Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Nun handelt man allhie ja nicht von Historien vnnd Geschichten / so in weiten / fernen / frembden Landen / weit vber Meer / in der newen Welt / in America, India, oder etwan in Vtopia, sich zugetragen / oder die so alt / verlegen / vnnd von wegen der so gar vielen vndencklichen jahren / jederman vnbekandt vnnd vnbewust / dauon ein jeder seines gefallens erdencken / tichten vnnd herfür bringen möchte / was er wolte: Sondern es würdt gehandelt von Historien vnnd Geschichten / so mitten im Teutschlande / nicht in einem verborgenen Winckel / heimlich / sondern in hellem / klaren Liechte / sich zugetragen / daruon offentliche gedruckte Bücher / vnnd auch schrifftliche Vrkunde / nicht allein bey beglaubten priuat Personen / sondern auch bey grosser Potentaten Cantzeleyen noch vorhanden / vnd noch viel Leute im Leben sind / die zum theil von den Händeln gute wissenschafft haben. Daher billich alte ehrliche Leute sich nicht gnugsam verwundern können / daß jetzund noch gefraget vnnd disputieret soll werden / Ob die Stände / Kirchen vnnd Schulen der Augspurgischen Confession / von Anno 1517. biß auff diese zeit / im Artickel von des Herren Abendmal / Lutherisch / oder Zwinglisch vnnd Caluinisch gewesen sein sollen / vnnd daß nicht allein der Teuffel so vnuerschämpt / so küne / vnnd / wie man sagt / so kürre jetzund sey / daß er auch in öffentlichen Schrifften darff tichten vnd fürgeben / man sey in Kirchen vnd Schulen der Augspurgischen Confession / jmmer vnnd allwege / was den Artickel vom Abendmal deß Herren belanget / Zwinglisch oder Caluinisch gewesen / sondern daß man auch Leute soll finden / die solchem fälschlichen vnd groben Gedicht können beifall geben. Da würdt doch ja in der that erfüllet das schreckliche Vrtheil Gottes / da man lange vor gewarnet / geprediget vnd geschrieben hat / dauon Paulus 2. Thessal. 2. weissaget: Dafür daß sie die Liebe zur Warheit nicht haben angenommen / daß sie selig würden / darumb würdt jhnen Gott einen krefftigen Irrthumb senden /

Nun handelt man allhie ja nicht von Historien vnnd Geschichten / so in weiten / fernen / frembden Landen / weit vber Meer / in der newen Welt / in America, India, oder etwan in Vtopia, sich zugetragen / oder die so alt / verlegen / vnnd von wegen der so gar vielen vndencklichen jahren / jederman vnbekandt vnnd vnbewust / dauon ein jeder seines gefallens erdencken / tichten vnnd herfür bringen möchte / was er wolte: Sondern es würdt gehandelt von Historien vnnd Geschichten / so mitten im Teutschlande / nicht in einem verborgenen Winckel / heimlich / sondern in hellem / klaren Liechte / sich zugetragen / daruon offentliche gedruckte Bücher / vnnd auch schrifftliche Vrkunde / nicht allein bey beglaubten priuat Personen / sondern auch bey grosser Potentaten Cantzeleyen noch vorhanden / vnd noch viel Leute im Leben sind / die zum theil von den Händeln gute wissenschafft haben. Daher billich alte ehrliche Leute sich nicht gnugsam verwundern können / daß jetzund noch gefraget vnnd disputieret soll werden / Ob die Stände / Kirchen vnnd Schulen der Augspurgischen Confession / von Anno 1517. biß auff diese zeit / im Artickel von des Herren Abendmal / Lutherisch / oder Zwinglisch vnnd Caluinisch gewesen sein sollen / vnnd daß nicht allein der Teuffel so vnuerschämpt / so küne / vnnd / wie man sagt / so kürre jetzund sey / daß er auch in öffentlichen Schrifften darff tichten vnd fürgeben / man sey in Kirchen vñ Schulen der Augspurgischen Confession / jmmer vnnd allwege / was den Artickel vom Abendmal deß Herren belanget / Zwinglisch oder Caluinisch gewesen / sondern daß man auch Leute soll finden / die solchem fälschlichen vnd groben Gedicht können beifall geben. Da würdt doch ja in der that erfüllet das schreckliche Vrtheil Gottes / da man lange vor gewarnet / geprediget vnd geschrieben hat / dauon Paulus 2. Thessal. 2. weissaget: Dafür daß sie die Liebe zur Warheit nicht haben angenommen / daß sie selig würden / darumb würdt jhnen Gott einen krefftigen Irrthumb senden /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0018" n="2"/>
        <p>Nun handelt man allhie ja nicht von Historien vnnd Geschichten / so in weiten /                      fernen / frembden Landen / weit vber Meer / in der newen Welt / in America,                      India, oder etwan in Vtopia, sich zugetragen / oder die so alt / verlegen / vnnd                      von wegen der so gar vielen vndencklichen jahren / jederman vnbekandt vnnd                      vnbewust / dauon ein jeder seines gefallens erdencken / tichten vnnd herfür                      bringen möchte / was er wolte: Sondern es würdt gehandelt von Historien vnnd                      Geschichten / so mitten im Teutschlande / nicht in einem verborgenen Winckel /                      heimlich / sondern in hellem / klaren Liechte / sich zugetragen / daruon                      offentliche gedruckte Bücher / vnnd auch schrifftliche Vrkunde / nicht allein                      bey beglaubten priuat Personen / sondern auch bey grosser Potentaten Cantzeleyen                      noch vorhanden / vnd noch viel Leute im Leben sind / die zum theil von den                      Händeln gute wissenschafft haben. Daher billich alte ehrliche Leute sich nicht                      gnugsam verwundern können / daß jetzund noch gefraget vnnd disputieret soll                      werden / Ob die Stände / Kirchen vnnd Schulen der Augspurgischen Confession /                      von Anno 1517. biß auff diese zeit / im Artickel von des Herren Abendmal /                      Lutherisch / oder Zwinglisch vnnd Caluinisch gewesen sein sollen / vnnd daß                      nicht allein der Teuffel so vnuerschämpt / so küne / vnnd / wie man sagt / so                      kürre jetzund sey / daß er auch in öffentlichen Schrifften darff tichten vnd                      fürgeben / man sey in Kirchen vn&#x0303; Schulen der Augspurgischen                      Confession / jmmer vnnd allwege / was den Artickel vom Abendmal deß Herren                      belanget / Zwinglisch oder Caluinisch gewesen / sondern daß man auch Leute soll                      finden / die solchem fälschlichen vnd groben Gedicht können beifall geben. Da                      würdt doch ja in der that erfüllet das schreckliche Vrtheil Gottes / da man                      lange vor gewarnet / geprediget vnd geschrieben hat / dauon Paulus 2. Thessal.                      2. weissaget: Dafür daß sie die Liebe zur Warheit nicht haben angenommen / daß                      sie selig würden / darumb würdt jhnen Gott einen krefftigen Irrthumb senden /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[2/0018] Nun handelt man allhie ja nicht von Historien vnnd Geschichten / so in weiten / fernen / frembden Landen / weit vber Meer / in der newen Welt / in America, India, oder etwan in Vtopia, sich zugetragen / oder die so alt / verlegen / vnnd von wegen der so gar vielen vndencklichen jahren / jederman vnbekandt vnnd vnbewust / dauon ein jeder seines gefallens erdencken / tichten vnnd herfür bringen möchte / was er wolte: Sondern es würdt gehandelt von Historien vnnd Geschichten / so mitten im Teutschlande / nicht in einem verborgenen Winckel / heimlich / sondern in hellem / klaren Liechte / sich zugetragen / daruon offentliche gedruckte Bücher / vnnd auch schrifftliche Vrkunde / nicht allein bey beglaubten priuat Personen / sondern auch bey grosser Potentaten Cantzeleyen noch vorhanden / vnd noch viel Leute im Leben sind / die zum theil von den Händeln gute wissenschafft haben. Daher billich alte ehrliche Leute sich nicht gnugsam verwundern können / daß jetzund noch gefraget vnnd disputieret soll werden / Ob die Stände / Kirchen vnnd Schulen der Augspurgischen Confession / von Anno 1517. biß auff diese zeit / im Artickel von des Herren Abendmal / Lutherisch / oder Zwinglisch vnnd Caluinisch gewesen sein sollen / vnnd daß nicht allein der Teuffel so vnuerschämpt / so küne / vnnd / wie man sagt / so kürre jetzund sey / daß er auch in öffentlichen Schrifften darff tichten vnd fürgeben / man sey in Kirchen vñ Schulen der Augspurgischen Confession / jmmer vnnd allwege / was den Artickel vom Abendmal deß Herren belanget / Zwinglisch oder Caluinisch gewesen / sondern daß man auch Leute soll finden / die solchem fälschlichen vnd groben Gedicht können beifall geben. Da würdt doch ja in der that erfüllet das schreckliche Vrtheil Gottes / da man lange vor gewarnet / geprediget vnd geschrieben hat / dauon Paulus 2. Thessal. 2. weissaget: Dafür daß sie die Liebe zur Warheit nicht haben angenommen / daß sie selig würden / darumb würdt jhnen Gott einen krefftigen Irrthumb senden /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/18
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/18>, abgerufen am 21.11.2024.