Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.niß selbs gegenwertig / daß Brot vnnd Kelch segnet / vnnd in demselbenAnno 1553. gesegneten Brodt seinen Leib zu essen / vnd auß dem gesegneten Kelch sein Blut zu trincken gibt / vnd also das gesegnete Brodt / sein Leib / der für vns gegeben / der gesegnete wein im Kelch sein war hafftiges blut für vnsere Sünde vergossen ist / wie seine eigene wort lauten. Vnd da wir bey denen bleiben / vnd jn die ehre geben / daß wir es nicht verstehen / wie es zugehet / vnnd in dem vnser Vernunfft zu rück setzen / wirdt alle vnnötige Disputation abgeschnitten / denn so wir vns gleich zurissen / würden wir nicht anders / höhers / tieffers / weiters / breiters / wenigers oder engers darauß machen / denn vnsers HERRN Christi Wort geben / vnd was deß jmmermehr erdacht / so sein vnd bleiben es doch für vnd nach Opiniones vnd Irrthumm / doch so viel fehrlicher / als ferrn die vom wort gezogen. In der andern Predigt setzet der thewre Fürst Georg zu Anhalt von der leiblichen vnnd geistlichen niessung dieser Wort: Diß ist die Summa / daß diß heilige Testament vom Abendmal von vnserm HERREN Christo eyngesetzt ist / zu seinem gedächtniß / daß wir in geniessung desselben vns erinnern sollen / daß er denselben seinen Leib / den wir mit vnserm Munde essen / für vns gegeben / vnnd auffgeopffert / vnnd sein thewres But / das wir auß dem Kelch mit vnserm munde trincken / zu vergebung vnser sünde / vergossen hat / durch welches gedächtniß / vnd erinnerung seines Tods / vnd einigen Sühnopffers am Creutz für vns gethan / vnser Glaub gestärcket vnd versichert wird / daß wir one zweiffel gewiß seyn / daß auch für mich vnd dich / derselbe Leib geopffert / dasselbig Blut für mich vnd dich vergossen / zu abwaschung meiner vnd deiner sünde / ja eines jeden in sonderheit / der es gläubet / denn wer es gläubet / dem wirt es also auch widerfahren / wie die wort lauten (für euch gegeben / vnd für euch vergossen) durch welchen glauben wir allein der vergebung der Sünden vnd ewigen Lebens vergewissert werden. Vnd derselbige Glaube ist die geistliche Niessung deß Leibs vnd Bluts Christi / dauon der HERR Johan. 6. redet / ohn welche niß selbs gegenwertig / daß Brot vnnd Kelch segnet / vnnd in demselbenAnno 1553. gesegneten Brodt seinen Leib zu essen / vnd auß dem gesegneten Kelch sein Blut zu trincken gibt / vnd also das gesegnete Brodt / sein Leib / der für vns gegeben / der gesegnete wein im Kelch sein war hafftiges blut für vnsere Sünde vergossen ist / wie seine eigene wort lauten. Vnd da wir bey denen bleiben / vñ jn die ehre geben / daß wir es nicht verstehen / wie es zugehet / vnnd in dem vnser Vernunfft zu rück setzen / wirdt alle vnnötige Disputation abgeschnitten / denn so wir vns gleich zurissen / würden wir nicht anders / höhers / tieffers / weiters / breiters / wenigers oder engers darauß machen / deñ vnsers HERRN Christi Wort geben / vnd was deß jmmermehr erdacht / so sein vnd bleiben es doch für vnd nach Opiniones vnd Irrthum̃ / doch so viel fehrlicher / als ferrn die vom wort gezogen. In der andern Predigt setzet der thewre Fürst Georg zu Anhalt von der leiblichen vnnd geistlichen niessung dieser Wort: Diß ist die Sum̃a / daß diß heilige Testament vom Abendmal von vnserm HERREN Christo eyngesetzt ist / zu seinem gedächtniß / daß wir in geniessung desselben vns erinnern sollen / daß er denselben seinen Leib / den wir mit vnserm Munde essen / für vns gegeben / vnnd auffgeopffert / vnnd sein thewres But / das wir auß dem Kelch mit vnserm munde trincken / zu vergebung vnser sünde / vergossen hat / durch welches gedächtniß / vnd erinnerung seines Tods / vnd einigen Sühnopffers am Creutz für vns gethan / vnser Glaub gestärcket vnd versichert wird / daß wir one zweiffel gewiß seyn / daß auch für mich vnd dich / derselbe Leib geopffert / dasselbig Blut für mich vnd dich vergossen / zu abwaschung meiner vnd deiner sünde / ja eines jeden in sonderheit / der es gläubet / deñ wer es gläubet / dem wirt es also auch widerfahren / wie die wort lauten (für euch gegeben / vñ für euch vergossen) durch welchẽ glauben wir allein der vergebung der Sünden vnd ewigen Lebens vergewissert werden. Vnd derselbige Glaube ist die geistliche Niessung deß Leibs vnd Bluts Christi / dauon der HERR Johan. 6. redet / ohn welche <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0555" n="539"/> niß selbs gegenwertig / daß Brot vnnd Kelch segnet / vnnd in demselben<note place="right">Anno 1553.</note> gesegneten Brodt seinen Leib zu essen / vnd auß dem gesegneten Kelch sein Blut zu trincken gibt / vnd also das gesegnete Brodt / sein Leib / der für vns gegeben / der gesegnete wein im Kelch sein war hafftiges blut für vnsere Sünde vergossen ist / wie seine eigene wort lauten. Vnd da wir bey denen bleiben / vñ jn die ehre geben / daß wir es nicht verstehen / wie es zugehet / vnnd in dem vnser Vernunfft zu rück setzen / wirdt alle vnnötige Disputation abgeschnitten / denn so wir vns gleich zurissen / würden wir nicht anders / höhers / tieffers / weiters / breiters / wenigers oder engers darauß machen / deñ vnsers HERRN Christi Wort geben / vnd was deß jmmermehr erdacht / so sein vnd bleiben es doch für vnd nach Opiniones vnd Irrthum̃ / doch so viel fehrlicher / als ferrn die vom wort gezogen.</p> <p>In der andern Predigt setzet der thewre Fürst Georg zu Anhalt von der leiblichen vnnd geistlichen niessung dieser Wort: Diß ist die Sum̃a / daß diß heilige Testament vom Abendmal von vnserm HERREN Christo eyngesetzt ist / zu seinem gedächtniß / daß wir in geniessung desselben vns erinnern sollen / daß er denselben seinen Leib / den wir mit vnserm Munde essen / für vns gegeben / vnnd auffgeopffert / vnnd sein thewres But / das wir auß dem Kelch mit vnserm munde trincken / zu vergebung vnser sünde / vergossen hat / durch welches gedächtniß / vnd erinnerung seines Tods / vnd einigen Sühnopffers am Creutz für vns gethan / vnser Glaub gestärcket vnd versichert wird / daß wir one zweiffel gewiß seyn / daß auch für mich vnd dich / derselbe Leib geopffert / dasselbig Blut für mich vnd dich vergossen / zu abwaschung meiner vnd deiner sünde / ja eines jeden in sonderheit / der es gläubet / deñ wer es gläubet / dem wirt es also auch widerfahren / wie die wort lauten (für euch gegeben / vñ für euch vergossen) durch welchẽ glauben wir allein der vergebung der Sünden vnd ewigen Lebens vergewissert werden.</p> <p>Vnd derselbige Glaube ist die geistliche Niessung deß Leibs vnd Bluts Christi / dauon der HERR Johan. 6. redet / ohn welche </p> </div> </body> </text> </TEI> [539/0555]
niß selbs gegenwertig / daß Brot vnnd Kelch segnet / vnnd in demselben gesegneten Brodt seinen Leib zu essen / vnd auß dem gesegneten Kelch sein Blut zu trincken gibt / vnd also das gesegnete Brodt / sein Leib / der für vns gegeben / der gesegnete wein im Kelch sein war hafftiges blut für vnsere Sünde vergossen ist / wie seine eigene wort lauten. Vnd da wir bey denen bleiben / vñ jn die ehre geben / daß wir es nicht verstehen / wie es zugehet / vnnd in dem vnser Vernunfft zu rück setzen / wirdt alle vnnötige Disputation abgeschnitten / denn so wir vns gleich zurissen / würden wir nicht anders / höhers / tieffers / weiters / breiters / wenigers oder engers darauß machen / deñ vnsers HERRN Christi Wort geben / vnd was deß jmmermehr erdacht / so sein vnd bleiben es doch für vnd nach Opiniones vnd Irrthum̃ / doch so viel fehrlicher / als ferrn die vom wort gezogen.
Anno 1553. In der andern Predigt setzet der thewre Fürst Georg zu Anhalt von der leiblichen vnnd geistlichen niessung dieser Wort: Diß ist die Sum̃a / daß diß heilige Testament vom Abendmal von vnserm HERREN Christo eyngesetzt ist / zu seinem gedächtniß / daß wir in geniessung desselben vns erinnern sollen / daß er denselben seinen Leib / den wir mit vnserm Munde essen / für vns gegeben / vnnd auffgeopffert / vnnd sein thewres But / das wir auß dem Kelch mit vnserm munde trincken / zu vergebung vnser sünde / vergossen hat / durch welches gedächtniß / vnd erinnerung seines Tods / vnd einigen Sühnopffers am Creutz für vns gethan / vnser Glaub gestärcket vnd versichert wird / daß wir one zweiffel gewiß seyn / daß auch für mich vnd dich / derselbe Leib geopffert / dasselbig Blut für mich vnd dich vergossen / zu abwaschung meiner vnd deiner sünde / ja eines jeden in sonderheit / der es gläubet / deñ wer es gläubet / dem wirt es also auch widerfahren / wie die wort lauten (für euch gegeben / vñ für euch vergossen) durch welchẽ glauben wir allein der vergebung der Sünden vnd ewigen Lebens vergewissert werden.
Vnd derselbige Glaube ist die geistliche Niessung deß Leibs vnd Bluts Christi / dauon der HERR Johan. 6. redet / ohn welche
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