Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.solten teuffen lassen. Daher die Widerteufferey jhren erstenAnno 1524. Anfang zu vnser zeit genommen. Zu demselbigen Hauffen geselletAnfang der Widerteufferey. sich auch einer derselbigen Landart / mit Namen Marcus Stübener / wölcher zuuor ein Student zu Wittenberg gewesen. Weil er aber nicht sonderlich studiert / hat er jhme durch Carlstads Predigen / dessen vorgedacht / bald lassen alle Studia auß vnnd abpredigen. Derselbige hat viel wünderlichs dings fürgeben / von jnnerlichen ruffen Gottes zum Predigampt. Item /Himlische Prophe ten / wölche vnnd warumb sie also genennet worden. wie Gott one Mittel des studierens / durch seine lebendige Stimme / mit jhm redete / vnnd er mit Gott. Daher sie D. Lutherus hernach Himlische Propheten genennet. Dasselbige Gesindlein begundt sich im abwesen D. Lutheri allmehlich gen Wittenberg zu finden / vnnd bey Carlstad ein Anhang zu suchen: dadurch jhrer viel in der hohen Schul zu Wittenberg jämerlich verwirret / vnnd zum theil eingenommen worden / wie sonderlich Martinus Cellarius des Marx Stübners sich hefftig angenommen / daß nicht geringe sorg vnd gefahr gewesen / es möchte die zarte Kirche vnd Schule zu Wittenberg / die Lutherus in seinem Abzuge fein stille vnd ruhig gelassen / dardurch gantz vnd gar in einen Hauffen fallen. Vnnd dem grossen Vnheil fürzubawen / hat der SenatusPathmus D. Lutheri. Academiae die gantze sache an Lutherum in sein Pathmum, (wie er den Ort / dahin er in geheim / in verwarung vom Churfürsten gnedigst geschafft / selbst genennet) gelangen lassen / der beide auß Christlichem Eiuer / vnnd auch erwegung der vorstehenden noth / als bald / auch ohne Vorwissen des Churfürsten / widerD. Lutherus kömpt wider gehn Wittenberg. gegen Wittenberg kommen / damit er also den Lermen stillen / vnd die Kirche vnd Vniuersitet / durch Gottes Gnade vnd Segen / wider in vorigen guten zustand setzen vnd bringen möchte / darüber denn groß frolocken bey allen Gelehrten vnnd Vngelehrten zu Wittenberg sich erhaben / wie auß D. Hieronymi Schurffrj schreiben an Churfürsten / Tomo 2. Ien. pag 88. zuse- solten teuffen lassen. Daher die Widerteufferey jhren erstenAnno 1524. Anfang zu vnser zeit genommen. Zu demselbigen Hauffen geselletAnfang der Widerteufferey. sich auch einer derselbigen Landart / mit Namen Marcus Stübener / wölcher zuuor ein Student zu Wittenberg gewesen. Weil er aber nicht sonderlich studiert / hat er jhme durch Carlstads Predigen / dessen vorgedacht / bald lassen alle Studia auß vnnd abpredigen. Derselbige hat viel wünderlichs dings fürgeben / von jnnerlichen ruffen Gottes zum Predigampt. Item /Himlische Prophe ten / wölche vnnd warumb sie also genennet worden. wie Gott one Mittel des studierens / durch seine lebendige Stimme / mit jhm redete / vnnd er mit Gott. Daher sie D. Lutherus hernach Himlische Propheten genennet. Dasselbige Gesindlein begundt sich im abwesen D. Lutheri allmehlich gen Wittenberg zu finden / vnnd bey Carlstad ein Anhang zu suchen: dadurch jhrer viel in der hohen Schul zu Wittenberg jämerlich verwirret / vnnd zum theil eingenommen worden / wie sonderlich Martinus Cellarius des Marx Stübners sich hefftig angenom̃en / daß nicht geringe sorg vñ gefahr gewesen / es möchte die zarte Kirche vnd Schule zu Wittenberg / die Lutherus in seinem Abzuge fein stille vnd ruhig gelassen / dardurch gantz vnd gar in einen Hauffen fallen. Vnnd dem grossen Vnheil fürzubawen / hat der SenatusPathmus D. Lutheri. Academiae die gantze sache an Lutherum in sein Pathmum, (wie er den Ort / dahin er in geheim / in verwarung vom Churfürsten gnedigst geschafft / selbst genennet) gelangen lassen / der beide auß Christlichem Eiuer / vnnd auch erwegung der vorstehenden noth / als bald / auch ohne Vorwissen des Churfürsten / widerD. Lutherus kömpt wider gehn Wittenberg. gegen Wittenberg kommen / damit er also den Lermen stillen / vnd die Kirche vnd Vniuersitet / durch Gottes Gnade vnd Segen / wider in vorigen guten zustand setzen vnd bringen möchte / darüber denn groß frolocken bey allen Gelehrten vnnd Vngelehrten zu Wittenberg sich erhaben / wie auß D. Hieronymi Schurffrj schreiben an Churfürsten / Tomo 2. Ien. pag 88. zuse- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0049" n="33"/> solten teuffen lassen. Daher die Widerteufferey jhren ersten<note place="right">Anno 1524.</note> Anfang zu vnser zeit genommen. 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Lutheri allmehlich gen Wittenberg zu finden / vnnd bey Carlstad ein Anhang zu suchen: dadurch jhrer viel in der hohen Schul zu Wittenberg jämerlich verwirret / vnnd zum theil eingenommen worden / wie sonderlich Martinus Cellarius des Marx Stübners sich hefftig angenom̃en / daß nicht geringe sorg vñ gefahr gewesen / es möchte die zarte Kirche vnd Schule zu Wittenberg / die Lutherus in seinem Abzuge fein stille vnd ruhig gelassen / dardurch gantz vnd gar in einen Hauffen fallen.</p> <p>Vnnd dem grossen Vnheil fürzubawen / hat der Senatus<note place="right">Pathmus D. Lutheri.</note> Academiae die gantze sache an Lutherum in sein Pathmum, (wie er den Ort / dahin er in geheim / in verwarung vom Churfürsten gnedigst geschafft / selbst genennet) gelangen lassen / der beide auß Christlichem Eiuer / vnnd auch erwegung der vorstehenden noth / als bald / auch ohne Vorwissen des Churfürsten / wider<note place="right">D. Lutherus kömpt wider gehn Wittenberg.</note> gegen Wittenberg kommen / damit er also den Lermen stillen / vnd die Kirche vnd Vniuersitet / durch Gottes Gnade vnd Segen / wider in vorigen guten zustand setzen vnd bringen möchte / darüber denn groß frolocken bey allen Gelehrten vnnd Vngelehrten zu Wittenberg sich erhaben / wie auß D. Hieronymi Schurffrj schreiben an Churfürsten / Tomo 2. Ien. pag 88. zuse- </p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0049]
solten teuffen lassen. Daher die Widerteufferey jhren ersten Anfang zu vnser zeit genommen. Zu demselbigen Hauffen gesellet sich auch einer derselbigen Landart / mit Namen Marcus Stübener / wölcher zuuor ein Student zu Wittenberg gewesen. Weil er aber nicht sonderlich studiert / hat er jhme durch Carlstads Predigen / dessen vorgedacht / bald lassen alle Studia auß vnnd abpredigen. Derselbige hat viel wünderlichs dings fürgeben / von jnnerlichen ruffen Gottes zum Predigampt. Item / wie Gott one Mittel des studierens / durch seine lebendige Stimme / mit jhm redete / vnnd er mit Gott. Daher sie D. Lutherus hernach Himlische Propheten genennet. Dasselbige Gesindlein begundt sich im abwesen D. Lutheri allmehlich gen Wittenberg zu finden / vnnd bey Carlstad ein Anhang zu suchen: dadurch jhrer viel in der hohen Schul zu Wittenberg jämerlich verwirret / vnnd zum theil eingenommen worden / wie sonderlich Martinus Cellarius des Marx Stübners sich hefftig angenom̃en / daß nicht geringe sorg vñ gefahr gewesen / es möchte die zarte Kirche vnd Schule zu Wittenberg / die Lutherus in seinem Abzuge fein stille vnd ruhig gelassen / dardurch gantz vnd gar in einen Hauffen fallen.
Anno 1524.
Anfang der Widerteufferey.
Himlische Prophe ten / wölche vnnd warumb sie also genennet worden. Vnnd dem grossen Vnheil fürzubawen / hat der Senatus Academiae die gantze sache an Lutherum in sein Pathmum, (wie er den Ort / dahin er in geheim / in verwarung vom Churfürsten gnedigst geschafft / selbst genennet) gelangen lassen / der beide auß Christlichem Eiuer / vnnd auch erwegung der vorstehenden noth / als bald / auch ohne Vorwissen des Churfürsten / wider gegen Wittenberg kommen / damit er also den Lermen stillen / vnd die Kirche vnd Vniuersitet / durch Gottes Gnade vnd Segen / wider in vorigen guten zustand setzen vnd bringen möchte / darüber denn groß frolocken bey allen Gelehrten vnnd Vngelehrten zu Wittenberg sich erhaben / wie auß D. Hieronymi Schurffrj schreiben an Churfürsten / Tomo 2. Ien. pag 88. zuse-
Pathmus D. Lutheri.
D. Lutherus kömpt wider gehn Wittenberg.
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