Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Doctoris Lutheri antwort / auff das vorgesetzte ChurfürstlicheAnno 1530. Schreiben / ist diese gewesen: Gnade vnd Fried / in ChristoD. Lutheri antwort an Churfürsten / etc. von der Confession. vnserm HErrn. Durchleuchtigster / Hochgeborner Fürst / G. H. ich habe M. Philippi Apologian vbersehen / die gefellt mir fast wol / vnd weiß nichts daran zubessern / noch zuendern / würde sich auch nicht schicken / denn ich so sanfft vnnd leise nicht treten kan. Christus vnser HERR helffe / daß sie viel vnnd grosse Frucht schaffe / wie wir hoffen vnd bitten / Amen.

Dazumal hat Philippus etlich mal an D. Lutherum geschriebenPhilip. Mel klaget vber die tückischen Practiken der Zwinglianer. / vnd jhn von den heimlichen Practiken der Zwinglianer berichtet / wie sie sich auch die Fürsten auff jhre Seiten zuziehen / vnterfiengen. Darumb schreibet er ad Lutherum also:

Der Cantzler / D. Feig / ist gestern kommen / vnnd sagt / sein Herr sey auff dem Wege Mit jhm ist M. Schnepff kommen / ein frommer Man / vnnd der euch hertzlich lieb hat / der vertröstet vns etlicher massen / daß sein Herr könne auff rechter Ban erhalten werden / wiewol er nicht leugnet / das gefahr dabey sey. Er saget / wie hefftig er mit jhm streite von deß HErrn Nachtmal / vnnd wie ohn vnterlaß die Schweitzer mit jhren Brieffen bey jhm anhalten solches bekümmert mich hoch. Vnnd würde derwegen vielleicht nicht vndienstlich sein / daß jhr an jhn / oder an vnsern Jungen Herrn / geschrieben hettet / damit er in rechter Ban erhalten vnd bestettiget würde.

Vnd hernach den 22. Maij schreibt Philippus zu Luthero: Landgrauius gehet jetzt damit vmb / daß er vnserer Confession vnterschreibe / vnnd scheinet / daß er leichtlich zu den vnsern könne gebracht werden. Aber hier zu ist ewers schreibens von nöten. Darumb bitte ich auff das höchste / jhr wollet an jhn schreiben / vnd jhn vermanen / daß er sein Gewissen / mit vertheidigung einiger falscher Lehr / nit beschweren wolle. M. Schnepff ist einSchnepffius. gar guter bestendiger Man. Ich wolte / daß jhr jm zu ehren / wenn es die gelegenheit so würde mitbringen / hettet geschrieben.

Doctoris Lutheri antwort / auff das vorgesetzte ChurfürstlicheAnno 1530. Schreiben / ist diese gewesen: Gnade vnd Fried / in ChristoD. Lutheri antwort an Churfürsten / etc. von der Confession. vnserm HErrn. Durchleuchtigster / Hochgeborner Fürst / G. H. ich habe M. Philippi Apologiã vbersehen / die gefellt mir fast wol / vnd weiß nichts daran zubessern / noch zuendern / würde sich auch nicht schicken / denn ich so sanfft vnnd leise nicht treten kan. Christus vnser HERR helffe / daß sie viel vnnd grosse Frucht schaffe / wie wir hoffen vnd bitten / Amen.

Dazumal hat Philippus etlich mal an D. Lutherum geschriebenPhilip. Mel klaget vber die tückischen Practiken der Zwinglianer. / vnd jhn von den heimlichen Practiken der Zwinglianer berichtet / wie sie sich auch die Fürsten auff jhre Seiten zuziehen / vnterfiengen. Darumb schreibet er ad Lutherum also:

Der Cantzler / D. Feig / ist gestern kommen / vnnd sagt / sein Herr sey auff dem Wege Mit jhm ist M. Schnepff kommen / ein frommer Man / vnnd der euch hertzlich lieb hat / der vertröstet vns etlicher massen / daß sein Herr könne auff rechter Ban erhalten werden / wiewol er nicht leugnet / das gefahr dabey sey. Er saget / wie hefftig er mit jhm streite von deß HErrn Nachtmal / vnnd wie ohn vnterlaß die Schweitzer mit jhren Brieffen bey jhm anhalten solches bekümmert mich hoch. Vnnd würde derwegen vielleicht nicht vndienstlich sein / daß jhr an jhn / oder an vnsern Jungen Herrn / geschrieben hettet / damit er in rechter Ban erhalten vnd bestettiget würde.

Vnd hernach den 22. Maij schreibt Philippus zu Luthero: Landgrauius gehet jetzt damit vmb / daß er vnserer Confession vnterschreibe / vnnd scheinet / daß er leichtlich zu den vnsern könne gebracht werden. Aber hier zu ist ewers schreibens von nöten. Darumb bitte ich auff das höchste / jhr wollet an jhn schreiben / vnd jhn vermanen / daß er sein Gewissen / mit vertheidigung einiger falscher Lehr / nit beschweren wolle. M. Schnepff ist einSchnepffius. gar guter bestendiger Man. Ich wolte / daß jhr jm zu ehren / wenn es die gelegenheit so würde mitbringen / hettet geschrieben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0183" n="167"/>
        <p>Doctoris Lutheri antwort / auff das vorgesetzte Churfürstliche<note place="right">Anno 1530.</note> Schreiben / ist diese gewesen: Gnade                      vnd Fried / in Christo<note place="right">D. Lutheri antwort an                          Churfürsten / etc. von der Confession.</note> vnserm HErrn.                      Durchleuchtigster / Hochgeborner Fürst / G. H. ich habe M. Philippi Apologia&#x0303; vbersehen / die gefellt mir fast wol / vnd weiß nichts daran                      zubessern / noch zuendern / würde sich auch nicht schicken / denn ich so sanfft                      vnnd leise nicht treten kan. Christus vnser HERR helffe / daß sie viel vnnd                      grosse Frucht schaffe / wie wir hoffen vnd bitten / Amen.</p>
        <p>Dazumal hat Philippus etlich mal an D. Lutherum geschrieben<note place="right">Philip. Mel klaget vber die tückischen Practiken der                          Zwinglianer.</note> / vnd jhn von den heimlichen Practiken der Zwinglianer                      berichtet / wie sie sich auch die Fürsten auff jhre Seiten zuziehen /                      vnterfiengen. Darumb schreibet er ad Lutherum also:</p>
        <p>Der Cantzler / D. Feig / ist gestern kommen / vnnd sagt / sein Herr sey auff dem                      Wege Mit jhm ist M. Schnepff kommen / ein frommer Man / vnnd der euch hertzlich                      lieb hat / der vertröstet vns etlicher massen / daß sein Herr könne auff rechter                      Ban erhalten werden / wiewol er nicht leugnet / das gefahr dabey sey. Er saget /                      wie hefftig er mit jhm streite von deß HErrn Nachtmal / vnnd wie ohn vnterlaß                      die Schweitzer mit jhren Brieffen bey jhm anhalten solches bekümmert mich hoch.                      Vnnd würde derwegen vielleicht nicht vndienstlich sein / daß jhr an jhn / oder                      an vnsern Jungen Herrn / geschrieben hettet / damit er in rechter Ban erhalten                      vnd bestettiget würde.</p>
        <p>Vnd hernach den 22. Maij schreibt Philippus zu Luthero: Landgrauius gehet jetzt                      damit vmb / daß er vnserer Confession vnterschreibe / vnnd scheinet / daß er                      leichtlich zu den vnsern könne gebracht werden. Aber hier zu ist ewers                      schreibens von nöten. Darumb bitte ich auff das höchste / jhr wollet an jhn                      schreiben / vnd jhn vermanen / daß er sein Gewissen / mit vertheidigung einiger                      falscher Lehr / nit beschweren wolle. M. Schnepff ist ein<note place="right">Schnepffius.</note> gar guter bestendiger Man. Ich                      wolte / daß jhr jm zu ehren / wenn es die gelegenheit so würde mitbringen /                      hettet geschrieben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0183] Doctoris Lutheri antwort / auff das vorgesetzte Churfürstliche Schreiben / ist diese gewesen: Gnade vnd Fried / in Christo vnserm HErrn. Durchleuchtigster / Hochgeborner Fürst / G. H. ich habe M. Philippi Apologiã vbersehen / die gefellt mir fast wol / vnd weiß nichts daran zubessern / noch zuendern / würde sich auch nicht schicken / denn ich so sanfft vnnd leise nicht treten kan. Christus vnser HERR helffe / daß sie viel vnnd grosse Frucht schaffe / wie wir hoffen vnd bitten / Amen. Anno 1530. D. Lutheri antwort an Churfürsten / etc. von der Confession. Dazumal hat Philippus etlich mal an D. Lutherum geschrieben / vnd jhn von den heimlichen Practiken der Zwinglianer berichtet / wie sie sich auch die Fürsten auff jhre Seiten zuziehen / vnterfiengen. Darumb schreibet er ad Lutherum also: Philip. Mel klaget vber die tückischen Practiken der Zwinglianer. Der Cantzler / D. Feig / ist gestern kommen / vnnd sagt / sein Herr sey auff dem Wege Mit jhm ist M. Schnepff kommen / ein frommer Man / vnnd der euch hertzlich lieb hat / der vertröstet vns etlicher massen / daß sein Herr könne auff rechter Ban erhalten werden / wiewol er nicht leugnet / das gefahr dabey sey. Er saget / wie hefftig er mit jhm streite von deß HErrn Nachtmal / vnnd wie ohn vnterlaß die Schweitzer mit jhren Brieffen bey jhm anhalten solches bekümmert mich hoch. Vnnd würde derwegen vielleicht nicht vndienstlich sein / daß jhr an jhn / oder an vnsern Jungen Herrn / geschrieben hettet / damit er in rechter Ban erhalten vnd bestettiget würde. Vnd hernach den 22. Maij schreibt Philippus zu Luthero: Landgrauius gehet jetzt damit vmb / daß er vnserer Confession vnterschreibe / vnnd scheinet / daß er leichtlich zu den vnsern könne gebracht werden. Aber hier zu ist ewers schreibens von nöten. Darumb bitte ich auff das höchste / jhr wollet an jhn schreiben / vnd jhn vermanen / daß er sein Gewissen / mit vertheidigung einiger falscher Lehr / nit beschweren wolle. M. Schnepff ist ein gar guter bestendiger Man. Ich wolte / daß jhr jm zu ehren / wenn es die gelegenheit so würde mitbringen / hettet geschrieben. Schnepffius.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/183
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/183>, abgerufen am 22.11.2024.