Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

kan oder wil. Denn in der geistlichen Communion / wirt beydes inAnno 1559. einem jeden stück empfangen.

Das beweiset auch eben das Relatiuum, quod & qui (der vnd das) als / Der für euch gegeben / vnd das für euch vergossen / etc. Nemlich / daß er jnen zu empfahen darreiche im Brot vnd Wein / nicht einen bedeuteten / figürlichen / Metonymischen / geistlichen Leib noch Blut / das ist / etwas anders / darunter der Leib vnd Blut an sich selbst warhafftig / nicht sey / Aber doch gleichwol seinen Leib vnd Blut bedeute / vnd darunter wolte verstanden oder bezeichnet haben / sondern das jenige / so er jnen im Brot zu essen vnnd im Wein zutrincken darbiete / eben dasselbe sey der Leib vnd das Blut / den er hernach für jre Sünde geben / vnd vergiessen werde / zur vergebung der Sünden.

Was ist aber das für ein vnbillicher trotziger vnd vermessener freuel / and erschrecklicher grewel / daß ein Mensch auß lauterm mutwillen sich darff vnterstehen / daß er kein fug noch befehl hat / in Gottes sachen / die zu vnserm Gewissen / Heil vnd Trost gehören / Christo seine eigene vnd so gar deutliche wort vnd werck zuverkehren / gar in einen andern verstand vnd werck bringen / vnnd lauter deutung vnd eusserliche werck vnd zeichen / darauß machen / vnd Christi wort vnd werck Menschlichen Metaphoris vnd Metonymijs vnterwerffen? Gleich als hette Christus nicht gewust / was er thun / vnd wie er dasselbige anstellen / vnd mit was worten er es reden vnd befehlen solte.

Darnach lehren vns auch die wort deß HERRN / Das für euch gegeben / vnd für euch vergossen wirt. Item / Solchs thut zu meinem gedächtniß / den rechten brauch / vnd wozu man es empfahen sol. Denn sie lehren / daß durch die Sacrament der Glaube im Hertzen / als durch feste gründe vnnd siegel der vergebung der Sünden bestätiget / vnd gewiß gemacht werde / vnd das / die es im rechten Glauben empfahen / theilhafftig werden / vnnd seind aller Gaaben / vnd deß gantzen verdiensts vnd gehorsams Christi / vnnd

kan oder wil. Denn in der geistlichen Communion / wirt beydes inAnno 1559. einem jeden stück empfangen.

Das beweiset auch eben das Relatiuum, quod & qui (der vnd das) als / Der für euch gegeben / vñ das für euch vergossen / etc. Nemlich / daß er jnen zu empfahen darreiche im Brot vnd Wein / nicht einen bedeuteten / figürlichen / Metonymischen / geistlichen Leib noch Blut / das ist / etwas anders / darunter der Leib vnd Blut an sich selbst warhafftig / nicht sey / Aber doch gleichwol seinen Leib vnd Blut bedeute / vñ darunter wolte verstanden oder bezeichnet haben / sondern das jenige / so er jnen im Brot zu essen vnnd im Wein zutrincken darbiete / eben dasselbe sey der Leib vnd das Blut / den er hernach für jre Sünde geben / vnd vergiessen werde / zur vergebung der Sünden.

Was ist aber das für ein vnbillicher trotziger vnd vermessener freuel / and erschrecklicher grewel / daß ein Mensch auß lauterm mutwillen sich darff vnterstehen / daß er kein fug noch befehl hat / in Gottes sachen / die zu vnserm Gewissen / Heil vnd Trost gehören / Christo seine eigene vnd so gar deutliche wort vnd werck zuverkehren / gar in einen andern verstand vnd werck bringen / vnnd lauter deutung vnd eusserliche werck vnd zeichen / darauß machen / vnd Christi wort vnd werck Menschlichen Metaphoris vñ Metonymijs vnterwerffen? Gleich als hette Christus nicht gewust / was er thun / vnd wie er dasselbige anstellen / vnd mit was worten er es reden vnd befehlen solte.

Darnach lehren vns auch die wort deß HERRN / Das für euch gegeben / vnd für euch vergossen wirt. Item / Solchs thut zu meinem gedächtniß / den rechten brauch / vnd wozu man es empfahen sol. Denn sie lehren / daß durch die Sacrament der Glaube im Hertzen / als durch feste gründe vnnd siegel der vergebung der Sünden bestätiget / vnd gewiß gemacht werde / vnd das / die es im rechten Glauben empfahen / theilhafftig werden / vnnd seind aller Gaaben / vnd deß gantzen verdiensts vnd gehorsams Christi / vnnd

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0605" n="589"/>
kan oder wil. Denn in der                      geistlichen Communion / wirt beydes in<note place="right">Anno                          1559.</note> einem jeden stück empfangen.</p>
        <p>Das beweiset auch eben das Relatiuum, quod &amp; qui (der vnd das) als / Der für                      euch gegeben / vn&#x0303; das für euch vergossen / etc. Nemlich / daß er                      jnen zu empfahen darreiche im Brot vnd Wein / nicht einen bedeuteten /                      figürlichen / Metonymischen / geistlichen Leib noch Blut / das ist / etwas                      anders / darunter der Leib vnd Blut an sich selbst warhafftig / nicht sey / Aber                      doch gleichwol seinen Leib vnd Blut bedeute / vn&#x0303; darunter wolte                      verstanden oder bezeichnet haben / sondern das jenige / so er jnen im Brot zu                      essen vnnd im Wein zutrincken darbiete / eben dasselbe sey der Leib vnd das Blut                      / den er hernach für jre Sünde geben / vnd vergiessen werde / zur vergebung der                      Sünden.</p>
        <p>Was ist aber das für ein vnbillicher trotziger vnd vermessener freuel / and                      erschrecklicher grewel / daß ein Mensch auß lauterm mutwillen sich darff                      vnterstehen / daß er kein fug noch befehl hat / in Gottes sachen / die zu vnserm                      Gewissen / Heil vnd Trost gehören / Christo seine eigene vnd so gar deutliche                      wort vnd werck zuverkehren / gar in einen andern verstand vnd werck bringen /                      vnnd lauter deutung vnd eusserliche werck vnd zeichen / darauß machen / vnd                      Christi wort vnd werck Menschlichen Metaphoris vn&#x0303; Metonymijs                      vnterwerffen? Gleich als hette Christus nicht gewust / was er thun / vnd wie er                      dasselbige anstellen / vnd mit was worten er es reden vnd befehlen solte.</p>
        <p>Darnach lehren vns auch die wort deß HERRN / Das für euch gegeben / vnd für euch                      vergossen wirt. Item / Solchs thut zu meinem gedächtniß / den rechten brauch /                      vnd wozu man es empfahen sol. Denn sie lehren / daß durch die Sacrament der                      Glaube im Hertzen / als durch feste gründe vnnd siegel der vergebung der Sünden                      bestätiget / vnd gewiß gemacht werde / vnd das / die es im rechten Glauben                      empfahen / theilhafftig werden / vnnd seind aller Gaaben / vnd deß gantzen                      verdiensts vnd gehorsams Christi / vnnd
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[589/0605] kan oder wil. Denn in der geistlichen Communion / wirt beydes in einem jeden stück empfangen. Anno 1559. Das beweiset auch eben das Relatiuum, quod & qui (der vnd das) als / Der für euch gegeben / vñ das für euch vergossen / etc. Nemlich / daß er jnen zu empfahen darreiche im Brot vnd Wein / nicht einen bedeuteten / figürlichen / Metonymischen / geistlichen Leib noch Blut / das ist / etwas anders / darunter der Leib vnd Blut an sich selbst warhafftig / nicht sey / Aber doch gleichwol seinen Leib vnd Blut bedeute / vñ darunter wolte verstanden oder bezeichnet haben / sondern das jenige / so er jnen im Brot zu essen vnnd im Wein zutrincken darbiete / eben dasselbe sey der Leib vnd das Blut / den er hernach für jre Sünde geben / vnd vergiessen werde / zur vergebung der Sünden. Was ist aber das für ein vnbillicher trotziger vnd vermessener freuel / and erschrecklicher grewel / daß ein Mensch auß lauterm mutwillen sich darff vnterstehen / daß er kein fug noch befehl hat / in Gottes sachen / die zu vnserm Gewissen / Heil vnd Trost gehören / Christo seine eigene vnd so gar deutliche wort vnd werck zuverkehren / gar in einen andern verstand vnd werck bringen / vnnd lauter deutung vnd eusserliche werck vnd zeichen / darauß machen / vnd Christi wort vnd werck Menschlichen Metaphoris vñ Metonymijs vnterwerffen? Gleich als hette Christus nicht gewust / was er thun / vnd wie er dasselbige anstellen / vnd mit was worten er es reden vnd befehlen solte. Darnach lehren vns auch die wort deß HERRN / Das für euch gegeben / vnd für euch vergossen wirt. Item / Solchs thut zu meinem gedächtniß / den rechten brauch / vnd wozu man es empfahen sol. Denn sie lehren / daß durch die Sacrament der Glaube im Hertzen / als durch feste gründe vnnd siegel der vergebung der Sünden bestätiget / vnd gewiß gemacht werde / vnd das / die es im rechten Glauben empfahen / theilhafftig werden / vnnd seind aller Gaaben / vnd deß gantzen verdiensts vnd gehorsams Christi / vnnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/605
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/605>, abgerufen am 22.11.2024.