Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Anno 1530.vnd darinnen gesetzt / daß die andere captiuitas oder Gefengnus des Sacraments des Altars / dadurch die Lehre desselben im Bapsthumb gefangen gehalten werde / sey jhre Transsubstantiatio. Handelt auch vnd lehret daselbs dawider mit vielen Worten vnnd Argumenten / da er scheibet / daß auch / da er noch im Bapsthumb gesteckt / jhm der Cardinal Cam eracensis Vrsach Cardinalis Cameracensis.geben habe / wider die Papistische Transsubstantiationem zugedencken. Denn derselbige Cardinal geschrieben / es sey beweißlicher / daß das Brot nicht verwandelt werde. Darnach 1522. da er wider König Heinrich in Engelland geschrieben / hat er gleichsfalls nach der lenge wider die Papistische Transsubstantiationem, darauß die Papisten einen Artickel des Glaubens machen wolten / gestritten / vnnd endlich mit diesen Worten beschlossen: Iam tutissimi sumus, merissimum esse impiorum & coecorum Thomistarum figmentum, quicquid blateratur de Transsubstantiatione ista: esseque firmiter fide libus verbis Dei nitendum, vbi in Paulo simpliciter & pure dicit: panem esse corpus Christi, quem frangimus & manducamus. Quare nunc muto, transsubstantiare volo meam sententiam, & dico: Antea posui, nihil referre: Sic, siue sic sentias de Transsubstantiatione, nunc autem visis rationibus, & argumentis assertoris Sacramentorum pulcherrimis, decerno: Impium esse & blasphemum, si quis dicat, panem transsubstantiari: Catholicum autem & pium, si quis cum Paulo dicat, Panis quem frangimus, est corpus Christi. Anathema sit, qui aliter dixerit, & iota aut apicem vnum mutarit.

Transsubstantiatio oder wesentliche verwandlung des Brots / in die Sub stantz des Leibs vnd Bluts Christi / ist ein lauter Papi stisch Gedicht.

Das ist: Wir sind nun mehr gewiß / daß es ein eitel Gedicht ist der Gottlosen vnnd blinden Thomisten / was man plaudert von der Transubstantiation. Man soll sich auff Gottes Wort gründen vnnd verlassen / wölches sagt / daß das Brot sey der Leib Christi / etc. nämlich / ohne Verwandlung. Vnd so ich zuuor ge-

Anno 1530.vnd darinnen gesetzt / daß die andere captiuitas oder Gefengnus des Sacraments des Altars / dadurch die Lehre desselben im Bapsthumb gefangen gehalten werde / sey jhre Transsubstantiatio. Handelt auch vnd lehret daselbs dawider mit vielen Worten vnnd Argumenten / da er scheibet / daß auch / da er noch im Bapsthumb gesteckt / jhm der Cardinal Cam eracensis Vrsach Cardinalis Cameracensis.geben habe / wider die Papistische Transsubstantiationem zugedencken. Denn derselbige Cardinal geschrieben / es sey beweißlicher / daß das Brot nicht verwandelt werde. Darnach 1522. da er wider König Heinrich in Engelland geschrieben / hat er gleichsfalls nach der lenge wider die Papistische Transsubstantiationem, darauß die Papisten einen Artickel des Glaubens machen wolten / gestritten / vnnd endlich mit diesen Worten beschlossen: Iam tutissimi sumus, merissimum esse impiorum & coecorum Thomistarum figmentum, quicquid blateratur de Transsubstantiatione ista: esseque firmiter fide libus verbis Dei nitendum, vbi in Paulo simpliciter & puré dicit: panem esse corpus Christi, quem frangimus & manducamus. Quare nunc muto, transsubstantiare volo meam sententiam, & dico: Antea posui, nihil referre: Sic, siue sic sentias de Transsubstantiatione, nunc autem visis rationibus, & argumentis assertoris Sacramentorum pulcherrimis, decerno: Impium esse & blasphemum, si quis dicat, panem transsubstantiari: Catholicum autem & pium, si quis cum Paulo dicat, Panis quem frangimus, est corpus Christi. Anathema sit, qui aliter dixerit, & iota aut apicem vnum mutârit.

Transsubstantiatio oder wesentliche verwandlung des Brots / in die Sub stantz des Leibs vñ Bluts Christi / ist ein lauter Papi stisch Gedicht.

Das ist: Wir sind nun mehr gewiß / daß es ein eitel Gedicht ist der Gottlosen vnnd blinden Thomisten / was man plaudert von der Transubstantiation. Man soll sich auff Gottes Wort gründen vnnd verlassen / wölches sagt / daß das Brot sey der Leib Christi / etc. nämlich / ohne Verwandlung. Vnd so ich zuuor ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0202" n="186"/><note place="left">Anno 1530.</note>vnd darinnen gesetzt / daß die andere                      captiuitas oder Gefengnus des Sacraments des Altars / dadurch die Lehre                      desselben im Bapsthumb gefangen gehalten werde / sey jhre Transsubstantiatio.                      Handelt auch vnd lehret daselbs dawider mit vielen Worten vnnd Argumenten / da                      er scheibet / daß auch / da er noch im Bapsthumb gesteckt / jhm der Cardinal Cam                      eracensis Vrsach <note place="left">Cardinalis Cameracensis.</note>geben                      habe / wider die Papistische Transsubstantiationem zugedencken. Denn derselbige                      Cardinal geschrieben / es sey beweißlicher / daß das Brot nicht verwandelt                      werde. Darnach 1522. da er wider König Heinrich in Engelland geschrieben / hat                      er gleichsfalls nach der lenge wider die Papistische Transsubstantiationem,                      darauß die Papisten einen Artickel des Glaubens machen wolten / gestritten /                      vnnd endlich mit diesen Worten beschlossen: Iam tutissimi sumus, merissimum esse                      impiorum &amp; coecorum Thomistarum figmentum, quicquid blateratur de                      Transsubstantiatione ista: esseque firmiter fide libus verbis Dei nitendum, vbi                      in Paulo simpliciter &amp; puré dicit: panem esse corpus Christi, quem frangimus                      &amp; manducamus. Quare nunc muto, transsubstantiare volo meam sententiam, &amp;                      dico: Antea posui, nihil referre: Sic, siue sic sentias de Transsubstantiatione,                      nunc autem visis rationibus, &amp; argumentis assertoris Sacramentorum                      pulcherrimis, decerno: Impium esse &amp; blasphemum, si quis dicat, panem                      transsubstantiari: Catholicum autem &amp; pium, si quis cum Paulo dicat, Panis                      quem frangimus, est corpus Christi. Anathema sit, qui aliter dixerit, &amp; iota                      aut apicem vnum mutârit.</p>
        <note place="left">Transsubstantiatio oder wesentliche verwandlung des Brots                      / in die Sub stantz des Leibs vn&#x0303; Bluts Christi / ist ein lauter                      Papi stisch Gedicht.</note>
        <p>Das ist: Wir sind nun mehr gewiß / daß es ein eitel Gedicht ist der Gottlosen                      vnnd blinden Thomisten / was man plaudert von der Transubstantiation. Man soll                      sich auff Gottes Wort gründen vnnd verlassen / wölches sagt / daß das Brot sey                      der Leib Christi / etc. nämlich / ohne Verwandlung. Vnd so ich zuuor ge-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0202] vnd darinnen gesetzt / daß die andere captiuitas oder Gefengnus des Sacraments des Altars / dadurch die Lehre desselben im Bapsthumb gefangen gehalten werde / sey jhre Transsubstantiatio. Handelt auch vnd lehret daselbs dawider mit vielen Worten vnnd Argumenten / da er scheibet / daß auch / da er noch im Bapsthumb gesteckt / jhm der Cardinal Cam eracensis Vrsach geben habe / wider die Papistische Transsubstantiationem zugedencken. Denn derselbige Cardinal geschrieben / es sey beweißlicher / daß das Brot nicht verwandelt werde. Darnach 1522. da er wider König Heinrich in Engelland geschrieben / hat er gleichsfalls nach der lenge wider die Papistische Transsubstantiationem, darauß die Papisten einen Artickel des Glaubens machen wolten / gestritten / vnnd endlich mit diesen Worten beschlossen: Iam tutissimi sumus, merissimum esse impiorum & coecorum Thomistarum figmentum, quicquid blateratur de Transsubstantiatione ista: esseque firmiter fide libus verbis Dei nitendum, vbi in Paulo simpliciter & puré dicit: panem esse corpus Christi, quem frangimus & manducamus. Quare nunc muto, transsubstantiare volo meam sententiam, & dico: Antea posui, nihil referre: Sic, siue sic sentias de Transsubstantiatione, nunc autem visis rationibus, & argumentis assertoris Sacramentorum pulcherrimis, decerno: Impium esse & blasphemum, si quis dicat, panem transsubstantiari: Catholicum autem & pium, si quis cum Paulo dicat, Panis quem frangimus, est corpus Christi. Anathema sit, qui aliter dixerit, & iota aut apicem vnum mutârit. Anno 1530. Cardinalis Cameracensis. Das ist: Wir sind nun mehr gewiß / daß es ein eitel Gedicht ist der Gottlosen vnnd blinden Thomisten / was man plaudert von der Transubstantiation. Man soll sich auff Gottes Wort gründen vnnd verlassen / wölches sagt / daß das Brot sey der Leib Christi / etc. nämlich / ohne Verwandlung. Vnd so ich zuuor ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/202
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/202>, abgerufen am 23.11.2024.