Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

mit den seinen begreiffen kan / Brot vnd Wein / als eusserliche zeichenAnno 1536. (symbola oder elementa.) Das ander / das allein dem Glauben begreifflich ist / Leib vnd Blut deß HERRN / als res symbolorum, Symbola, eg res Symbolorum. & vera dona, das rechte geschenck / das mit dem wörtlein ([fremdsprachliches Material], das) gezeigt wirt / welches wort nicht allein das Brot vnd den Kelch / sondern zugleich vnd fürnemlich zeigt / vnd gibt den Leib vnd das Blut deß HERRN.

Dieser Confession (sagt Bucerus in ijsdem retractationibus) daß mit dem Brot der wesentliche Leib / vere & realiter, Vere, realiter. gegenwertig sey / vnnd gegeben werde / ist nicht zuwider / was die Schrifft entweder von der Warheit der Menschlichen Natur in Christo / oder von seiner Himmelfart vnd Himmlischen ehre vnd glori redet. Christus ist vnser Mittler vnd Heiland / vnd wirt alles widerbringen / nit allein als Gott / sondern auch als warer Mensch / darumb muß er auch als warer Mensch bey vns / vnd in vns seyn / denn er hat gesagt: Ich wil wider zu euch kommen / vnd sampt dem Vatter Wohnung bey euch machen. Wer mein Fleisch jsset / vndChristus gegenwertig bey vns / als warer Gott vnd auch als vnser fleisch vnd blut. mein Blut trinckt / der bleibt in mir / vnd ich in jhm. Aber diese gegenwertigkeit vnnd wohnung deß HERRN bey vns / so ferrn er auch Fleisch vnd Blut / das ist / warer Mensch ist / vnnd denn seine darstellung vnnd mittheilung durch die warzeichen (Brot vnnd Wein) im heiligen Abendmal / da wir jn noch mehr gegenwertig vnd in vns wirckend empfahen / geschiehet nicht auff natürliche weise / auch nicht durch ein vermischung mit den empfindlichen zeichen / oder einschliessung / oder veränderung deß orts / vnd ist vnd geschiehet doch warhafftig / & vera & realis est, non ficta, non imaginaria, sie ist warhafftig / vnd im werck / vnd mit der that also / nicht ertichtet noch fürgebildet / sondern durch das Wort deß HERRN / bezeuget / etc. Derhalben diese gegenwertigkeit vnd mittheilung im heiligen Abendmal deß HERRN / benimpt der menschlichenWie Christus die Welt verlassen habe. Natur in Christo gar nichts / noch auch den Sprüchen / die da bezeugen / er habe die Welt verlassen / vnd sey in die Herrligkeit

mit den seinen begreiffen kan / Brot vnd Wein / als eusserliche zeichenAnno 1536. (symbola oder elementa.) Das ander / das allein dem Glauben begreifflich ist / Leib vñ Blut deß HERRN / als res symbolorum, Symbola, eg res Symbolorum. & vera dona, das rechte geschenck / das mit dem wörtlein ([fremdsprachliches Material], das) gezeigt wirt / welches wort nicht allein das Brot vnd den Kelch / sondern zugleich vnd fürnemlich zeigt / vnd gibt den Leib vnd das Blut deß HERRN.

Dieser Confession (sagt Bucerus in ijsdem retractationibus) daß mit dem Brot der wesentliche Leib / verè & realiter, Verè, realiter. gegenwertig sey / vnnd gegeben werde / ist nicht zuwider / was die Schrifft entweder von der Warheit der Menschlichen Natur in Christo / oder von seiner Himmelfart vnd Him̃lischen ehre vñ glori redet. Christus ist vnser Mittler vnd Heiland / vnd wirt alles widerbringen / nit allein als Gott / sondern auch als warer Mensch / darumb muß er auch als warer Mensch bey vns / vnd in vns seyn / denn er hat gesagt: Ich wil wider zu euch kommen / vnd sampt dem Vatter Wohnung bey euch machen. Wer mein Fleisch jsset / vndChristus gegẽwertig bey vns / als warer Gott vñ auch als vnser fleisch vnd blut. mein Blut trinckt / der bleibt in mir / vnd ich in jhm. Aber diese gegenwertigkeit vnnd wohnung deß HERRN bey vns / so ferrn er auch Fleisch vnd Blut / das ist / warer Mensch ist / vnnd denn seine darstellung vnnd mittheilung durch die warzeichen (Brot vnnd Wein) im heiligen Abendmal / da wir jn noch mehr gegenwertig vnd in vns wirckend empfahen / geschiehet nicht auff natürliche weise / auch nicht durch ein vermischung mit den empfindlichen zeichen / oder einschliessung / oder veränderung deß orts / vnd ist vnd geschiehet doch warhafftig / & vera & realis est, non ficta, non imaginaria, sie ist warhafftig / vnd im werck / vnd mit der that also / nicht ertichtet noch fürgebildet / sondern durch das Wort deß HERRN / bezeuget / etc. Derhalben diese gegenwertigkeit vñ mittheilung im heiligẽ Abendmal deß HERRN / benimpt der menschlichenWie Christus die Welt verlassen habe. Natur in Christo gar nichts / noch auch den Sprüchen / die da bezeugen / er habe die Welt verlassen / vnd sey in die Herrligkeit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0373" n="357"/>
mit den seinen begreiffen                      kan / Brot vnd Wein / als eusserliche zeichen<note place="right">Anno                          1536.</note> (symbola oder elementa.) Das ander / das allein dem Glauben                      begreifflich ist / Leib vn&#x0303; Blut deß HERRN / als res                          symbolorum,<note place="right"><hi rendition="#i">Symbola, eg res Symbolorum.</hi></note> &amp; vera dona, das rechte geschenck / das mit dem wörtlein (<foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, das) gezeigt wirt / welches wort nicht allein das Brot vnd                      den Kelch / sondern zugleich vnd fürnemlich zeigt / vnd gibt den Leib vnd das                      Blut deß HERRN.</p>
        <p>Dieser Confession (sagt Bucerus in ijsdem retractationibus) daß mit dem Brot der                      wesentliche Leib / verè &amp; realiter,<note place="right"><hi rendition="#i">Verè, realiter.</hi></note> gegenwertig sey / vnnd gegeben werde / ist nicht zuwider / was die                      Schrifft entweder von der Warheit der Menschlichen Natur in Christo / oder von                      seiner Himmelfart vnd Him&#x0303;lischen ehre vn&#x0303; glori                      redet. Christus ist vnser Mittler vnd Heiland / vnd wirt alles widerbringen /                      nit allein als Gott / sondern auch als warer Mensch / darumb muß er auch als                      warer Mensch bey vns / vnd in vns seyn / denn er hat gesagt: Ich wil wider zu                      euch kommen / vnd sampt dem Vatter Wohnung bey euch machen. Wer mein Fleisch                      jsset / vnd<note place="right">Christus gege&#x0303;wertig bey vns                          / als warer Gott vn&#x0303; auch als vnser fleisch vnd blut.</note>                      mein Blut trinckt / der bleibt in mir / vnd ich in jhm. Aber diese                      gegenwertigkeit vnnd wohnung deß HERRN bey vns / so ferrn er auch Fleisch vnd                      Blut / das ist / warer Mensch ist / vnnd denn seine darstellung vnnd mittheilung                      durch die warzeichen (Brot vnnd Wein) im heiligen Abendmal / da wir jn noch mehr                      gegenwertig vnd in vns wirckend empfahen / geschiehet nicht auff natürliche                      weise / auch nicht durch ein vermischung mit den empfindlichen zeichen / oder                      einschliessung / oder veränderung deß orts / vnd ist vnd geschiehet doch                      warhafftig / &amp; vera &amp; realis est, non ficta, non imaginaria, sie ist                      warhafftig / vnd im werck / vnd mit der that also / nicht ertichtet noch                      fürgebildet / sondern durch das Wort deß HERRN / bezeuget / etc. Derhalben diese                      gegenwertigkeit vn&#x0303; mittheilung im heilige&#x0303; Abendmal                      deß HERRN / benimpt der menschlichen<note place="right">Wie Christus die                          Welt verlassen habe.</note> Natur in Christo gar nichts / noch auch den                      Sprüchen / die da bezeugen / er habe die Welt verlassen / vnd sey in die                      Herrligkeit
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[357/0373] mit den seinen begreiffen kan / Brot vnd Wein / als eusserliche zeichen (symbola oder elementa.) Das ander / das allein dem Glauben begreifflich ist / Leib vñ Blut deß HERRN / als res symbolorum, & vera dona, das rechte geschenck / das mit dem wörtlein (_ , das) gezeigt wirt / welches wort nicht allein das Brot vnd den Kelch / sondern zugleich vnd fürnemlich zeigt / vnd gibt den Leib vnd das Blut deß HERRN. Anno 1536. Symbola, eg res Symbolorum. Dieser Confession (sagt Bucerus in ijsdem retractationibus) daß mit dem Brot der wesentliche Leib / verè & realiter, gegenwertig sey / vnnd gegeben werde / ist nicht zuwider / was die Schrifft entweder von der Warheit der Menschlichen Natur in Christo / oder von seiner Himmelfart vnd Him̃lischen ehre vñ glori redet. Christus ist vnser Mittler vnd Heiland / vnd wirt alles widerbringen / nit allein als Gott / sondern auch als warer Mensch / darumb muß er auch als warer Mensch bey vns / vnd in vns seyn / denn er hat gesagt: Ich wil wider zu euch kommen / vnd sampt dem Vatter Wohnung bey euch machen. Wer mein Fleisch jsset / vnd mein Blut trinckt / der bleibt in mir / vnd ich in jhm. Aber diese gegenwertigkeit vnnd wohnung deß HERRN bey vns / so ferrn er auch Fleisch vnd Blut / das ist / warer Mensch ist / vnnd denn seine darstellung vnnd mittheilung durch die warzeichen (Brot vnnd Wein) im heiligen Abendmal / da wir jn noch mehr gegenwertig vnd in vns wirckend empfahen / geschiehet nicht auff natürliche weise / auch nicht durch ein vermischung mit den empfindlichen zeichen / oder einschliessung / oder veränderung deß orts / vnd ist vnd geschiehet doch warhafftig / & vera & realis est, non ficta, non imaginaria, sie ist warhafftig / vnd im werck / vnd mit der that also / nicht ertichtet noch fürgebildet / sondern durch das Wort deß HERRN / bezeuget / etc. Derhalben diese gegenwertigkeit vñ mittheilung im heiligẽ Abendmal deß HERRN / benimpt der menschlichen Natur in Christo gar nichts / noch auch den Sprüchen / die da bezeugen / er habe die Welt verlassen / vnd sey in die Herrligkeit Verè, realiter. Christus gegẽwertig bey vns / als warer Gott vñ auch als vnser fleisch vnd blut. Wie Christus die Welt verlassen habe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/373
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/373>, abgerufen am 24.11.2024.