Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1545.Bekenntniß / fur war / recht / vnd gewiß helt / der kan mit andern / so falsche Lehr führen / oder derselben zugerhan sind / nit in einem stall stehen / noch jmmerdar gute wort dem Teuffel vnd seinen schüpen geben. Ein Lehrer / der zu den jrrthummen stillschweiget / vnd wil gleichwol ein rechter Lehrer seyn / der ist ärger / denn ein offentlicher Schwermer / vnd thut mit seiner heucheley grössern schaden / denn ein Ketzer / vnd ist jme nicht zuvertrawen / er ist ein Wolff / vnd ein Fuchß / ein Miedling / vnd Bauchdiener / etc. vnd darff Lehr / wort / Glauben / Sacrament / Kirchen vnnd Schulen / verrhaten vnnd vbergeben / er ligt entweder mit den Feinden heimlich vnter einer Deck / oder ist ein zweiffler / vnd Windfahrer / vnd wil sehen / wo es hinauß wolle / ob Christus / oder der Teuffel obsiegen werde / oder ist gantz vnd gar bey sich selbst vngewiß / vnd nicht wirdig / daß er ein Schüler / wil geschweigen ein Lehrer heissen sol / vnd wil niemands erzürnen / noch Christo sein Wort reden / noch dem Teuffel vnnd der Welt wehe thun / etc. Solches hat Doctor Maior erwogen / dafür gedanckt / vnd zufolgen trewlich zugesagt / vnd also Lutherum gesegnet / hat auch solche ernste rede / die der grosse Mann Gottes zu jm gethan / offtmals selbst nachgesagt / vnd erzehlet. Anno 1546. Ehe D. Luther in diesem Jar / von seinen Erbherren / den Graffen zu Manßfeld / erfordert / seinem Vatterland mit jnnigen Gebete vnd gutem rhat zu dienen / vnnd etliche widerwillen vnnd zwyspalt weg zulegen / gen Eißleben verreiset / thut er zuvor etliche Letzte Predigt D. Lut. zu Wittenberg.Predigten zu Wittenberg. Den 17. Januarij aber / da er seine letzte Predigt allda / auß dem 12. Capitel der Epistel Paulj zun Römern. (Ich sage euch durch die gnade / die mir gegeben ist / etc. gethan / hat er Vätterlich vnd trewlich gerhaten / daß man beym wort schlecht vnd recht bleiben solt / vnd sich sein eigen vernunfft gantz vnd garnichts jrren lasse. Vnter andern spricht er: Vom Abendmal Anno 1545.Bekenntniß / fur war / recht / vnd gewiß helt / der kan mit andern / so falsche Lehr führen / oder derselben zugerhan sind / nit in einem stall stehen / noch jmmerdar gute wort dem Teuffel vnd seinen schüpen geben. Ein Lehrer / der zu den jrrthummen stillschweiget / vnd wil gleichwol ein rechter Lehrer seyn / der ist ärger / denn ein offentlicher Schwermer / vnd thut mit seiner heucheley grössern schaden / denn ein Ketzer / vnd ist jme nicht zuvertrawen / er ist ein Wolff / vnd ein Fuchß / ein Miedling / vnd Bauchdiener / etc. vnd darff Lehr / wort / Glauben / Sacrament / Kirchen vnnd Schulen / verrhaten vnnd vbergeben / er ligt entweder mit den Feinden heimlich vnter einer Deck / oder ist ein zweiffler / vnd Windfahrer / vnd wil sehen / wo es hinauß wolle / ob Christus / oder der Teuffel obsiegẽ werde / oder ist gantz vnd gar bey sich selbst vngewiß / vnd nicht wirdig / daß er ein Schüler / wil geschweigen ein Lehrer heissen sol / vnd wil niemands erzürnen / noch Christo sein Wort reden / noch dem Teuffel vnnd der Welt wehe thun / etc. Solches hat Doctor Maior erwogen / dafür gedanckt / vnd zufolgen trewlich zugesagt / vñ also Lutherum gesegnet / hat auch solche ernste rede / die der grosse Mann Gottes zu jm gethan / offtmals selbst nachgesagt / vnd erzehlet. Anno 1546. Ehe D. Luther in diesem Jar / von seinen Erbherren / den Graffen zu Manßfeld / erfordert / seinem Vatterland mit jnnigẽ Gebete vnd gutem rhat zu dienen / vnnd etliche widerwillen vnnd zwyspalt weg zulegen / gen Eißleben verreiset / thut er zuvor etliche Letzte Predigt D. Lut. zu Wittenberg.Predigten zu Wittenberg. Den 17. Januarij aber / da er seine letzte Predigt allda / auß dem 12. Capitel der Epistel Paulj zun Römern. (Ich sage euch durch die gnade / die mir gegeben ist / etc. gethan / hat er Vätterlich vnd trewlich gerhatẽ / daß man beym wort schlecht vnd recht bleiben solt / vñ sich sein eigen vernunfft gantz vñ garnichts jrren lasse. 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Ein Lehrer / der zu den jrrthummen stillschweiget / vnd wil gleichwol ein rechter Lehrer seyn / der ist ärger / denn ein offentlicher Schwermer / vnd thut mit seiner heucheley grössern schaden / denn ein Ketzer / vnd ist jme nicht zuvertrawen / er ist ein Wolff / vnd ein Fuchß / ein Miedling / vnd Bauchdiener / etc. vnd darff Lehr / wort / Glauben / Sacrament / Kirchen vnnd Schulen / verrhaten vnnd vbergeben / er ligt entweder mit den Feinden heimlich vnter einer Deck / oder ist ein zweiffler / vnd Windfahrer / vnd wil sehen / wo es hinauß wolle / ob Christus / oder der Teuffel obsiegẽ werde / oder ist gantz vnd gar bey sich selbst vngewiß / vnd nicht wirdig / daß er ein Schüler / wil geschweigen ein Lehrer heissen sol / vnd wil niemands erzürnen / noch Christo sein Wort reden / noch dem Teuffel vnnd der Welt wehe thun / etc. Solches hat Doctor Maior erwogen / dafür gedanckt / vnd zufolgen trewlich zugesagt / vñ also Lutherum gesegnet / hat auch solche ernste rede / die der grosse Mann Gottes zu jm gethan / offtmals selbst nachgesagt / vnd erzehlet.</p> <note place="left">Anno 1546.</note> </div> <div> <head>Anno 1546.<lb/></head> <p>Ehe D. 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Bekenntniß / fur war / recht / vnd gewiß helt / der kan mit andern / so falsche Lehr führen / oder derselben zugerhan sind / nit in einem stall stehen / noch jmmerdar gute wort dem Teuffel vnd seinen schüpen geben. Ein Lehrer / der zu den jrrthummen stillschweiget / vnd wil gleichwol ein rechter Lehrer seyn / der ist ärger / denn ein offentlicher Schwermer / vnd thut mit seiner heucheley grössern schaden / denn ein Ketzer / vnd ist jme nicht zuvertrawen / er ist ein Wolff / vnd ein Fuchß / ein Miedling / vnd Bauchdiener / etc. vnd darff Lehr / wort / Glauben / Sacrament / Kirchen vnnd Schulen / verrhaten vnnd vbergeben / er ligt entweder mit den Feinden heimlich vnter einer Deck / oder ist ein zweiffler / vnd Windfahrer / vnd wil sehen / wo es hinauß wolle / ob Christus / oder der Teuffel obsiegẽ werde / oder ist gantz vnd gar bey sich selbst vngewiß / vnd nicht wirdig / daß er ein Schüler / wil geschweigen ein Lehrer heissen sol / vnd wil niemands erzürnen / noch Christo sein Wort reden / noch dem Teuffel vnnd der Welt wehe thun / etc. Solches hat Doctor Maior erwogen / dafür gedanckt / vnd zufolgen trewlich zugesagt / vñ also Lutherum gesegnet / hat auch solche ernste rede / die der grosse Mann Gottes zu jm gethan / offtmals selbst nachgesagt / vnd erzehlet.
Anno 1545. Anno 1546.
Ehe D. Luther in diesem Jar / von seinen Erbherren / den Graffen zu Manßfeld / erfordert / seinem Vatterland mit jnnigẽ Gebete vnd gutem rhat zu dienen / vnnd etliche widerwillen vnnd zwyspalt weg zulegen / gen Eißleben verreiset / thut er zuvor etliche Predigten zu Wittenberg. Den 17. Januarij aber / da er seine letzte Predigt allda / auß dem 12. Capitel der Epistel Paulj zun Römern. (Ich sage euch durch die gnade / die mir gegeben ist / etc. gethan / hat er Vätterlich vnd trewlich gerhatẽ / daß man beym wort schlecht vnd recht bleiben solt / vñ sich sein eigen vernunfft gantz vñ garnichts jrren lasse. Vnter andern spricht er: Vom Abendmal
Letzte Predigt D. Lut. zu Wittenberg.
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