Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1545.Brüder vnd glieder vnser Christlichen Gemeine gehalten werden. Der Churfürst aber zu Sachsen / hat diese Frag / weil sie das Die Theologi zu Wittenberg widerhaten ein bündniß zumachen mit den Schweitzern.Gewissen / Glauben vnd Bekenntniß angienge / an die Theologos zu Wittenberg sämptlich gelangen lassen / welche mit einander jren trewen Rhat gegeben / daß es in keinem wege zuthun sey / vnd hat Philippus die antwort selbst gestellet / vnd darinn (wiesie in Fürstlicher Sächfischer Cantzley zufinden) diese wort gesetzt: Es bedarff Weißheit / wie man Bündniß mache vnd brauche / Nemlich / daß die Hertzen Gottes Ehre zu förderst suchen. Item / daß sie nicht Leute darein mengen / die selbst zerrüttung vnd spaltung anrichten. Item / daß man fürnemlich auff Gott vertrawe. Also hat Gott Juda gestraffet / da es sich an Egypten henget / Vnd als bald Judas Machabaeus den Bund mit den Römern machte / war sein Glück auß. Item / Gott straffte den Josaphat / daß er sich mit Achab verbunden hatte. Derhalben wol zu bedencken ist / welche Leute anzunemmen sind / oder nicht. Vnd das von den Schweitzern gefraget wirt / sind allerley Weltliche vrsachen / etc. die wir die Herrn selbst / so durch Gottes Gnade mit hohem verstand / begabet sind / bey sich lassen bedencken. Es ist aber öffentlich / daß die Zürcher Prediranten wider vnsere Kirchen schreiben / vnd etliche Artickel haben / die sträfflich sind. Nun können wir nicht achten / so wir auff beyden seiten mit Schrifften wider einander streiten / daß die Hertzen zu gleichem schutz geneiget seyn würden. So würden auch die Schweitzer solche annemmung / als zu stärckung vnd außbreitung jrer meinung / verstehen Zwingel ein Heyde.vnd brauchen / etc. Vnd weil Zwingel von vielen sachen freuentlich vnd Heydnisch geredt / besorgen wir vns billich für der Schweitzer gemeinschafft / etc. Ist derwegen vnser vnterthenig bedencken vnd rhat / daß sie in die verständniß vnnd Bund / so von wegen der Christlichen Religion / zwischen Chur vnd Fürsten / vnnd andern Ständen / nu eine lange zeit gewesen / nicht zunemmen seyn / sondern daß diese Herrn / Regenten vnd Stätte / wie bißher / trewlich vnd ein- Anno 1545.Brüder vnd glieder vnser Christlichen Gemeine gehalten werden. Der Churfürst aber zu Sachsen / hat diese Frag / weil sie das Die Theologi zu Wittenberg widerhatẽ ein bündniß zumachen mit den Schweitzern.Gewissen / Glauben vnd Bekeñtniß angienge / an die Theologos zu Wittenberg sämptlich gelangẽ lassen / welche mit einander jren trewen Rhat gegeben / daß es in keinem wege zuthun sey / vnd hat Philippus die antwort selbst gestellet / vnd darinn (wiesie in Fürstlicher Sächfischer Cantzley zufinden) diese wort gesetzt: Es bedarff Weißheit / wie man Bündniß mache vnd brauche / Nemlich / daß die Hertzen Gottes Ehre zu förderst suchen. Item / daß sie nicht Leute darein mengen / die selbst zerrüttung vnd spaltung anrichten. Item / daß man fürnemlich auff Gott vertrawe. Also hat Gott Juda gestraffet / da es sich an Egypten henget / Vnd als bald Judas Machabaeus den Bund mit den Römern machte / war sein Glück auß. Item / Gott straffte den Josaphat / daß er sich mit Achab verbunden hatte. Derhalben wol zu bedencken ist / welche Leute anzunemmen sind / oder nicht. Vnd das von den Schweitzern gefraget wirt / sind allerley Weltliche vrsachen / etc. die wir die Herrn selbst / so durch Gottes Gnade mit hohem verstand / begabet sind / bey sich lassen bedencken. Es ist aber öffentlich / daß die Zürcher Prediranten wider vnsere Kirchen schreiben / vnd etliche Artickel haben / die sträfflich sind. Nun können wir nicht achten / so wir auff beyden seiten mit Schrifften wider einander streiten / daß die Hertzen zu gleichem schutz geneiget seyn würden. So würden auch die Schweitzer solche annemmung / als zu stärckung vnd außbreitung jrer meinung / verstehen Zwingel ein Heyde.vnd brauchen / etc. Vnd weil Zwingel von vielen sachen freuentlich vñ Heydnisch geredt / besorgen wir vns billich für der Schweitzer gemeinschafft / etc. Ist derwegen vnser vnterthenig bedencken vnd rhat / daß sie in die verständniß vnnd Bund / so von wegen der Christlichen Religion / zwischen Chur vnd Fürsten / vnnd andern Ständen / nu eine lange zeit gewesen / nicht zunem̃en seyn / sondern daß diese Herrn / Regenten vñ Stätte / wie bißher / trewlich vñ ein- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0506" n="490"/><note place="left">Anno 1545.</note>Brüder vnd glieder vnser Christlichen Gemeine gehalten werden.</p> <p>Der Churfürst aber zu Sachsen / hat diese Frag / weil sie das <note place="left">Die Theologi zu Wittenberg widerhatẽ ein bündniß zumachen mit den Schweitzern.</note>Gewissen / Glauben vnd Bekeñtniß angienge / an die Theologos zu Wittenberg sämptlich gelangẽ lassen / welche mit einander jren trewen Rhat gegeben / daß es in keinem wege zuthun sey / vnd hat Philippus die antwort selbst gestellet / vnd darinn (wiesie in Fürstlicher Sächfischer Cantzley zufinden) diese wort gesetzt:</p> <p>Es bedarff Weißheit / wie man Bündniß mache vnd brauche / Nemlich / daß die Hertzen Gottes Ehre zu förderst suchen. Item / daß sie nicht Leute darein mengen / die selbst zerrüttung vnd spaltung anrichten. Item / daß man fürnemlich auff Gott vertrawe. Also hat Gott Juda gestraffet / da es sich an Egypten henget / Vnd als bald Judas Machabaeus den Bund mit den Römern machte / war sein Glück auß. Item / Gott straffte den Josaphat / daß er sich mit Achab verbunden hatte. Derhalben wol zu bedencken ist / welche Leute anzunemmen sind / oder nicht. Vnd das von den Schweitzern gefraget wirt / sind allerley Weltliche vrsachen / etc. die wir die Herrn selbst / so durch Gottes Gnade mit hohem verstand / begabet sind / bey sich lassen bedencken. Es ist aber öffentlich / daß die Zürcher Prediranten wider vnsere Kirchen schreiben / vnd etliche Artickel haben / die sträfflich sind. Nun können wir nicht achten / so wir auff beyden seiten mit Schrifften wider einander streiten / daß die Hertzen zu gleichem schutz geneiget seyn würden. So würden auch die Schweitzer solche annemmung / als zu stärckung vnd außbreitung jrer meinung / verstehen <note place="left">Zwingel ein Heyde.</note>vnd brauchen / etc. Vnd weil Zwingel von vielen sachen freuentlich vñ Heydnisch geredt / besorgen wir vns billich für der Schweitzer gemeinschafft / etc. Ist derwegen vnser vnterthenig bedencken vnd rhat / daß sie in die verständniß vnnd Bund / so von wegen der Christlichen Religion / zwischen Chur vnd Fürsten / vnnd andern Ständen / nu eine lange zeit gewesen / nicht zunem̃en seyn / sondern daß diese Herrn / Regenten vñ Stätte / wie bißher / trewlich vñ ein- </p> </div> </body> </text> </TEI> [490/0506]
Brüder vnd glieder vnser Christlichen Gemeine gehalten werden.
Anno 1545. Der Churfürst aber zu Sachsen / hat diese Frag / weil sie das Gewissen / Glauben vnd Bekeñtniß angienge / an die Theologos zu Wittenberg sämptlich gelangẽ lassen / welche mit einander jren trewen Rhat gegeben / daß es in keinem wege zuthun sey / vnd hat Philippus die antwort selbst gestellet / vnd darinn (wiesie in Fürstlicher Sächfischer Cantzley zufinden) diese wort gesetzt:
Die Theologi zu Wittenberg widerhatẽ ein bündniß zumachen mit den Schweitzern. Es bedarff Weißheit / wie man Bündniß mache vnd brauche / Nemlich / daß die Hertzen Gottes Ehre zu förderst suchen. Item / daß sie nicht Leute darein mengen / die selbst zerrüttung vnd spaltung anrichten. Item / daß man fürnemlich auff Gott vertrawe. Also hat Gott Juda gestraffet / da es sich an Egypten henget / Vnd als bald Judas Machabaeus den Bund mit den Römern machte / war sein Glück auß. Item / Gott straffte den Josaphat / daß er sich mit Achab verbunden hatte. Derhalben wol zu bedencken ist / welche Leute anzunemmen sind / oder nicht. Vnd das von den Schweitzern gefraget wirt / sind allerley Weltliche vrsachen / etc. die wir die Herrn selbst / so durch Gottes Gnade mit hohem verstand / begabet sind / bey sich lassen bedencken. Es ist aber öffentlich / daß die Zürcher Prediranten wider vnsere Kirchen schreiben / vnd etliche Artickel haben / die sträfflich sind. Nun können wir nicht achten / so wir auff beyden seiten mit Schrifften wider einander streiten / daß die Hertzen zu gleichem schutz geneiget seyn würden. So würden auch die Schweitzer solche annemmung / als zu stärckung vnd außbreitung jrer meinung / verstehen vnd brauchen / etc. Vnd weil Zwingel von vielen sachen freuentlich vñ Heydnisch geredt / besorgen wir vns billich für der Schweitzer gemeinschafft / etc. Ist derwegen vnser vnterthenig bedencken vnd rhat / daß sie in die verständniß vnnd Bund / so von wegen der Christlichen Religion / zwischen Chur vnd Fürsten / vnnd andern Ständen / nu eine lange zeit gewesen / nicht zunem̃en seyn / sondern daß diese Herrn / Regenten vñ Stätte / wie bißher / trewlich vñ ein-
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