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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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WEnn man wissen wil / was die Christenheit zu vnser zeit von der Erbsünde vnd verderbung menschlicher natur gehalten / gelehret vnd bekand habe / welchem glauben vnnd bekentnis alle frome hertzen billich beypflichten / vnnd die gegenlchre meiden sollen / so erwege man folgende schöne Sprüche aus den Kirchen gesengen / wie sie in den gesang Büchern stehen (in welchen der lieben Christenheit gemeines bekendnis fürgestellet) wird sichs fein finden / das dieselbe die Erbsünde vnd verderbte natur nicht für einerley halte / sondern deutlich voneinander vnterscheide.

Vnnd Erstlich so singet die Kirche aus dem Lobgesang1. Beweis. Zachariae: Vnnd erkentnis gebest des heils seinem volck / die da ist in vergebung jhrer sünden. Mit welchen worten die liebe Kirche klar anzeigt / das ein vnterscheid sey zwischen dem volck oder menschen / welchen die sünde vergeben werden / vnd zwischen den sünden / sie sind nu Erb oder wircklich / so jhnen vmb Christi willen aus gnaden vergeben werden. Dem volck vnd nicht der sünde wird heil vnd vergebung der sünden durchs Predigambt angekündiget vnnd mitgetheilet / da wirds noch wol bey bleiben.

Zum andern / singet die Christenheit im A solis ortu, 2. Beweis. Der selig Schöpffer aller ding / zog an eines knechts leib gering / das er das fleisch durchs fleisch erwürb / vnnd sein geschöpff nicht alles verdürb.

In welchen worten zu mercken ist / das die verderbte menschliche natur auch noch itzo Gottes geschöpff ist / vnnd nicht das wesentliche Ebenbilde oder larue des Teuffels ohne vnterscheid selbst / so der leidige Teuffel in solche form / artt oder gestalt transformirt / wie das Gegentheil schwermet vnd fürgibt.

WEnn man wissen wil / was die Christenheit zu vnser zeit von der Erbsünde vnd verderbung menschlicher natur gehalten / gelehret vnd bekand habe / welchem glauben vnnd bekentnis alle frome hertzen billich beypflichten / vnnd die gegenlchre meiden sollen / so erwege man folgende schöne Sprüche aus den Kirchen gesengen / wie sie in den gesang Büchern stehen (in welchen der lieben Christenheit gemeines bekendnis fürgestellet) wird sichs fein finden / das dieselbe die Erbsünde vnd verderbte natur nicht für einerley halte / sondern deutlich voneinander vnterscheide.

Vnnd Erstlich so singet die Kirche aus dem Lobgesang1. Beweis. Zachariae: Vnnd erkentnis gebest des heils seinem volck / die da ist in vergebung jhrer sünden. Mit welchen worten die liebe Kirche klar anzeigt / das ein vnterscheid sey zwischen dem volck oder menschen / welchen die sünde vergeben werden / vnd zwischen den sünden / sie sind nu Erb oder wircklich / so jhnen vmb Christi willen aus gnaden vergeben werden. Dem volck vnd nicht der sünde wird heil vnd vergebung der sünden durchs Predigambt angekündiget vnnd mitgetheilet / da wirds noch wol bey bleiben.

Zum andern / singet die Christenheit im A solis ortu, 2. Beweis. Der selig Schöpffer aller ding / zog an eines knechts leib gering / das er das fleisch durchs fleisch erwürb / vnnd sein geschöpff nicht alles verdürb.

In welchen worten zu mercken ist / das die verderbte menschliche natur auch noch itzo Gottes geschöpff ist / vnnd nicht das wesentliche Ebenbilde oder larue des Teuffels ohne vnterscheid selbst / so der leidige Teuffel in solche form / artt oder gestalt transformirt / wie das Gegentheil schwermet vnd fürgibt.

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[0093] WEnn man wissen wil / was die Christenheit zu vnser zeit von der Erbsünde vnd verderbung menschlicher natur gehalten / gelehret vnd bekand habe / welchem glauben vnnd bekentnis alle frome hertzen billich beypflichten / vnnd die gegenlchre meiden sollen / so erwege man folgende schöne Sprüche aus den Kirchen gesengen / wie sie in den gesang Büchern stehen (in welchen der lieben Christenheit gemeines bekendnis fürgestellet) wird sichs fein finden / das dieselbe die Erbsünde vnd verderbte natur nicht für einerley halte / sondern deutlich voneinander vnterscheide. Vnnd Erstlich so singet die Kirche aus dem Lobgesang Zachariae: Vnnd erkentnis gebest des heils seinem volck / die da ist in vergebung jhrer sünden. Mit welchen worten die liebe Kirche klar anzeigt / das ein vnterscheid sey zwischen dem volck oder menschen / welchen die sünde vergeben werden / vnd zwischen den sünden / sie sind nu Erb oder wircklich / so jhnen vmb Christi willen aus gnaden vergeben werden. Dem volck vnd nicht der sünde wird heil vnd vergebung der sünden durchs Predigambt angekündiget vnnd mitgetheilet / da wirds noch wol bey bleiben. 1. Beweis. Zum andern / singet die Christenheit im A solis ortu, Der selig Schöpffer aller ding / zog an eines knechts leib gering / das er das fleisch durchs fleisch erwürb / vnnd sein geschöpff nicht alles verdürb. 2. Beweis. In welchen worten zu mercken ist / das die verderbte menschliche natur auch noch itzo Gottes geschöpff ist / vnnd nicht das wesentliche Ebenbilde oder larue des Teuffels ohne vnterscheid selbst / so der leidige Teuffel in solche form / artt oder gestalt transformirt / wie das Gegentheil schwermet vnd fürgibt.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/93>, abgerufen am 27.11.2024.