Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Im obgedachtem 53. Jar / ist der fromme Fürst Georg vonAnno 1553. Anhalt seliglich im HERRN Christo entschlaffen / dessen gantze Historia seines lebens / lehrens / predigens / schreibens / ampis / vndFürst Georg zu Anhalt / etc. vnd sein Christlich bekenntniß vom H. Abendmal. vieler grossen Tugenden / anderßwo gefasset vnnd gedruckt worden / dahin wir den Christlichen Leser wöllen gewiesen haben. Es sind aber seine Predigten vom Abendmal deß HERRN außgangen / welche der Christliche Leser (wie wir bitten vnnd vermanen) jhm wölle lassen befohlen seyn / vnd dieselbigen mit allem fleiß gantz lesen / darauß wir gleichwol allhie kürtzlich verzeichnen wöllen / was seine bestendige Lehre / Glaube / vnd Bekenntniß vom Abendmal deß HERRN / auch nach D. Lutheri Todt (denn er dieselbigen Predigten allererst Anno 1550. gethan / auffs Papier gebracht hat) gewesen sey. In seiner ersten Predigt wider die Sacramentirer / sagt er also: Der HERR Christus spricht nit / Das ist meines Leibs bloß zeichen oder bedeutung / So spricht er auch nicht / Hieneben solt jr mein Leib verstehen / vnd mit dem Glauben allein geistlich geniessen / sondern das Brot / das ich euch darreiche mit leiblichem munde zu essen / das ist nu nit schlecht Brot / wie vorhin / sondern es ist wesentlich vnd warhafftig mein Leib / den ich euch mit leiblichem Munde zu essen darreiche / nemlich / Es ist allda der warhafftige natürliche Leib / der für euch gegeben / oder gebrochen wirt / derselbige natürliche ware Leib / welchen der ewige Son Gottes angenommen / vnd von der allerheiligsten / hochgelobten vnd reinen Jungfrawen Maria / in diese Welt geboren / vnd am Stamm deß heiligen Creutzes genagelt / vnd auffgeopffert / von Todten aufferstanden / vnd sitzt zur Rechten Göttlicher Maiestet / in ewiger Herrligkeit alles erfüllende / etc. Wie köndte es klärer dargegeben werden? Item / vom Wein im Kelch / sagt er: Das ist der Kelch ein new Testament in meinen Blut / oder eigentlicher verteutschet / mit meinem Blut / vnd wie die Euangelisten Mattheus vnd Marcus klärlicher außdrücken / Das ist mein Blut deß newen Testraments / das für euch vnd Im obgedachtem 53. Jar / ist der fromme Fürst Georg vonAnno 1553. Anhalt seliglich im HERRN Christo entschlaffen / dessen gantze Historia seines lebens / lehrens / predigens / schreibens / ampis / vndFürst Georg zu Anhalt / etc. vñ sein Christlich bekeñtniß vom H. Abendmal. vieler grossen Tugenden / anderßwo gefasset vnnd gedruckt worden / dahin wir den Christlichen Leser wöllen gewiesen haben. Es sind aber seine Predigten vom Abendmal deß HERRN außgangen / welche der Christliche Leser (wie wir bitten vnnd vermanen) jhm wölle lassen befohlen seyn / vñ dieselbigen mit allem fleiß gantz lesen / darauß wir gleichwol allhie kürtzlich verzeichnen wöllẽ / was seine bestendige Lehre / Glaube / vnd Bekenntniß vom Abendmal deß HERRN / auch nach D. Lutheri Todt (denn er dieselbigen Predigten allererst Anno 1550. gethan / auffs Papier gebracht hat) gewesen sey. In seiner ersten Predigt wider die Sacramentirer / sagt er also: Der HERR Christus spricht nit / Das ist meines Leibs bloß zeichen oder bedeutung / So spricht er auch nicht / Hieneben solt jr mein Leib verstehen / vñ mit dem Glaubẽ allein geistlich geniessen / sondern das Brot / das ich euch darreiche mit leiblichem munde zu essen / das ist nu nit schlecht Brot / wie vorhin / sondern es ist wesentlich vnd warhafftig mein Leib / den ich euch mit leiblichem Munde zu essen darreiche / nemlich / Es ist allda der warhafftige natürliche Leib / der für euch gegeben / oder gebrochen wirt / derselbige natürliche ware Leib / welchen der ewige Son Gottes angenommen / vnd von der allerheiligsten / hochgelobten vñ reinen Jungfrawen Maria / in diese Welt geboren / vnd am Stam̃ deß heiligen Creutzes genagelt / vnd auffgeopffert / von Todten aufferstanden / vnd sitzt zur Rechten Göttlicher Maiestet / in ewiger Herrligkeit alles erfüllende / etc. Wie köndte es klärer dargegeben werden? Item / vom Wein im Kelch / sagt er: Das ist der Kelch ein new Testament in meinẽ Blut / oder eigentlicher verteutschet / mit meinem Blut / vñ wie die Euangelisten Mattheus vnd Marcus klärlicher außdrücken / Das ist mein Blut deß newen Testraments / das für euch vñ <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0551" n="535"/> <p>Im obgedachtem 53. Jar / ist der fromme Fürst Georg von<note place="right">Anno 1553.</note> Anhalt seliglich im HERRN Christo entschlaffen / dessen gantze Historia seines lebens / lehrens / predigens / schreibens / ampis / vnd<note place="right">Fürst Georg zu Anhalt / etc. vñ sein Christlich bekeñtniß vom H. Abendmal.</note> vieler grossen Tugenden / anderßwo gefasset vnnd gedruckt worden / dahin wir den Christlichen Leser wöllen gewiesen haben. 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Lutheri Todt (denn er dieselbigen Predigten allererst Anno 1550. gethan / auffs Papier gebracht hat) gewesen sey.</p> <p>In seiner ersten Predigt wider die Sacramentirer / sagt er also: Der HERR Christus spricht nit / Das ist meines Leibs bloß zeichen oder bedeutung / So spricht er auch nicht / Hieneben solt jr mein Leib verstehen / vñ mit dem Glaubẽ allein geistlich geniessen / sondern das Brot / das ich euch darreiche mit leiblichem munde zu essen / das ist nu nit schlecht Brot / wie vorhin / sondern es ist wesentlich vnd warhafftig mein Leib / den ich euch mit leiblichem Munde zu essen darreiche / nemlich / Es ist allda der warhafftige natürliche Leib / der für euch gegeben / oder gebrochen wirt / derselbige natürliche ware Leib / welchen der ewige Son Gottes angenommen / vnd von der allerheiligsten / hochgelobten vñ reinen Jungfrawen Maria / in diese Welt geboren / vnd am Stam̃ deß heiligen Creutzes genagelt / vnd auffgeopffert / von Todten aufferstanden / vnd sitzt zur Rechten Göttlicher Maiestet / in ewiger Herrligkeit alles erfüllende / etc. Wie köndte es klärer dargegeben werden? 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Im obgedachtem 53. Jar / ist der fromme Fürst Georg von Anhalt seliglich im HERRN Christo entschlaffen / dessen gantze Historia seines lebens / lehrens / predigens / schreibens / ampis / vnd vieler grossen Tugenden / anderßwo gefasset vnnd gedruckt worden / dahin wir den Christlichen Leser wöllen gewiesen haben. Es sind aber seine Predigten vom Abendmal deß HERRN außgangen / welche der Christliche Leser (wie wir bitten vnnd vermanen) jhm wölle lassen befohlen seyn / vñ dieselbigen mit allem fleiß gantz lesen / darauß wir gleichwol allhie kürtzlich verzeichnen wöllẽ / was seine bestendige Lehre / Glaube / vnd Bekenntniß vom Abendmal deß HERRN / auch nach D. Lutheri Todt (denn er dieselbigen Predigten allererst Anno 1550. gethan / auffs Papier gebracht hat) gewesen sey.
Anno 1553.
Fürst Georg zu Anhalt / etc. vñ sein Christlich bekeñtniß vom H. Abendmal. In seiner ersten Predigt wider die Sacramentirer / sagt er also: Der HERR Christus spricht nit / Das ist meines Leibs bloß zeichen oder bedeutung / So spricht er auch nicht / Hieneben solt jr mein Leib verstehen / vñ mit dem Glaubẽ allein geistlich geniessen / sondern das Brot / das ich euch darreiche mit leiblichem munde zu essen / das ist nu nit schlecht Brot / wie vorhin / sondern es ist wesentlich vnd warhafftig mein Leib / den ich euch mit leiblichem Munde zu essen darreiche / nemlich / Es ist allda der warhafftige natürliche Leib / der für euch gegeben / oder gebrochen wirt / derselbige natürliche ware Leib / welchen der ewige Son Gottes angenommen / vnd von der allerheiligsten / hochgelobten vñ reinen Jungfrawen Maria / in diese Welt geboren / vnd am Stam̃ deß heiligen Creutzes genagelt / vnd auffgeopffert / von Todten aufferstanden / vnd sitzt zur Rechten Göttlicher Maiestet / in ewiger Herrligkeit alles erfüllende / etc. Wie köndte es klärer dargegeben werden? Item / vom Wein im Kelch / sagt er: Das ist der Kelch ein new Testament in meinẽ Blut / oder eigentlicher verteutschet / mit meinem Blut / vñ wie die Euangelisten Mattheus vnd Marcus klärlicher außdrücken / Das ist mein Blut deß newen Testraments / das für euch vñ
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