Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

seinen natürlichen Leib / den er für vns gegeben / vnnd sein theuwresAnno 1553. Blut / so er zur vergebung vnser Sünde vergossen / durch deß Die ners Hände vns zu essen / vnnd zu trincken darreichet / wie das seine klare vnd vnwidersprechliche wort bezeugen. So muß warlich das Hertz auch herauß brechen / vnnd sich eusserlich zu erkennen geben. Wo es aber nicht geschicht / oder solche eusserliche Reuerentz wissentlich vnd freuentlich auß verachtung / vnterlassen wirdt / ists ein gewisses Warzeichen / daß es im hertzen nicht ist / etc.

Vnd abermal: Wir wöllen nichts zu thun haben mit denen / welche die ware gegenwertigkeit deß Leibs vnd Bluts vnsers HERREN Jesu Christi im hochwirdigen Sacrament / vermeßlich vnd freuentlich / wider vnsers HERRN Jesu Christi klare vnd vnwider sprechliche Wort verleugnen / oder sonst vnsers lieben HERREN Wort vberklügeln / vnd jhres gefallens beugen / vnd glossiren / vnd die rechte Hand Göttlicher Mayestet verkürtzen / vnnd an einen sonderlichen ort binden wollen / vnd alsdenn auß dem grundeschliessen / daß Christus im Sacrament nicht sein köndt / vnnd derhalben das hochwirdige Sacrament / ja Christum im Sacrament anzubetten / für ein Abgötterey halten / etc.

Dieselben zwar sollen vnd können es mit gutem Gewissen nicht handeln vnnd gebrauchen / dieweil sie die Wort Christi auff andern verstandt ziehen / denn sie lauten / vnd nicht gläuben / daß all da Christus gegenwertig sey. So zeiget S. Paulus / was nit auß dem glauben gehet / daß es Sünde ist. Vnd were in solchem zweiffel die anbettung doppelt Sünde. Erstlich / darumb / daß sie den Worten Christi nicht gläuben. Zum andern auch / daß sie ausser vnd wider jren Glauben geschehe. Wir wöllen jnen aber warhafftige bekehrung von hertzen wünschen / vnd gleichwol jrem verkehrten Sinne vnnd Irrthumb / wie wir können / widersprechen / vnnd männiglich trewlich dar für verwarnen. Vnd mögen zu jhnen wol das sagen / welches auch vnser lieber HERR Christus zu den Saduceern sagte / Marc. 12. Ists nicht also / jhr jrret? darumb / daß jhr

seinen natürlichen Leib / den er für vns gegeben / vnnd sein theuwresAnno 1553. Blut / so er zur vergebung vnser Sünde vergossen / durch deß Die ners Hände vns zu essen / vnnd zu trincken darreichet / wie das seine klare vnd vnwidersprechliche wort bezeugen. So muß warlich das Hertz auch herauß brechen / vnnd sich eusserlich zu erkennen geben. Wo es aber nicht geschicht / oder solche eusserliche Reuerentz wissentlich vnd freuentlich auß verachtung / vnterlassen wirdt / ists ein gewisses Warzeichen / daß es im hertzen nicht ist / etc.

Vnd abermal: Wir wöllen nichts zu thun haben mit denen / welche die ware gegenwertigkeit deß Leibs vnd Bluts vnsers HERREN Jesu Christi im hochwirdigen Sacrament / vermeßlich vñ freuentlich / wider vnsers HERRN Jesu Christi klare vnd vnwider sprechliche Wort verleugnen / oder sonst vnsers lieben HERREN Wort vberklügeln / vnd jhres gefallens beugen / vnd glossiren / vnd die rechte Hand Göttlicher Mayestet verkürtzen / vnnd an einen sonderlichen ort binden wollen / vñ alsdenn auß dem grundeschliessen / daß Christus im Sacrament nicht sein köndt / vnnd derhalben das hochwirdige Sacrament / ja Christum im Sacrament anzubetten / für ein Abgötterey halten / etc.

Dieselben zwar sollen vnd können es mit gutem Gewissen nicht handeln vnnd gebrauchen / dieweil sie die Wort Christi auff andern verstandt ziehen / denn sie lauten / vnd nicht gläuben / daß all da Christus gegenwertig sey. So zeiget S. Paulus / was nit auß dem glauben gehet / daß es Sünde ist. Vnd were in solchem zweiffel die anbettung doppelt Sünde. Erstlich / darumb / daß sie den Worten Christi nicht gläuben. Zum andern auch / daß sie ausser vnd wider jren Glauben geschehe. Wir wöllen jnen aber warhafftige bekehrung von hertzen wünschen / vnd gleichwol jrem verkehrten Sinne vnnd Irrthumb / wie wir können / widersprechen / vnnd männiglich trewlich dar für verwarnen. Vnd mögen zu jhnen wol das sagen / welches auch vnser lieber HERR Christus zu den Saduceern sagte / Marc. 12. Ists nicht also / jhr jrret? darumb / daß jhr

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0557" n="541"/>
seinen natürlichen Leib / den                      er für vns gegeben / vnnd sein theuwres<note place="right">Anno                          1553.</note> Blut / so er zur vergebung vnser Sünde vergossen / durch deß                      Die ners Hände vns zu essen / vnnd zu trincken darreichet / wie das seine klare                      vnd vnwidersprechliche wort bezeugen. So muß warlich das Hertz auch herauß                      brechen / vnnd sich eusserlich zu erkennen geben. Wo es aber nicht geschicht /                      oder solche eusserliche Reuerentz wissentlich vnd freuentlich auß verachtung /                      vnterlassen wirdt / ists ein gewisses Warzeichen / daß es im hertzen nicht ist /                      etc.</p>
        <p>Vnd abermal: Wir wöllen nichts zu thun haben mit denen / welche die ware                      gegenwertigkeit deß Leibs vnd Bluts vnsers HERREN Jesu Christi im hochwirdigen                      Sacrament / vermeßlich vn&#x0303; freuentlich / wider vnsers HERRN Jesu                      Christi klare vnd vnwider sprechliche Wort verleugnen / oder sonst vnsers lieben                      HERREN Wort vberklügeln / vnd jhres gefallens beugen / vnd glossiren / vnd die                      rechte Hand Göttlicher Mayestet verkürtzen / vnnd an einen sonderlichen ort                      binden wollen / vn&#x0303; alsdenn auß dem grundeschliessen / daß                      Christus im Sacrament nicht sein köndt / vnnd derhalben das hochwirdige                      Sacrament / ja Christum im Sacrament anzubetten / für ein Abgötterey halten /                      etc.</p>
        <p>Dieselben zwar sollen vnd können es mit gutem Gewissen nicht handeln vnnd                      gebrauchen / dieweil sie die Wort Christi auff andern verstandt ziehen / denn                      sie lauten / vnd nicht gläuben / daß all da Christus gegenwertig sey. So zeiget                      S. Paulus / was nit auß dem glauben gehet / daß es Sünde ist. Vnd were in                      solchem zweiffel die anbettung doppelt Sünde. Erstlich / darumb / daß sie den                      Worten Christi nicht gläuben. Zum andern auch / daß sie ausser vnd wider jren                      Glauben geschehe. Wir wöllen jnen aber warhafftige bekehrung von hertzen                      wünschen / vnd gleichwol jrem verkehrten Sinne vnnd Irrthumb / wie wir können /                      widersprechen / vnnd männiglich trewlich dar für verwarnen. Vnd mögen zu jhnen                      wol das sagen / welches auch vnser lieber HERR Christus zu den Saduceern sagte /                      Marc. 12. Ists nicht also / jhr jrret? darumb / daß jhr
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[541/0557] seinen natürlichen Leib / den er für vns gegeben / vnnd sein theuwres Blut / so er zur vergebung vnser Sünde vergossen / durch deß Die ners Hände vns zu essen / vnnd zu trincken darreichet / wie das seine klare vnd vnwidersprechliche wort bezeugen. So muß warlich das Hertz auch herauß brechen / vnnd sich eusserlich zu erkennen geben. Wo es aber nicht geschicht / oder solche eusserliche Reuerentz wissentlich vnd freuentlich auß verachtung / vnterlassen wirdt / ists ein gewisses Warzeichen / daß es im hertzen nicht ist / etc. Anno 1553. Vnd abermal: Wir wöllen nichts zu thun haben mit denen / welche die ware gegenwertigkeit deß Leibs vnd Bluts vnsers HERREN Jesu Christi im hochwirdigen Sacrament / vermeßlich vñ freuentlich / wider vnsers HERRN Jesu Christi klare vnd vnwider sprechliche Wort verleugnen / oder sonst vnsers lieben HERREN Wort vberklügeln / vnd jhres gefallens beugen / vnd glossiren / vnd die rechte Hand Göttlicher Mayestet verkürtzen / vnnd an einen sonderlichen ort binden wollen / vñ alsdenn auß dem grundeschliessen / daß Christus im Sacrament nicht sein köndt / vnnd derhalben das hochwirdige Sacrament / ja Christum im Sacrament anzubetten / für ein Abgötterey halten / etc. Dieselben zwar sollen vnd können es mit gutem Gewissen nicht handeln vnnd gebrauchen / dieweil sie die Wort Christi auff andern verstandt ziehen / denn sie lauten / vnd nicht gläuben / daß all da Christus gegenwertig sey. So zeiget S. Paulus / was nit auß dem glauben gehet / daß es Sünde ist. Vnd were in solchem zweiffel die anbettung doppelt Sünde. Erstlich / darumb / daß sie den Worten Christi nicht gläuben. Zum andern auch / daß sie ausser vnd wider jren Glauben geschehe. Wir wöllen jnen aber warhafftige bekehrung von hertzen wünschen / vnd gleichwol jrem verkehrten Sinne vnnd Irrthumb / wie wir können / widersprechen / vnnd männiglich trewlich dar für verwarnen. Vnd mögen zu jhnen wol das sagen / welches auch vnser lieber HERR Christus zu den Saduceern sagte / Marc. 12. Ists nicht also / jhr jrret? darumb / daß jhr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/557
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/557>, abgerufen am 17.09.2024.