Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1561.wolte verstanden haben / so ist mit jhm ferrner gehandelt worden / ob er sich zur Formula Concordie zu Wittenberg Anno 36. zwyschen Luthero vnd Bucero auffgerichtet / vnd von Philippo geschrieben / bekennen thete. Aber er hat solche form auch verworffen / vnd für ein geticht außgeruffen / vnd gesagt / er hette auß Philippi Munde gehöret / daß es nichts were / vnd Philippus dieselbige Formam nicht geschrieben hette. Darauff denn so bald einer mit namen Johan. Schlunckrauius zu Philippo / der damals zu Wormbs gewest / ab gefertiget worden / vnnd diese antwort wider gebracht / daß Philippus / Pistorius / vnd die andern / so zu Wormbs beysammen weren / Phil. wil bei der Forma Concordie / Anno 36. bleiben.die obgedachte Formam Concordie für Christlich / recht vnnd richtig hielten / vnd Philip. außtrücklich bekennete / er hette sie geschrieben / vnd wolt dabey bleiben. Dieweil aber damals ein gefehrlicher Krieg im Stifft Bremen sich erhoben / da endilich der von Vrißberg Schlacht vor Drachen burg./ in der Schlacht vor Drachenburg abgetrieben / vnd der Nidersächsische Kreiß in gefahr gestanden / ist die Sache mit D. Alberti ein zeitlang verblieben / vnd auffgeschoben worden. Es hat aber gleichwol der fromme König in Dennmarck / Christianus fleis sig angehalten / daß der Raht zu Bremen die sache mit Albert Har Christian kö nig in Denn marck.denberg nit wolte ersitzen lassen / vnd so es von nöten / wolte er selbs seine vnd andere Theologen darzu fordern vnd beschreiben. Solche Königliche fürsorge vnd treuwe / ist dem Raht sehr angenem gewe sen. Aber D. Albert hat sich darwider zum hefftigsten mit grossem stoltz vnd trotz gesetzt / mit fürwendung der König hett keine macht vber die Kirchen vnd Kirchendiener zu Bremen. Es hat auch D. Heshusius (der vom Raht dazu gefordert / daß er an statt D. Jacobi Probsten / der nun alters vnd vnuermögligkeit halben / sein Superintendentzampt nit verrichten kondte / sol te den Kirchen vorstehen) mit D. Alberto / entweder in gegenwart andere Theologen / Räthe / vnd anderer / welche D. Albert selbs da bey haben wolte / oder aber allein mit jm conferiren / reden vnd dispu tiren wollen. Aber solches hat offtgemelter Hardenberg schlechts Anno 1561.wolte verstanden haben / so ist mit jhm ferrner gehandelt worden / ob er sich zur Formula Concordie zu Wittenberg Anno 36. zwyschen Luthero vnd Bucero auffgerichtet / vnd von Philippo geschrieben / bekennen thete. Aber er hat solche form auch verworffen / vñ für ein geticht außgeruffen / vnd gesagt / er hette auß Philippi Munde gehöret / daß es nichts were / vnd Philippus dieselbige Formam nicht geschrieben hette. Darauff denn so bald einer mit namen Johan. Schlunckrauius zu Philippo / der damals zu Wormbs gewest / ab gefertiget worden / vnnd diese antwort wider gebracht / daß Philippus / Pistorius / vnd die andern / so zu Wormbs beysammen weren / Phil. wil bei der Forma Concordie / Anno 36. bleiben.die obgedachte Formam Concordie für Christlich / recht vnnd richtig hielten / vnd Philip. außtrücklich bekennete / er hette sie geschrieben / vnd wolt dabey bleiben. Dieweil aber damals ein gefehrlicher Krieg im Stifft Bremen sich erhoben / da endilich der von Vrißberg Schlacht vor Drachen burg./ in der Schlacht vor Drachenburg abgetrieben / vnd der Nidersächsische Kreiß in gefahr gestanden / ist die Sache mit D. Alberti ein zeitlang verblieben / vnd auffgeschoben worden. Es hat aber gleichwol der fromme König in Dennmarck / Christianus fleis sig angehalten / daß der Raht zu Bremen die sache mit Albert Har Christian kö nig in Denn marck.denberg nit wolte ersitzen lassen / vnd so es von nöten / wolte er selbs seine vnd andere Theologen darzu fordern vñ beschreiben. Solche Königliche fürsorge vnd treuwe / ist dem Raht sehr angenem gewe sen. Aber D. Albert hat sich darwider zum hefftigsten mit grossem stoltz vnd trotz gesetzt / mit fürwendung der König hett keine macht vber die Kirchen vnd Kirchendiener zu Bremen. Es hat auch D. Heshusius (der vom Raht dazu gefordert / daß er an statt D. Jacobi Probsten / der nun alters vnd vnuermögligkeit halben / sein Superintendentzampt nit verrichten kondte / sol te den Kirchen vorstehen) mit D. Alberto / entweder in gegenwart andere Theologen / Räthe / vnd anderer / welche D. Albert selbs da bey haben wolte / oder aber allein mit jm conferiren / reden vnd dispu tiren wollen. Aber solches hat offtgemelter Hardenberg schlechts <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0684" n="668"/><note place="left">Anno 1561.</note>wolte verstanden haben / so ist mit jhm ferrner gehandelt worden / ob er sich zur Formula Concordie zu Wittenberg Anno 36. zwyschen Luthero vnd Bucero auffgerichtet / vnd von Philippo geschrieben / bekennen thete. Aber er hat solche form auch verworffen / vñ für ein geticht außgeruffen / vnd gesagt / er hette auß Philippi Munde gehöret / daß es nichts were / vnd Philippus dieselbige Formam nicht geschrieben hette. Darauff denn so bald einer mit namen Johan. Schlunckrauius zu Philippo / der damals zu Wormbs gewest / ab gefertiget worden / vnnd diese antwort wider gebracht / daß Philippus / Pistorius / vnd die andern / so zu Wormbs beysammen weren / <note place="left">Phil. wil bei der Forma Concordie / Anno 36. bleiben.</note>die obgedachte Formam Concordie für Christlich / recht vnnd richtig hielten / vnd Philip. außtrücklich bekennete / er hette sie geschrieben / vnd wolt dabey bleiben. Dieweil aber damals ein gefehrlicher Krieg im Stifft Bremen sich erhoben / da endilich der von Vrißberg <note place="left">Schlacht vor Drachen burg.</note>/ in der Schlacht vor Drachenburg abgetrieben / vnd der Nidersächsische Kreiß in gefahr gestanden / ist die Sache mit D. Alberti ein zeitlang verblieben / vnd auffgeschoben worden. Es hat aber gleichwol der fromme König in Dennmarck / Christianus fleis sig angehalten / daß der Raht zu Bremen die sache mit Albert Har <note place="left">Christian kö nig in Denn marck.</note>denberg nit wolte ersitzen lassen / vnd so es von nöten / wolte er selbs seine vnd andere Theologen darzu fordern vñ beschreiben. Solche Königliche fürsorge vnd treuwe / ist dem Raht sehr angenem gewe sen. Aber D. Albert hat sich darwider zum hefftigsten mit grossem stoltz vnd trotz gesetzt / mit fürwendung der König hett keine macht vber die Kirchen vnd Kirchendiener zu Bremen.</p> <note place="left">Hardenberg wil mit D. Heßhusionit conferiren.</note> <p>Es hat auch D. Heshusius (der vom Raht dazu gefordert / daß er an statt D. Jacobi Probsten / der nun alters vnd vnuermögligkeit halben / sein Superintendentzampt nit verrichten kondte / sol te den Kirchen vorstehen) mit D. Alberto / entweder in gegenwart andere Theologen / Räthe / vnd anderer / welche D. Albert selbs da bey haben wolte / oder aber allein mit jm conferiren / reden vnd dispu tiren wollen. Aber solches hat offtgemelter Hardenberg schlechts </p> </div> </body> </text> </TEI> [668/0684]
wolte verstanden haben / so ist mit jhm ferrner gehandelt worden / ob er sich zur Formula Concordie zu Wittenberg Anno 36. zwyschen Luthero vnd Bucero auffgerichtet / vnd von Philippo geschrieben / bekennen thete. Aber er hat solche form auch verworffen / vñ für ein geticht außgeruffen / vnd gesagt / er hette auß Philippi Munde gehöret / daß es nichts were / vnd Philippus dieselbige Formam nicht geschrieben hette. Darauff denn so bald einer mit namen Johan. Schlunckrauius zu Philippo / der damals zu Wormbs gewest / ab gefertiget worden / vnnd diese antwort wider gebracht / daß Philippus / Pistorius / vnd die andern / so zu Wormbs beysammen weren / die obgedachte Formam Concordie für Christlich / recht vnnd richtig hielten / vnd Philip. außtrücklich bekennete / er hette sie geschrieben / vnd wolt dabey bleiben. Dieweil aber damals ein gefehrlicher Krieg im Stifft Bremen sich erhoben / da endilich der von Vrißberg / in der Schlacht vor Drachenburg abgetrieben / vnd der Nidersächsische Kreiß in gefahr gestanden / ist die Sache mit D. Alberti ein zeitlang verblieben / vnd auffgeschoben worden. Es hat aber gleichwol der fromme König in Dennmarck / Christianus fleis sig angehalten / daß der Raht zu Bremen die sache mit Albert Har denberg nit wolte ersitzen lassen / vnd so es von nöten / wolte er selbs seine vnd andere Theologen darzu fordern vñ beschreiben. Solche Königliche fürsorge vnd treuwe / ist dem Raht sehr angenem gewe sen. Aber D. Albert hat sich darwider zum hefftigsten mit grossem stoltz vnd trotz gesetzt / mit fürwendung der König hett keine macht vber die Kirchen vnd Kirchendiener zu Bremen.
Anno 1561.
Phil. wil bei der Forma Concordie / Anno 36. bleiben.
Schlacht vor Drachen burg.
Christian kö nig in Denn marck. Es hat auch D. Heshusius (der vom Raht dazu gefordert / daß er an statt D. Jacobi Probsten / der nun alters vnd vnuermögligkeit halben / sein Superintendentzampt nit verrichten kondte / sol te den Kirchen vorstehen) mit D. Alberto / entweder in gegenwart andere Theologen / Räthe / vnd anderer / welche D. Albert selbs da bey haben wolte / oder aber allein mit jm conferiren / reden vnd dispu tiren wollen. Aber solches hat offtgemelter Hardenberg schlechts
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/684>, abgerufen am 23.07.2024. |