Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.gangen Anno 1546./ waas D. Lutherus offtmals zu Fürst Georgen von Anhalt / vnnd zu andern hat pflegen zu sagen: Weil ich lebe / sol es keine not haben / vnd sollen vns vnsere Feinde mit Krieg vnnd Verfolgung wol zu frieden lassen. Denn ich mit meinem Gebett solches D. Lut. Gebett vnd warhafftige Prophecey.bey Gott wol erhalten wil / dessen bin ich gewiß / wenn ich aber sterbe / ey so betet selbst / denn da wirts not thun / vnd jr werdet es erfahren / etc. Solches ist doch bald erfahren worden. Denn da ist der Key serische teutsche Krieg geführet worden / vnnd dadurch eine schwere verfolgung den mehrern theil der Euangelischen Kirchen in Teutsch Bellum Germanicum. lande / vnd ein betrübter zerrissener zustand fast allenthalben bey den Protestirenden Euangelischen Ständen verursachet / vnnd viel Prediger / fürnemlich auß den Oberländischen Kirchen / von wegen deß Gottlosen verfluchten Interims / ins elend vertrieben / derer Viel fallen ab von der erkannten vnd bekannten Warheit.etliche in Schweitz sich begeben / vnd hernach gäntzlich von Lutheri / oder der reinen Kirchen Confession / auff die Zwinglische mei nung gefallen / vnd in den Zwinglischen Kirchen / sich zu Kirchenämptern haben bestellen lassen / vnd zum theil auch hernach mit dem Zwinglianismo in öffentlichen Schrifften / sich herfür gethan / als Ambrosius Blaurerus / Wolffgangus Musculus / Geruasius Scholasticus / vnd andere / welches ein mercklich Exempel ist / daß auch hohe Geistreiche Leuthe / durch den gleissenden schein deß bey den Weltweisen gar hoch gerühmten glimpffs / bescheidenheit vnd gelindigkeit / fürnemlich / wenn von allen seyten vnnd örten mit zuschlagen viel vertröstung vnnd grosse hoffnung / daß man dardurch viel mehr schaffen vnnd außrichten könne / denn da man allzu steiff vnd stracks fortfahre / wie auch Lutherus mit jetztgedachten vnnd andern Sacramentirern / begegnet ist / vnnd summa / es muß doch erfüllet werden / wie S. Paulus schreibt / 1. Cor. 11. Es müssen Rotten vnter euch seyn / auff daß die / so rechtschaffen seyn / offen bar vnter euch werden. Vnd wenn durch Gottes Verhengniß der Sathan die Leut / fürnemlich aber die Lehrer / mit verfolgung sichtet / wie den Weitzen (Luc. 22.) so fallen die jenigen / welche nicht gangen Anno 1546./ waas D. Lutherus offtmals zu Fürst Georgen von Anhalt / vnnd zu andern hat pflegen zu sagen: Weil ich lebe / sol es keine not haben / vnd sollen vns vnsere Feinde mit Krieg vnnd Verfolgung wol zu frieden lassen. Denn ich mit meinem Gebett solches D. Lut. Gebett vñ warhafftige Prophecey.bey Gott wol erhalten wil / dessen bin ich gewiß / wenn ich aber sterbe / ey so betet selbst / denn da wirts not thun / vnd jr werdet es erfahren / etc. Solches ist doch bald erfahren worden. Denn da ist der Key serische teutsche Krieg geführet worden / vnnd dadurch eine schwere verfolgung den mehrern theil der Euangelischẽ Kirchẽ in Teutsch Bellum Germanicum. lande / vñ ein betrübter zerrissener zustand fast allenthalben bey den Protestirenden Euangelischen Ständen verursachet / vnnd viel Prediger / fürnemlich auß den Oberländischen Kirchen / von wegen deß Gottlosen verfluchten Interims / ins elend vertrieben / derer Viel fallen ab von der erkañten vñ bekannten Warheit.etliche in Schweitz sich begeben / vnd hernach gäntzlich von Lutheri / oder der reinen Kirchen Confession / auff die Zwinglische mei nung gefallen / vnd in den Zwinglischen Kirchen / sich zu Kirchenämptern haben bestellen lassen / vñ zum theil auch hernach mit dem Zwinglianismo in öffentlichen Schrifften / sich herfür gethan / als Ambrosius Blaurerus / Wolffgangus Musculus / Geruasius Scholasticus / vnd andere / welches ein mercklich Exempel ist / daß auch hohe Geistreiche Leuthe / durch den gleissenden schein deß bey den Weltweisen gar hoch gerühmten glimpffs / bescheidenheit vnd gelindigkeit / fürnemlich / wenn von allen seyten vnnd örten mit zuschlagen viel vertröstung vnnd grosse hoffnung / daß man dardurch viel mehr schaffen vnnd außrichten könne / denn da man allzu steiff vnd stracks fortfahre / wie auch Lutherus mit jetztgedachten vnnd andern Sacramentirern / begegnet ist / vnnd summa / es muß doch erfüllet werden / wie S. Paulus schreibt / 1. Cor. 11. Es müssen Rotten vnter euch seyn / auff daß die / so rechtschaffen seyn / offen bar vnter euch werden. Vnd wenn durch Gottes Verhengniß der Sathan die Leut / fürnemlich aber die Lehrer / mit verfolgung sichtet / wie den Weitzen (Luc. 22.) so fallen die jenigen / welche nicht <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0522" n="506"/> gangen <note place="left">Anno 1546.</note>/ waas D. Lutherus offtmals zu Fürst Georgen von Anhalt / vnnd zu andern hat pflegen zu sagen: Weil ich lebe / sol es keine not haben / vnd sollen vns vnsere Feinde mit Krieg vnnd Verfolgung wol zu frieden lassen. Denn ich mit meinem Gebett solches <note place="left">D. Lut. Gebett vñ warhafftige Prophecey.</note>bey Gott wol erhalten wil / dessen bin ich gewiß / wenn ich aber sterbe / ey so betet selbst / denn da wirts not thun / vnd jr werdet es erfahren / etc. Solches ist doch bald erfahren worden. 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Paulus schreibt / 1. Cor. 11. Es müssen Rotten vnter euch seyn / auff daß die / so rechtschaffen seyn / offen bar vnter euch werden. Vnd wenn durch Gottes Verhengniß der Sathan die Leut / fürnemlich aber die Lehrer / mit verfolgung sichtet / wie den Weitzen (Luc. 22.) so fallen die jenigen / welche nicht </p> </div> </body> </text> </TEI> [506/0522]
gangen / waas D. Lutherus offtmals zu Fürst Georgen von Anhalt / vnnd zu andern hat pflegen zu sagen: Weil ich lebe / sol es keine not haben / vnd sollen vns vnsere Feinde mit Krieg vnnd Verfolgung wol zu frieden lassen. Denn ich mit meinem Gebett solches bey Gott wol erhalten wil / dessen bin ich gewiß / wenn ich aber sterbe / ey so betet selbst / denn da wirts not thun / vnd jr werdet es erfahren / etc. Solches ist doch bald erfahren worden. Denn da ist der Key serische teutsche Krieg geführet worden / vnnd dadurch eine schwere verfolgung den mehrern theil der Euangelischẽ Kirchẽ in Teutsch lande / vñ ein betrübter zerrissener zustand fast allenthalben bey den Protestirenden Euangelischen Ständen verursachet / vnnd viel Prediger / fürnemlich auß den Oberländischen Kirchen / von wegen deß Gottlosen verfluchten Interims / ins elend vertrieben / derer etliche in Schweitz sich begeben / vnd hernach gäntzlich von Lutheri / oder der reinen Kirchen Confession / auff die Zwinglische mei nung gefallen / vnd in den Zwinglischen Kirchen / sich zu Kirchenämptern haben bestellen lassen / vñ zum theil auch hernach mit dem Zwinglianismo in öffentlichen Schrifften / sich herfür gethan / als Ambrosius Blaurerus / Wolffgangus Musculus / Geruasius Scholasticus / vnd andere / welches ein mercklich Exempel ist / daß auch hohe Geistreiche Leuthe / durch den gleissenden schein deß bey den Weltweisen gar hoch gerühmten glimpffs / bescheidenheit vnd gelindigkeit / fürnemlich / wenn von allen seyten vnnd örten mit zuschlagen viel vertröstung vnnd grosse hoffnung / daß man dardurch viel mehr schaffen vnnd außrichten könne / denn da man allzu steiff vnd stracks fortfahre / wie auch Lutherus mit jetztgedachten vnnd andern Sacramentirern / begegnet ist / vnnd summa / es muß doch erfüllet werden / wie S. Paulus schreibt / 1. Cor. 11. Es müssen Rotten vnter euch seyn / auff daß die / so rechtschaffen seyn / offen bar vnter euch werden. Vnd wenn durch Gottes Verhengniß der Sathan die Leut / fürnemlich aber die Lehrer / mit verfolgung sichtet / wie den Weitzen (Luc. 22.) so fallen die jenigen / welche nicht
Anno 1546.
D. Lut. Gebett vñ warhafftige Prophecey.
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