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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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tung solche Lehre halten möge / so wider das Wort Gottes fürgenommenAnno 1531. werden / sie scheinen gleich wie sie wollen / sonderlich aber diese gegenwertige Zwiespalt vom Sacrament ist darumb desto erger vnnd grösser / daß es sich so ansihet / sie werde mit sich bringen eine grosse Enderung in der Kirchen vnnd im gantzen Reich. Wer wil sich nun / ohne helle / klare Zeugnus / ohne Schrifft / mit einem solchen vntreglichen Gewissen beladen? Darumb wil ich mich dem Wort Gottes / vnd der alten Kirchen nach halten. Ich sehe keine genugsame vrsache / daß durch das Wort (Leib) allein ein Zeichen des Leibes / der nicht gegenwertig ist / verstanden werden soll / etc.

Vnnd ist wol zumercken / wenn etwas sich stösset mit derDer Schrifft soll man folgen / vnnd nit der natur oder der vernunfft / inn Göttlichen fachen. Die Sacramentierer machen auß dem Christlichen Glauben / ein lautere Philosophey / vnd figural Gesang auß jhrer Vernunfft / ohne Choral vnnd ohn Text oder Wort Gottes. Vernunfft / vnnd reimet sich mit jhr nicht / so es sich doch mit der Schrifft / vnnd andern Artickel des Glaubens reimet / daß man da soll der Schrifft mehr / dann der Vernunfft folgen / Denn es müssen ja die Sprüche hell vnnd klar sein / darauß wir vnsern Glauben vnd Artickel nemmen. Denn wenn man mit den Artickeln des Glaubens vmbgehen möchte nach eines jeden Wahn vnnd Meinung / würden wir gar keinen behalten / wie wir sehen / daß jhrer etliche schon gethan / wölche mit der weise auß dem Christlichen Glauben nichts anders gemacht / denn eine lautere Philosophey.

Denn sie hielten es dafür / daß die Christen / als gute albere Leute / die Figuren in der Schrifft / nicht recht verstünden / vnd darumb viel närrische / vngereimte Artickel / ohne Vrsache für war hielten vnnd glaubten / wie ich wol in vielen Stücken anzeigen wolte / aber ich wil der schwachen verschonen. Denn man kan die einfeltigen Gewissen sehr bald in den sachen (wo man von der Schrifft kompt) jrre machen. So sehen wir auch / wie zu vnsern zeiten der tollen Köpffe viel sind / die mit subtilen / behenden Glößlein / sich versuchen / etliche Artickel zuuerfälschen.

tung solche Lehre halten möge / so wider das Wort Gottes fürgenommenAnno 1531. werden / sie scheinen gleich wie sie wollen / sonderlich aber diese gegenwertige Zwiespalt vom Sacrament ist darumb desto erger vnnd grösser / daß es sich so ansihet / sie werde mit sich bringen eine grosse Enderung in der Kirchen vnnd im gantzen Reich. Wer wil sich nun / ohne helle / klare Zeugnus / ohne Schrifft / mit einem solchen vntreglichen Gewissen beladen? Darumb wil ich mich dem Wort Gottes / vnd der alten Kirchen nach halten. Ich sehe keine genugsame vrsache / daß durch das Wort (Leib) allein ein Zeichen des Leibes / der nicht gegenwertig ist / verstanden werden soll / etc.

Vnnd ist wol zumercken / wenn etwas sich stösset mit derDer Schrifft soll man folgen / vnnd nit der natur oder der vernunfft / inn Göttlichen fachen. Die Sacramentierer machen auß dem Christlichen Glauben / ein lautere Philosophey / vñ figural Gesang auß jhrer Vernunfft / ohne Choral vnnd ohn Text oder Wort Gottes. Vernunfft / vnnd reimet sich mit jhr nicht / so es sich doch mit der Schrifft / vnnd andern Artickel des Glaubens reimet / daß man da soll der Schrifft mehr / dann der Vernunfft folgen / Denn es müssen ja die Sprüche hell vnnd klar sein / darauß wir vnsern Glauben vnd Artickel nemmen. Denn wenn man mit den Artickeln des Glaubens vmbgehen möchte nach eines jeden Wahn vnnd Meinung / würden wir gar keinen behalten / wie wir sehen / daß jhrer etliche schon gethan / wölche mit der weise auß dem Christlichen Glauben nichts anders gemacht / denn eine lautere Philosophey.

Denn sie hielten es dafür / daß die Christen / als gute albere Leute / die Figuren in der Schrifft / nicht recht verstünden / vnd darumb viel närrische / vngereimte Artickel / ohne Vrsache für war hielten vnnd glaubten / wie ich wol in vielen Stücken anzeigen wolte / aber ich wil der schwachen verschonen. Denn man kan die einfeltigen Gewissen sehr bald in den sachen (wo man von der Schrifft kompt) jrre machen. So sehen wir auch / wie zu vnsern zeiten der tollen Köpffe viel sind / die mit subtilen / behenden Glößlein / sich versuchen / etliche Artickel zuuerfälschen.

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[227/0243] tung solche Lehre halten möge / so wider das Wort Gottes fürgenommen werden / sie scheinen gleich wie sie wollen / sonderlich aber diese gegenwertige Zwiespalt vom Sacrament ist darumb desto erger vnnd grösser / daß es sich so ansihet / sie werde mit sich bringen eine grosse Enderung in der Kirchen vnnd im gantzen Reich. Wer wil sich nun / ohne helle / klare Zeugnus / ohne Schrifft / mit einem solchen vntreglichen Gewissen beladen? Darumb wil ich mich dem Wort Gottes / vnd der alten Kirchen nach halten. Ich sehe keine genugsame vrsache / daß durch das Wort (Leib) allein ein Zeichen des Leibes / der nicht gegenwertig ist / verstanden werden soll / etc. Anno 1531. Vnnd ist wol zumercken / wenn etwas sich stösset mit der Vernunfft / vnnd reimet sich mit jhr nicht / so es sich doch mit der Schrifft / vnnd andern Artickel des Glaubens reimet / daß man da soll der Schrifft mehr / dann der Vernunfft folgen / Denn es müssen ja die Sprüche hell vnnd klar sein / darauß wir vnsern Glauben vnd Artickel nemmen. Denn wenn man mit den Artickeln des Glaubens vmbgehen möchte nach eines jeden Wahn vnnd Meinung / würden wir gar keinen behalten / wie wir sehen / daß jhrer etliche schon gethan / wölche mit der weise auß dem Christlichen Glauben nichts anders gemacht / denn eine lautere Philosophey. Der Schrifft soll man folgen / vnnd nit der natur oder der vernunfft / inn Göttlichen fachen. Die Sacramentierer machen auß dem Christlichen Glauben / ein lautere Philosophey / vñ figural Gesang auß jhrer Vernunfft / ohne Choral vnnd ohn Text oder Wort Gottes. Denn sie hielten es dafür / daß die Christen / als gute albere Leute / die Figuren in der Schrifft / nicht recht verstünden / vnd darumb viel närrische / vngereimte Artickel / ohne Vrsache für war hielten vnnd glaubten / wie ich wol in vielen Stücken anzeigen wolte / aber ich wil der schwachen verschonen. Denn man kan die einfeltigen Gewissen sehr bald in den sachen (wo man von der Schrifft kompt) jrre machen. So sehen wir auch / wie zu vnsern zeiten der tollen Köpffe viel sind / die mit subtilen / behenden Glößlein / sich versuchen / etliche Artickel zuuerfälschen.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/243>, abgerufen am 25.11.2024.