Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.de Anno 1538./ haben die Gesandten derselben Statt / die form / so zu Zürch wider gestellt worden / den jhren wider heimgebracht. Ich zwar habe Zürcher wöl len sich von Bucero nit bereden lassen.solche (Zürchische) form gerne zugelassen / weil ich gemerckt / daß die Zürcher gegen der Concordj noch so vbel gesinnet seyn. Mir ist lieber / sie verheissen wenig / vnd halten solches rechtschaffen. Jedoch ist man gar freundlich von einander geschieden / vnd hoffe ich / es sollen die Brüder zu Zürch fürohin etwas näher zur Concordj tretten. Sie fürchten deß Volcks nachrede / sie werden sagen / sie lehren jetzt anders / sonsten verstünden sie den handel genug / etc. Den 20. Maij / Anno 1538. Die Summarische verzeichniß der Fragen / von den Predicanten zu Zürch fürgebracht / vnd der gegebnen Antwort Buceri / welches Bucer dem Frechto zugeschickt / vnd andern auch mitzutheilen befohlen / ist diese. Zürcher: Luther hat etwan widerfochten / daß ein Tropus sey in diesen worten: Das ist mein Leib / lässet er nu einen Tropum zu? Metaphora vnd Metonymia sind nit zuzulassen in den worten / das ist mein leib.Bucer: Ja / D. Lutherus hat in dieser rede deß HERRN den Tropum verworffen / vnd bekennet auch einen Tropum da seyn: die Metaphoram oder Metonymiam hat Doctor Luther verworffen / vnd verwirfft sie noch / durch die man hie wolt verstehen / daß das Brot vnnd der Wein im heiligen Abendmal werde der Leib vnd Blut deß HERRN genennet / weil sie deß Leibs vnd Blutes zeichen seind: Der Leib vnd Blut aber deß HERRN werde hie nicht empfangen / sondern allein Brot vnd Wein. Den Tropum Synecdoche. aber Synecdochen, durch den man zwey vnterschiedliche ding zusammen fasset / vnd in einer rede begreifft / läßt er zu / denn er ja bekennet vnd lehret / daß so der HERR spricht / Nemet / esset / das ist / etc. Nemet / trincket / etc. daß er da zwey ding gibt / ein jrrdisch / vnd ein himmlisch / wie die Wittenbergischen Artickel lauten / vnd D Luther auch zuvor / in seiner grossen Bekenntniß / gelehret hat: Weil denn die wörtlein / nemet / esset / trincket / etc. vnd das zeigwört- de Anno 1538./ haben die Gesandten derselben Statt / die form / so zu Zürch wider gestellt worden / den jhren wider heimgebracht. Ich zwar habe Zürcher wöl len sich von Bucero nit bereden lassen.solche (Zürchische) form gerne zugelassen / weil ich gemerckt / daß die Zürcher gegen der Concordj noch so vbel gesinnet seyn. Mir ist lieber / sie verheissen wenig / vnd halten solches rechtschaffen. Jedoch ist man gar freundlich von einander geschieden / vnd hoffe ich / es sollen die Brüder zu Zürch fürohin etwas näher zur Concordj tretten. Sie fürchten deß Volcks nachrede / sie werden sagen / sie lehren jetzt anders / sonsten verstünden sie den handel genug / etc. Den 20. Maij / Anno 1538. Die Summarische verzeichniß der Fragen / von den Predicanten zu Zürch fürgebracht / vnd der gegebnen Antwort Buceri / welches Bucer dem Frechto zugeschickt / vnd andern auch mitzutheilen befohlen / ist diese. Zürcher: Luther hat etwan widerfochten / daß ein Tropus sey in diesen worten: Das ist mein Leib / lässet er nu einen Tropum zu? Metaphora vñ Metonymia sind nit zuzulassen in den worten / das ist mein leib.Bucer: Ja / D. Lutherus hat in dieser rede deß HERRN den Tropum verworffen / vnd bekennet auch einen Tropum da seyn: die Metaphoram oder Metonymiam hat Doctor Luther verworffen / vnd verwirfft sie noch / durch die man hie wolt verstehen / daß das Brot vnnd der Wein im heiligen Abendmal werde der Leib vnd Blut deß HERRN genennet / weil sie deß Leibs vñ Blutes zeichen seind: Der Leib vnd Blut aber deß HERRN werde hie nicht empfangen / sondern allein Brot vnd Wein. Den Tropum Synecdoche. aber Synecdochen, durch den man zwey vnterschiedliche ding zusammen fasset / vnd in einer rede begreifft / läßt er zu / denn er ja bekennet vnd lehret / daß so der HERR spricht / Nemet / esset / das ist / etc. Nemet / trincket / etc. daß er da zwey ding gibt / ein jrrdisch / vnd ein him̃lisch / wie die Wittenbergischen Artickel lauten / vnd D Luther auch zuvor / in seiner grossen Bekenntniß / gelehret hat: Weil denn die wörtlein / nemet / esset / trincket / etc. vnd das zeigwört- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0434" n="418"/> de <note place="left">Anno 1538.</note>/ haben die Gesandten derselben Statt / die form / so zu Zürch wider gestellt worden / den jhren wider heimgebracht. Ich zwar habe <note place="left">Zürcher wöl len sich von Bucero nit bereden lassen.</note>solche (Zürchische) form gerne zugelassen / weil ich gemerckt / daß die Zürcher gegen der Concordj noch so vbel gesinnet seyn. Mir ist lieber / sie verheissen wenig / vnd halten solches rechtschaffen. Jedoch ist man gar freundlich von einander geschieden / vnd hoffe ich / es sollen die Brüder zu Zürch fürohin etwas näher zur Concordj tretten. Sie fürchten deß Volcks nachrede / sie werden sagen / sie lehren jetzt anders / sonsten verstünden sie den handel genug / etc. Den 20. Maij / Anno 1538.</p> <p>Die Summarische verzeichniß der Fragen / von den Predicanten zu Zürch fürgebracht / vnd der gegebnen Antwort Buceri / welches Bucer dem Frechto zugeschickt / vnd andern auch mitzutheilen befohlen / ist diese.</p> <p>Zürcher: Luther hat etwan widerfochten / daß ein Tropus sey in diesen worten: Das ist mein Leib / lässet er nu einen Tropum zu?</p> <note place="left">Metaphora vñ Metonymia sind nit zuzulassen in den worten / das ist mein leib.</note> <p>Bucer: Ja / D. 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de / haben die Gesandten derselben Statt / die form / so zu Zürch wider gestellt worden / den jhren wider heimgebracht. Ich zwar habe solche (Zürchische) form gerne zugelassen / weil ich gemerckt / daß die Zürcher gegen der Concordj noch so vbel gesinnet seyn. Mir ist lieber / sie verheissen wenig / vnd halten solches rechtschaffen. Jedoch ist man gar freundlich von einander geschieden / vnd hoffe ich / es sollen die Brüder zu Zürch fürohin etwas näher zur Concordj tretten. Sie fürchten deß Volcks nachrede / sie werden sagen / sie lehren jetzt anders / sonsten verstünden sie den handel genug / etc. Den 20. Maij / Anno 1538.
Anno 1538.
Zürcher wöl len sich von Bucero nit bereden lassen. Die Summarische verzeichniß der Fragen / von den Predicanten zu Zürch fürgebracht / vnd der gegebnen Antwort Buceri / welches Bucer dem Frechto zugeschickt / vnd andern auch mitzutheilen befohlen / ist diese.
Zürcher: Luther hat etwan widerfochten / daß ein Tropus sey in diesen worten: Das ist mein Leib / lässet er nu einen Tropum zu?
Bucer: Ja / D. Lutherus hat in dieser rede deß HERRN den Tropum verworffen / vnd bekennet auch einen Tropum da seyn: die Metaphoram oder Metonymiam hat Doctor Luther verworffen / vnd verwirfft sie noch / durch die man hie wolt verstehen / daß das Brot vnnd der Wein im heiligen Abendmal werde der Leib vnd Blut deß HERRN genennet / weil sie deß Leibs vñ Blutes zeichen seind: Der Leib vnd Blut aber deß HERRN werde hie nicht empfangen / sondern allein Brot vnd Wein. Den Tropum aber Synecdochen, durch den man zwey vnterschiedliche ding zusammen fasset / vnd in einer rede begreifft / läßt er zu / denn er ja bekennet vnd lehret / daß so der HERR spricht / Nemet / esset / das ist / etc. Nemet / trincket / etc. daß er da zwey ding gibt / ein jrrdisch / vnd ein him̃lisch / wie die Wittenbergischen Artickel lauten / vnd D Luther auch zuvor / in seiner grossen Bekenntniß / gelehret hat: Weil denn die wörtlein / nemet / esset / trincket / etc. vnd das zeigwört-
Synecdoche.
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