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Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

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im selben Tomo / vnd leset was D. Luther fol. 534. b. in Psal. 90. schreibet:

Siue igitur peccatum QVALITATEM, siue morbum uocaucrimus, profecto extremum malum est &c.

Das ist:

Man nenne nun die Erbsünde eine Qualitatem / oder eine Kranckheit / so ist es fürwar ein gros vbel etc.

In diesen worten verwirfft oder verdampt ja Doctor Luther mit nichten / das man die Erbsünde eine Qualitatem nennet / Sondern lesset es nach / man nenne es Qualitatem oder eine Kranckheit / alleine das man es freilich eine grausahme vnd verdamliche Qualitatem sein lasse / wie sie auch ist.

Die dritte falsation des Texts Lutheri ist / das Doctor Luthers wort / gar deutliche vnd starcke Argument vnd gründe geben / das die Erbsünde nicht sey ein Wesen / vnd Ireneus mit starrigem gemüthe / gar eine widersinnische mein ung hinein zwingen vnd dringen wil.

Denn D. Luther ja mit ausgedruckten worten wol zweymal setzet / peccatum non est amplius in Mundo, Die Sünde ist nicht mehr in der welt / Sondern in oder auff Christo. Nun sind aber die Substantiae humanae, das ist / Menschliche Wesen in der Welt / nicht alleine derer die nicht widergeboren / Sondern auch derer / denen jhre Sünde durch Christum vergeben werden / denen jhre Sünde weggenomen sind etc. Derwegen sagt D. Luther nicht / das die Sünde sey substantia ein Wesen.

Item / er sagt vnsere Sünde sey in Christo / auff Christo. Da werden die Menschliche Substantz oder Wesen beschrieben / als von denen die Sünde genomen / vnd auff Christum geleget sind. Nun sind aber nicht der Menschen Wesen auff Christum gelegt / sondern jre sünde wie die schrifft zeuget.

im selben Tomo / vnd leset was D. Luther fol. 534. b. in Psal. 90. schreibet:

Siue igitur peccatum QVALITATEM, siue morbum uocaucrimus, profecto extremum malum est &c.

Das ist:

Man nenne nun die Erbsünde eine Qualitatem / oder eine Kranckheit / so ist es fürwar ein gros vbel etc.

In diesen worten verwirfft oder verdampt ja Doctor Luther mit nichten / das man die Erbsünde eine Qualitatem nennet / Sondern lesset es nach / man nenne es Qualitatem oder eine Kranckheit / alleine das man es freilich eine grausahme vnd verdamliche Qualitatem sein lasse / wie sie auch ist.

Die dritte falsation des Texts Lutheri ist / das Doctor Luthers wort / gar deutliche vnd starcke Argument vnd gründe geben / das die Erbsünde nicht sey ein Wesen / vnd Ireneus mit starrigem gemüthe / gar eine widersinnische mein ung hinein zwingen vnd dringen wil.

Denn D. Luther ja mit ausgedruckten worten wol zweymal setzet / peccatum non est amplius in Mundo, Die Sünde ist nicht mehr in der welt / Sondern in oder auff Christo. Nun sind aber die Substantiae humanae, das ist / Menschliche Wesen in der Welt / nicht alleine derer die nicht widergeboren / Sondern auch derer / denen jhre Sünde durch Christum vergeben werden / denen jhre Sünde weggenomen sind etc. Derwegen sagt D. Luther nicht / das die Sünde sey substantia ein Wesen.

Item / er sagt vnsere Sünde sey in Christo / auff Christo. Da werden die Menschliche Substantz oder Wesen beschrieben / als von denen die Sünde genomen / vñ auff Christum geleget sind. Nun sind aber nicht der Menschen Wesen auff Christum gelegt / sondern jre sünde wie die schrifft zeuget.

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[0146] im selben Tomo / vnd leset was D. Luther fol. 534. b. in Psal. 90. schreibet: Siue igitur peccatum QVALITATEM, siue morbum uocaucrimus, profecto extremum malum est &c. Das ist: Man nenne nun die Erbsünde eine Qualitatem / oder eine Kranckheit / so ist es fürwar ein gros vbel etc. In diesen worten verwirfft oder verdampt ja Doctor Luther mit nichten / das man die Erbsünde eine Qualitatem nennet / Sondern lesset es nach / man nenne es Qualitatem oder eine Kranckheit / alleine das man es freilich eine grausahme vnd verdamliche Qualitatem sein lasse / wie sie auch ist. Die dritte falsation des Texts Lutheri ist / das Doctor Luthers wort / gar deutliche vnd starcke Argument vnd gründe geben / das die Erbsünde nicht sey ein Wesen / vnd Ireneus mit starrigem gemüthe / gar eine widersinnische mein ung hinein zwingen vnd dringen wil. Denn D. Luther ja mit ausgedruckten worten wol zweymal setzet / peccatum non est amplius in Mundo, Die Sünde ist nicht mehr in der welt / Sondern in oder auff Christo. Nun sind aber die Substantiae humanae, das ist / Menschliche Wesen in der Welt / nicht alleine derer die nicht widergeboren / Sondern auch derer / denen jhre Sünde durch Christum vergeben werden / denen jhre Sünde weggenomen sind etc. Derwegen sagt D. Luther nicht / das die Sünde sey substantia ein Wesen. Item / er sagt vnsere Sünde sey in Christo / auff Christo. Da werden die Menschliche Substantz oder Wesen beschrieben / als von denen die Sünde genomen / vñ auff Christum geleget sind. Nun sind aber nicht der Menschen Wesen auff Christum gelegt / sondern jre sünde wie die schrifft zeuget.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/146>, abgerufen am 22.12.2024.