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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1528.

Es haben auch auff diese Lutheri Wort Zwingel vnd Oecolampadius Zwingels vnnd Oecolampadij nichtige Schlußreden vnnd Folgereien./ nichts mehr auß Gottes Wort antworten vnnd fürbringen können / sondern haben sich begeben auff Schlußreden vnd Folgereien der menschlichen Vernunfft / daß ein menschlicher Leib müsse an einem ort sein / etc. Weil aber Lutherus schlechts auffs Wort Gottes gedrungen / wölchem das Gegentheil nicht hat weichen wollen / ist das Colloquium ferners verblieben.

Philippus Melanthon beschreibet das Colloguium zu Marpurg.

Vnd weil Philippus Melanthon die summa des Colloquij gefasset / vnnd an Churfürsten Johannem zu Sachsen geschrieben / wollen wir dieselbige / wie sie vor dieser zeit getrucket / vmb mehr Richtigkeit vnd Gewißheit willen / hieher verzeichnen.

Erstlich schaffet mein G. H. der L.G. daß sich D. Martinus allein mit Oecolampad / vnnd Philippus allein mit Zwingel vnderredet. Da wardt jhnen fürgehalten / daß wir sonst viel Artickel befünden in jhrer Lehr / die auch strefflich / dauon auch nun zureden / als nämlich.

Daß Zwinglius geschrieben / daß keine Erbsünde sey / vnnd lehret / Sünde sey allein eusserliche böse Werck vnnd Thaten / vnnd meinet des Hertzen angeborne Vnreinigkeit vnnd Lüste. Item / daß wir von Natur Gott nicht fürchten / nicht glauben / sey nicht Sünde. Diß ist eine grosse Anzeigung / daß Zwinglius Zwingel weiß nit viel von Christlicher Heiligkeit.nicht viel von rechter Christlicher Heiligkeit wisse / dieweil er Sünde allein eusserliche Thaten setzet / wie die Pelagiani, alle Papisten vnd Philosophi.

Zum andern / jrren sie schr vom Predigampt oder Wort / vnnd vom Brauch der Sacramenten. Denn sie lehren / daß der heilige Geist nit durchs Wort oder Sacrament gegeben werde / sondern werde ohne Wort vnd Sacrament gegeben. Also lehret auch Müntzer / vnnd fiel dadurch auff eigene Gedancken / wie denn folgen muß / wenn man den heiligen Geist ohne Wort vermeinet zuerlangen.

Anno 1528.

Es haben auch auff diese Lutheri Wort Zwingel vnd Oecolampadius Zwingels vnnd Oecolampadij nichtige Schlußreden vnnd Folgereien./ nichts mehr auß Gottes Wort antworten vnnd fürbringen können / sondern haben sich begeben auff Schlußreden vñ Folgereien der menschlichen Vernunfft / daß ein menschlicher Leib müsse an einem ort sein / etc. Weil aber Lutherus schlechts auffs Wort Gottes gedrungen / wölchem das Gegentheil nicht hat weichen wollen / ist das Colloquium ferners verblieben.

Philippus Melanthon beschreibet das Colloguium zu Marpurg.

Vnd weil Philippus Melanthon die summa des Colloquij gefasset / vnnd an Churfürsten Johannem zu Sachsen geschrieben / wollen wir dieselbige / wie sie vor dieser zeit getrucket / vmb mehr Richtigkeit vnd Gewißheit willen / hieher verzeichnen.

Erstlich schaffet mein G. H. der L.G. daß sich D. Martinus allein mit Oecolampad / vnnd Philippus allein mit Zwingel vnderredet. Da wardt jhnen fürgehalten / daß wir sonst viel Artickel befünden in jhrer Lehr / die auch strefflich / dauon auch nun zureden / als nämlich.

Daß Zwinglius geschrieben / daß keine Erbsünde sey / vnnd lehret / Sünde sey allein eusserliche böse Werck vnnd Thaten / vnnd meinet des Hertzen angeborne Vnreinigkeit vnnd Lüste. Item / daß wir von Natur Gott nicht fürchten / nicht glauben / sey nicht Sünde. Diß ist eine grosse Anzeigung / daß Zwinglius Zwingel weiß nit viel von Christlicher Heiligkeit.nicht viel von rechter Christlicher Heiligkeit wisse / dieweil er Sünde allein eusserliche Thaten setzet / wie die Pelagiani, alle Papisten vnd Philosophi.

Zum andern / jrren sie schr vom Predigampt oder Wort / vnnd vom Brauch der Sacramenten. Denn sie lehren / daß der heilige Geist nit durchs Wort oder Sacrament gegeben werde / sondern werde ohne Wort vnd Sacrament gegeben. Also lehret auch Müntzer / vnnd fiel dadurch auff eigene Gedancken / wie denn folgen muß / wenn man den heiligen Geist ohne Wort vermeinet zuerlangen.

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[146/0162] Es haben auch auff diese Lutheri Wort Zwingel vnd Oecolampadius / nichts mehr auß Gottes Wort antworten vnnd fürbringen können / sondern haben sich begeben auff Schlußreden vñ Folgereien der menschlichen Vernunfft / daß ein menschlicher Leib müsse an einem ort sein / etc. Weil aber Lutherus schlechts auffs Wort Gottes gedrungen / wölchem das Gegentheil nicht hat weichen wollen / ist das Colloquium ferners verblieben. Zwingels vnnd Oecolampadij nichtige Schlußreden vnnd Folgereien. Vnd weil Philippus Melanthon die summa des Colloquij gefasset / vnnd an Churfürsten Johannem zu Sachsen geschrieben / wollen wir dieselbige / wie sie vor dieser zeit getrucket / vmb mehr Richtigkeit vnd Gewißheit willen / hieher verzeichnen. Erstlich schaffet mein G. H. der L.G. daß sich D. Martinus allein mit Oecolampad / vnnd Philippus allein mit Zwingel vnderredet. Da wardt jhnen fürgehalten / daß wir sonst viel Artickel befünden in jhrer Lehr / die auch strefflich / dauon auch nun zureden / als nämlich. Daß Zwinglius geschrieben / daß keine Erbsünde sey / vnnd lehret / Sünde sey allein eusserliche böse Werck vnnd Thaten / vnnd meinet des Hertzen angeborne Vnreinigkeit vnnd Lüste. Item / daß wir von Natur Gott nicht fürchten / nicht glauben / sey nicht Sünde. Diß ist eine grosse Anzeigung / daß Zwinglius nicht viel von rechter Christlicher Heiligkeit wisse / dieweil er Sünde allein eusserliche Thaten setzet / wie die Pelagiani, alle Papisten vnd Philosophi. Zwingel weiß nit viel von Christlicher Heiligkeit. Zum andern / jrren sie schr vom Predigampt oder Wort / vnnd vom Brauch der Sacramenten. Denn sie lehren / daß der heilige Geist nit durchs Wort oder Sacrament gegeben werde / sondern werde ohne Wort vnd Sacrament gegeben. Also lehret auch Müntzer / vnnd fiel dadurch auff eigene Gedancken / wie denn folgen muß / wenn man den heiligen Geist ohne Wort vermeinet zuerlangen.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/162>, abgerufen am 22.11.2024.