Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.ni Anno 1526.(quae Eucharistia dicitur) discipulis Christi vescentibus, esse D. Pomeranus entschuldiget sich öffentlich-verum, non fictum corpus & sauguinem Domini. Das ist: Ich wils nicht leiden / das vnter meinem Namen meinen Schrifften sollen eingedrungen werden / solche ding / welche (so war mir Christus hold sey) ich für Gottloß vnnd lesterlich halte. Als daß in der Außlegung deß 111. Psalms / von Abendmal deß HERrn / vnter meinem Namen / diß eingemischet ist / welchs gantz vnnd gar wider die außdrücklichen Wort der Einsetzung Christi streitet / da geleugnet wirdt / daß die Christen im Abendmal den waren Leib Christi essen / vnnd sein wares Blut trincken: Gleich / als müste man nu auch wider deß HERrn Christi Wort sich aufflehnen / wie man / durch Gottes Gnad / wider die Menschliche satzung / vnnd wider den Gottlosen Mißbrauch dieses heiligen Sacraments / sich aufflehnen hat müssen. Aber ich wil nicht nachgeben / daß vnter meinem Namen / was ich nicht gleube / sondern da ich das widerspiel halte / vnd bey den Worten der Einsetzung Christi bleibe / sol öffentlich außgesprengt werden. Wer da wil verführet vnnd betrogen werden / vnd Menschlichen Gedancken nachhengen / der darff mich nicht anziehen / daß ich dazu im geringsten Vrsach gebe / oder helffe. Denn es ist öffentlich am Tage / was mein glaub / lehre / vnd bekentnus sey / wie ich in der Vorrede an Churfürsten zu Sachsen / Christlicher gedechtnüs / geschrieben habe / daß ich auff der hohen Schul allhie solches öffentlich gelehret / was ich in den Psalter geschrieben / vnd darumb sind auch D. Martini Lutheri / vnd Philippi Melanthonis Vorreden dabey / da sie dem Christlichen Leser meine Arbeit rhümen. Wenn nu in dem Teutschen Psalter die Gottlose meinung der Sacramentierer wirdt gelesen werden / so wirdt man nicht allein sagen / Pomeranus sey eben der Der Sacrameneierer vermessene zünheit.meinung / sondern / man lehre also zu Wittenberg / vnnd Luther vnd Philippus habens bezeuget vnd bestettiget. Ich verwundere mich aber / daß die Sacramentierer alle verachten / vnnd mit ni Anno 1526.(quae Eucharistia dicitur) discipulis Christi vescentibus, esse D. Pomeranus entschuldiget sich öffentlich-verum, non fictum corpus & sauguinem Domini. Das ist: Ich wils nicht leiden / das vnter meinem Namen meinen Schrifften sollen eingedrungen werden / solche ding / welche (so war mir Christus hold sey) ich für Gottloß vnnd lesterlich halte. Als daß in der Außlegung deß 111. Psalms / von Abendmal deß HERrn / vnter meinem Namen / diß eingemischet ist / welchs gantz vnnd gar wider die außdrücklichen Wort der Einsetzung Christi streitet / da geleugnet wirdt / daß die Christen im Abendmal den waren Leib Christi essen / vnnd sein wares Blut trincken: Gleich / als müste man nu auch wider deß HERrn Christi Wort sich aufflehnen / wie man / durch Gottes Gnad / wider die Menschliche satzung / vnnd wider den Gottlosen Mißbrauch dieses heiligen Sacraments / sich aufflehnen hat müssen. Aber ich wil nicht nachgeben / daß vnter meinem Namen / was ich nicht gleube / sondern da ich das widerspiel halte / vnd bey den Worten der Einsetzung Christi bleibe / sol öffentlich außgesprengt werden. Wer da wil verführet vnnd betrogen werden / vñ Menschlichen Gedancken nachhengen / der darff mich nicht anziehen / daß ich dazu im geringsten Vrsach gebe / oder helffe. Denn es ist öffentlich am Tage / was mein glaub / lehre / vnd bekentnus sey / wie ich in der Vorrede an Churfürsten zu Sachsen / Christlicher gedechtnüs / geschrieben habe / daß ich auff der hohen Schul allhie solches öffentlich gelehret / was ich in den Psalter geschrieben / vnd darumb sind auch D. Martini Lutheri / vnd Philippi Melanthonis Vorreden dabey / da sie dem Christlichen Leser meine Arbeit rhümen. Wenn nu in dem Teutschen Psalter die Gottlose meinung der Sacramentierer wirdt gelesen werden / so wirdt man nicht allein sagen / Pomeranus sey eben der Der Sacrameneierer vermessene zünheit.meinung / sondern / man lehre also zu Wittenberg / vnnd Luther vnd Philippus habens bezeuget vnd bestettiget. Ich verwundere mich aber / daß die Sacramentierer alle verachten / vnnd mit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0118" n="102"/> ni <note place="left">Anno 1526.</note>(quae Eucharistia dicitur) discipulis Christi vescentibus, esse <note place="left">D. 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Aber ich wil nicht nachgeben / daß vnter meinem Namen / was ich nicht gleube / sondern da ich das widerspiel halte / vnd bey den Worten der Einsetzung Christi bleibe / sol öffentlich außgesprengt werden. Wer da wil verführet vnnd betrogen werden / vñ Menschlichen Gedancken nachhengen / der darff mich nicht anziehen / daß ich dazu im geringsten Vrsach gebe / oder helffe. Denn es ist öffentlich am Tage / was mein glaub / lehre / vnd bekentnus sey / wie ich in der Vorrede an Churfürsten zu Sachsen / Christlicher gedechtnüs / geschrieben habe / daß ich auff der hohen Schul allhie solches öffentlich gelehret / was ich in den Psalter geschrieben / vnd darumb sind auch D. Martini Lutheri / vnd Philippi Melanthonis Vorreden dabey / da sie dem Christlichen Leser meine Arbeit rhümen. 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ni (quae Eucharistia dicitur) discipulis Christi vescentibus, esse verum, non fictum corpus & sauguinem Domini.
Anno 1526.
D. Pomeranus entschuldiget sich öffentlich- Das ist: Ich wils nicht leiden / das vnter meinem Namen meinen Schrifften sollen eingedrungen werden / solche ding / welche (so war mir Christus hold sey) ich für Gottloß vnnd lesterlich halte. Als daß in der Außlegung deß 111. Psalms / von Abendmal deß HERrn / vnter meinem Namen / diß eingemischet ist / welchs gantz vnnd gar wider die außdrücklichen Wort der Einsetzung Christi streitet / da geleugnet wirdt / daß die Christen im Abendmal den waren Leib Christi essen / vnnd sein wares Blut trincken: Gleich / als müste man nu auch wider deß HERrn Christi Wort sich aufflehnen / wie man / durch Gottes Gnad / wider die Menschliche satzung / vnnd wider den Gottlosen Mißbrauch dieses heiligen Sacraments / sich aufflehnen hat müssen. Aber ich wil nicht nachgeben / daß vnter meinem Namen / was ich nicht gleube / sondern da ich das widerspiel halte / vnd bey den Worten der Einsetzung Christi bleibe / sol öffentlich außgesprengt werden. Wer da wil verführet vnnd betrogen werden / vñ Menschlichen Gedancken nachhengen / der darff mich nicht anziehen / daß ich dazu im geringsten Vrsach gebe / oder helffe. Denn es ist öffentlich am Tage / was mein glaub / lehre / vnd bekentnus sey / wie ich in der Vorrede an Churfürsten zu Sachsen / Christlicher gedechtnüs / geschrieben habe / daß ich auff der hohen Schul allhie solches öffentlich gelehret / was ich in den Psalter geschrieben / vnd darumb sind auch D. Martini Lutheri / vnd Philippi Melanthonis Vorreden dabey / da sie dem Christlichen Leser meine Arbeit rhümen. Wenn nu in dem Teutschen Psalter die Gottlose meinung der Sacramentierer wirdt gelesen werden / so wirdt man nicht allein sagen / Pomeranus sey eben der meinung / sondern / man lehre also zu Wittenberg / vnnd Luther vnd Philippus habens bezeuget vnd bestettiget. Ich verwundere mich aber / daß die Sacramentierer alle verachten / vnnd mit
Der Sacrameneierer vermessene zünheit.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/118>, abgerufen am 16.02.2025. |