Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.an diesem alten Manne / daß er sich befleissiget diesen betrugs. IchAnno 1556. verstehe wol was er thut oder suchet. Er ist von meinem Fürsten widerumb hinweg gelassen / vnd wo er jetzt lebe / weiß ich nicht / ist vielleicht in Polen gezogen / auff daß er allda seiner Kirchen ein ort suche: Datum Studtgart / den 14. Julij / Anno 56. Die ander Epistel Brentij ist an Hartmann Beyer / Predigern zu Franckfurt / geschrieben mit diesen worten: Der von Laßko thut vnbillich / daß er klagt / er habe nicht erlangen können / daß er das Colloquium zum ende bringen möchte / es sey denn / daß er gebetten hette / wir solten so lang colloquiren / biß wir vns seine meinung gefallen liessen. Von zweyen fürnemen puncten ist gehandelt worden / eines von der waren gegenwertigkeit deß Leibs Christi im Brot deß Abendmals deß HERRN. Das ander / ob jhre meinung von deß HERRN Abendmal vbereinstimme mit der Augspurgischen Confession. Das erste Häuptstück habe ich mit so starcken Argumenten geführet vnd volendet / da der Herr von Laßko kaum ein einiges hette / das er darauff antworten könte. Denn wir höreten nichts / denn jren alten Gesang / daß Christi Leib nur an einem ort seyn könne / welches / da es jm erkläret ward / war es jhm gar frembd vnd vngewöhnlich / vnd da jm fürgeworffen ward / daß der Leib Christi zur Rechten Gottes / welche auch im Brot sey (auch laut der wort der einsetzung Christi) ward er darüber so jrre / daß dieser gelehrter Mann nicht wuste / wohin er sich wenden solte / vnnd wunderten sich die vnsern alle / daß er so schlecht / vnd nicht gefasset / zum Colloquio kommen / vnd dasselbige begeret hette. Das ander von jhrer einigkeit mit der Augspurgischen Confession / Ist jhme von vns weitläufftig widerlegt worden. Da nun das also zum ende gebracht ist worden / was ist mehr vberigs zuthun gewest? Er hat sich wol hernach vnterstanden / er wolte sich schrifftlich mit mir einlassen / auff daß er also haben möchte / daß er in die gantze Welt außbreiten köndte. Ich habe aber schlecht geantwortet / an diesem alten Manne / daß er sich befleissiget diesen betrugs. IchAnno 1556. verstehe wol was er thut oder suchet. Er ist von meinem Fürsten widerumb hinweg gelassen / vnd wo er jetzt lebe / weiß ich nicht / ist vielleicht in Polen gezogen / auff daß er allda seiner Kirchen ein ort suche: Datum Studtgart / den 14. Julij / Anno 56. Die ander Epistel Brentij ist an Hartmañ Beyer / Predigern zu Franckfurt / geschrieben mit diesen worten: Der von Laßko thut vnbillich / daß er klagt / er habe nicht erlangen können / daß er das Colloquium zum ende bringen möchte / es sey denn / daß er gebetten hette / wir solten so lang colloquiren / biß wir vns seine meinung gefallen liessen. Von zweyen fürnemen puncten ist gehandelt worden / eines von der waren gegenwertigkeit deß Leibs Christi im Brot deß Abendmals deß HERRN. Das ander / ob jhre meinung von deß HERRN Abendmal vbereinstim̃e mit der Augspurgischen Confession. Das erste Häuptstück habe ich mit so starcken Argumenten geführet vnd volendet / da der Herr von Laßko kaum ein einiges hette / das er darauff antworten könte. Deñ wir höreten nichts / denn jren alten Gesang / daß Christi Leib nur an einem ort seyn könne / welches / da es jm erkläret ward / war es jhm gar frembd vnd vngewöhnlich / vnd da jm fürgeworffen ward / daß der Leib Christi zur Rechten Gottes / welche auch im Brot sey (auch laut der wort der einsetzung Christi) ward er darüber so jrre / daß dieser gelehrter Mann nicht wuste / wohin er sich wenden solte / vnnd wunderten sich die vnsern alle / daß er so schlecht / vnd nicht gefasset / zum Colloquio kommen / vnd dasselbige begeret hette. Das ander von jhrer einigkeit mit der Augspurgischen Confession / Ist jhme von vns weitläufftig widerlegt worden. Da nun das also zum ende gebracht ist worden / was ist mehr vberigs zuthun gewest? Er hat sich wol hernach vnterstanden / er wolte sich schrifftlich mit mir einlassen / auff daß er also haben möchte / daß er in die gantze Welt außbreiten köndte. Ich habe aber schlecht geantwortet / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0571" n="555"/> an diesem alten Manne / daß er sich befleissiget diesen betrugs. Ich<note place="right">Anno 1556.</note> verstehe wol was er thut oder suchet. Er ist von meinem Fürsten widerumb hinweg gelassen / vnd wo er jetzt lebe / weiß ich nicht / ist vielleicht in Polen gezogen / auff daß er allda seiner Kirchen ein ort suche: Datum Studtgart / den 14. 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Deñ wir höreten nichts / denn jren alten Gesang / daß Christi Leib nur an einem ort seyn könne / welches / da es jm erkläret ward / war es jhm gar frembd vnd vngewöhnlich / vnd da jm fürgeworffen ward / daß der Leib Christi zur Rechten Gottes / welche auch im Brot sey (auch laut der wort der einsetzung Christi) ward er darüber so jrre / daß dieser gelehrter Mann nicht wuste / wohin er sich wenden solte / vnnd wunderten sich die vnsern alle / daß er so schlecht / vnd nicht gefasset / zum Colloquio kommen / vnd dasselbige begeret hette. Das ander von jhrer einigkeit mit der Augspurgischen Confession / Ist jhme von vns weitläufftig widerlegt worden. Da nun das also zum ende gebracht ist worden / was ist mehr vberigs zuthun gewest? Er hat sich wol hernach vnterstanden / er wolte sich schrifftlich mit mir einlassen / auff daß er also haben möchte / daß er in die gantze Welt außbreiten köndte. Ich habe aber schlecht geantwortet / </p> </div> </body> </text> </TEI> [555/0571]
an diesem alten Manne / daß er sich befleissiget diesen betrugs. Ich verstehe wol was er thut oder suchet. Er ist von meinem Fürsten widerumb hinweg gelassen / vnd wo er jetzt lebe / weiß ich nicht / ist vielleicht in Polen gezogen / auff daß er allda seiner Kirchen ein ort suche: Datum Studtgart / den 14. Julij / Anno 56.
Anno 1556. Die ander Epistel Brentij ist an Hartmañ Beyer / Predigern zu Franckfurt / geschrieben mit diesen worten:
Der von Laßko thut vnbillich / daß er klagt / er habe nicht erlangen können / daß er das Colloquium zum ende bringen möchte / es sey denn / daß er gebetten hette / wir solten so lang colloquiren / biß wir vns seine meinung gefallen liessen.
Von zweyen fürnemen puncten ist gehandelt worden / eines von der waren gegenwertigkeit deß Leibs Christi im Brot deß Abendmals deß HERRN. Das ander / ob jhre meinung von deß HERRN Abendmal vbereinstim̃e mit der Augspurgischen Confession. Das erste Häuptstück habe ich mit so starcken Argumenten geführet vnd volendet / da der Herr von Laßko kaum ein einiges hette / das er darauff antworten könte. Deñ wir höreten nichts / denn jren alten Gesang / daß Christi Leib nur an einem ort seyn könne / welches / da es jm erkläret ward / war es jhm gar frembd vnd vngewöhnlich / vnd da jm fürgeworffen ward / daß der Leib Christi zur Rechten Gottes / welche auch im Brot sey (auch laut der wort der einsetzung Christi) ward er darüber so jrre / daß dieser gelehrter Mann nicht wuste / wohin er sich wenden solte / vnnd wunderten sich die vnsern alle / daß er so schlecht / vnd nicht gefasset / zum Colloquio kommen / vnd dasselbige begeret hette. Das ander von jhrer einigkeit mit der Augspurgischen Confession / Ist jhme von vns weitläufftig widerlegt worden. Da nun das also zum ende gebracht ist worden / was ist mehr vberigs zuthun gewest? Er hat sich wol hernach vnterstanden / er wolte sich schrifftlich mit mir einlassen / auff daß er also haben möchte / daß er in die gantze Welt außbreiten köndte. Ich habe aber schlecht geantwortet /
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