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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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mer Anno 1544./ nach so vielen Vermanungen / die bey jnen nichts hafften wollen / verdamme / nach außweisung Gottes befehls.

Zwingel gantz ein Heyd.

Item / daß Zwingel gantz zum Heyden worden sey / in dem er / wie oben auch gemeldet / hat für seinem ende / die Heyden / vnd ein jeden in seinem Glauben / wie er auch sey / selig gepreiset / etc. Vom H. Sacrament lehret Lutherus / daß ein jeglicher den gantzen Leib / vnd das gantze Blut Christi im Abendtmal empfahe / vnnd daß der Leib vnd das Blut Christi gewißlich gegenwertig im Abendmal sey leiblich vnd warhafftig / nach laut der Wort Christi / denen wir gläuben sollen / es sage vnsere tolle Vernunfft dazu was sie wölle: Daß wir auch den Leib Christi im Abendtmal mündtlich empfahen / wenn wir das Brodt vom Altar essen / vnnd das Blut Christi mündtlich empfahen / wenn wir den Wein trincken im Abendtmal: Vnd daß solches nicht allein geschehe Geistlich / Sondern von allen Wirdigen vnnd Vnwirdigen / leiblich / warhafftig / mündlich / etc.

Sieben: bösen Geister vnter den Sa er amentirern.

Der Schwermer alfentzen theilet er in sieben Geister / Nemlich. 1. Carlstadtsagt: Das ist mein Leib / sol so viel seyn / als / hie sitzet mein Leib. 2. Zwingel sagt: Das ist mein Leib / sol so viel seyn / als bedeutet mein Leib. 3 Oecolampad spricht: Das ist mein es Leibes zeichen. 4 Stenckfeld sagt: Man sol die Wort / Das ist mein Leib / entweder gar auß den augen thun / oder also ordnen / Mein Leib ist das / verstehe ein geistliche Speiß: 5 Andere ordnens also: Esset das Brot / was für euch gegeben wird / das ist mein Leib. 6 Etliche also: Das ist meines Leibs gedächtniß. 7 Campanus also: Das Brodt / so ich euch gebe / ist ein Leib für sich selbst / vnnd ist doch mein Leib / Denn es ist mein Creatur / vnd ich habe es geschaffen. Vber das sind etliche / die da fürgeben / Es sey hie kein Artickel deß glau bens / vnnd man solle darüber nicht zancken / ein jeder möge hierinn glauben / was er wolle.

Wider solche vnd dergleichen Schwermerey / streitet der fromme Heldt / vnd wirfft zugleich darnider alle jhre Gründe vnd Argumenta / fürnemlich aber diese zwey. 1 Fleisch ist kein nütze. 2. Chri-

mer Anno 1544./ nach so vielen Vermanungen / die bey jnen nichts hafften wollen / verdamme / nach außweisung Gottes befehls.

Zwingel gantz ein Heyd.

Item / daß Zwingel gantz zum Heyden worden sey / in dem er / wie oben auch gemeldet / hat für seinem ende / die Heyden / vnd ein jeden in seinem Glauben / wie er auch sey / selig gepreiset / etc. Vom H. Sacrament lehret Lutherus / daß ein jeglicher den gantzen Leib / vnd das gantze Blut Christi im Abendtmal empfahe / vnnd daß der Leib vnd das Blut Christi gewißlich gegenwertig im Abendmal sey leiblich vnd warhafftig / nach laut der Wort Christi / denen wir gläuben sollen / es sage vnsere tolle Vernunfft dazu was sie wölle: Daß wir auch den Leib Christi im Abendtmal mündtlich empfahen / weñ wir das Brodt vom Altar essen / vnnd das Blut Christi mündtlich empfahen / wenn wir den Wein trincken im Abendtmal: Vnd daß solches nicht allein geschehe Geistlich / Sondern von allen Wirdigen vnnd Vnwirdigen / leiblich / warhafftig / mündlich / etc.

Sieben: bösen Geister vnter dẽ Sa er amentirern.

Der Schwermer alfentzen theilet er in sieben Geister / Nemlich. 1. Carlstadtsagt: Das ist mein Leib / sol so viel seyn / als / hie sitzet mein Leib. 2. Zwingel sagt: Das ist mein Leib / sol so viel seyn / als bedeutet mein Leib. 3 Oecolampad spricht: Das ist mein es Leibes zeichen. 4 Stenckfeld sagt: Man sol die Wort / Das ist mein Leib / entweder gar auß den augen thun / oder also ordnen / Mein Leib ist das / verstehe ein geistliche Speiß: 5 Andere ordnens also: Esset das Brot / was für euch gegeben wird / das ist mein Leib. 6 Etliche also: Das ist meines Leibs gedächtniß. 7 Campanus also: Das Brodt / so ich euch gebe / ist ein Leib für sich selbst / vnnd ist doch mein Leib / Denn es ist mein Creatur / vnd ich habe es geschaffen. Vber das sind etliche / die da fürgeben / Es sey hie kein Artickel deß glau bens / vnnd man solle darüber nicht zancken / ein jeder möge hierinn glauben / was er wolle.

Wider solche vñ dergleichen Schwermerey / streitet der fromme Heldt / vnd wirfft zugleich darnider alle jhre Gründe vnd Argumenta / fürnemlich aber diese zwey. 1 Fleisch ist kein nütze. 2. Chri-

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[468/0484] mer / nach so vielen Vermanungen / die bey jnen nichts hafften wollen / verdamme / nach außweisung Gottes befehls. Anno 1544. Item / daß Zwingel gantz zum Heyden worden sey / in dem er / wie oben auch gemeldet / hat für seinem ende / die Heyden / vnd ein jeden in seinem Glauben / wie er auch sey / selig gepreiset / etc. Vom H. Sacrament lehret Lutherus / daß ein jeglicher den gantzen Leib / vnd das gantze Blut Christi im Abendtmal empfahe / vnnd daß der Leib vnd das Blut Christi gewißlich gegenwertig im Abendmal sey leiblich vnd warhafftig / nach laut der Wort Christi / denen wir gläuben sollen / es sage vnsere tolle Vernunfft dazu was sie wölle: Daß wir auch den Leib Christi im Abendtmal mündtlich empfahen / weñ wir das Brodt vom Altar essen / vnnd das Blut Christi mündtlich empfahen / wenn wir den Wein trincken im Abendtmal: Vnd daß solches nicht allein geschehe Geistlich / Sondern von allen Wirdigen vnnd Vnwirdigen / leiblich / warhafftig / mündlich / etc. Der Schwermer alfentzen theilet er in sieben Geister / Nemlich. 1. Carlstadtsagt: Das ist mein Leib / sol so viel seyn / als / hie sitzet mein Leib. 2. Zwingel sagt: Das ist mein Leib / sol so viel seyn / als bedeutet mein Leib. 3 Oecolampad spricht: Das ist mein es Leibes zeichen. 4 Stenckfeld sagt: Man sol die Wort / Das ist mein Leib / entweder gar auß den augen thun / oder also ordnen / Mein Leib ist das / verstehe ein geistliche Speiß: 5 Andere ordnens also: Esset das Brot / was für euch gegeben wird / das ist mein Leib. 6 Etliche also: Das ist meines Leibs gedächtniß. 7 Campanus also: Das Brodt / so ich euch gebe / ist ein Leib für sich selbst / vnnd ist doch mein Leib / Denn es ist mein Creatur / vnd ich habe es geschaffen. Vber das sind etliche / die da fürgeben / Es sey hie kein Artickel deß glau bens / vnnd man solle darüber nicht zancken / ein jeder möge hierinn glauben / was er wolle. Wider solche vñ dergleichen Schwermerey / streitet der fromme Heldt / vnd wirfft zugleich darnider alle jhre Gründe vnd Argumenta / fürnemlich aber diese zwey. 1 Fleisch ist kein nütze. 2. Chri-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/484>, abgerufen am 22.11.2024.