Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.vnnd allein sein bedencken anzeigt / als haltens die andern auchAnno 1531. also / so vns doch wol bewust / vnd die Bücher vnd hendel am Tage liegen / daß Zwingel vnnd Oecolampad hefftig dawider gestritten / vnd als ob dem Heuptstück darob gehalten / daß Christus leiblich im Himmel allein an einem ort / vnnd nicht im Sacrament / gegenwertig sein könne / wil hie von nöten sein / daß man zuuor gewiß sey / ob die andern auch also halten / wie BucerusEinigkeit muß ein rechten Grund haben / oder gar vnterlassen werden. guter hoffnung meinet / vnnd ob man auch solchs im Volck öffentlich lehre vnnd treibe / sonst möchte die vereinignng einen bösen Grund gewinnen / vnnd hernach erger werden / wie ich D. Luther dem Bucero zu Coburg gar fleissig fürhielt / daß man solche vereinigung auß gutem reinen Grunde anfienge / oder ließ es anstehen. Zum dritten / vber solche leibliche Gegenwertigkeit Christi / für die Seelen / wie Bucerus hie bekennet / handelte ich auch mit jhm / von der leiblichen Gegenwertigkeit / so beyde Gottlose vnnd gleubige / auch Mündlich / den waren Leib vnd Blut empfahen / vnter Brot vnnd Wein. Darinn er sich ziemlich ließ mercken / daß mich erfrewete. Nun wirdt in dieser Schrifft nicht von diesem stück gemeldet / vnd wir doch dencken / wo sie so viel zugeben / daß der Leib Christi möge der Seelen leiblich dargereicht werden / vnd gegenwertig sein. Solt es nicht schwer sein zugleuben / daß er auch dem Munde oder dem Leib / oder dem Brot / gegenwertig sey / vnd dem Mund dargereicht werde. Wo nun Gott vollends Gnade gebe (daß wir von Hertzen wündschen) daß sie solchs stücks auch mit vns eins / vnd mit vns hielten vnd lehreten / so were die Einigkeit schlecht / vnd ein hohes Werck vnd wunder Gottes vollnbracht. Im selben jhar ist zu Schmalkalden ein zusammenkunfftSchmalkaldische zusammenkunfft. der protestierenden Fürsten vnd Stedte angestellet worden / allda der Schmalkaldische Bund vnter etlichen auffgerichtet / zur vorsorg vnnd Beschutz / so jemand von den protestierenden Stend- vnnd allein sein bedencken anzeigt / als haltens die andern auchAnno 1531. also / so vns doch wol bewust / vnd die Bücher vnd hendel am Tage liegen / daß Zwingel vnnd Oecolampad hefftig dawider gestritten / vnd als ob dem Heuptstück darob gehalten / daß Christus leiblich im Himmel allein an einem ort / vnnd nicht im Sacrament / gegenwertig sein könne / wil hie von nöten sein / daß man zuuor gewiß sey / ob die andern auch also halten / wie BucerusEinigkeit muß ein rechten Grund haben / oder gar vnterlassen werden. guter hoffnung meinet / vnnd ob man auch solchs im Volck öffentlich lehre vnnd treibe / sonst möchte die vereinignng einen bösen Grund gewinnen / vnnd hernach erger werden / wie ich D. Luther dem Bucero zu Coburg gar fleissig fürhielt / daß man solche vereinigung auß gutem reinen Grunde anfienge / oder ließ es anstehen. Zum dritten / vber solche leibliche Gegenwertigkeit Christi / für die Seelen / wie Bucerus hie bekennet / handelte ich auch mit jhm / von der leiblichen Gegenwertigkeit / so beyde Gottlose vnnd gleubige / auch Mündlich / den waren Leib vnd Blut empfahen / vnter Brot vnnd Wein. Darinn er sich ziemlich ließ mercken / daß mich erfrewete. Nun wirdt in dieser Schrifft nicht von diesem stück gemeldet / vnd wir doch dencken / wo sie so viel zugeben / daß der Leib Christi möge der Seelen leiblich dargereicht werden / vnd gegenwertig sein. Solt es nicht schwer sein zugleuben / daß er auch dem Munde oder dem Leib / oder dem Brot / gegenwertig sey / vnd dem Mund dargereicht werde. Wo nun Gott vollends Gnade gebe (daß wir von Hertzen wündschen) daß sie solchs stücks auch mit vns eins / vnd mit vns hielten vnd lehreten / so were die Einigkeit schlecht / vnd ein hohes Werck vnd wunder Gottes vollnbracht. Im selben jhar ist zu Schmalkalden ein zusammenkunfftSchmalkaldische zusammenkunfft. der protestierenden Fürsten vñ Stedte angestellet worden / allda der Schmalkaldische Bund vnter etlichẽ auffgerichtet / zur vorsorg vnnd Beschutz / so jemand von den protestierenden Stend- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0253" n="237"/> vnnd allein sein bedencken anzeigt / als haltens die andern auch<note place="right">Anno 1531.</note> also / so vns doch wol bewust / vnd die Bücher vnd hendel am Tage liegen / daß Zwingel vnnd Oecolampad hefftig dawider gestritten / vnd als ob dem Heuptstück darob gehalten / daß Christus leiblich im Himmel allein an einem ort / vnnd nicht im Sacrament / gegenwertig sein könne / wil hie von nöten sein / daß man zuuor gewiß sey / ob die andern auch also halten / wie Bucerus<note place="right">Einigkeit muß ein rechten Grund haben / oder gar vnterlassen werden.</note> guter hoffnung meinet / vnnd ob man auch solchs im Volck öffentlich lehre vnnd treibe / sonst möchte die vereinignng einen bösen Grund gewinnen / vnnd hernach erger werden / wie ich D. Luther dem Bucero zu Coburg gar fleissig fürhielt / daß man solche vereinigung auß gutem reinen Grunde anfienge / oder ließ es anstehen.</p> <p>Zum dritten / vber solche leibliche Gegenwertigkeit Christi / für die Seelen / wie Bucerus hie bekennet / handelte ich auch mit jhm / von der leiblichen Gegenwertigkeit / so beyde Gottlose vnnd gleubige / auch Mündlich / den waren Leib vnd Blut empfahen / vnter Brot vnnd Wein. Darinn er sich ziemlich ließ mercken / daß mich erfrewete. Nun wirdt in dieser Schrifft nicht von diesem stück gemeldet / vnd wir doch dencken / wo sie so viel zugeben / daß der Leib Christi möge der Seelen leiblich dargereicht werden / vnd gegenwertig sein. Solt es nicht schwer sein zugleuben / daß er auch dem Munde oder dem Leib / oder dem Brot / gegenwertig sey / vnd dem Mund dargereicht werde.</p> <p>Wo nun Gott vollends Gnade gebe (daß wir von Hertzen wündschen) daß sie solchs stücks auch mit vns eins / vnd mit vns hielten vnd lehreten / so were die Einigkeit schlecht / vnd ein hohes Werck vnd wunder Gottes vollnbracht.</p> <p>Im selben jhar ist zu Schmalkalden ein zusammenkunfft<note place="right">Schmalkaldische zusammenkunfft.</note> der protestierenden Fürsten vñ Stedte angestellet worden / allda der Schmalkaldische Bund vnter etlichẽ auffgerichtet / zur vorsorg vnnd Beschutz / so jemand von den protestierenden Stend- </p> </div> </body> </text> </TEI> [237/0253]
vnnd allein sein bedencken anzeigt / als haltens die andern auch also / so vns doch wol bewust / vnd die Bücher vnd hendel am Tage liegen / daß Zwingel vnnd Oecolampad hefftig dawider gestritten / vnd als ob dem Heuptstück darob gehalten / daß Christus leiblich im Himmel allein an einem ort / vnnd nicht im Sacrament / gegenwertig sein könne / wil hie von nöten sein / daß man zuuor gewiß sey / ob die andern auch also halten / wie Bucerus guter hoffnung meinet / vnnd ob man auch solchs im Volck öffentlich lehre vnnd treibe / sonst möchte die vereinignng einen bösen Grund gewinnen / vnnd hernach erger werden / wie ich D. Luther dem Bucero zu Coburg gar fleissig fürhielt / daß man solche vereinigung auß gutem reinen Grunde anfienge / oder ließ es anstehen.
Anno 1531.
Einigkeit muß ein rechten Grund haben / oder gar vnterlassen werden. Zum dritten / vber solche leibliche Gegenwertigkeit Christi / für die Seelen / wie Bucerus hie bekennet / handelte ich auch mit jhm / von der leiblichen Gegenwertigkeit / so beyde Gottlose vnnd gleubige / auch Mündlich / den waren Leib vnd Blut empfahen / vnter Brot vnnd Wein. Darinn er sich ziemlich ließ mercken / daß mich erfrewete. Nun wirdt in dieser Schrifft nicht von diesem stück gemeldet / vnd wir doch dencken / wo sie so viel zugeben / daß der Leib Christi möge der Seelen leiblich dargereicht werden / vnd gegenwertig sein. Solt es nicht schwer sein zugleuben / daß er auch dem Munde oder dem Leib / oder dem Brot / gegenwertig sey / vnd dem Mund dargereicht werde.
Wo nun Gott vollends Gnade gebe (daß wir von Hertzen wündschen) daß sie solchs stücks auch mit vns eins / vnd mit vns hielten vnd lehreten / so were die Einigkeit schlecht / vnd ein hohes Werck vnd wunder Gottes vollnbracht.
Im selben jhar ist zu Schmalkalden ein zusammenkunfft der protestierenden Fürsten vñ Stedte angestellet worden / allda der Schmalkaldische Bund vnter etlichẽ auffgerichtet / zur vorsorg vnnd Beschutz / so jemand von den protestierenden Stend-
Schmalkaldische zusammenkunfft.
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