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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1523.vnd gantz mit den Worten Christi stimme / daß das Brot sey der Ehrerbietung vnd anbetung Christi im heiligen Abentmal.Leib Christi. Wer nicht gleubet / daß Christi Leib vnd Blut da ist / der thut recht / daß er weder Geistlich noch Fleischlich anbetet. Wer aber gleubet / als es denn zu gleuben gnugsam erweiset ist / der kan freilich dem Leib vnnd Blut Christi seine Ehrerbietung nicht versagen ohne Sünde / denn ich muß je bekennen / daß Christus da sey / wenn sein Leib vnd Blut da ist / seine Wort liegen Christus ist mit seinem Leib vnnd Blut im Abentmal.mir nicht / vnd er von seinem Leib vnd Blut nicht geschieden ist. Das ist wol war / daß ein vnterscheid ist vnter dem / daß Christus droben im Himel sitzt / vnd im Sacrament / vnd in den Hertzen der Gleubigen ist. Denn er freilich darumb gehn Himel gefahren ist / daß man jhn daselbst sol vnd muß anbeten / vnd bekennen / daß er der Herr sey / vber alle ding mechtig / Philip. 2. Aber in dem Sacrament vnd in den Hertzen der Gleubigen ist er nicht eigentlich darumb / daß er da wolle angebetet sein / sondern daselbst mit vns schaffen vnd vns helffen.

Viererley Leute / so zum heiligen Abentmal gehen / vnd Christum ehren vnd anbeten.

So wollen wir nun viererley erzelen. Die ersten sind / die alle jhre Gescheffte an den Worten deß Sacraments haben / daß sie den Glauben speisen / vnnd Brot vnnd Wein mit Christi Leib vnnd Blut zum gewissen Zeichen nemen desselben Worts vnd Glaubens. Diß sind die sichersten / vnnd bestehen / kommen vielleicht selten so tieff herunter / daß sie sich vmb anbeten vnnd Ehrerbietung bekümmern / denn sie nemen Gottes Werck gewar an jhnen selbst / vnd vergessen jhrer Werck gegen dem Sacrament. Die andern / die nach diesem Glauben geübet / herunter kommen auch auff jhre Werck / vnnd Christum im Sacrament geistlich anbeten / das ist / daß sie jnwendig mit dem Hertzen sich neigen / biegen vnd knien / solches jhr jnwendiges anbeten zubeweisen. Die dritten sind / die jhn nur jnnerlich anbeten. Die vierdten / die jn nur eusserlich anbeten. Diese letzten tügen gar nichts. Item / je einfeltiger du an Worten bliebest / je besser dirs were. Darumb laß jhre Threwme faren / concomitanter, per

Anno 1523.vnd gantz mit den Worten Christi stimme / daß das Brot sey der Ehrerbietung vñ anbetung Christi im heiligen Abentmal.Leib Christi. Wer nicht gleubet / daß Christi Leib vnd Blut da ist / der thut recht / daß er weder Geistlich noch Fleischlich anbetet. Wer aber gleubet / als es denn zu gleuben gnugsam erweiset ist / der kan freilich dem Leib vnnd Blut Christi seine Ehrerbietung nicht versagen ohne Sünde / denn ich muß je bekennen / daß Christus da sey / wenn sein Leib vnd Blut da ist / seine Wort liegen Christus ist mit seinem Leib vnnd Blut im Abentmal.mir nicht / vnd er von seinem Leib vnd Blut nicht geschieden ist. Das ist wol war / daß ein vnterscheid ist vnter dem / daß Christus droben im Himel sitzt / vnd im Sacrament / vnd in den Hertzen der Gleubigen ist. Denn er freilich darumb gehn Himel gefahren ist / daß man jhn daselbst sol vnd muß anbeten / vnd bekennen / daß er der Herr sey / vber alle ding mechtig / Philip. 2. Aber in dem Sacrament vnd in den Hertzen der Gleubigen ist er nicht eigentlich darumb / daß er da wolle angebetet sein / sondern daselbst mit vns schaffen vnd vns helffen.

Viererley Leute / so zum heiligen Abentmal gehen / vnd Christum ehren vnd anbeten.

So wollen wir nun viererley erzelen. Die ersten sind / die alle jhre Gescheffte an den Worten deß Sacraments haben / daß sie den Glauben speisen / vnnd Brot vnnd Wein mit Christi Leib vnnd Blut zum gewissen Zeichen nemen desselben Worts vnd Glaubens. Diß sind die sichersten / vnnd bestehen / kommen vielleicht selten so tieff herunter / daß sie sich vmb anbeten vnnd Ehrerbietung bekümmern / denn sie nemen Gottes Werck gewar an jhnen selbst / vnd vergessen jhrer Werck gegen dem Sacrament. Die andern / die nach diesem Glauben geübet / herunter kommen auch auff jhre Werck / vnnd Christum im Sacrament geistlich anbeten / das ist / daß sie jnwendig mit dem Hertzen sich neigen / biegen vnd knien / solches jhr jnwendiges anbeten zubeweisen. Die dritten sind / die jhn nur jnnerlich anbeten. Die vierdten / die jn nur eusserlich anbeten. Diese letzten tügen gar nichts. Item / je einfeltiger du an Worten bliebest / je besser dirs were. Darumb laß jhre Threwme faren / concomitanter, per

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[24/0040] vnd gantz mit den Worten Christi stimme / daß das Brot sey der Leib Christi. Wer nicht gleubet / daß Christi Leib vnd Blut da ist / der thut recht / daß er weder Geistlich noch Fleischlich anbetet. Wer aber gleubet / als es denn zu gleuben gnugsam erweiset ist / der kan freilich dem Leib vnnd Blut Christi seine Ehrerbietung nicht versagen ohne Sünde / denn ich muß je bekennen / daß Christus da sey / wenn sein Leib vnd Blut da ist / seine Wort liegen mir nicht / vnd er von seinem Leib vnd Blut nicht geschieden ist. Das ist wol war / daß ein vnterscheid ist vnter dem / daß Christus droben im Himel sitzt / vnd im Sacrament / vnd in den Hertzen der Gleubigen ist. Denn er freilich darumb gehn Himel gefahren ist / daß man jhn daselbst sol vnd muß anbeten / vnd bekennen / daß er der Herr sey / vber alle ding mechtig / Philip. 2. Aber in dem Sacrament vnd in den Hertzen der Gleubigen ist er nicht eigentlich darumb / daß er da wolle angebetet sein / sondern daselbst mit vns schaffen vnd vns helffen. Anno 1523. Ehrerbietung vñ anbetung Christi im heiligen Abentmal. Christus ist mit seinem Leib vnnd Blut im Abentmal. So wollen wir nun viererley erzelen. Die ersten sind / die alle jhre Gescheffte an den Worten deß Sacraments haben / daß sie den Glauben speisen / vnnd Brot vnnd Wein mit Christi Leib vnnd Blut zum gewissen Zeichen nemen desselben Worts vnd Glaubens. Diß sind die sichersten / vnnd bestehen / kommen vielleicht selten so tieff herunter / daß sie sich vmb anbeten vnnd Ehrerbietung bekümmern / denn sie nemen Gottes Werck gewar an jhnen selbst / vnd vergessen jhrer Werck gegen dem Sacrament. Die andern / die nach diesem Glauben geübet / herunter kommen auch auff jhre Werck / vnnd Christum im Sacrament geistlich anbeten / das ist / daß sie jnwendig mit dem Hertzen sich neigen / biegen vnd knien / solches jhr jnwendiges anbeten zubeweisen. Die dritten sind / die jhn nur jnnerlich anbeten. Die vierdten / die jn nur eusserlich anbeten. Diese letzten tügen gar nichts. Item / je einfeltiger du an Worten bliebest / je besser dirs were. Darumb laß jhre Threwme faren / concomitanter, per

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/40>, abgerufen am 21.11.2024.