Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

dere gute vnnd gewisse Lehr / mit dieser vngewissen SubtilitetAnno 1530. stopffen / wie bereit all zum theil geschiehet. Verfolgen doch die Zwinglischen ohn ein Concilium die Papisten vnd Widertäuffer / warumb soll denn andern vnrecht sein / jhre vngegründte Lehr zuuerbieten / ausserhalb des Concilij? sonderlich so dadurch rechte gewisse Lehr gefördert / vnd friede erhalten wirdt. Zu letzt bitten wir vmb Gottes willen / E. F. G. wolten in dieser grossen vnnd hochwichtigen sache / vom Sacrament / sich nicht abwenden lassen von den Worten Christi auff Allegorien. Denn in Gottes Ordnung muß man der Wort eignen Verstand behalten. So die rationes, wölche Zwinglius führet / das Gewissen stilleten / daß es sich für Gott darauff verlassen möchte / wir wolten dieselbigen Allegorien auch annemmen / aber wir wissen / daß sie das Gewissen nicht zu rhu bringen können.

Nu ists gar schrecklich / vngewisse Lehr / für gewisse verthedigen wollen / vnd ob solcher vngewissen sachen zu grosser Spaltung vnd Krieg vrsach geben.

Denn wir wollen E. F. G. nicht bergen / daß die ZwinglischenDer Zwinglischen fürgeben vnd Werck ohn Lieb vnd ohn Gedult. allhie rhümen / wie sie gefast sein mit Gelt vnd Leut / was sie für Anhang haben frembder Nation. Item / wie sie Bisthumb außtheilen wollen / vnnd frey werden. Vnnd befrembdt vns sehr / daß sie sonst viel von der Liebe rhümen / vnnd sich doch vernemmen lassen in solchen Practicken / darin man wenig Lieb / Gehorsam oder Gedult spüren kan. Vnd wenn sie schon rechte Lehr hetten / were doch solch fürnemmen / des sie sich selbst rhümen / nicht Christlich / dardurch eine erschreckliche ZerrüttungDer Zwinglianer fürnemmen kan kein gut ende nemmen. der Kirchen vnd aller Regiment folgen müste. Ach Gott man solte doch die Nachkommen bedencken / wölche zubesorgen / keine Kirch vnnd kein Regiment haben werden / wo solch entstehen Auffrhur würde. Zu dem allem sorgen wir auch / daß solch jhr fürnemmen kein gut ende nemme.

dere gute vnnd gewisse Lehr / mit dieser vngewissen SubtilitetAnno 1530. stopffen / wie bereit all zum theil geschiehet. Verfolgen doch die Zwinglischen ohn ein Concilium die Papisten vnd Widertäuffer / warumb soll denn andern vnrecht sein / jhre vngegründte Lehr zuuerbieten / ausserhalb des Concilij? sonderlich so dadurch rechte gewisse Lehr gefördert / vñ friede erhalten wirdt. Zu letzt bitten wir vmb Gottes willen / E. F. G. wolten in dieser grossen vnnd hochwichtigen sache / vom Sacrament / sich nicht abwenden lassen von den Worten Christi auff Allegorien. Denn in Gottes Ordnung muß man der Wort eignen Verstand behalten. So die rationes, wölche Zwinglius führet / das Gewissen stilleten / daß es sich für Gott darauff verlassen möchte / wir wolten dieselbigen Allegorien auch annemmen / aber wir wissen / daß sie das Gewissen nicht zu rhu bringen können.

Nu ists gar schrecklich / vngewisse Lehr / für gewisse verthedigen wollen / vnd ob solcher vngewissen sachen zu grosser Spaltung vnd Krieg vrsach geben.

Denn wir wollen E. F. G. nicht bergen / daß die ZwinglischenDer Zwinglischen fürgeben vnd Werck ohn Lieb vnd ohn Gedult. allhie rhümen / wie sie gefast sein mit Gelt vnd Leut / was sie für Anhang haben frembder Nation. Item / wie sie Bisthumb außtheilen wollen / vnnd frey werden. Vnnd befrembdt vns sehr / daß sie sonst viel von der Liebe rhümen / vnnd sich doch vernemmen lassen in solchen Practicken / darin man wenig Lieb / Gehorsam oder Gedult spüren kan. Vnd wenn sie schon rechte Lehr hetten / were doch solch fürnemmen / des sie sich selbst rhümen / nicht Christlich / dardurch eine erschreckliche ZerrüttungDer Zwinglianer fürnemmen kan kein gut ende nemmen. der Kirchen vnd aller Regiment folgen müste. Ach Gott man solte doch die Nachkommen bedencken / wölche zubesorgen / keine Kirch vnnd kein Regiment haben werden / wo solch entstehen Auffrhur würde. Zu dem allem sorgen wir auch / daß solch jhr fürnemmen kein gut ende nemme.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0187" n="171"/>
dere gute vnnd gewisse                      Lehr / mit dieser vngewissen Subtilitet<note place="right">Anno                          1530.</note> stopffen / wie bereit all zum theil geschiehet. Verfolgen doch                      die Zwinglischen ohn ein Concilium die Papisten vnd Widertäuffer / warumb soll                      denn andern vnrecht sein / jhre vngegründte Lehr zuuerbieten / ausserhalb des                      Concilij? sonderlich so dadurch rechte gewisse Lehr gefördert / vn&#x0303; friede erhalten wirdt. Zu letzt bitten wir vmb Gottes willen / E. F. G.                      wolten in dieser grossen vnnd hochwichtigen sache / vom Sacrament / sich nicht                      abwenden lassen von den Worten Christi auff Allegorien. Denn in Gottes Ordnung                      muß man der Wort eignen Verstand behalten. So die rationes, wölche Zwinglius                      führet / das Gewissen stilleten / daß es sich für Gott darauff verlassen möchte                      / wir wolten dieselbigen Allegorien auch annemmen / aber wir wissen / daß sie                      das Gewissen nicht zu rhu bringen können.</p>
        <p>Nu ists gar schrecklich / vngewisse Lehr / für gewisse verthedigen wollen / vnd                      ob solcher vngewissen sachen zu grosser Spaltung vnd Krieg vrsach geben.</p>
        <p>Denn wir wollen E. F. G. nicht bergen / daß die Zwinglischen<note place="right">Der Zwinglischen fürgeben vnd Werck ohn Lieb vnd ohn                          Gedult.</note> allhie rhümen / wie sie gefast sein mit Gelt vnd Leut / was                      sie für Anhang haben frembder Nation. Item / wie sie Bisthumb außtheilen wollen                      / vnnd frey werden. Vnnd befrembdt vns sehr / daß sie sonst viel von der Liebe                      rhümen / vnnd sich doch vernemmen lassen in solchen Practicken / darin man wenig                      Lieb / Gehorsam oder Gedult spüren kan. Vnd wenn sie schon rechte Lehr hetten /                      were doch solch fürnemmen / des sie sich selbst rhümen / nicht Christlich /                      dardurch eine erschreckliche Zerrüttung<note place="right">Der                          Zwinglianer fürnemmen kan kein gut ende nemmen.</note> der Kirchen vnd aller                      Regiment folgen müste. Ach Gott man solte doch die Nachkommen bedencken / wölche                      zubesorgen / keine Kirch vnnd kein Regiment haben werden / wo solch entstehen                      Auffrhur würde. Zu dem allem sorgen wir auch / daß solch jhr fürnemmen kein gut                      ende nemme.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[171/0187] dere gute vnnd gewisse Lehr / mit dieser vngewissen Subtilitet stopffen / wie bereit all zum theil geschiehet. Verfolgen doch die Zwinglischen ohn ein Concilium die Papisten vnd Widertäuffer / warumb soll denn andern vnrecht sein / jhre vngegründte Lehr zuuerbieten / ausserhalb des Concilij? sonderlich so dadurch rechte gewisse Lehr gefördert / vñ friede erhalten wirdt. Zu letzt bitten wir vmb Gottes willen / E. F. G. wolten in dieser grossen vnnd hochwichtigen sache / vom Sacrament / sich nicht abwenden lassen von den Worten Christi auff Allegorien. Denn in Gottes Ordnung muß man der Wort eignen Verstand behalten. So die rationes, wölche Zwinglius führet / das Gewissen stilleten / daß es sich für Gott darauff verlassen möchte / wir wolten dieselbigen Allegorien auch annemmen / aber wir wissen / daß sie das Gewissen nicht zu rhu bringen können. Anno 1530. Nu ists gar schrecklich / vngewisse Lehr / für gewisse verthedigen wollen / vnd ob solcher vngewissen sachen zu grosser Spaltung vnd Krieg vrsach geben. Denn wir wollen E. F. G. nicht bergen / daß die Zwinglischen allhie rhümen / wie sie gefast sein mit Gelt vnd Leut / was sie für Anhang haben frembder Nation. Item / wie sie Bisthumb außtheilen wollen / vnnd frey werden. Vnnd befrembdt vns sehr / daß sie sonst viel von der Liebe rhümen / vnnd sich doch vernemmen lassen in solchen Practicken / darin man wenig Lieb / Gehorsam oder Gedult spüren kan. Vnd wenn sie schon rechte Lehr hetten / were doch solch fürnemmen / des sie sich selbst rhümen / nicht Christlich / dardurch eine erschreckliche Zerrüttung der Kirchen vnd aller Regiment folgen müste. Ach Gott man solte doch die Nachkommen bedencken / wölche zubesorgen / keine Kirch vnnd kein Regiment haben werden / wo solch entstehen Auffrhur würde. Zu dem allem sorgen wir auch / daß solch jhr fürnemmen kein gut ende nemme. Der Zwinglischen fürgeben vnd Werck ohn Lieb vnd ohn Gedult. Der Zwinglianer fürnemmen kan kein gut ende nemmen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/187
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/187>, abgerufen am 24.11.2024.