Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.gegeben / sondern sein natürlicher Leib ist vor seinen geistlichenAnno 1523. Leib / der wir sind / gegeben. Vnnd wil vns nicht ziemen hie / auß dem Wort / Leib / machen eine Gemeinschafft deß Leibes / vnnd auß eigner willkör ohne Schrifft wider so klare Wort zu handeln. Es ist nicht gnug zusagen / solcher Spruch möge jhren verstandDer Glaub muß vnd sol gewiß sein / vnd nicht wancken. geben / sondern sie müssen beweisen / daß er solchen Verstand erzwinge vnd dringe. Man muß in diesen Sachen gewiß faren / die das Gewissen treffen / vnd nicht darauff stehen vnd sagen / es mag also verstanden werden. Mögen vnd Müssen ist nicht eins / du must beweisen / es müsse also vnnd nicht anders verstanden werden / So lange du solches / müssen / nicht beweisest / dringet dein Spruch vnd verstand nichts. Denn der rechte gewisse verstand in diesem Spruch S. Pauli ist ohne zweiffel dieser / das Brot / das wir brechen / ist die Gemeinschafft deß Leibes Christi / das ist / wenn wir solch Brot essen / so empfahen vnd geniessen wir alle sampt / einer so viel als der ander / nicht schlecht Brot / sondern den Leib Christi. Vnd ob sie solchen verstand anfechten / vnd sagen / Gemeinschafft deß Leibes Christi / meinet hie S. Paulus / daß wir alles gutes geniessen / daß Christus in seinem Leibe erworben hat / gleich wie die / die so Götzenopffer essen / alles Vnglücks mit entgelten müssen / daß die Teuffel haben / Das ist wol war / vnd ein guter verstand / aber er dienet hieher nicht eigentlich / auch hilfft er sie nicht / denn damit ist noch nicht vmbgestossen / daß Christus Leib da sey / etc. Es haben die Brecher nicht alle die geistliche GemeinschafftBrotbrechen im Abendmal / was es heisse. am Leibe Christi / ob sie wol alle die Sacramentliche Gemeinschafft haben / darumb muß S. Pauli Spruch den sinn haben / das Brot brechen ist die Gemeinschafft deß Leibes Christi / Ebraico more fractio panis est participatun corpus Christi, pro, participatio Christi, auffs allereinfeltigste den Worten nach also / daß der Spruch auffs allerfeinste vnsern Glauben bestetige / gegeben / sondern sein natürlicher Leib ist vor seinen geistlichenAnno 1523. Leib / der wir sind / gegeben. Vnnd wil vns nicht ziemen hie / auß dem Wort / Leib / machen eine Gemeinschafft deß Leibes / vnnd auß eigner willkör ohne Schrifft wider so klare Wort zu handeln. Es ist nicht gnug zusagen / solcher Spruch möge jhren verstandDer Glaub muß vñ sol gewiß sein / vnd nicht wanckẽ. geben / sondern sie müssen beweisen / daß er solchen Verstand erzwinge vnd dringe. Man muß in diesen Sachen gewiß faren / die das Gewissen treffen / vnd nicht darauff stehen vnd sagen / es mag also verstanden werden. Mögen vñ Müssen ist nicht eins / du must beweisen / es müsse also vnnd nicht anders verstanden werden / So lange du solches / müssen / nicht beweisest / dringet dein Spruch vnd verstand nichts. Denn der rechte gewisse verstand in diesem Spruch S. Pauli ist ohne zweiffel dieser / das Brot / das wir brechen / ist die Gemeinschafft deß Leibes Christi / das ist / wenn wir solch Brot essen / so empfahen vnd geniessen wir alle sampt / einer so viel als der ander / nicht schlecht Brot / sondern den Leib Christi. Vnd ob sie solchen verstand anfechten / vnd sagen / Gemeinschafft deß Leibes Christi / meinet hie S. Paulus / daß wir alles gutes geniessen / daß Christus in seinem Leibe erworben hat / gleich wie die / die so Götzenopffer essen / alles Vnglücks mit entgelten müssen / daß die Teuffel haben / Das ist wol war / vnd ein guter verstand / aber er dienet hieher nicht eigentlich / auch hilfft er sie nicht / denn damit ist noch nicht vmbgestossen / daß Christus Leib da sey / etc. Es haben die Brecher nicht alle die geistliche GemeinschafftBrotbrechen im Abendmal / was es heisse. am Leibe Christi / ob sie wol alle die Sacramentliche Gemeinschafft haben / darumb muß S. Pauli Spruch den sinn haben / das Brot brechen ist die Gemeinschafft deß Leibes Christi / Ebraico more fractio panis est participatũ corpus Christi, pro, participatio Christi, auffs allereinfeltigste den Worten nach also / daß der Spruch auffs allerfeinste vnsern Glauben bestetige / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0039" n="23"/> gegeben / sondern sein natürlicher Leib ist vor seinen geistlichen<note place="right">Anno 1523.</note> Leib / der wir sind / gegeben. Vnnd wil vns nicht ziemen hie / auß dem Wort / Leib / machen eine Gemeinschafft deß Leibes / vnnd auß eigner willkör ohne Schrifft wider so klare Wort zu handeln.</p> <p>Es ist nicht gnug zusagen / solcher Spruch möge jhren verstand<note place="right">Der Glaub muß vñ sol gewiß sein / vnd nicht wanckẽ.</note> geben / sondern sie müssen beweisen / daß er solchen Verstand erzwinge vnd dringe. 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Paulus / daß wir alles gutes geniessen / daß Christus in seinem Leibe erworben hat / gleich wie die / die so Götzenopffer essen / alles Vnglücks mit entgelten müssen / daß die Teuffel haben / Das ist wol war / vnd ein guter verstand / aber er dienet hieher nicht eigentlich / auch hilfft er sie nicht / denn damit ist noch nicht vmbgestossen / daß Christus Leib da sey / etc.</p> <p>Es haben die Brecher nicht alle die geistliche Gemeinschafft<note place="right">Brotbrechen im Abendmal / was es heisse.</note> am Leibe Christi / ob sie wol alle die Sacramentliche Gemeinschafft haben / darumb muß S. Pauli Spruch den sinn haben / das Brot brechen ist die Gemeinschafft deß Leibes Christi / Ebraico more fractio panis est participatũ corpus Christi, pro, participatio Christi, auffs allereinfeltigste den Worten nach also / daß der Spruch auffs allerfeinste vnsern Glauben bestetige / </p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0039]
gegeben / sondern sein natürlicher Leib ist vor seinen geistlichen Leib / der wir sind / gegeben. Vnnd wil vns nicht ziemen hie / auß dem Wort / Leib / machen eine Gemeinschafft deß Leibes / vnnd auß eigner willkör ohne Schrifft wider so klare Wort zu handeln.
Anno 1523. Es ist nicht gnug zusagen / solcher Spruch möge jhren verstand geben / sondern sie müssen beweisen / daß er solchen Verstand erzwinge vnd dringe. Man muß in diesen Sachen gewiß faren / die das Gewissen treffen / vnd nicht darauff stehen vnd sagen / es mag also verstanden werden. Mögen vñ Müssen ist nicht eins / du must beweisen / es müsse also vnnd nicht anders verstanden werden / So lange du solches / müssen / nicht beweisest / dringet dein Spruch vnd verstand nichts. Denn der rechte gewisse verstand in diesem Spruch S. Pauli ist ohne zweiffel dieser / das Brot / das wir brechen / ist die Gemeinschafft deß Leibes Christi / das ist / wenn wir solch Brot essen / so empfahen vnd geniessen wir alle sampt / einer so viel als der ander / nicht schlecht Brot / sondern den Leib Christi. Vnd ob sie solchen verstand anfechten / vnd sagen / Gemeinschafft deß Leibes Christi / meinet hie S. Paulus / daß wir alles gutes geniessen / daß Christus in seinem Leibe erworben hat / gleich wie die / die so Götzenopffer essen / alles Vnglücks mit entgelten müssen / daß die Teuffel haben / Das ist wol war / vnd ein guter verstand / aber er dienet hieher nicht eigentlich / auch hilfft er sie nicht / denn damit ist noch nicht vmbgestossen / daß Christus Leib da sey / etc.
Der Glaub muß vñ sol gewiß sein / vnd nicht wanckẽ. Es haben die Brecher nicht alle die geistliche Gemeinschafft am Leibe Christi / ob sie wol alle die Sacramentliche Gemeinschafft haben / darumb muß S. Pauli Spruch den sinn haben / das Brot brechen ist die Gemeinschafft deß Leibes Christi / Ebraico more fractio panis est participatũ corpus Christi, pro, participatio Christi, auffs allereinfeltigste den Worten nach also / daß der Spruch auffs allerfeinste vnsern Glauben bestetige /
Brotbrechen im Abendmal / was es heisse.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/39>, abgerufen am 16.02.2025. |