Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.hen. Anno 2524.Es hat auch Lutherus solche seine / ohn des Churfürsten Vorwissen / geschehene widerkunfft / in einer sonderlichen Schrifft an den Churfürsten zu Sachsen / mit erzehlung aller Vmbstände vnd Vrsachen / entschüldiget. Es hat aber genanter Marcus hefftig darauff gedrungen / dz er sich mit D. Luthero besprechen möchte: wölcher wol erstlich / auß Christlichen wichtigen Vrsachen / etwas beschwerlich dazu gewest / aber doch endlich jhm Zeit vnd Stell ernennet. Vnd hat Lutherus allein Philippum Melanthonem zu sich genommen. Marcus aber hat Martinum Cellarium / vnd sonst noch einen / mit sich gebracht. Vnnd nachdem Marcus seine sach seltzam vnd wünderlich erzelet / hat D. Lutherus nicht mehr darauff gesagt / denn allein / daß sie sich wol solten fürsehen / vnnd achtung darauff geben / was sie theten / sintemal das alles / was er jetzt von jhnen gehöret / hette gar keinen Grund in der heiligen Schrifft / oder in Gottes Wort / sondern weren nur fürwitzige Gedancken / vnd betriegliche vnd gefährliche eingeben des leidigen Sathans. Marcus wil die Gedancken wissen.Darauff Marcus geantwortet / Ich wil beweisen / daß ich den Geist Gottes habe / wenn ich wil errahten / was du jetzund gedenck est in deinem Hertzen / nemlich / daß meine Wort dich bewogen / daß du dich zu meiner Lehr begeben wilst. Es hat aber Lutherus mit Marco ferner nichts reden wollen / vnnd bekandt / daß er eben dazumal / da Marcus also zu jm geredet / den Spruch fürsetziglich vnnd mit fleiß zu gedencken für genommen / Increpet te Dominus, Satana, Der HERR schelte dich / Sathan / du verdampter Geist. Gleich wie Marcion, da er zu Polycarpo saget: Agnoscis ne me Polycarpe? kennestu mich / diese antwort bekame: Agnosco te primogenitum Diaboli, Ich kenne dich als des Teuffels erstgebornen. Wie nun durch fleissige Vnderrichtung die Leute wider zu recht bracht / daß sie gesehen / wie Carlstad vnnd andere seine zu- hen. Anno 2524.Es hat auch Lutherus solche seine / ohn des Churfürsten Vorwissen / geschehene widerkunfft / in einer sonderlichen Schrifft an den Churfürsten zu Sachsen / mit erzehlung aller Vmbstände vnd Vrsachen / entschüldiget. Es hat aber genanter Marcus hefftig darauff gedrungen / dz er sich mit D. Luthero besprechen möchte: wölcher wol erstlich / auß Christlichen wichtigen Vrsachen / etwas beschwerlich dazu gewest / aber doch endlich jhm Zeit vnd Stell ernennet. Vnd hat Lutherus allein Philippum Melanthonem zu sich genommen. Marcus aber hat Martinum Cellarium / vnd sonst noch einen / mit sich gebracht. Vnnd nachdem Marcus seine sach seltzam vnd wünderlich erzelet / hat D. Lutherus nicht mehr darauff gesagt / denn allein / daß sie sich wol solten fürsehen / vnnd achtung darauff geben / was sie theten / sintemal das alles / was er jetzt von jhnen gehöret / hette gar keinen Grund in der heiligen Schrifft / oder in Gottes Wort / sondern weren nur fürwitzige Gedancken / vnd betriegliche vnd gefährliche eingeben des leidigen Sathans. Marcus wil die Gedancken wissen.Darauff Marcus geantwortet / Ich wil beweisen / daß ich den Geist Gottes habe / wenn ich wil errahten / was du jetzund gedenck est in deinem Hertzen / nemlich / daß meine Wort dich bewogen / daß du dich zu meiner Lehr begeben wilst. Es hat aber Lutherus mit Marco ferner nichts reden wollen / vnnd bekandt / daß er eben dazumal / da Marcus also zu jm geredet / den Spruch fürsetziglich vnnd mit fleiß zu gedencken für genommen / Increpet te Dominus, Satana, Der HERR schelte dich / Sathan / du verdampter Geist. Gleich wie Marcion, da er zu Polycarpo saget: Agnoscis ne me Polycarpe? kennestu mich / diese antwort bekame: Agnosco te primogenitum Diaboli, Ich kenne dich als des Teuffels erstgebornen. Wie nun durch fleissige Vnderrichtung die Leute wider zu recht bracht / daß sie gesehen / wie Carlstad vnnd andere seine zu- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0050" n="34"/> hen. <note place="left">Anno 2524.</note>Es hat auch Lutherus solche seine / ohn des Churfürsten Vorwissen / geschehene widerkunfft / in einer sonderlichen Schrifft an den Churfürsten zu Sachsen / mit erzehlung aller Vmbstände vnd Vrsachen / entschüldiget.</p> <note place="left">Lutherus höret den Marx Stübener.</note> <p>Es hat aber genanter Marcus hefftig darauff gedrungen / dz er sich mit D. Luthero besprechen möchte: wölcher wol erstlich / auß Christlichen wichtigen Vrsachen / etwas beschwerlich dazu gewest / aber doch endlich jhm Zeit vnd Stell ernennet. Vnd hat Lutherus allein Philippum Melanthonem zu sich genommen. Marcus aber hat Martinum Cellarium / vnd sonst noch einen / mit sich gebracht. Vnnd nachdem Marcus seine sach seltzam vnd wünderlich erzelet / hat D. Lutherus nicht mehr darauff gesagt / denn allein / daß sie sich wol solten fürsehen / vnnd achtung darauff geben / was sie theten / sintemal das alles / was er jetzt von jhnen gehöret / hette gar keinen Grund in der heiligen Schrifft / oder in Gottes Wort / sondern weren nur fürwitzige Gedancken / vnd betriegliche vnd gefährliche eingeben des leidigen Sathans. <note place="left">Marcus wil die Gedancken wissen.</note>Darauff Marcus geantwortet / Ich wil beweisen / daß ich den Geist Gottes habe / wenn ich wil errahten / was du jetzund gedenck est in deinem Hertzen / nemlich / daß meine Wort dich bewogen / daß du dich zu meiner Lehr begeben wilst. Es hat aber Lutherus mit Marco ferner nichts reden wollen / vnnd bekandt / daß er eben dazumal / da Marcus also zu jm geredet / den Spruch fürsetziglich vnnd mit fleiß zu gedencken für genommen / Increpet te Dominus, Satana, Der HERR schelte dich / Sathan / du verdampter Geist. Gleich wie Marcion, da er zu Polycarpo saget: Agnoscis ne me Polycarpe? kennestu mich / diese antwort bekame: Agnosco te primogenitum Diaboli, Ich kenne dich als des Teuffels erstgebornen.</p> <p>Wie nun durch fleissige Vnderrichtung die Leute wider zu recht bracht / daß sie gesehen / wie Carlstad vnnd andere seine zu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0050]
hen. Es hat auch Lutherus solche seine / ohn des Churfürsten Vorwissen / geschehene widerkunfft / in einer sonderlichen Schrifft an den Churfürsten zu Sachsen / mit erzehlung aller Vmbstände vnd Vrsachen / entschüldiget.
Anno 2524. Es hat aber genanter Marcus hefftig darauff gedrungen / dz er sich mit D. Luthero besprechen möchte: wölcher wol erstlich / auß Christlichen wichtigen Vrsachen / etwas beschwerlich dazu gewest / aber doch endlich jhm Zeit vnd Stell ernennet. Vnd hat Lutherus allein Philippum Melanthonem zu sich genommen. Marcus aber hat Martinum Cellarium / vnd sonst noch einen / mit sich gebracht. Vnnd nachdem Marcus seine sach seltzam vnd wünderlich erzelet / hat D. Lutherus nicht mehr darauff gesagt / denn allein / daß sie sich wol solten fürsehen / vnnd achtung darauff geben / was sie theten / sintemal das alles / was er jetzt von jhnen gehöret / hette gar keinen Grund in der heiligen Schrifft / oder in Gottes Wort / sondern weren nur fürwitzige Gedancken / vnd betriegliche vnd gefährliche eingeben des leidigen Sathans. Darauff Marcus geantwortet / Ich wil beweisen / daß ich den Geist Gottes habe / wenn ich wil errahten / was du jetzund gedenck est in deinem Hertzen / nemlich / daß meine Wort dich bewogen / daß du dich zu meiner Lehr begeben wilst. Es hat aber Lutherus mit Marco ferner nichts reden wollen / vnnd bekandt / daß er eben dazumal / da Marcus also zu jm geredet / den Spruch fürsetziglich vnnd mit fleiß zu gedencken für genommen / Increpet te Dominus, Satana, Der HERR schelte dich / Sathan / du verdampter Geist. Gleich wie Marcion, da er zu Polycarpo saget: Agnoscis ne me Polycarpe? kennestu mich / diese antwort bekame: Agnosco te primogenitum Diaboli, Ich kenne dich als des Teuffels erstgebornen.
Marcus wil die Gedancken wissen. Wie nun durch fleissige Vnderrichtung die Leute wider zu recht bracht / daß sie gesehen / wie Carlstad vnnd andere seine zu-
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