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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1559.solches vnsern Kirchen solte aufferlegt / vnd von etlichen Caluinischen Sycophanten zugemessen werden / das ist auch ein offentliche Calumnia, vnd vnwarheit. Gehen derwegen die wort Philippi vns vnd vnser Kirchen nichts an.

Zum achten / nimpt Philippus D. Morlinum vnd Sarcerium für sich / vnd saget: Morlin zu Braunschweig hat gesagt / Du mußt nicht sagen Mumm Mumm / sondern du mußt sagen / was dieses ist / das der Priester in der Hand hat. Sarcerius wil haben / man sol die entfallene partickel aufflesen / das Erdtreich schaben vnd verbrennen / etc.

Vber diesen worten Philippi / sind viel gute fromme Leute auch bestürtzt worden / denn hiemit niemand anders denn D. Luth. gemeint ist / welcher an den Rhat zu Franckfurt (wie wir oben Anno 33. angehöret) diese wort führet: Es gilt hie nicht den Brey im Maul weltzen / vnd Mumm Mumm sagen / sondern den Brey außspeyen / vnd das mummen lassen / vnd frey dürr herauß sagen / was Brot vnd Wein sey im Sacrament / etc.

So wil Sarcerius nur diß / daß man diß Sacrament mit aller ehrerbietung handeln sol / vnd mit den eusserlichen zeichen / zu denen das Wort Christi kommen ist / nicht leichtfertig vmbgehen / sondern vnterscheid halten sol / wie Lutherus vnd Pomeranus zu Wittenberg / da ein tröpfflein auß dem gesegneten Kelch vber dem Altar vergossen / hinzu gegangen sind / vnd mit aller Reuerentz dasselbig / nicht vnter den Füssen haben liegen lassen.

Diese eusserliche ehrerbietung setzet das Sacrament nicht ausser der niessung / oder ausser dem brauch / darzu es Christus verordnet hat / sondern gibt seine jnnerliche andacht vnnd Reuerentz / gegen diesem heiligen gesegneten Brot vnd Wein / welches im rechten brauch Christi Leib vnd Blutist / one alle superstition in Gottfürchtiger demut zuerkennen / vnd wil nicht / daß man mit Füssen mutwilliglich (so man es fürkommen kan) das gesegnete Brot

Anno 1559.solches vnsern Kirchen solte aufferlegt / vnd von etlichen Caluinischen Sycophanten zugemessen werden / das ist auch ein offentliche Calumnia, vnd vnwarheit. Gehen derwegen die wort Philippi vns vnd vnser Kirchen nichts an.

Zum achten / nimpt Philippus D. Morlinum vnd Sarcerium für sich / vnd saget: Morlin zu Braunschweig hat gesagt / Du mußt nicht sagen Mumm Mumm / sondern du mußt sagen / was dieses ist / das der Priester in der Hand hat. Sarcerius wil haben / man sol die entfallene partickel aufflesen / das Erdtreich schaben vnd verbrennen / etc.

Vber diesen worten Philippi / sind viel gute fromme Leute auch bestürtzt worden / denn hiemit niemand anders denn D. Luth. gemeint ist / welcher an den Rhat zu Franckfurt (wie wir oben Anno 33. angehöret) diese wort führet: Es gilt hie nicht den Brey im Maul weltzen / vnd Mum̃ Mum̃ sagen / sondern den Brey außspeyen / vnd das mummen lassen / vnd frey dürr herauß sagen / was Brot vnd Wein sey im Sacrament / etc.

So wil Sarcerius nur diß / daß man diß Sacrament mit aller ehrerbietung handeln sol / vñ mit den eusserlichen zeichen / zu denen das Wort Christi kommen ist / nicht leichtfertig vmbgehen / sondern vnterscheid halten sol / wie Lutherus vnd Pomeranus zu Wittenberg / da ein tröpfflein auß dem gesegneten Kelch vber dem Altar vergossen / hinzu gegangen sind / vñ mit aller Reuerentz dasselbig / nicht vnter den Füssen haben liegen lassen.

Diese eusserliche ehrerbietung setzet das Sacrament nicht ausser der niessung / oder ausser dem brauch / darzu es Christus verordnet hat / sondern gibt seine jnnerliche andacht vnnd Reuerentz / gegen diesem heiligen gesegneten Brot vñ Wein / welches im rechten brauch Christi Leib vnd Blutist / one alle superstition in Gottfürchtiger demut zuerkennen / vnd wil nicht / daß man mit Füssen mutwilliglich (so man es fürkommen kan) das gesegnete Brot

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[610/0626] solches vnsern Kirchen solte aufferlegt / vnd von etlichen Caluinischen Sycophanten zugemessen werden / das ist auch ein offentliche Calumnia, vnd vnwarheit. Gehen derwegen die wort Philippi vns vnd vnser Kirchen nichts an. Anno 1559. Zum achten / nimpt Philippus D. Morlinum vnd Sarcerium für sich / vnd saget: Morlin zu Braunschweig hat gesagt / Du mußt nicht sagen Mumm Mumm / sondern du mußt sagen / was dieses ist / das der Priester in der Hand hat. Sarcerius wil haben / man sol die entfallene partickel aufflesen / das Erdtreich schaben vnd verbrennen / etc. Vber diesen worten Philippi / sind viel gute fromme Leute auch bestürtzt worden / denn hiemit niemand anders denn D. Luth. gemeint ist / welcher an den Rhat zu Franckfurt (wie wir oben Anno 33. angehöret) diese wort führet: Es gilt hie nicht den Brey im Maul weltzen / vnd Mum̃ Mum̃ sagen / sondern den Brey außspeyen / vnd das mummen lassen / vnd frey dürr herauß sagen / was Brot vnd Wein sey im Sacrament / etc. So wil Sarcerius nur diß / daß man diß Sacrament mit aller ehrerbietung handeln sol / vñ mit den eusserlichen zeichen / zu denen das Wort Christi kommen ist / nicht leichtfertig vmbgehen / sondern vnterscheid halten sol / wie Lutherus vnd Pomeranus zu Wittenberg / da ein tröpfflein auß dem gesegneten Kelch vber dem Altar vergossen / hinzu gegangen sind / vñ mit aller Reuerentz dasselbig / nicht vnter den Füssen haben liegen lassen. Diese eusserliche ehrerbietung setzet das Sacrament nicht ausser der niessung / oder ausser dem brauch / darzu es Christus verordnet hat / sondern gibt seine jnnerliche andacht vnnd Reuerentz / gegen diesem heiligen gesegneten Brot vñ Wein / welches im rechten brauch Christi Leib vnd Blutist / one alle superstition in Gottfürchtiger demut zuerkennen / vnd wil nicht / daß man mit Füssen mutwilliglich (so man es fürkommen kan) das gesegnete Brot

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/626>, abgerufen am 22.11.2024.