Ich hatte jhm propositiones fürgeschrieben / aber er hat aus gutem bedencken seine eigene propositiones an euch gesand. DArauff antwortet D. Luther in einem brieff an Philippum / deß anfang ist: Vtinam vos breui, &c. mit diesen wenig worten: D. Lutherus batkein gefallen an des Butzers griffen.Ich antworte dem Bucero nichts / denn du weissest / das ich solche verschlagene griffe vnd boßheit von hertzen meide / vnd gefallen mir solche Leute nicht. Nicht desto weniger (weil nun fürnemlich / vnd fast allein vom Abendmal deß HErren / zwischen Luthero vnd etlichen andern / der streit war / welche vneinigkeit den Papisten sehr lieb / den andern aber sehr leid /) ist Bucerus bald hernach / noch vor ausgang deß Reichstags / mit vorwissen deß Churfürsten zu Sachsen / vnd seiner Obrigkeit / selbst zu D. Luthern gen Coburg gereiset / vnd wie Butzer verreiset selbst zu D. Luthero gen Coburg.diese zwiespalt beyzulegen / vnd Christliche einigkeit wiederumb gestifftet möchte werden / mit jhm gehandelt. Vnd hat sich damals zugetragen / das D. Lutherus im Schloß zu Coburg ein Fledermauß / so in sein gemach geflogen / angehefftet / vnd nach jhr geschossen / sie getroffen / vnd da er das pöltzlein heraus gezogen / zugleich auch das hertz der Fledermauß mit genommen / vnd zu M. Veit Dietrichen gesprochen / Vite, du wirst sehen / das solches etwas noch heut diesen tag bedeuten wird / das ich der Fledermauß das hertz getroffen habe: Eben denselben tag kömmet Bucerus gefahren / vnd lest sich bey D. Luthero angeben / Da so bald D. Lutherus M. Vitum Dietrichen erinnert hat / Sihe da / Vite, ich wil der Fledermauß das hertz treffen / welchs auch geschehen / vnd hat Bucerus von D. Luthero gleichwol ein gar Christliche / glimpffliche / friedfertige / vnd nicht eine ten Anno 1530./ denn sie wissen das war ist. E. Achtb. wollen diß schreiben für gut auffnemen. Denn Christus weiß / das ich solches keiner andern vrsache / denn zu außbreitung der ehre Christi geschrieben. In welchem E. Achtb. an leib vnd seele gesund vnd selig leben / vnd mich jhr im HErrn befohlen sein lassen wolle. Datum Augspurg 1. Aug. Anno 1530. NAchdem aber auff die zeit nichts endlich darinn geschlossen / das vnsere / den Bucer vnd seine Gesellen / für Brüder erkennen wollen: Vñ aber doch nicht desto weniger Bucerus stets drauff beharrete / das seine vnd D. Luthers meinung / im grund einig were / ob schon in worten vnd form zureden eine vngleicheit scheinete: Ist für gut Butzer schreibt an D. Lutherum.angesehen / das Bucer selbst an D. Luthern schreiben vnd jhm seine meinung erkleren wolte. Desselbigen schreibens gedenckt Philippus in seinem brieff an Lutherum / deß anfang ist: Per Cyriacum plura, &c. im gedruckten Tomo 1. Epist. folio 24. mit diesen worten: Bucerus schreibt euch von deß HErrn Abendmal / vnd wil vnsere meinung dauon annemen. Er helt / das der leib Christi im brod zugegen sey / das ist die summa. Ich hatte jhm propositiones fürgeschrieben / aber er hat aus gutem bedencken seine eigene propositiones an euch gesand. DArauff antwortet D. Luther in einem brieff an Philippum / deß anfang ist: Vtinam vos breui, &c. mit diesen wenig worten: D. Lutherus batkein gefallen an des Butzers griffen.Ich antworte dem Bucero nichts / denn du weissest / das ich solche verschlagene griffe vnd boßheit von hertzen meide / vnd gefallen mir solche Leute nicht. Nicht desto weniger (weil nun fürnemlich / vnd fast allein vom Abendmal deß HErren / zwischen Luthero vnd etlichen andern / der streit war / welche vneinigkeit den Papisten sehr lieb / den andern aber sehr leid /) ist Bucerus bald hernach / noch vor ausgang deß Reichstags / mit vorwissen deß Churfürsten zu Sachsen / vnd seiner Obrigkeit / selbst zu D. Luthern gen Coburg gereiset / vnd wie Butzer verreiset selbst zu D. Luthero gen Coburg.diese zwiespalt beyzulegen / vnd Christliche einigkeit wiederumb gestifftet möchte werden / mit jhm gehandelt. Vnd hat sich damals zugetragen / das D. Lutherus im Schloß zu Coburg ein Fledermauß / so in sein gemach geflogen / angehefftet / vnd nach jhr geschossen / sie getroffen / vnd da er das pöltzlein heraus gezogen / zugleich auch das hertz der Fledermauß mit genommen / vnd zu M. Veit Dietrichen gesprochen / Vite, du wirst sehen / das solches etwas noch heut diesen tag bedeuten wird / das ich der Fledermauß das hertz getroffen habe: Eben denselben tag kömmet Bucerus gefahren / vnd lest sich bey D. Luthero angeben / Da so bald D. Lutherus M. Vitum Dietrichen erinnert hat / Sihe da / Vite, ich wil der Fledermauß das hertz treffen / welchs auch geschehen / vnd hat Bucerus von D. Luthero gleichwol ein gar Christliche / glimpffliche / friedfertige / vnd nicht eine <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0156" n="140"/> ten <note place="left">Anno 1530.</note>/ denn sie wissen das war ist. E. Achtb. wollen diß schreiben für gut auffnemen. Denn Christus weiß / das ich solches keiner andern vrsache / denn zu außbreitung der ehre Christi geschrieben. In welchem E. Achtb. an leib vnd seele gesund vnd selig leben / vnd mich jhr im HErrn befohlen sein lassen wolle. Datum Augspurg 1. Aug. Anno 1530.</p> <p>NAchdem aber auff die zeit nichts endlich darinn geschlossen / das vnsere / den Bucer vnd seine Gesellen / für Brüder erkennen wollen: Vñ aber doch nicht desto weniger Bucerus stets drauff beharrete / das seine vnd D. Luthers meinung / im grund einig were / ob schon in worten vnd form zureden eine vngleicheit scheinete: Ist für gut <note place="left">Butzer schreibt an D. Lutherum.</note>angesehen / das Bucer selbst an D. Luthern schreiben vnd jhm seine meinung erkleren wolte. Desselbigen schreibens gedenckt Philippus in seinem brieff an Lutherum / deß anfang ist: Per Cyriacum plura, &c. im gedruckten Tomo 1. Epist. folio 24. mit diesen worten: Bucerus schreibt euch von deß HErrn Abendmal / vnd wil vnsere meinung dauon annemen. Er helt / das der leib Christi im brod zugegen sey / das ist die summa. Ich hatte jhm propositiones fürgeschrieben / aber er hat aus gutem bedencken seine eigene propositiones an euch gesand.</p> <p>DArauff antwortet D. Luther in einem brieff an Philippum / deß anfang ist: Vtinam vos breui, &c. mit diesen wenig worten: <note place="left">D. Lutherus batkein gefallen an des Butzers griffen.</note>Ich antworte dem Bucero nichts / denn du weissest / das ich solche verschlagene griffe vnd boßheit von hertzen meide / vnd gefallen mir solche Leute nicht. Nicht desto weniger (weil nun fürnemlich / vnd fast allein vom Abendmal deß HErren / zwischen Luthero vnd etlichen andern / der streit war / welche vneinigkeit den Papisten sehr lieb / den andern aber sehr leid /) ist Bucerus bald hernach / noch vor ausgang deß Reichstags / mit vorwissen deß Churfürsten zu Sachsen / vnd seiner Obrigkeit / selbst zu D. Luthern gen Coburg gereiset / vnd wie <note place="left">Butzer verreiset selbst zu D. Luthero gen Coburg.</note>diese zwiespalt beyzulegen / vnd Christliche einigkeit wiederumb gestifftet möchte werden / mit jhm gehandelt. Vnd hat sich damals zugetragen / das D. Lutherus im Schloß zu Coburg ein Fledermauß / so in sein gemach geflogen / angehefftet / vnd nach jhr geschossen / sie getroffen / vnd da er das pöltzlein heraus gezogen / zugleich auch das hertz der Fledermauß mit genommen / vnd zu M. Veit Dietrichen gesprochen / Vite, du wirst sehen / das solches etwas noch heut diesen tag bedeuten wird / das ich der Fledermauß das hertz getroffen habe: Eben denselben tag kömmet Bucerus gefahren / vnd lest sich bey D. Luthero angeben / Da so bald D. Lutherus M. Vitum Dietrichen erinnert hat / Sihe da / Vite, ich wil der Fledermauß das hertz treffen / welchs auch geschehen / vnd hat Bucerus von D. Luthero gleichwol ein gar Christliche / glimpffliche / friedfertige / vnd nicht eine </p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0156]
ten / denn sie wissen das war ist. E. Achtb. wollen diß schreiben für gut auffnemen. Denn Christus weiß / das ich solches keiner andern vrsache / denn zu außbreitung der ehre Christi geschrieben. In welchem E. Achtb. an leib vnd seele gesund vnd selig leben / vnd mich jhr im HErrn befohlen sein lassen wolle. Datum Augspurg 1. Aug. Anno 1530.
Anno 1530. NAchdem aber auff die zeit nichts endlich darinn geschlossen / das vnsere / den Bucer vnd seine Gesellen / für Brüder erkennen wollen: Vñ aber doch nicht desto weniger Bucerus stets drauff beharrete / das seine vnd D. Luthers meinung / im grund einig were / ob schon in worten vnd form zureden eine vngleicheit scheinete: Ist für gut angesehen / das Bucer selbst an D. Luthern schreiben vnd jhm seine meinung erkleren wolte. Desselbigen schreibens gedenckt Philippus in seinem brieff an Lutherum / deß anfang ist: Per Cyriacum plura, &c. im gedruckten Tomo 1. Epist. folio 24. mit diesen worten: Bucerus schreibt euch von deß HErrn Abendmal / vnd wil vnsere meinung dauon annemen. Er helt / das der leib Christi im brod zugegen sey / das ist die summa. Ich hatte jhm propositiones fürgeschrieben / aber er hat aus gutem bedencken seine eigene propositiones an euch gesand.
Butzer schreibt an D. Lutherum. DArauff antwortet D. Luther in einem brieff an Philippum / deß anfang ist: Vtinam vos breui, &c. mit diesen wenig worten: Ich antworte dem Bucero nichts / denn du weissest / das ich solche verschlagene griffe vnd boßheit von hertzen meide / vnd gefallen mir solche Leute nicht. Nicht desto weniger (weil nun fürnemlich / vnd fast allein vom Abendmal deß HErren / zwischen Luthero vnd etlichen andern / der streit war / welche vneinigkeit den Papisten sehr lieb / den andern aber sehr leid /) ist Bucerus bald hernach / noch vor ausgang deß Reichstags / mit vorwissen deß Churfürsten zu Sachsen / vnd seiner Obrigkeit / selbst zu D. Luthern gen Coburg gereiset / vnd wie diese zwiespalt beyzulegen / vnd Christliche einigkeit wiederumb gestifftet möchte werden / mit jhm gehandelt. Vnd hat sich damals zugetragen / das D. Lutherus im Schloß zu Coburg ein Fledermauß / so in sein gemach geflogen / angehefftet / vnd nach jhr geschossen / sie getroffen / vnd da er das pöltzlein heraus gezogen / zugleich auch das hertz der Fledermauß mit genommen / vnd zu M. Veit Dietrichen gesprochen / Vite, du wirst sehen / das solches etwas noch heut diesen tag bedeuten wird / das ich der Fledermauß das hertz getroffen habe: Eben denselben tag kömmet Bucerus gefahren / vnd lest sich bey D. Luthero angeben / Da so bald D. Lutherus M. Vitum Dietrichen erinnert hat / Sihe da / Vite, ich wil der Fledermauß das hertz treffen / welchs auch geschehen / vnd hat Bucerus von D. Luthero gleichwol ein gar Christliche / glimpffliche / friedfertige / vnd nicht eine
D. Lutherus batkein gefallen an des Butzers griffen.
Butzer verreiset selbst zu D. Luthero gen Coburg.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |