Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.cramentlichen Anno 1533.einigung willen / wie das leiblich sehen Johannis / so eigentlich nicht weiter / denn an die Gestalt der Tauben gereicht hat / dem heiligen Geist zugeeignet werde / vnnd Johannes sagen möchte / Ich sehe den heiligen Geist / vnnd deutet auff die Gestalt der Tauben / mit deren der heilige Geist erschiene / das ist der heilige Geist / etc. Vnd etwas nach diesem schreibet D. Luther / Diß Brot ist ja der Leib Christi / wie die Taube der heilige Geist ist / vnnd die Flammen die Engel. Item / solche weise zu reden von vnterschiedlichen Wesen / als von einerley / heissen die Grammatici Synechdochen, vnnd ist fast gemein / nicht allein in der Schrifft / sondern auch in allen Sprachen / Als wenn ich einen Sack oder Beutel zeige oder darreiche / spreche ich / Das seind 100. gülden / da gehet das zeigen vnd das Wörtlein (Das) auff den Beutel / aber weil der Beutel vnd Gülden etlicher massen / ein wesen sind als ein klumpff / so triffts zugleich auch die Gülden an. Der weise nach / Ich greiff ein Faß an / vnd spreche / Das ist Reinisch Wein / das ist Welsch Wein / das ist roter Wein. Item / Ich greiff ein Glaß an / vnnd spreche / Das ist Wasser / das ist Bier / das ist Salbe / etc. In allen diesen Reden zeiget das Wörtlein (Das) auff das gefeß / vnnd trifft doch zugleich / ja wol fürnemlich das getrenck / etc. Diß sind abermal D. Luthers Wort / in welchen wir nicht anders sehen können / denn daß er Brot vnnd Leib vnsers HErrn Ihesu Christi jmmer lest ein vnterschiedlich Wesen bleiben / weil sie aber der HERR zusammen gefüget hat / vnnd so fern ein Wesen auß jhnen machet / daß er vns seinen Leib vnnd sein Blut mit diesen sichtbarlichen dingen (denn also redet die Sächsische Apologia) Brot vnnd Wein / schencket vnnd vbergibet / so sey da ein Sacramentliche Einigkeit zwischen dem Leib vnd Brot deß HErrn / vnnd zeiget das Wörtlein (Das) nicht allein auff das Brot / sondern zugleich vnnd fürnemlich auff den Leib deß HErrn / der vns da auch fürnemlich gegeben wirdt. Nun solche meinung finden cramentlichen Anno 1533.einigung willen / wie das leiblich sehen Johannis / so eigentlich nicht weiter / denn an die Gestalt der Tauben gereicht hat / dem heiligen Geist zugeeignet werde / vnnd Johannes sagen möchte / Ich sehe den heiligen Geist / vnnd deutet auff die Gestalt der Tauben / mit deren der heilige Geist erschiene / das ist der heilige Geist / etc. Vnd etwas nach diesem schreibet D. Luther / Diß Brot ist ja der Leib Christi / wie die Taube der heilige Geist ist / vnnd die Flammen die Engel. Item / solche weise zu reden von vnterschiedlichen Wesen / als von einerley / heissen die Grammatici Synechdochen, vnnd ist fast gemein / nicht allein in der Schrifft / sondern auch in allen Sprachen / Als wenn ich einen Sack oder Beutel zeige oder darreiche / spreche ich / Das seind 100. gülden / da gehet das zeigen vnd das Wörtlein (Das) auff den Beutel / aber weil der Beutel vnd Gülden etlicher massen / ein wesen sind als ein klumpff / so triffts zugleich auch die Gülden an. Der weise nach / Ich greiff ein Faß an / vnd spreche / Das ist Reinisch Wein / das ist Welsch Wein / das ist roter Wein. Item / Ich greiff ein Glaß an / vnnd spreche / Das ist Wasser / das ist Bier / das ist Salbe / etc. In allen diesen Reden zeiget das Wörtlein (Das) auff das gefeß / vnnd trifft doch zugleich / ja wol fürnemlich das getrenck / etc. Diß sind abermal D. Luthers Wort / in welchen wir nicht anders sehen können / denn daß er Brot vnnd Leib vnsers HErrn Ihesu Christi jmmer lest ein vnterschiedlich Wesen bleiben / weil sie aber der HERR zusammen gefüget hat / vnnd so fern ein Wesen auß jhnen machet / daß er vns seinen Leib vnnd sein Blut mit diesen sichtbarlichen dingen (denn also redet die Sächsische Apologia) Brot vnnd Wein / schencket vnnd vbergibet / so sey da ein Sacramentliche Einigkeit zwischen dem Leib vnd Brot deß HErrn / vnnd zeiget das Wörtlein (Das) nicht allein auff das Brot / sondern zugleich vnnd fürnemlich auff den Leib deß HErrn / der vns da auch fürnemlich gegeben wirdt. 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Item / solche weise zu reden von vnterschiedlichen Wesen / als von einerley / heissen die Grammatici Synechdochen, vnnd ist fast gemein / nicht allein in der Schrifft / sondern auch in allen Sprachen / Als wenn ich einen Sack oder Beutel zeige oder darreiche / spreche ich / Das seind 100. gülden / da gehet das zeigen vnd das Wörtlein (Das) auff den Beutel / aber weil der Beutel vnd Gülden etlicher massen / ein wesen sind als ein klumpff / so triffts zugleich auch die Gülden an. Der weise nach / Ich greiff ein Faß an / vnd spreche / Das ist Reinisch Wein / das ist Welsch Wein / das ist roter Wein. Item / Ich greiff ein Glaß an / vnnd spreche / Das ist Wasser / das ist Bier / das ist Salbe / etc. In allen diesen Reden zeiget das Wörtlein (Das) auff das gefeß / vnnd trifft doch zugleich / ja wol fürnemlich das getrenck / etc. Diß sind abermal D. Luthers Wort / in welchen wir nicht anders sehen können / denn daß er Brot vnnd Leib vnsers HErrn Ihesu Christi jmmer lest ein vnterschiedlich Wesen bleiben / weil sie aber der HERR zusammen gefüget hat / vnnd so fern ein Wesen auß jhnen machet / daß er vns seinen Leib vnnd sein Blut mit diesen sichtbarlichen dingen (denn also redet die Sächsische Apologia) Brot vnnd Wein / schencket vnnd vbergibet / so sey da ein Sacramentliche Einigkeit zwischen dem Leib vnd Brot deß HErrn / vnnd zeiget das Wörtlein (Das) nicht allein auff das Brot / sondern zugleich vnnd fürnemlich auff den Leib deß HErrn / der vns da auch fürnemlich gegeben wirdt. Nun solche meinung finden </p> </div> </body> </text> </TEI> [272/0288]
cramentlichen einigung willen / wie das leiblich sehen Johannis / so eigentlich nicht weiter / denn an die Gestalt der Tauben gereicht hat / dem heiligen Geist zugeeignet werde / vnnd Johannes sagen möchte / Ich sehe den heiligen Geist / vnnd deutet auff die Gestalt der Tauben / mit deren der heilige Geist erschiene / das ist der heilige Geist / etc. Vnd etwas nach diesem schreibet D. Luther / Diß Brot ist ja der Leib Christi / wie die Taube der heilige Geist ist / vnnd die Flammen die Engel. Item / solche weise zu reden von vnterschiedlichen Wesen / als von einerley / heissen die Grammatici Synechdochen, vnnd ist fast gemein / nicht allein in der Schrifft / sondern auch in allen Sprachen / Als wenn ich einen Sack oder Beutel zeige oder darreiche / spreche ich / Das seind 100. gülden / da gehet das zeigen vnd das Wörtlein (Das) auff den Beutel / aber weil der Beutel vnd Gülden etlicher massen / ein wesen sind als ein klumpff / so triffts zugleich auch die Gülden an. Der weise nach / Ich greiff ein Faß an / vnd spreche / Das ist Reinisch Wein / das ist Welsch Wein / das ist roter Wein. Item / Ich greiff ein Glaß an / vnnd spreche / Das ist Wasser / das ist Bier / das ist Salbe / etc. In allen diesen Reden zeiget das Wörtlein (Das) auff das gefeß / vnnd trifft doch zugleich / ja wol fürnemlich das getrenck / etc. Diß sind abermal D. Luthers Wort / in welchen wir nicht anders sehen können / denn daß er Brot vnnd Leib vnsers HErrn Ihesu Christi jmmer lest ein vnterschiedlich Wesen bleiben / weil sie aber der HERR zusammen gefüget hat / vnnd so fern ein Wesen auß jhnen machet / daß er vns seinen Leib vnnd sein Blut mit diesen sichtbarlichen dingen (denn also redet die Sächsische Apologia) Brot vnnd Wein / schencket vnnd vbergibet / so sey da ein Sacramentliche Einigkeit zwischen dem Leib vnd Brot deß HErrn / vnnd zeiget das Wörtlein (Das) nicht allein auff das Brot / sondern zugleich vnnd fürnemlich auff den Leib deß HErrn / der vns da auch fürnemlich gegeben wirdt. Nun solche meinung finden
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/288>, abgerufen am 16.02.2025. |