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Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

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Item / Der böse geist / so er einen Menschen besitzet / ist nicht in ansehen seines eigenen Wesens / sondern in ansehen vnd betrachtung seines einwohnens in einem andern Wesen / darin er sitzet / Accidentaliter / das ist / zufelliger weise in einem Menschen. Vrsachen sind diese. Denn derselbige böse Geist / so er in einem Menschen / durch Sottes verhengnis wohnet / ist ja nicht des Menschen Wesen selbst / ist auch nicht ein teil desselben Wesens des Menschen / vnd ist wandelbarlich im selben Menschen / also das er heraus durch Christi Krafft kan vertrieben werden. Der böse Feind aber da er an vnd für sich selbst betrachtet wird / ist er ja freilich selbst ein Wesen vnd darzu verstendig.

Dieses Exempel brauchen wir derhalben / weil es sich hieher wol reimet / denn aus der Sünde ist das hehr komen / das der böse Feind die armen Leute offtmal greulich besitzet.

Item / der böse Geist ist in der Schlangen gewesen im Paradis / vnd hat durch das Thierlin geredet / vnd Euam verführet. Da hat der leidige Teufel in der Schlangen / Accidentaliter gewohnet / Denn er ist nicht der Schlangen wesen selbst gewesen / vnd ist wandelbarlich darin gewesen / wie den solches die Eigenschafften der Accidenten / das ist / der zufelligen dinge sind / wie alle gelerte wissen.

Gleicher gestalt wachsen bisweilen Würmer im Menschlichen Lejbe / es kriechen Schlangen etlichen in den hals. Dieselben Würmer aber / sind ja gegen die Substantz vnd Wesen der Menschen zurechen / Accidentaliter im menschen / vnd sind gegen dem Menschen in der gestalt vnd betrachtung / wie sie damals im Menschlichen Wesen sind / ratione in habitationis, zufellige ding / Accidentia.

Die sind aber offtmals nicht tod / sondern Lebendig /

Item / Der böse geist / so er einen Menschen besitzet / ist nicht in ansehen seines eigenen Wesens / sondern in ansehen vnd betrachtung seines einwohnens in einem andern Wesen / darin er sitzet / Accidentaliter / das ist / zufelliger weise in einem Menschen. Vrsachen sind diese. Denn derselbige böse Geist / so er in einem Menschen / durch Sottes verhengnis wohnet / ist ja nicht des Menschen Wesen selbst / ist auch nicht ein teil desselben Wesens des Menschen / vnd ist wandelbarlich im selben Menschen / also das er heraus durch Christi Krafft kan vertrieben werden. Der böse Feind aber da er an vnd für sich selbst betrachtet wird / ist er ja freilich selbst ein Wesen vnd darzu verstendig.

Dieses Exempel brauchen wir derhalben / weil es sich hieher wol reimet / denn aus der Sünde ist das hehr komen / das der böse Feind die armen Leute offtmal greulich besitzet.

Item / der böse Geist ist in der Schlangen gewesen im Paradis / vnd hat durch das Thierlin geredet / vnd Euam verführet. Da hat der leidige Teufel in der Schlangen / Accidentaliter gewohnet / Denn er ist nicht der Schlangen wesen selbst gewesen / vnd ist wandelbarlich darin gewesen / wie den solches die Eigenschafften der Accidenten / das ist / der zufelligen dinge sind / wie alle gelerte wissen.

Gleicher gestalt wachsen bisweilen Würmer im Menschlichen Lejbe / es kriechen Schlangen etlichen in den hals. Dieselben Würmer aber / sind ja gegen die Substantz vnd Wesen der Menschen zurechen / Accidentaliter im menschen / vnd sind gegen dem Menschen in der gestalt vnd betrachtung / wie sie damals im Menschlichen Wesen sind / ratione in habitationis, zufellige ding / Accidentia.

Die sind aber offtmals nicht tod / sondern Lebendig /

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[0127] Item / Der böse geist / so er einen Menschen besitzet / ist nicht in ansehen seines eigenen Wesens / sondern in ansehen vnd betrachtung seines einwohnens in einem andern Wesen / darin er sitzet / Accidentaliter / das ist / zufelliger weise in einem Menschen. Vrsachen sind diese. Denn derselbige böse Geist / so er in einem Menschen / durch Sottes verhengnis wohnet / ist ja nicht des Menschen Wesen selbst / ist auch nicht ein teil desselben Wesens des Menschen / vnd ist wandelbarlich im selben Menschen / also das er heraus durch Christi Krafft kan vertrieben werden. Der böse Feind aber da er an vnd für sich selbst betrachtet wird / ist er ja freilich selbst ein Wesen vnd darzu verstendig. Dieses Exempel brauchen wir derhalben / weil es sich hieher wol reimet / denn aus der Sünde ist das hehr komen / das der böse Feind die armen Leute offtmal greulich besitzet. Item / der böse Geist ist in der Schlangen gewesen im Paradis / vnd hat durch das Thierlin geredet / vnd Euam verführet. Da hat der leidige Teufel in der Schlangen / Accidentaliter gewohnet / Denn er ist nicht der Schlangen wesen selbst gewesen / vnd ist wandelbarlich darin gewesen / wie den solches die Eigenschafften der Accidenten / das ist / der zufelligen dinge sind / wie alle gelerte wissen. Gleicher gestalt wachsen bisweilen Würmer im Menschlichen Lejbe / es kriechen Schlangen etlichen in den hals. Dieselben Würmer aber / sind ja gegen die Substantz vnd Wesen der Menschen zurechen / Accidentaliter im menschen / vnd sind gegen dem Menschen in der gestalt vnd betrachtung / wie sie damals im Menschlichen Wesen sind / ratione in habitationis, zufellige ding / Accidentia. Die sind aber offtmals nicht tod / sondern Lebendig /

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/127>, abgerufen am 21.11.2024.