Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.gedencken / wiewol die gantze eusserliche Handelung / vnnd auch wirAnno 1544. noch dinge sein dieser Welt / etc. Wie Christus seine Jünger anbließ / sprach er: Nemet hin den heiligen Geist / welchen er auch warhafftig jhnen mit dem eusserlichen Zeichen gab / aber nicht räumlich in dem anblasen eyngeschlossen / oder auff einicherley weise dieser Welt angehefftet / aber doch warhafftig vnnd wesentlich mit dem Zeichen vbergeben / etc. Andere müssige Fragen / so nur zu eiteler ehre vnd zanck dienen / sollen wir fliehen vnd meyden / etc. In der dritten Epistel an die Italianer / kompt Bucerus widerumbBucerus redit ad ingenium. auff das alte Lied / wie man Lutheri vnd Zwinglij meinung / vom Abendtmal vergleichen oder vereinigen möge / Sonderlich aber klagt er / daß Lutherus in der Frage (was die Vnwirdigen im Abendmal essen) noch nicht allen gnug gethan. Denn wiewol etliche disputiren / daß auch die Gottlosen einen Glauben haben können / Denn es könne seyn / daß einer / der nicht allen worten deß HERRN gläubt / dennoch etlichen seinen Worten gläube / Ich aber (spricht Bucerus) lasse das bleiben (inter probabilia) als ein gutdüncken / das ein ansehen hat der Warheit / vnnd gläublich ist / ich darff aber nichts gewisses oder beständiges darvon außsagen / Sondern bleibe dabey / daß man von der gegenwertigkeit Christi im Abendtmal / einem soviel zusagen könne / so viel einer gläubt / Als wer allein gläubt / daß Christus da gegenwertig sey / vnd nicht auch wirdiglich betrachtet / daß er jm zur Seligkeit gegenwertig sey / der empfehet wol Christum / aber zum Gericht. Wer aber das Sacrament gantz vnnd gar veracht / vnd nichts gläubet / der empfahe auch nichts / etc. Vnd auß dem kan der Leser verstehen / was Lutherus gemeinet / da er in seinem Spruche / deß kurtz zuuor gemeldet / gesagt / von der Kauderwelschen oder Churwahlen Glosse vnd Theologey. Item / daß er in seiner letzten kurtzen bekenntniß schreibet / Ich rechne sie alle in einen Kuchen / etc. Es hat aber auch Bullinger an die Italianer von dem SacramentshandelBullingerus. auff Zwinglische weise vnd meinung geschrieben / vnd gedencken / wiewol die gantze eusserliche Handelung / vnnd auch wirAnno 1544. noch dinge sein dieser Welt / etc. Wie Christus seine Jünger anbließ / sprach er: Nemet hin den heiligen Geist / welchen er auch warhafftig jhnen mit dem eusserlichen Zeichen gab / aber nicht räumlich in dem anblasen eyngeschlossen / oder auff einicherley weise dieser Welt angehefftet / aber doch warhafftig vnnd wesentlich mit dem Zeichen vbergeben / etc. Andere müssige Fragen / so nur zu eiteler ehre vñ zanck dienen / sollen wir fliehen vnd meyden / etc. In der dritten Epistel an die Italianer / kompt Bucerus widerumbBucerus redit ad ingenium. auff das alte Lied / wie man Lutheri vnd Zwinglij meinung / vom Abendtmal vergleichen oder vereinigen möge / Sonderlich aber klagt er / daß Lutherus in der Frage (was die Vnwirdigen im Abendmal essen) noch nicht allen gnug gethan. Denn wiewol etliche disputiren / daß auch die Gottlosen einen Glauben haben können / Denn es könne seyn / daß einer / der nicht allen worten deß HERRN gläubt / dennoch etlichen seinen Worten gläube / Ich aber (spricht Bucerus) lasse das bleiben (inter probabilia) als ein gutdüncken / das ein ansehen hat der Warheit / vnnd gläublich ist / ich darff aber nichts gewisses oder beständiges darvon außsagen / Sondern bleibe dabey / daß man von der gegenwertigkeit Christi im Abendtmal / einem soviel zusagen köñe / so viel einer gläubt / Als wer allein gläubt / daß Christus da gegenwertig sey / vnd nicht auch wirdiglich betrachtet / daß er jm zur Seligkeit gegenwertig sey / der empfehet wol Christum / aber zum Gericht. Wer aber das Sacrament gantz vnnd gar veracht / vnd nichts gläubet / der empfahe auch nichts / etc. Vnd auß dem kan der Leser verstehen / was Lutherus gemeinet / da er in seinem Spruche / deß kurtz zuuor gemeldet / gesagt / von der Kauderwelschen oder Churwahlen Glosse vnd Theologey. Item / daß er in seiner letzten kurtzen bekeñtniß schreibet / Ich rechne sie alle in einen Kuchen / etc. Es hat aber auch Bullinger an die Italianer von dem SacramentshandelBullingerus. auff Zwinglische weise vnd meinung geschrieben / vnd <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0493" n="477"/> gedencken / wiewol die gantze eusserliche Handelung / vnnd auch wir<note place="right">Anno 1544.</note> noch dinge sein dieser Welt / etc. Wie Christus seine Jünger anbließ / sprach er: Nemet hin den heiligen Geist / welchen er auch warhafftig jhnen mit dem eusserlichen Zeichen gab / aber nicht räumlich in dem anblasen eyngeschlossen / oder auff einicherley weise dieser Welt angehefftet / aber doch warhafftig vnnd wesentlich mit dem Zeichen vbergeben / etc. Andere müssige Fragen / so nur zu eiteler ehre vñ zanck dienen / sollen wir fliehen vnd meyden / etc.</p> <p>In der dritten Epistel an die Italianer / kompt Bucerus widerumb<note place="right"><hi rendition="#i">Bucerus redit ad ingenium</hi>.</note> auff das alte Lied / wie man Lutheri vnd Zwinglij meinung / vom Abendtmal vergleichen oder vereinigen möge / Sonderlich aber klagt er / daß Lutherus in der Frage (was die Vnwirdigen im Abendmal essen) noch nicht allen gnug gethan. 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gedencken / wiewol die gantze eusserliche Handelung / vnnd auch wir noch dinge sein dieser Welt / etc. Wie Christus seine Jünger anbließ / sprach er: Nemet hin den heiligen Geist / welchen er auch warhafftig jhnen mit dem eusserlichen Zeichen gab / aber nicht räumlich in dem anblasen eyngeschlossen / oder auff einicherley weise dieser Welt angehefftet / aber doch warhafftig vnnd wesentlich mit dem Zeichen vbergeben / etc. Andere müssige Fragen / so nur zu eiteler ehre vñ zanck dienen / sollen wir fliehen vnd meyden / etc.
Anno 1544. In der dritten Epistel an die Italianer / kompt Bucerus widerumb auff das alte Lied / wie man Lutheri vnd Zwinglij meinung / vom Abendtmal vergleichen oder vereinigen möge / Sonderlich aber klagt er / daß Lutherus in der Frage (was die Vnwirdigen im Abendmal essen) noch nicht allen gnug gethan. Denn wiewol etliche disputiren / daß auch die Gottlosen einen Glauben haben können / Denn es könne seyn / daß einer / der nicht allen worten deß HERRN gläubt / dennoch etlichen seinen Worten gläube / Ich aber (spricht Bucerus) lasse das bleiben (inter probabilia) als ein gutdüncken / das ein ansehen hat der Warheit / vnnd gläublich ist / ich darff aber nichts gewisses oder beständiges darvon außsagen / Sondern bleibe dabey / daß man von der gegenwertigkeit Christi im Abendtmal / einem soviel zusagen köñe / so viel einer gläubt / Als wer allein gläubt / daß Christus da gegenwertig sey / vnd nicht auch wirdiglich betrachtet / daß er jm zur Seligkeit gegenwertig sey / der empfehet wol Christum / aber zum Gericht. Wer aber das Sacrament gantz vnnd gar veracht / vnd nichts gläubet / der empfahe auch nichts / etc.
Bucerus redit ad ingenium. Vnd auß dem kan der Leser verstehen / was Lutherus gemeinet / da er in seinem Spruche / deß kurtz zuuor gemeldet / gesagt / von der Kauderwelschen oder Churwahlen Glosse vnd Theologey. Item / daß er in seiner letzten kurtzen bekeñtniß schreibet / Ich rechne sie alle in einen Kuchen / etc.
Es hat aber auch Bullinger an die Italianer von dem Sacramentshandel auff Zwinglische weise vnd meinung geschrieben / vnd
Bullingerus.
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