Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1530.gewinnen / Denn es ist eben also gangen zur Apostel zeit / vnnd darnach wenn ein Sect durch den Todt / oder durch Gnade / das Haupt verlor / wurden so viel Häupter vnnd Secten darauß / als viel jhrer vnder dem Hauffen ehrgeitzig / vnd sich etwas geschickt deuchten sein: Auß des einigen Simonis des Zeuberers Irrthumb / sind nach seinem Tode vnzehliche entsprungen / wie man bey jhren Irrthumben wol sihet. Solte man nun vber solcher der wenig Personen Bekerung sich lassen düncken / der sache were geholffen / vnd sich denn jhres Landuolcks annemmen / als Christlicher Glieder / vnd widerumb sich hülff zu jhnen versehen / da würde man recht anlauffen / denn sie weren noch in Gottes Zorn / vnnd wir hielten nicht dafür / daß wir vnrecht theten / die wir vns zu jhnen verbünden / wölches die sache nur erger macht / vnd würden billich mit denen verderbet / vnnd in alles vnglück geführet / die wir haben auß befehlich des heiligen Geistes sollen meiden / vnd das nicht gethan hetten. Denn man soll einen grossen vnderscheid machen / zwischen Vnderscheid vnder gleubigen vnd vngleubigen bundsgenossen.gleubigen vnd vngleubigen Bundesgenossen / vnnd wir halten / es sey beides vnrecht / wenn man sich mit hülff frommer Christenleut gewalts vnnd vnrechts also erwöhren köndte / daß man nicht wider Gottes Gebott thete / vnnd wolts verachten / vnnd eines Wunderwercks von Gott erwarten. Oder aber / wenn man sich auff die mennig vnd stercke verlassen wolte / deren / mit denen wir nicht zuschaffen haben solten / wie vns die heilige Schrifft der Exempel viel anzeigt / daß die Könige Juda kein Glück gehabt / wenn sie sich zu den Aegyptern oder Abgöttischen Königen / jhren Nachbarn in Israel verbunden haben. Herwiderumb wenn sie derselben Gottlosen Leute müssig gangen / seines Worts sich beflissen / vnnd auff jhn getrawet haben / sein sie nie verlassen worden. So verbeut Moses auch dem Volck in der Wüsten / sie sollen zu Chore / Dathan / vnnd Abiram / nicht na- Anno 1530.gewinnen / Denn es ist eben also gangen zur Apostel zeit / vnnd darnach wenn ein Sect durch den Todt / oder durch Gnade / das Haupt verlor / wurden so viel Häupter vnnd Secten darauß / als viel jhrer vnder dem Hauffen ehrgeitzig / vnd sich etwas geschickt deuchten sein: Auß des einigen Simonis des Zeuberers Irrthumb / sind nach seinem Tode vnzehliche entsprungen / wie man bey jhren Irrthumben wol sihet. Solte man nun vber solcher der wenig Personen Bekerung sich lassen düncken / der sache were geholffen / vnd sich denn jhres Landuolcks annemmen / als Christlicher Glieder / vnd widerumb sich hülff zu jhnen versehen / da würde man recht anlauffen / denn sie weren noch in Gottes Zorn / vnnd wir hielten nicht dafür / daß wir vnrecht theten / die wir vns zu jhnen verbünden / wölches die sache nur erger macht / vnd würden billich mit denen verderbet / vnnd in alles vnglück geführet / die wir haben auß befehlich des heiligen Geistes sollen meiden / vnd das nicht gethan hetten. Denn man soll einen grossen vnderscheid machen / zwischen Vnderscheid vnder gleubigen vnd vngleubigen bundsgenossen.gleubigen vnd vngleubigen Bundesgenossen / vnnd wir halten / es sey beides vnrecht / wenn man sich mit hülff frommer Christenleut gewalts vnnd vnrechts also erwöhren köndte / daß man nicht wider Gottes Gebott thete / vnnd wolts verachten / vnnd eines Wunderwercks von Gott erwarten. Oder aber / wenn man sich auff die mennig vnd stercke verlassen wolte / deren / mit denen wir nicht zuschaffen haben solten / wie vns die heilige Schrifft der Exempel viel anzeigt / daß die Könige Juda kein Glück gehabt / wenn sie sich zu den Aegyptern oder Abgöttischen Königen / jhren Nachbarn in Israel verbunden haben. Herwiderumb wenn sie derselben Gottlosen Leute müssig gangen / seines Worts sich beflissen / vnnd auff jhn getrawet haben / sein sie nie verlassen worden. So verbeut Moses auch dem Volck in der Wüsten / sie sollen zu Chore / Dathan / vnnd Abiram / nicht na- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0236" n="220"/><note place="left">Anno 1530.</note>gewinnen / Denn es ist eben also gangen zur Apostel zeit / vnnd darnach wenn ein Sect durch den Todt / oder durch Gnade / das Haupt verlor / wurden so viel Häupter vnnd Secten darauß / als viel jhrer vnder dem Hauffen ehrgeitzig / vnd sich etwas geschickt deuchten sein: Auß des einigen Simonis des Zeuberers Irrthumb / sind nach seinem Tode vnzehliche entsprungen / wie man bey jhren Irrthumben wol sihet.</p> <p>Solte man nun vber solcher der wenig Personen Bekerung sich lassen düncken / der sache were geholffen / vnd sich denn jhres Landuolcks annemmen / als Christlicher Glieder / vnd widerumb sich hülff zu jhnen versehen / da würde man recht anlauffen / denn sie weren noch in Gottes Zorn / vnnd wir hielten nicht dafür / daß wir vnrecht theten / die wir vns zu jhnen verbünden / wölches die sache nur erger macht / vnd würden billich mit denen verderbet / vnnd in alles vnglück geführet / die wir haben auß befehlich des heiligen Geistes sollen meiden / vnd das nicht gethan hetten.</p> <p>Denn man soll einen grossen vnderscheid machen / zwischen <note place="left">Vnderscheid vnder gleubigen vnd vngleubigen bundsgenossen.</note>gleubigen vnd vngleubigen Bundesgenossen / vnnd wir halten / es sey beides vnrecht / wenn man sich mit hülff frommer Christenleut gewalts vnnd vnrechts also erwöhren köndte / daß man nicht wider Gottes Gebott thete / vnnd wolts verachten / vnnd eines Wunderwercks von Gott erwarten. Oder aber / wenn man sich auff die mennig vnd stercke verlassen wolte / deren / mit denen wir nicht zuschaffen haben solten / wie vns die heilige Schrifft der Exempel viel anzeigt / daß die Könige Juda kein Glück gehabt / wenn sie sich zu den Aegyptern oder Abgöttischen Königen / jhren Nachbarn in Israel verbunden haben. Herwiderumb wenn sie derselben Gottlosen Leute müssig gangen / seines Worts sich beflissen / vnnd auff jhn getrawet haben / sein sie nie verlassen worden. So verbeut Moses auch dem Volck in der Wüsten / sie sollen zu Chore / Dathan / vnnd Abiram / nicht na- </p> </div> </body> </text> </TEI> [220/0236]
gewinnen / Denn es ist eben also gangen zur Apostel zeit / vnnd darnach wenn ein Sect durch den Todt / oder durch Gnade / das Haupt verlor / wurden so viel Häupter vnnd Secten darauß / als viel jhrer vnder dem Hauffen ehrgeitzig / vnd sich etwas geschickt deuchten sein: Auß des einigen Simonis des Zeuberers Irrthumb / sind nach seinem Tode vnzehliche entsprungen / wie man bey jhren Irrthumben wol sihet.
Anno 1530. Solte man nun vber solcher der wenig Personen Bekerung sich lassen düncken / der sache were geholffen / vnd sich denn jhres Landuolcks annemmen / als Christlicher Glieder / vnd widerumb sich hülff zu jhnen versehen / da würde man recht anlauffen / denn sie weren noch in Gottes Zorn / vnnd wir hielten nicht dafür / daß wir vnrecht theten / die wir vns zu jhnen verbünden / wölches die sache nur erger macht / vnd würden billich mit denen verderbet / vnnd in alles vnglück geführet / die wir haben auß befehlich des heiligen Geistes sollen meiden / vnd das nicht gethan hetten.
Denn man soll einen grossen vnderscheid machen / zwischen gleubigen vnd vngleubigen Bundesgenossen / vnnd wir halten / es sey beides vnrecht / wenn man sich mit hülff frommer Christenleut gewalts vnnd vnrechts also erwöhren köndte / daß man nicht wider Gottes Gebott thete / vnnd wolts verachten / vnnd eines Wunderwercks von Gott erwarten. Oder aber / wenn man sich auff die mennig vnd stercke verlassen wolte / deren / mit denen wir nicht zuschaffen haben solten / wie vns die heilige Schrifft der Exempel viel anzeigt / daß die Könige Juda kein Glück gehabt / wenn sie sich zu den Aegyptern oder Abgöttischen Königen / jhren Nachbarn in Israel verbunden haben. Herwiderumb wenn sie derselben Gottlosen Leute müssig gangen / seines Worts sich beflissen / vnnd auff jhn getrawet haben / sein sie nie verlassen worden. So verbeut Moses auch dem Volck in der Wüsten / sie sollen zu Chore / Dathan / vnnd Abiram / nicht na-
Vnderscheid vnder gleubigen vnd vngleubigen bundsgenossen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |