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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1535.

Zum vierdten / Die Sprüche S. Augustini / von dem Zeichen / sind nicht starck gnug / diese drey stück / so jetzt erzehlet / vmbzustossen Zeichen./ sonderlich / weil auß Sanct Augustini Büchern klar angezeigt vnnd bewiesen kan werden / daß er rede entweder von dem Zeichen deß gegenwertigen Leibes (Als da er sagt wider den Adamantium / Der HERR hat es dürffen seinen Leib heissen / da er Geistlich essen.jnen gab das Zeichen seines Leibes) oder von dem Zeichen deß geistlichen Leibs (corporis mystici) wie er offt pfleget / sonderlich in Johanne / da er mit vielen worten anzeucht / Das fleisch Christi essen / heisse den geistlichen Leib essen / das ist (wie er pfleget zu reden) in der gemeinschafft / einigkeit vnnd liebe der Christlichen Kirchen seyn / denn das sind seine wort.

Augustini spruch / Ihr werdet nicht den Leib essen.

Zum fünfften / Der stärckste Spruch Augustini wider vns / ist dieser / daß er spricht / Ir werdet nicht den Leib essen / den jr sehet / vnd gleichwol dencket das Hertz an die klaren wort / Das ist mein Leib / etc. Diesen Spruch kan man leichtlich also deuten / daß Augustinus redet von dem sichtbaren Leib Christi / wie die wort lauten (Den jr sehet) auff diese meinung streitet Augustinus nichts wider die klaren wort Christi. Vber das alles ist Augustinus viel zu schwach dazu / daß er mit diesem einigen vngewissen Spruch / ja der sich nicht gnugsam reimet mit den worten Christi / vns von vnser meinung solt abwenden.

Zum sechsten / Ich kan Augustinum nicht anders verstehen / wie ich auch achte / daß er die Patres für jm verstanden habe / denn daß er wider die Jüden vnd Heyden hat also müssen lehren / daß bey den Christen der Leib Christi nicht sichtiglich oder leiblich gessen werde / vnd damit hat er den Glauben deß Sacraments vertheidigen müssen. Widerumb gegen den falschen Christen / hat er auch müssen lehren / Daß das Sacrament essen / vergeblich sey / wenn mans nicht geistlich esse / das ist / wenn sie nicht der Kirchen eingeleibt / vnd mit jr einig sind / vnd damit hat er die liebe im Sacrament getrieben vnnd erfordert / wie man klar im Augustino sehen mag.

Anno 1535.

Zum vierdten / Die Sprüche S. Augustini / von dem Zeichen / sind nicht starck gnug / diese drey stück / so jetzt erzehlet / vmbzustossen Zeichen./ sonderlich / weil auß Sanct Augustini Büchern klar angezeigt vnnd bewiesen kan werden / daß er rede entweder von dem Zeichen deß gegenwertigen Leibes (Als da er sagt wider den Adamantium / Der HERR hat es dürffen seinen Leib heissen / da er Geistlich essen.jnen gab das Zeichen seines Leibes) oder von dem Zeichen deß geistlichen Leibs (corporis mystici) wie er offt pfleget / sonderlich in Johanne / da er mit vielen worten anzeucht / Das fleisch Christi essen / heisse den geistlichen Leib essen / das ist (wie er pfleget zu reden) in der gemeinschafft / einigkeit vnnd liebe der Christlichen Kirchen seyn / denn das sind seine wort.

Augustini spruch / Ihr werdet nicht den Leib essen.

Zum fünfften / Der stärckste Spruch Augustini wider vns / ist dieser / daß er spricht / Ir werdet nicht den Leib essen / den jr sehet / vnd gleichwol dencket das Hertz an die klaren wort / Das ist mein Leib / etc. Diesen Spruch kan man leichtlich also deuten / daß Augustinus redet von dem sichtbaren Leib Christi / wie die wort lauten (Den jr sehet) auff diese meinung streitet Augustinus nichts wider die klaren wort Christi. Vber das alles ist Augustinus viel zu schwach dazu / daß er mit diesem einigen vngewissen Spruch / ja der sich nicht gnugsam reimet mit den worten Christi / vns von vnser meinung solt abwenden.

Zum sechsten / Ich kan Augustinum nicht anders verstehen / wie ich auch achte / daß er die Patres für jm verstanden habe / denn daß er wider die Jüden vnd Heyden hat also müssen lehren / daß bey den Christen der Leib Christi nicht sichtiglich oder leiblich gessen werde / vñ damit hat er den Glauben deß Sacraments vertheidigen müssen. Widerumb gegen den falschen Christen / hat er auch müssen lehren / Daß das Sacrament essen / vergeblich sey / wenn mans nicht geistlich esse / das ist / wenn sie nicht der Kirchen eingeleibt / vnd mit jr einig sind / vñ damit hat er die liebe im Sacrament getrieben vnnd erfordert / wie man klar im Augustino sehen mag.

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[318/0334] Zum vierdten / Die Sprüche S. Augustini / von dem Zeichen / sind nicht starck gnug / diese drey stück / so jetzt erzehlet / vmbzustossen / sonderlich / weil auß Sanct Augustini Büchern klar angezeigt vnnd bewiesen kan werden / daß er rede entweder von dem Zeichen deß gegenwertigen Leibes (Als da er sagt wider den Adamantium / Der HERR hat es dürffen seinen Leib heissen / da er jnen gab das Zeichen seines Leibes) oder von dem Zeichen deß geistlichen Leibs (corporis mystici) wie er offt pfleget / sonderlich in Johanne / da er mit vielen worten anzeucht / Das fleisch Christi essen / heisse den geistlichen Leib essen / das ist (wie er pfleget zu reden) in der gemeinschafft / einigkeit vnnd liebe der Christlichen Kirchen seyn / denn das sind seine wort. Zeichen. Geistlich essen. Zum fünfften / Der stärckste Spruch Augustini wider vns / ist dieser / daß er spricht / Ir werdet nicht den Leib essen / den jr sehet / vnd gleichwol dencket das Hertz an die klaren wort / Das ist mein Leib / etc. Diesen Spruch kan man leichtlich also deuten / daß Augustinus redet von dem sichtbaren Leib Christi / wie die wort lauten (Den jr sehet) auff diese meinung streitet Augustinus nichts wider die klaren wort Christi. Vber das alles ist Augustinus viel zu schwach dazu / daß er mit diesem einigen vngewissen Spruch / ja der sich nicht gnugsam reimet mit den worten Christi / vns von vnser meinung solt abwenden. Zum sechsten / Ich kan Augustinum nicht anders verstehen / wie ich auch achte / daß er die Patres für jm verstanden habe / denn daß er wider die Jüden vnd Heyden hat also müssen lehren / daß bey den Christen der Leib Christi nicht sichtiglich oder leiblich gessen werde / vñ damit hat er den Glauben deß Sacraments vertheidigen müssen. Widerumb gegen den falschen Christen / hat er auch müssen lehren / Daß das Sacrament essen / vergeblich sey / wenn mans nicht geistlich esse / das ist / wenn sie nicht der Kirchen eingeleibt / vnd mit jr einig sind / vñ damit hat er die liebe im Sacrament getrieben vnnd erfordert / wie man klar im Augustino sehen mag.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/334>, abgerufen am 26.11.2024.