Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Sacramentschwermer worden / gleich jhnen / vnnd sey das also zugangen.

Es sey Philippus Melanthon zu dem Herren Doctor ins Kloster kommen / vnd weil er nach allerley vnterredung vernommen / daß Lutherus lustig gewesen / habe er mit jm angefangen / von diesem Handel zu reden / dergestalt / daß er die Vätter gelesen / vnnd die Schrifften der alten Christlichen Lehrer / dieses Handels halben / fleissig ersucht / mit welchen in der Warheit / der Zürchischen Lehre vom Abendmal / besser vberein stimmet / denn der vnsern / darauff Lutherus ein kleine weil geschwiegen (hat villeicht gehustet) nachmals aber diese Wort gesagt sol haben.

Lieber Philippe / was wollen wir viel sagen? Ich bekenne es / daß der Sachen vom Sacrament zuuiel gethan ist / Als jhm aber Philippus geantwortes / Lieber Herr Doctor / damit denn der Kirchen geholffen / vnd die Warheit an den tag gebracht werde / so laßt vns doch etwa ein lindes schreiben in den Truck geben / darinnen wir vnsere meinung klärlich darthun / Solt Doctor Luther ferrner dar auff haben geantwortet / Lieber Philippe / Ich hab mich auch sehr vber diesem bekümmert / Aber also machte ich diese gantze Lehre ver dächt / So wil ich das dem lieben Gott befohlen haben / thut jr auch etwas nach meinem Tode.

Solches sol Philippus erzehlet haben / etlichen / ehrlichen / glaub wirdigen Leuten / vnd darneben vermeldet / Er wolte nicht sterben / er hette denn solches / wo nicht eher / doch in seinem Testament gemeldet / wie er denn auch ein solch Seriptum vom Nachtmal sol angefangen haben / aber mit seinem ende vbereilet / nit können vollbringen.

Vnd wirt nun solches in öffentlichem Truck / durch die gantze Welt spargieret / auff den geschlossenen Mund Lutheri vnter der Erden / in seinem Ruhebetlein / daß er seine vorige meinung vom Abendmal Christi geändert / ein Sacramentarius worden sey / damit on zweiffel viel tausent einfeltige fromme hertzen grewlich ver-

Sacramentschwermer worden / gleich jhnen / vnnd sey das also zugangen.

Es sey Philippus Melanthon zu dem Herren Doctor ins Kloster kommen / vnd weil er nach allerley vnterredung vernommen / daß Lutherus lustig gewesen / habe er mit jm angefangen / von diesem Handel zu reden / dergestalt / daß er die Vätter gelesen / vnnd die Schrifften der alten Christlichen Lehrer / dieses Handels halbẽ / fleissig ersucht / mit welchen in der Warheit / der Zürchischen Lehre vom Abendmal / besser vberein stimmet / denn der vnsern / darauff Lutherus ein kleine weil geschwiegen (hat villeicht gehustet) nachmals aber diese Wort gesagt sol haben.

Lieber Philippe / was wollen wir viel sagen? Ich bekenne es / daß der Sachen vom Sacrament zuuiel gethan ist / Als jhm aber Philippus geantwortes / Lieber Herr Doctor / damit denn der Kirchen geholffen / vnd die Warheit an den tag gebracht werde / so laßt vns doch etwa ein lindes schreiben in den Truck geben / dariñen wir vnsere meinung klärlich darthun / Solt Doctor Luther ferrner dar auff haben geantwortet / Lieber Philippe / Ich hab mich auch sehr vber diesem bekümmert / Aber also machte ich diese gantze Lehre ver dächt / So wil ich das dem lieben Gott befohlen haben / thut jr auch etwas nach meinem Tode.

Solches sol Philippus erzehlet haben / etlichen / ehrlichen / glaub wirdigen Leuten / vnd darneben vermeldet / Er wolte nicht sterben / er hette denn solches / wo nicht eher / doch in seinem Testament gemeldet / wie er denn auch ein solch Seriptum vom Nachtmal sol angefangen haben / aber mit seinem ende vbereilet / nit können vollbringen.

Vnd wirt nun solches in öffentlichem Truck / durch die gantze Welt spargieret / auff den geschlossenẽ Mund Lutheri vnter der Erden / in seinem Ruhebetlein / daß er seine vorige meinung vom Abendmal Christi geändert / ein Sacramentarius worden sey / damit on zweiffel viel tausent einfeltige fromme hertzen grewlich ver-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0733" n="717"/>
Sacramentschwermer worden /                      gleich jhnen / vnnd sey das also zugangen.</p>
        <p>Es sey Philippus Melanthon zu dem Herren Doctor ins Kloster kommen / vnd weil er                      nach allerley vnterredung vernommen / daß Lutherus lustig gewesen / habe er mit                      jm angefangen / von diesem Handel zu reden / dergestalt / daß er die Vätter                      gelesen / vnnd die Schrifften der alten Christlichen Lehrer / dieses Handels                          halbe&#x0303; / fleissig ersucht / mit welchen in der Warheit / der                      Zürchischen Lehre vom Abendmal / besser vberein stimmet / denn der vnsern /                      darauff Lutherus ein kleine weil geschwiegen (hat villeicht gehustet) nachmals                      aber diese Wort gesagt sol haben.</p>
        <p>Lieber Philippe / was wollen wir viel sagen? Ich bekenne es / daß der Sachen vom                      Sacrament zuuiel gethan ist / Als jhm aber Philippus geantwortes / Lieber Herr                      Doctor / damit denn der Kirchen geholffen / vnd die Warheit an den tag gebracht                      werde / so laßt vns doch etwa ein lindes schreiben in den Truck geben / darin&#x0303;en wir vnsere meinung klärlich darthun / Solt Doctor Luther                      ferrner dar auff haben geantwortet / Lieber Philippe / Ich hab mich auch sehr                      vber diesem bekümmert / Aber also machte ich diese gantze Lehre ver dächt / So                      wil ich das dem lieben Gott befohlen haben / thut jr auch etwas nach meinem                      Tode.</p>
        <p>Solches sol Philippus erzehlet haben / etlichen / ehrlichen / glaub wirdigen                      Leuten / vnd darneben vermeldet / Er wolte nicht sterben / er hette denn solches                      / wo nicht eher / doch in seinem Testament gemeldet / wie er denn auch ein solch                      Seriptum vom Nachtmal sol angefangen haben / aber mit seinem ende vbereilet /                      nit können vollbringen.</p>
        <p>Vnd wirt nun solches in öffentlichem Truck / durch die gantze Welt spargieret /                      auff den geschlossene&#x0303; Mund Lutheri vnter der Erden / in seinem                      Ruhebetlein / daß er seine vorige meinung vom Abendmal Christi geändert / ein                      Sacramentarius worden sey / damit on zweiffel viel tausent einfeltige fromme                      hertzen grewlich ver-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[717/0733] Sacramentschwermer worden / gleich jhnen / vnnd sey das also zugangen. Es sey Philippus Melanthon zu dem Herren Doctor ins Kloster kommen / vnd weil er nach allerley vnterredung vernommen / daß Lutherus lustig gewesen / habe er mit jm angefangen / von diesem Handel zu reden / dergestalt / daß er die Vätter gelesen / vnnd die Schrifften der alten Christlichen Lehrer / dieses Handels halbẽ / fleissig ersucht / mit welchen in der Warheit / der Zürchischen Lehre vom Abendmal / besser vberein stimmet / denn der vnsern / darauff Lutherus ein kleine weil geschwiegen (hat villeicht gehustet) nachmals aber diese Wort gesagt sol haben. Lieber Philippe / was wollen wir viel sagen? Ich bekenne es / daß der Sachen vom Sacrament zuuiel gethan ist / Als jhm aber Philippus geantwortes / Lieber Herr Doctor / damit denn der Kirchen geholffen / vnd die Warheit an den tag gebracht werde / so laßt vns doch etwa ein lindes schreiben in den Truck geben / dariñen wir vnsere meinung klärlich darthun / Solt Doctor Luther ferrner dar auff haben geantwortet / Lieber Philippe / Ich hab mich auch sehr vber diesem bekümmert / Aber also machte ich diese gantze Lehre ver dächt / So wil ich das dem lieben Gott befohlen haben / thut jr auch etwas nach meinem Tode. Solches sol Philippus erzehlet haben / etlichen / ehrlichen / glaub wirdigen Leuten / vnd darneben vermeldet / Er wolte nicht sterben / er hette denn solches / wo nicht eher / doch in seinem Testament gemeldet / wie er denn auch ein solch Seriptum vom Nachtmal sol angefangen haben / aber mit seinem ende vbereilet / nit können vollbringen. Vnd wirt nun solches in öffentlichem Truck / durch die gantze Welt spargieret / auff den geschlossenẽ Mund Lutheri vnter der Erden / in seinem Ruhebetlein / daß er seine vorige meinung vom Abendmal Christi geändert / ein Sacramentarius worden sey / damit on zweiffel viel tausent einfeltige fromme hertzen grewlich ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/733
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/733>, abgerufen am 24.11.2024.